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Autor: Betreff: Erfahrungsbericht: Platzsparend brauen
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 17:16  
Hallo liebe Hobbybrauer,

das Problem dürfte der ein oder andere kennen: ich wohne in der Großstadt, habe eine kleine Wohnung ohne Keller oder Dachboden und muss mir sehr gut überlegen, wo ich mein Hobbybrauer-Equipment verbarrikadiere.

Ich habe bereits im 20-Liter-Format gebraut und festgestellt, dass das Kochen in der Küche für die Größe viel zu umständlich ist und der Gäreimer zu viel Platz wegnimmt. Also hab ich mich gefragt: geht es nicht auch kleiner und schneller, also passender für kleine Wohnungen und Großstadtküchen? Ein Pärchen aus den USA hat mich dann zu dieser Idee inspiriert, die ich etwas weitergesponnen habe:

- Gebraut wird für 4 Liter Ausbeute
- Gemaischt wird in einem großen Pastatopf (10 Liter Fassungsvermögen), Schaumkelle statt Braupaddel
- Statt einem Läutertuch wird ein großes feinmaschiges Sieb verwendet
- Hopfenkochen ebenfalls in dem Pastatopf
- Runtergekühlt wird die Würze, in dem der Topf in der Spüle in Eiswasser gestellt wird (von 100 auf 22 Grad in 1 Stunde)
- Vergoren wird in einer 5-Liter-Gärflasche aus Glas, mit Gärspund. Die passt unter jede Spüle und stört nicht.
- Nach der Gärung wird das Bier mit einem automatischen Mini-Bierheber abgesogen

In der Praxis hat das sehr gut funktioniert, Zeitaufwand für Maischen, Läutern, Hopfenkochen, runterkühlen und abfüllen in die Gärflasche: 5 Stunden. Das Läutern war sehr komfortabel, das eingehängte Sieb hing stabil über dem Topf. Ich habe die Würze drei mal durchlaufen lassen, da das Sieb natürlich schon gröber ist als ein Läutertuch oder ähnliches. Das Runterkühlem im Eisbad ging nahezu sensationell schnell und dauerte nur eine Stunde. Die Hefe hab ich direkt in die Gärflasche gegeben und diese einige Minuten ordentlich geschüttelt um Sauerstopff zuzuführen. Auch das war sehr komfortabel, da ich nicht schwer heben musste.

Ein klarer Nachteil ist natürlich die Menge, die am Ende rumkommt. Über 4 Liter fertiges Bier lacht der ein oder andere vielleicht, die Menge halte ich allerdings für gut – die Menge an Flaschen passt gut in meinen ebenfalls kleinen Kühlschrank und ich experimentier halt auch eher als mich an 20 Liter des selben Bieres zu erfreuen.

Ich würde gerne mal Eure Meinung dazu hören: wie findet Ihr das Ganze? Glaubt Ihr, da kommt ein ordentliches Bierchen raus ("Unter 5 Liter gärt nicht gern") und seht Ihr irgendwo Denkfehler?


[Editiert am 30.6.2013 um 17:27 von jiverjoe]
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 17:21  
Wenn es sehr platzsparend sein soll, dann wäre die Anschaffung eines 20 Liter Braumeisters eventuell das richtige, falls finanziell machbar.
Ansonsten wären mir 5 Stunden Arbeit für 8 Flaschen Bier zu viel, das ist ja schneller getrunken als gebraut.

Stefan
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 17:22  
Gebraut hab ich übrigens ein helles Weizen.
Hauptguss 3,3 Liter, Nachguss 2,5 Liter
Stammwürze 13%, 15 IBU, 17 EBC, Alkohol sollte ca. 5,3% ergebe
Gesamtschüttung 900g (Weizen,Wiener und Münchener Malz)
Einmaischen bei 56 Grad, 1. Rast 30 min. bei 62 Grad, 2. Rast 30 Minuten bei 72 Grad, Abmaischen bei 78 Grad
Würzekochen 90 Minuten mit Saphir (2g am Anfang, 4g nach 70 min.)
Hefe: Safbrew S-33
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 17:25  
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hans11081993
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 17:29  
Eine Alternarive zum Braumeister wäre eventuell auch das hier:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=4639#pid56626
Vielleicht nicht so automatisiert aber soetwas in der Art.

Aber wenn ich dich richtig verstanden hab, hast du schon beim Platz für ein großes Gärfass usw. Probleme...
Mit 4 oder 5 Litern Ausschlag zu brauen sollte kein Problem sein, sofern dir der Aufwand für eine solche Menge nicht zu groß ist.
Allerdings müssen dann alle Zutaten peinlich genau abgewogen werden, denn bei 4-5 Litern fällt 1g mehr oder weniger Hopfen ziemlich deutlich auf ;)

Grüße
Johannes

Edit: Das hier dürfte dich auch interessieren :)
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=19361&page=1#pid244421


[Editiert am 30.6.2013 um 17:37 von hans11081993]
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 17:36  
Einen Braumeister werd ich mir mal zulegen, wenn ich reich und schön bin ;)

Bei der Methode hier geht es erstmal darum zu schauen, ob sie funktioniert - denn sie ist günstig, schnell und das meiste Equipment hat eh schon jeder im Haus (Pastatopf, Sieb, Spülbecken).

hans: da hast Du recht, bei der Hopfenzugabe muss man sehr genau sein


[Editiert am 30.6.2013 um 17:38 von jiverjoe]
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 19:15  

Zitat von jiverjoe, am 30.6.2013 um 17:22
Gebraut hab ich übrigens ein helles Weizen.
Hefe: Safbrew S-33


Hat jetzt zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber warum nimmst Du für ein Weizen eine Hefe, die alles andere als ein Hefeweizen erzeugt?

