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Autor: Betreff: Bier aus Balkonien
Junior Member
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Beiträge: 39
Registriert: 4.7.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.7.2013 um 19:05  
Hallo liebe Braufreunde,

seit gut einem Jahr bin ich hier stiller Mitleser und profitiere von eurem gesammelten Wissen und euren Erfahrungen. Dafür erst mal einen herzlichen Dank :) Kurz zu meiner Person: Ich heiße Christian, bin 27 Jahre alt und komme aus dem nordöstlichsten Zipfel Oberfrankens, aus der Nähe von Hof. Zum Brauen bin ich über ein Bierkit-Geburtstagsgeschenk gekommen. Das Ergebnis hat mich allerding alles andere als überzeugt und ich kam zu dem Schluss: Das muss doch besser gehen :gruebel:
Und nach einigen Versuchen und dank euch und eurem Forum habe ich schnell gemerkt: Ja, tut es! :thumbup:
Seither lässt mich das Brau-Virus nicht mehr los :D

Nun aber schnell zum Wesentlichen. Nachdem bisher in der heimischen Küche gewerkelt wurde, hat mich beim letzten Sud das endlich mal schöne Wetter dazu bewogen meinen Brautag spontan auf den Balkon zu verlegen.
Es sollte ein gut trinkbares, sommertaugliches Bier werden. Hier mein Plan:

Gewünschte Biermenge: 19L (sprich ein NC-Keg)
Stammwürze: 12,5 °P
Bittere: 25 IBU
Kochzeit: 90 min
CO2: 4,8 g/L
Schüttung: 1,1 kg Pilsner, 3,1 kg Wiener
Hauptguss: 17,1 L
Nachgüsse: 14,5 L
Maischprogramm: Einmaischen bei 68°C, Maltoserast 45 min bei 64°C, Verzuckerung 30 min bei 73°C, Abmaischen bei 79°C
Hopfengaben: Magnum 10g bei Kochbeginn, Spalter Select 18g für 15min, Spalter Select 12g bei Kochende
Hefe: Brewferm Top

Und hier die Bilder.


Schüttung: Links 3,1 kg Wiener Malz, rechts 1,1 kg Pilsner Malz


Geschrotet wird noch ganz primitiv per Handkurbel. Beim nächsten mal werde ich mir wohl eine entsprechende Schraube für die Welle suchen und mal mein Glück mit dem Akkuschrauber versuchen.


So sieht das Ergebnis aus. Etwas grober als beim letzten Mal, aber zu dem Zeitpunkt war ich noch der Meinung das sei gut so.


Eingemaischt. Als Maischpfanne dient ein isolierter Bielmeier-Einkocher. Ein zusätzliches Thermometer ist allerdings unerlässlich, da der Temperaturregler nicht wirklich so tut wie er soll. Gerührt wird mit einem selbstgebastelten Braupaddel.


So sieht die Maische nach der Verzuckerungsrast aus.


Mit dem Ergebnis der Jodprobe bin ich einverstanden.


Abgemaischt. Mit dem Messbecher wird umgeschöpft bis nix mehr da ist, sprich: Maischpfanne leer...


...und Läuterbottich voll.


Geläutert wird mit dem "doppelten Oscar". Im rechten Einkocher wird derweil der Nachguss erhitzt. Im übrigen sollte man niemals die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten für einen einfachen Holzstuhl unterschätzen ;)


Nach gut 30 min Läuterruhe sah die Würze bei Läuterbeginn so aus...


...und so nachdem gut 20L durch die Lochkelle wieder zurück auf den Treber gekippt wurden. Irgendwas lief da nicht so wie's laufen sollte. An meiner grundsätzlichen Technik kann's meiner bescheidenen Meinung nach nicht liegen, da bei meinen letzten Suden die Würze nach wenigen Litern wunderbar klar lief. :(


Unterschied 1: Diesmal hatte ich von Beginn an den Läuterbottich schräg gestellt weil ich mal gelesen habe, dass man dadurch mehr Ausbeute bekommen soll. Nach neuerlicher Recherche hab ich nun einige Beiträge gefunden in denen geschrieben steht, dass der Läuterbottich möglichst gerade stehen müsse. Kann das der Grund für mein Läuterproblem gewesen sein? Für sachdienliche Hinweise wäre ich euch echt dankbar... ;)


Unterschied 2: Das etwas grobere Schrot (hier der Treber). Ich glaube bei meinen letzten Suden hatte ich mehr feine Bestandteile, wie oben/rechts im Bild. Der Treberkuchen erschien mir diesmal doch etwas "großporig". Ich nehme mal an da ist noch Verbesserungspotential vorhanden.


Schlussendlich habe ich nach 20L aufgegeben und dann eben keine klar laufende Würze gehabt. Wenigstens das Glattwasser ist klar... ;)


Dank des ewigen "Wieder-drauf-gießens" war dann erst nach etwa 3,5 Stunden (!) der Sudkessel voll.


Erste Hopfengabe.


Es kocht. Aber leider nicht richtig durchgängig. Werde da in nächster Zeit wohl mal die verschiedenen Tipps zum Thema ausprobieren müssen :gruebel:


Das Seihen erfolgt durch den eingebauten Hahn und ein gewöhnliches Küchensieb. Das klappt ganz wunderbar und die Würze wird gleich schön belüftet.


