Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 14:25 |
|
|
Hallo
Da bei uns der Holunder im Moment in voller Blüte steht, würde ich gerne
Holunderblütensekt ansetzen
Hab im Internet folgendes Rezept gefunden:
Menge: ca. 5 Liter
Zutaten:
5 Liter kaltes Wasser
15 Holunderblütendolden
4 Zitronen unbehandelt in Scheiben geschnitten
400 g Zucker
100 ml Apfelessig
Zubereitung:
Die groben Stiele von den Dolden abschneiden, mit dem Essig, dem Zucker und
den Zitronen in einem großen Glas ect. ansetzen. Das Ganze ca. 5 Tage warm
stehen lassen (ich hab es auch mal raus in die Sonne gestellt).
Dann die Flüssigkeit durch ein feines Sieb gießen und ein wenig ausdrücken.
In saubere, sterilisierte Flaschen, (am besten Bügelverschlussflaschen
füllen) die Flaschen dabei nicht ganz voll machen.
Den Holundersekt dunkel und kühl lagern. Am besten stellt man die Flaschen
in eine Plastikwanne o. ä. denn evtl. könnte durch den Druck eine Flasche
platzen.
Ich dachte daran, die dreifache Menge also 15 Liter im Speidelfass
anzusetzen, warten bis die Gärung einsetzt und dann ins CC-Keg umfüllen,
auf den gewünschten CO2-Gehalt spunden und den fertigen Sekt unter
Gegendruck abzufüllen.
Allerdings hab ich Bedenken, dass ich mir beim W8arten auf die wilde Gärung
allerlei andere Zuckerfresser in den Sud hole und der dann sauer wird
Kann ich den Sud auch mit normaler Trockenhefe(Bierhefe oder Backhefe)
ansetzen? Ober- oder untergärig? Wie sieht es dann aus mit dem Abfüllen ins
Keg? Schnellvergärprobe machen oder Warten bis die Gärung einsetzt und dann
nach zwei drei Tagen auf gut Glück abfüllen?
Hat jemand von euch schon Holundersekt selber gemacht?
Grüße
Johannes
|
|
Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 14:35 |
|
|
Aus meiner "Weinkarriere" ist mir noch in Erinnerung das Essig und
Essigbakterien einer der schlimmsten Feinde
der Weingärung sind, weswegen man nicht mal die Behälter mit Essigwasser
reinigen sollte, genau wie bei Bier.
Deshalb ist mir schleierhaft wieso Essig sogar als Zutat in deinem Rezept
Verwendung findet denn dann ist
doch der Befall mit Essigbakterien praktisch vorprogrammiert.
Für einen Sekt enthält das Rezept auch viel zu wenig Zucker.
Es wird wohl eher ein recht dünnes Holundersprudelwasser werden.
Ja ich habe schon einige male Holundersekt selber gemacht.
Allerdings richtig mit Weinhefe vergoren und mit weitaus höheren,
sekttypischen Alkoholgehalt.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 7.7.2013 um 15:18 von BerndH]
|
|
Antwort 1 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 14:40 |
|
|
Zitat: | Allerdings hab ich
Bedenken, dass ich mir beim W8arten auf die wilde Gärung allerlei andere
Zuckerfresser in den Sud hole und der dann sauer wird |
ja mei, ist doch schon sauer oder sind das Zuckerzitronen...
Holunder wirkt ähnlich wie Hopfen antibakteriell, außerdem sollen die
Blütenhefen ein sehr feines Aroma haben und recht wenig Alkohol erzeugen?
Ich würde es mit dem Originalrezept versuchen. Eine gute Bier-oder Weinhefe
einzusetzen kann aber jedenfalls auch nicht schaden.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 578 Registriert: 12.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 14:52 |
|
|
Also mich erinnert das Rezept doch sehr an Holunderblütensirup, fehlt nur
das Aufkochen. Und den kann man wunderbar zu Sekt dazugeben ;-)
____________________ Gruß
Matthias
„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein
Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
|
|
Antwort 3 |
|
Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 14:56 |
|
|
@BerndH
In dem Fall lass ich den Apfelessig weg und erhöhe den Zuckergehalt auf
500-600g?
@flying
Stimmt, Zitronen sind ja auch nicht grad süß
Eine gute Weinhefe hab ich keine da und bis ich Eine besorgt hab, ist wohl
die Blütenzeit bald am Ende...
Also bleib ich bei der wilden Gärung
Wie gehe ich dann beim Abfüllen ins Keg vor, damit sich noch genug CO2
bildet? Nicht dass ich die 5 Tage abwarte und der Sud dann schon
durchgegoren ist und sich im Keg kein Druck mehr bildet? Stammwürze messen
und Schnellvergärprobe machen?