Stefan
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afri
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 20:41  
Mir wäre der Aufwand für die Menge zu hoch, aber ansonsten finde ich die Ideen gar nicht mal schlecht. Irgendwo im Internet findet sich sicher auch der Bericht, wo jemand von einem Unterschichtenfernsehsender mittels dreier Kaffeemaschinen runde 2L Bier gebraut hat. Gemessen daran ist die Idee des TE recht progressiv und erzeugt gar die doppelte Menge :-)

Im Ernst, wenn wirklich der Platz für mehr fehlt, ist vielen der Aufwand nicht zu hoch für so wenig Bier, aber meins wär's nicht. Allerdings habe ich auch komfortable Brau- und Kühlmöglichkeiten, insofern interessiert mich sowas nicht allzu viel.
Achim
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 21:11  

Zitat von afri, am 30.6.2013 um 20:41
Mir wäre der Aufwand für die Menge zu hoch, [...]


Das hoere ich auch immer ueber meine 10l, verstehe es aber nicht. Ich sitzte doch nicht die volle 5 stunden neben die toepfe und warte ab? Eigentlich kostet nur das lautern wirklich zeit. Waerend dem maischen und kochen mache ich einen teil vom haushalt usw. Oft fange ich morgens frueh an, bringe dan meinen sohn zur schule und wenn zurueck komme ist das maischen schon fast fertig. Wenn mann das ganze wirklich gut organisiert und das maischen ein wenig automatisiert kann mann auch abends schnell mal was schoenes brauen.

Abfuellen von 5l in flaschen geht auch schoen schnell.

Ingo
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 21:37  

Zitat von Boludo, am 30.6.2013 um 19:15

Zitat von jiverjoe, am 30.6.2013 um 17:22
Gebraut hab ich übrigens ein helles Weizen.
Hefe: Safbrew S-33


Hat jetzt zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber warum nimmst Du für ein Weizen eine Hefe, die alles andere als ein Hefeweizen erzeugt?

Stefan


Was erzeugt die denn sonst? Meiner Meinung nach eignet die sich gut für Weißbiere, oder irr ich mich
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 23:05  

Zitat von jiverjoe, am 30.6.2013 um 17:16
Ein klarer Nachteil ist natürlich die Menge, die am Ende rumkommt. Über 4 Liter fertiges Bier lacht der ein oder andere vielleicht, die Menge halte ich allerdings für gut – die Menge an Flaschen passt gut in meinen ebenfalls kleinen Kühlschrank und ich experimentier halt auch eher als mich an 20 Liter des selben Bieres zu erfreuen.

Ich habe auch schonmal 10L auf zwei Gärbehälter aufgeteilt – heute teile ich meistens einen ganzen Einkocher auf in 2mal 10L, um unterschiedliche Effekte zu testen. Im Moment läuft gerade ein Vergleich WB-06 gegen T-58.

Bei 4L wäre ich mit der Hefe vorsichtig: Der normale Beutel Trockenhefe ist auf etwa 20L abgemessen, bei 4L wäre das deutliches "Overpitching", mit allen entsprechenden Ergebnissen...


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Warum ein Bier brauen, wenn ich in zwei kleineren Gärbehältern auch zwei Varianten anstellen kann?
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 23:09  

Zitat von jiverjoe, am 30.6.2013 um 17:25
Noch ein paar Fotos:

Läutern:

Hopfenkochen:

Gärflasche:

Da sind keine Fotos... :gruebel:


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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 06:59  

Zitat:
Bei 4L wäre ich mit der Hefe vorsichtig: Der normale Beutel Trockenhefe ist auf etwa 20L abgemessen, bei 4L wäre das deutliches "Overpitching", mit allen entsprechenden Ergebnissen...


Davon bin ich auch ausgegangen, hab deswegen nur eine halbe Packung verwendet
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 08:14  

Zitat:

Zitat:
Gärflasche:

Da sind keine Fotos... :gruebel:


Funktioniert wieder!
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Wizzzz
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 11:49  
Ich finde die Idee gut. Wer keinen Platz hat muss halt improvisieren...

Mir ist aber eine Sache auf den Fotos aufgefallen die sich vielleicht optimieren ließe:
Beim Läutern bilden die Treber ja das Filterbett und werden dann ja auch mit den Nachgüssen ausgewaschen. Damit das gut klappt muss sich eine Schicht aufbauen die eine gewisse Höhe hat. Vielleicht solltest Du mal probieren in das Sieb ein Rohr zu stellen und die Maische in das Rohr zu kippen. Dann werden sich die Treber eher hoch als breit (so wie bei deiner "Nur-Sieb-Lösung") ausprägen. Ich vermute es wird schneller klarlaufen und auch die Ausbeute sollte steigen....

Gruß
J.


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Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 20:25  

Zitat von Wizzzz, am 1.7.2013 um 11:49
Ich vermute es wird schneller klarlaufen und auch die Ausbeute sollte steigen....


Danke, guter Tipp. Gleich mal eine Frage zur Ausbeute: wie wird die denn berechnet?
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