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Board Index > > Maischen > Zusammenhang Milchsäure/Restalkalität |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 15.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.6.2013 um 10:37 |
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Moin verehrte Braugemeinde,
zwei kurze, eher theoretische Fragen, die ich in diversen durchwühlten
Threads/Artikeln noch nicht vollständig beantwortet gefunden habe.
Eine wichtige Kennzahl des Brauwassers ist die Restalkalität, welche ein
Maß für die säurevernichtende Wirkung des Brauwassers ist.
1.) Angenommen ich füge dem Brauwasser Milchsäure hinzu um die
Restalkalität zu senken. Wie verhält sich dabei der pH des Brauwassers?
a) Bleibt dieser unverändert, solange bis der durch die Restalkalität
bestimmte Puffer vollständig
aufgebraucht ist oder
b) senkt sich der pH-Wert stetig selbst dann, wenn die Restalkalität noch
größer 0 ist?
2.) Und wie verhält es sich mit einer geschmacklichen Beeinträchtigung
durch Milchsäure? Macht sich dieselbe Menge an Milchsäure in einem
Brauwasser mit verhältnismäßig hoher Restalkalität genauso stark bemerkbar
wie in Brauwasser mit niedriger Restalkalität? Oder würde letzteres eher
sauer schmecken während bei ersterem vielleicht gar keine Säure warnehmbar
wäre?
Gruß und Dank
Günter
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.6.2013 um 10:53 |
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Wie sich der pH Wert ds Brauwassers verändet, kann ich Dir nicht sagen, das
ist aber auch egal, denn es kommt auf den pH Wert der Maische drauf an.
Theoretisch wird Calciumhydrogencarbonat mit Milchsäure zu Calciumlactat
und CO2 und Wasser neutralisiert. Da Calciumhydrogencarbonat schwach basich
miot Wasser reragiert, sollte der pH Wert leicht sinken, ist aber wie
gesagt egal, solange der Maische pH stimmt.
Die Milchsäure schmeckst Du garantiert nicht, selbst bei einer
Restalkalität von 12°dH sind das gerade mal 0,4mL auf einen Liter
Brauwasser.
Stefan
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.6.2013 um 11:36 |
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Hi,
für die meisten Braubelange (Weizenbier ausgenommen) reicht es, den Maische
pH auf 5,5 einzustellen, damit erwischt man die Enzymoptima beider Enyzme
(alpha- und beta-Amylase) und erzielt optimale Ausbeuten (wenn mans beim
Läutern nicht wieder versaut…).
Hier habe ich mal in einer Übersicht kurz
zusammengefasst, in welchen Größenordnungen sich der pH Wert ändert im
Zusammenhang mit den verwendeten Malzen. Soll nur eine grobe Einschätzung
geben, mehr (noch) nicht.
Demnächst werde ich das Ganze aber nochmal systematische untersuchen und
testen, ob man gewisse Vorhersagen machen kann, bei wieviel % von einem
Malz X (allein oder anteilig in der Schüttung) sich der pH-Wert in welcher
Weise ändert.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 15.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.6.2013 um 16:10 |
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Lässt sich das so pauschal sagen?
Die Frage nach dem Geschmack von Milchsäure hat sich mir nach dieser Diskussion gestellt. Aus der habe ich
mitgenommen, dass mein Einsatz von Milchsäure eher am "oberen Ende"
angesiedelt war.
Wenn die bemerkte Säure nicht von der zugegebenen Milchsäure kommt, woher
dann? Wäre es eine Infektion dann ginge ich davon aus, dass der säuerliche
Geschmack mit der Zeit zunimmmt. Oder verschiebt das verwendete Malz den
pH so weit nach unten, dass sich das in diesem Fehlaroma bemerkbar
macht?
Gruß und Dank
Günter
[Editiert am 24.6.2013 um 19:03 von guennik]
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.6.2013 um 16:53 |
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.6.2013 um 16:58 |
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Hier gab es dazu ein Experiment: http://braukaiser.com/wiki/index.php?title=Lactate_Taste_Th
reshold_experiment
Kai Tröster fasst selbst so zusammen, dass die meisten Verkoster eine
Zugabe von bis zu 0,4g/L nicht mehr von der Kontrolle unterscheiden
konnten. Das ist natürlich richtig, aber ich sehe das ganze Experiment
etwas skeptischer. Schaut man sich die letzten Grafiken an, umfasst die
Standardabweichung teilweise mehr als die halbe Skala. Daher für mich
absolut nicht aussagekräftig. Beispiel: Beim Bud Light hielten 5 von 8
Verkostern Milchsäuregaben von 1-1,2g/L für identisch zur Kontrolle und im
Umkehrschluss niedrigere Gaben für verfälschter. Das deutet also
witzigerweise eher in die andere Richtung. Das mag aber ein interessanter
Ansatzpunkt für weitere Arbeiten sein, etwa der Untersuchung auf
maskierender Effekte gewisser Calciumlactat-Werte.
Aber in einer wissenschaftlichen Arbeit hätte ich die gleichen Daten
dahingehend ausgewertet, dass bei gewählten Versuchsparametern kein
signifkanter Zusammenhang zwischen Milchsäuregabe und sensorischen
Fehleindrücken hergestellt werden konnte.
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 5 |
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