Grüße
Johannes
Edit: noch eine Frage: Soll ich das Speidelfass gleich nach dem Ansetzen
mit Deckel und Gärspund verschließen, oder offen stehen lassen bis die
Gärung einsetzt?
[Editiert am 7.7.2013 um 15:16 von hans11081993]
|
|
Antwort 4 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 15:32 |
|
|
Du kannst bei abgeschlossnener Hauptgärung ja nachzuckern. Ich habe
allerdings die Befürchtung, dass es knackfurztrocken wird..? Die sich im
Umlauf befindenden Rezepte gehen immer davon aus den "Sekt" mit gehörig
Restzucker in dickwandige Sektflaschen zu füllen, wo die Gärung dann bei
ca. 10 bar von selbst abbricht.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 15:40 |
|
|
Tatsächlich ist in vielen "Hausfrauenrezepten" wie bei Chefkoch.de oft
Essig im Rezept zu finden, erstaunlich.
Ich würde ihn lieber durch Zitronensaft, Zitronensäure oder Milchsäure
ersetzen.
Was die Zuckermengen pro Liter angeht so schwanken die Angaben stark.
Auf 5 Liter bezogen findet man von 300 Gramm bis über 1kg alles.
Ich würde mich eher im oberen Drittel orientieren, vielleicht so 700
Gramm.
Richtig Sekt wird das aber auch mit 700 Gramm auf 5 Liter nicht, denn es
wird eher so ne Art spudelnde Schorle werden was
ja auch durchaus erwünscht sein kann.
Restzucker vermute ich genau wie flying im Endprodukt keinen mehr.
Gegebenfalls muss man beim Verzehr mit ein wenig
Sirup oder ähnlichem nachhelfen.
Den richtige Abfüllzeitpunkt zu finden beim "Grünschlauchen" wird schwierig
werden. Vielleicht wirklich besser das Gärende
abwarten und dann mit Zucker aufspeisen für die Flaschengärung. Sekt wird
mit höheren Co² Gehalten getrunken als Bier.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 7.7.2013 um 15:41 von BerndH]
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 16:58 |
|
|
Hmm, ich bin ja bei dem Thema noch nicht ganz so bewandert, aber würden
Holunderblüten nicht gut zur Ginger Beer Plant passen ? Wurde hier schon
häufiger diskutiert und statt Ingwer kann man auch viele andere Zutaten
nutzen.
Link : http://www.gingerbeerplant.net/
Gruß Tim (Dessen GBP immer noch auf die Rehydrierung wartet)
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 578 Registriert: 12.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 18:07 |
|
|
Ich denke, der Essig ist dafür da, damit gerade der Alkohol abgebaut wird.
Deshalb auch die wenige Zucker. Mir ist eingefallen, dass eine Nachbarin
Holundersekt für ihre Kinder macht und da sollte kein Alkohol enthalten
sein. Dafür gibt es aber eine feine (Essig-) Säure.
Dann hat das Rezept nichts mit "Sekt" gemeinsam.
____________________ Gruß
Matthias
„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein
Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 18:39 |
|
|
Zitat: | Ich denke, der Essig ist
dafür da, damit gerade der Alkohol abgebaut wird. Deshalb auch die wenige
Zucker. |
Du meinst zu weiterer Essigsäure ? Dann
wäre das Endergebnis ja ein dünner Holunderessig.
Grüsse
Bernd
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 578 Registriert: 12.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 18:52 |
|
|
Die Säure von Essig kann sehr lecker und erfrischend sein, wenn nicht
zuviel vorhanden ist.
Matthias
____________________ Gruß
Matthias
„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein
Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 19:02 |
|
|
Zitat von BerndH, am 7.7.2013 um
15:40 | Tatsächlich ist in vielen
"Hausfrauenrezepten" wie bei Chefkoch.de oft Essig im Rezept zu finden,
erstaunlich.
Ich würde ihn lieber durch Zitronensaft, Zitronensäure oder Milchsäure
ersetzen.
Was die Zuckermengen pro Liter angeht so schwanken die Angaben stark.
Auf 5 Liter bezogen findet man von 300 Gramm bis über 1kg alles.
Ich würde mich eher im oberen Drittel orientieren, vielleicht so 700
Gramm.
Richtig Sekt wird das aber auch mit 700 Gramm auf 5 Liter nicht, denn es
wird eher so ne Art spudelnde Schorle werden was
ja auch durchaus erwünscht sein kann.
Restzucker vermute ich genau wie flying im Endprodukt keinen mehr.