Der Whirlpool klappt wieder wunderbar.


Gegen Ende wird der Kessel vorsichtig etwas schräg gestellt...


...und trotzdem bleibt der Trubkegel bis zum Ende relativ schön in Form. Das hatte ich so auch noch nicht. :)


Für die Kühlung kommt ein Plattenwärmetauscher zum Einsatz. Um auf die geplante Stammwürze von 12,5 °P zu kommen werden in die blaue Tonne gut 3L Wasser zur Verdünnung vorgelegt. Dann etwa 1,3L Speise entnommen, danach geht's nochmal durch den PWT zurück ins Gärfass.


Dazu kommt dann noch die gemäß Anleitung rehydrierte Hefe.
Ergebnis: Etwa 21,5L angestellte Würze die darauf wartet zu leckerem Bier zu werden :)

So. Das war's erst mal soweit. Wenn ich weiß was draus geworden ist werd ich das hier noch ergänzen.

Für Feedback aller Art, Verbesserungsvorschläge und Ähnliches bin ich natürlich dankbar.

Viele Grüße,
Christian
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Beiträge: 789
Registriert: 3.3.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.7.2013 um 21:40  
Zum Kochen: Mein Bielmeier wollte auch nicht durchgängig kochen, da das Unterteil scheinbar immer zu warm wurde.
Nun habe ich mir einfach einen kleinen Tischventilator besorgt, der das Unterteil Kühlt, schon kocht er durch.

Ps: Belüften sollte man die kalte Würze, nicht die Heiße.


[Editiert am 14.7.2013 um 21:41 von cosmophobia]
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brave
Beiträge: 107
Registriert: 25.5.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.7.2013 um 22:05  
schöne Dokumentation :)
Ich bin nun mit meinen 3 Suden nicht der Profi, aber so wie ich das hier gelesen habe, ist wallend kochen nicht so, wie man kochendes Wasser kennt, sondern so, wie es bei Dir auch aussieht. Mit meinem Einkocher "walld" es sogar bisschen weniger, es verdampft einiges und die Biere schmecken :-)
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JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.7.2013 um 22:07  

Zitat:
Das Seihen erfolgt durch den eingebauten Hahn und ein gewöhnliches Küchensieb. Das klappt ganz wunderbar und die Würze wird gleich schön belüftet.


Und oxidiert ;)

Du solltest, wie du schon selbst vermutest, deinen Läuterbottich gerade hinstellen.

Gruß

Jan
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Tobieras
Beiträge: 144
Registriert: 25.3.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.7.2013 um 19:34  
Sieht doch schon echt professionell aus. Ich muss zB zugeben, dass ich nach ca. 8 Suden noch immer keinen ordentlichen Whirlpool zustande gebracht habe, sodass ich durch den Ablaufhahn vom Einkocher Seihern kann. :redhead:
Wenn ich das da so sehe, muss ich`s wohl doch nochmal probieren.
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 15.7.2013 um 19:45  
Das ist doch schon super und deine erste Würze entnahme ist überhaupt nicht trübe, aber du hast keinen kleinen Filter nach dem Whirlpool oder ?,der Trubabsatz ist korrekt so
Antwort 5
Junior Member
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Beiträge: 39
Registriert: 4.7.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.7.2013 um 14:51  
Danke für euer Feedback. Dann wird in Zukunft auf jeden Fall der Läuterbottich grade hingestellt. Und das mit dem Seihen werd ich wohl auch nochmal überdenken.

Den Tipp mit dem Tischventilator find ich besonders klasse. Das wird auf jeden Fall beim nächsten Mal ausprobiert :thumbup:
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rattenfurz
Beiträge: 2512
Registriert: 11.7.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 21.7.2013 um 15:54  
Super Dokumentation!

Würze solltest du erst belüften, wenn sie kalt ist. Ansonsten reagiert die Würze schnell mit dem Sauerstoff...

@Tobieras: Der Trick ist, nach dem Abschalten des Kochers 15 Minuten mit dem Whirlpool zu warten, bis keine Konvektionsbewegungen mehr in der Würze zu sehen ist. Dann whirlpool und noch einmal 5-10 Minuten warten.
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Junior Member
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Fratzel
Beiträge: 10
Registriert: 8.7.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2013 um 13:57  
Wow das sieht doch super aus! Ich bin ganz beeindruckt. Das muss ich unbedingt einem Freund von mir zeigen. Der hat sich immer beschwert, dass er keinen Platz zum Brauen hat. Jetzt gibt es keine Ausrede mehr. ;)


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Fachleute wirken auf Laien aus verständlichen Gründen unverständlich.
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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2013 um 15:00  

Zitat von Fratzel, am 24.7.2013 um 13:57
Wow das sieht doch super aus! Ich bin ganz beeindruckt. Das muss ich unbedingt einem Freund von mir zeigen. Der hat sich immer beschwert, dass er keinen Platz zum Brauen hat. Jetzt gibt es keine Ausrede mehr. ;)


Ich braue auf 1,5 qm 1 Hl Bier

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=18927#pid

Guckst du


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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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