Gegebenfalls muss man beim Verzehr mit ein wenig
Sirup oder ähnlichem nachhelfen.
Den richtige Abfüllzeitpunkt zu finden beim "Grünschlauchen" wird schwierig
werden. Vielleicht wirklich besser das Gärende
abwarten und dann mit Zucker aufspeisen für die Flaschengärung. Sekt wird
mit höheren Co² Gehalten getrunken als Bier.
Grüsse
Bernd
|
Alles klar, dann stell ich das Rezept auf 700g Zucker für die 5 Liter um
An Aufzuckern für die Nachgärung hab ich gar nicht gedacht
Soll ich nun den Deckel und Gärspund nach dem ansetzen gleich
draufschrauben oder offen lassen bis die Gärung einsetzt?
Grüße
Johannes
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 19:10 |
|
|
Halo Hans,
schau mal in Deine PN. Hab Dir grad was geschickt.
____________________ Gruss Uli
|
|
Antwort 12 |
|
Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 20:39 |
|
|
Hallo Hans
Ich mache seit ca. 20 Jahren Holunderblütensekt.
Dafür nehme ich pro Liter 140 g Zucker und setze ihn mit Champagnerhefe (
Lieferant: Vierka) an. Anschließend ins Faß und den Spundapperat dran,
sonst geht der Druck bis auf 10 bar. Wenn du einen Hahnen dran hast wie bei
den Saftfässern kannst du zapfen. Sollte der Holdersekt durchgegoren sein
kannst du immer noch mit etwas Zuckersirup süßen. Mit den Flaschen sowohl
Bügelflaschen wie auch Sekt oder Champagnerflaschen würde ich den Keller
nur noch mit Vollvisierhelm betreten. Das ist echt gefährlich, wenn die
Flaschen explodieren. Deshalb zudecken, aber es platzen fast alle deshalb
ins Faß.
Gruß Sven
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 21:34 |
|
|
Ich habe bisher zweimal Holunderblütensekt zu machen versucht. Beim ersten
Mal ist es nicht angekommen, zumindest nicht schnell (nur wenige der
abgefüllten Flaschen hatten überhaupt zu gären begonnen und das auch erst
nach vielen Wochen). Beim zweiten Mal hat die Chose eher geschimmelt, als
die wilden Hefen alkoholische Gärung anfangen konnten, das war auch für den
Kanal.
Dieses Jahr habe ich die Blüten zu Sirup gekocht und diesen an Speise statt
zum Weizen gegeben. Mal sehen was das wird, der Sirup ist mit Zitronensaft
und Sekt oder Wasser recht aromatisch. Vielleicht macht die Hefe daraus
noch was viel besseres, so die Hoffnung. Da es hier recht warm ist und die
HG bereits nach zwei Tagen durch war, habe ich gestern mit Holunderspeise
auf Flaschen gezogen und die NG sollte also auch zügig durch sein. Ich habe
Angst wegen Flaschenbomben, daher habe ich die Flaschen u.a. in Gärgefäße
gestellt. In einem davon ist ein intensives Aroma zu riechen, da ist wohl
ein Dichtgummi nicht mehr so frisch. Aber der Geruch ist vielversprechend,
ich bin guter Dinge...
Viel Erfolg mit dem Sekt, wenn er gelingt, das hätte ich auch gern mal
gehabt :-)
Achim
|
|
Antwort 14 |
|
Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2013 um 22:01 |
|
|
@hohflumer
Die 140g/Liter entsprechen ja dann den 700g für die 5 Liter
Auf eine Champagnerhefe kann ich leider nicht zurückgreifen, da ich so
kurzfristig keine bekomme.
Was den Druck angeht: Ich weiß nicht wie der CO2 Gehalt von Sekt ist aber
ich dachte bei meinem ''Sekt'' eher an ein sprudelndes Erfrischungsgetränk
mit ca. 8g CO2/Liter. Also wird es keine Flaschen mit 10bar Druck oder mehr
geben
@afri
Ja, ich stell mir das mit der wilden Gärung auch nicht so einfach vor, aber
vielleicht hab ich ja Glück, wenn nicht bin ich wieder um eine Erfahrung
reicher
Sirup will ich nebenher auch noch kochen und wie sollte es anderst sein
ebenfalls in ein leichtes Sommerbierchen ''einbauen''
Bleibt immer noch die Frage zur wilden Gärung
Gleich nach dem ansetzen das Fass mit Deckel und Gärspund verschließen,
oder warten bis die Gärung eingesetzt hat?
Grüße
Johannes
[Editiert am 7.7.2013 um 22:02 von hans11081993]
|
|
Antwort 15 |
|
Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.7.2013 um 07:40 |
|
|
Zitat: | Gleich nach dem ansetzen
das Fass mit Deckel und Gärspund verschließen, oder warten bis die Gärung
eingesetzt hat? |
Hmm... was soll das für einen
Unterschied machen ?
Die wilden Hefen sitzen auf den Blüten und kommen nicht nachträglich in
deinen Gärpott.
Insofern kannst du das Ding auch gleich dicht machen denke ich.
Grüsse
Bernd
|
|
Antwort 16 |
|
Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.7.2013 um 08:40 |
|
|
Moinsen...
...nur weil Essig ins Rezept gegeben wird sind da nicht gleich
Essigsäurebakterien drin. Viele (wenn nicht die meisten) Essige sind ebenso
pasteurisiert wie auch Kaufbier. Nach meiner Meinung dient der Essig
einfach der Säuerung.
Zum Thema Restsüße, Karbonisierung etc.:
Damit ein solcher Sekt schmeckt kommt es auf eine ausgewogene Mischung von
Restsüße und Säure an. Das ist natürlich stark abhängig von individuellen
Vorlieben. Es soll also mit der Zuckergabe erreicht werden dass Alkohol und
Kohlensäure entsteht. In dem Moment wo die Gärung zum Erliegen kommt muss
aber noch genügend Restzucker vorhanden sein. Wie geht das? --> Entweder
muss man die Alkoholtoleranzgrenze der (unbekannten wilden) Hefe im
richtigen Moment überschreiten, oder den Druck bei dem die Hefe 'pausiert'
im richtigen Moment überschreiten. Beides nicht ganz einfach und die
Gefahr von heftigen Flaschenbomben ist durchaus sehr real.
Nachdem es mir letztes Jahr 5 Flaschen, inkl der Kunststoffwanne in der sie
standen, explosionsartig zerissen hat versuche ich dieses Jahr was beim
Bier üblich ist:
Ausgären lassen und dann aufspeisen --> ist natürlich ziemlich trocken
geworden.
Plan fürs nächste Jahr: Ausgären lassen, sehr wenig Zucker zugeben,
ausgären lassen, sehr wenig Zucker zugeben usw. solange bis die
Alkoholtoleranz überschritten ist. Jetzt Restsüße einstellen und dann ab
ins Fass, Zwangskarbonisieren und dann abfüllen...
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
|
|
Antwort 17 |
|
Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.7.2013 um 08:48 |
|
|
Hoi Hans
Die Fa. Vierka verschickt eigentlich recht schnell und ein paar
Holderblüten( 1 Stck. pro Liter reicht, um die Mittagszeit riecht er am
Besten)) wirds schon noch haben. Aber am Anfang habe ich auch mit der
wilden Hefe vergoren nachdem ich 2-3 Tage mit dem Abfüllen gewartet habe.
Es ging nie schief.
Nach ca. 4 Wochen kann man ihn anfangen zu trinken. Ein paar Gramm
Zitronensäure tut ihm auch gut
Sven
|
|
Antwort 18 |
|
Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.7.2013 um 11:16 |
|
|
Alles klar
In dem Fall werd ich ansetzen, Gärfass verschließen, ausgären lassen und
für die Nachgärung aufzuckern
Trocken darf es ruhig werden. Beim heißen Sommerwetter (sofern es soetwas
noch gibt dieses Jahr ) mag ich lieber kalte nicht so süße Getränke.
Nach Feierabend geh ich Einkaufen und Blüten sammeln. Ich werde dann weiter
berichten
Grüße
Johannes
|
|
Antwort 19 |
|
Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.7.2013 um 19:42 |
|
|
Kleines Update:
Ich habe gestern Abend 25 Liter Holundersekt angesetzt. Die Zuckermenge hab
ich auf 800g pro 5 Liter Wasser erhöht. Die ganze Mixtur hat eine
''Stammwürze'' von 12°P. Als ich heute Nachmittag nachgesehen hab war die
Gärglocke angehoben. Nach mehrmaligem Entlüften und jeweils 15 min
Wartezeit das selbe Ergebnis
Ich denke die Gärung hat begonnen, auch wenns nicht wie gewohnt blubbert
So siehts aus im Fass
Außerdem hab ich noch Sirup angesetzt. 1 Liter Wasser, 1kg Zucker, 20
Holunderblütendolden und 500g Zitronen
Der sieht im Moment so aus:
Grüße
Johannes
|
|
Antwort 20 |
|
Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.7.2013 um 19:50 |
|
|
Sehr interessant. Bitte halte uns weiter auf dem Laufenden.
Grüsse
Bernd
|
|
Antwort 21 |
|
Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 17.12.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 9.7.2013 um 23:45 |
|
|
Ich habe auch vor gut eineinhalb Wochen Holundersekt angesetzt, vergoren
werden sollte auch mit der Wildhefe.
Den Essig, der im Rezept angegeben war habe ich durch einige Milliliter
Milchsäure ersetzt, da ich keinen Essiggeschmack im fertigen Sekt haben
wollte.
Laut Rezept sollte man den Sekt 2-4 Tage stehen lassen, bis die Gärung
einsetzt. Leider war am 3. Tag Schimmel auf den Holunderblüten und Zitronen
zu sehen.
Daher würde ich empfehlen, alles täglich unterzutauchen, damit sich kein
Schimmel bilden kann.
Ich habe übrigens dennoch ein paar wenige Flaschen gefüllt, um zu sehen, ob
die Hefe tatsächlich angekommen ist.
Mittlerweile ist auf den flaschen schon ganz ordentlich Druck drauf und man
kann eine dünne Hefeschicht am Boden der Flaschen erkennen.
Ich spiele mittlerweile mit dem Gedanken, die Hefe zu ernten, um sie für
andere alkoholarme Getränke zu nutzen. Hat damit schon jemand Erfahrung?
Gruß,
Mathis
|
|
Antwort 22 |
|
Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 10.7.2013 um 08:03 |
|
|
Traditionell in England ist "elderflower champagne" nicht wirklich mit Sekt
zu vergleichen. Da es (traditionell) mit natürlichen, wilden Hefe vergoren
wird, kann man nicht zuviel Alkohol erwarten, und es wird bis zu ca 4-6%
vergoren (400g in 5 l ergeben ca 4%). Es sollte (traditionell) ein
leichtes (kannst Du dünn sagen), erfrischendes Getränk sein. Meine erste
Versuche vor 20 Jahre waren so, und gut schmeckt's. Ich bin aber schnell
auf echten Sekt-ebene umgestiegen, mit mehr Zucker 'rein, und auch echten
Weinhefe, wie Du. Das ist noch besser. Persönlich, finde ich es etwa zu
"blumig", und gebe auch ein bisschen Weisstraubensaft dazu, so dass es etwa
"weiniger" ist (ja, ich weiss, keine echte Worte, aber na ja). Ab dann ist
es nicht mehr so leicht, sondern eher wie 'ne echten Sekt.
Eigentlich mache ich jetzt ausschliesslich Apfel- und Holunderblütensekt -
das ist wirklich Klasse - es gären 15l jetzt bei mir (plus 15l, die als
stille Wein bleiben werden, und 15l Birne- und Holunderblütensekt).
Essig habe ich nie benutzt, ich habe auch nie versucht, ein 12% Sekt mit
wilden Hefe zu vergären ...
|
|
Antwort 23 |
|
Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.7.2013 um 08:37 |
|
|
Die Liebste hat sich ein Rezept besorgt, das ein wenig esoterisch anmutet:
eine exakte Menge Blüten in soundsoviel Wasser, mit Zucker und Zitrone
einen Tag offen stehen lassen, Nach genau 24 Stunden nur einmal umrühren
und noch irgendwas. Danach soll es gefiltert und in weißen (!) Flaschen
abgefüllt werden.
Bisher hats immer geklappt, mir schmeckt es aber zu sehr nach Zitrone und
vom Holunder merke ich nix.
Ich vermute mal, daß sowas in ländlichen Regionen schon sehr lange
praktiziert wird - auf den Blüten sitzen wilde Hefen, die eine Vergärung
ziemlich sicher in Gang bringen. Die Blüten bringen ein gewisses Aroma mit
und die Säure (früher Essig, heute Zitrone) zusammen mit ein bisschen CO2
sind im Sommer recht erfrischend.
Ich habe neulich ein leichtes Weizenbier, auf 15 IBU gehopft mit der Notti
vergoren und dann eine Woche mit den getrockneten Blüten gestopft. Der Duft
ist betörend! Leider sieht es so aus, als ob sich eine feine Kahmhaut auf
dem Jungbier gebildet hat. Da ich eine zweite Charge vom selben Sud mit
Polaris gestopft habe, konnte ich den Restextrakt vergleichen - bei der
Hollerweißen war es schon 0,1°B weniger.
Ich hab es trotzdem abgefüllt und hoffe darauf, daß man es trinken kann.
Im nächsten Jahr überbrühe ich die Blüten und gebe den Tee ins Jungbier!
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
|
|
Antwort 24 |
|