Hallo liebe Braufreunde,
seit gut einem Jahr bin ich hier stiller Mitleser und profitiere von eurem
gesammelten Wissen und euren Erfahrungen. Dafür erst mal einen herzlichen
Dank
Kurz zu meiner Person: Ich heiße Christian, bin 27 Jahre
alt und komme aus dem nordöstlichsten Zipfel Oberfrankens, aus der Nähe von
Hof. Zum Brauen bin ich über ein Bierkit-Geburtstagsgeschenk gekommen. Das
Ergebnis hat mich allerding alles andere als überzeugt und ich kam zu dem
Schluss: Das muss doch besser gehen
Und nach einigen Versuchen und dank euch und eurem Forum habe ich schnell
gemerkt: Ja, tut es!
Seither lässt mich das Brau-Virus nicht mehr los
Nun aber schnell zum Wesentlichen. Nachdem bisher in der heimischen Küche
gewerkelt wurde, hat mich beim letzten Sud das endlich mal schöne Wetter
dazu bewogen meinen Brautag spontan auf den Balkon zu verlegen.
Es sollte ein gut trinkbares, sommertaugliches Bier werden. Hier mein
Plan:
Gewünschte Biermenge: 19L (sprich ein NC-Keg)
Stammwürze: 12,5 °P
Bittere: 25 IBU
Kochzeit: 90 min
CO2: 4,8 g/L
Schüttung: 1,1 kg Pilsner, 3,1 kg Wiener
Hauptguss: 17,1 L
Nachgüsse: 14,5 L
Maischprogramm: Einmaischen bei 68°C, Maltoserast 45 min bei 64°C,
Verzuckerung 30 min bei 73°C, Abmaischen bei 79°C
Hopfengaben: Magnum 10g bei Kochbeginn, Spalter Select 18g für 15min,
Spalter Select 12g bei Kochende
Hefe: Brewferm Top
Und hier die Bilder.
Schüttung: Links 3,1 kg Wiener Malz, rechts 1,1 kg Pilsner Malz
Geschrotet wird noch ganz primitiv per Handkurbel. Beim nächsten mal werde
ich mir wohl eine entsprechende Schraube für die Welle suchen und mal mein
Glück mit dem Akkuschrauber versuchen.
So sieht das Ergebnis aus. Etwas grober als beim letzten Mal, aber zu dem
Zeitpunkt war ich noch der Meinung das sei gut so.
Eingemaischt. Als Maischpfanne dient ein isolierter Bielmeier-Einkocher.
Ein zusätzliches Thermometer ist allerdings unerlässlich, da der
Temperaturregler nicht wirklich so tut wie er soll. Gerührt wird mit einem
selbstgebastelten Braupaddel.
So sieht die Maische nach der Verzuckerungsrast aus.
Mit dem Ergebnis der Jodprobe bin ich einverstanden.
Abgemaischt. Mit dem Messbecher wird umgeschöpft bis nix mehr da ist,
sprich: Maischpfanne leer...
...und Läuterbottich voll.
Geläutert wird mit dem "doppelten Oscar". Im rechten Einkocher wird derweil
der Nachguss erhitzt. Im übrigen sollte man niemals die Vielfalt der
Einsatzmöglichkeiten für einen einfachen Holzstuhl unterschätzen
Nach gut 30 min Läuterruhe sah die Würze bei Läuterbeginn so aus...
...und so nachdem gut 20L durch die Lochkelle wieder zurück auf den Treber
gekippt wurden. Irgendwas lief da nicht so wie's laufen sollte. An meiner
grundsätzlichen Technik kann's meiner bescheidenen Meinung nach nicht
liegen, da bei meinen letzten Suden die Würze nach wenigen Litern wunderbar
klar lief.
Unterschied 1: Diesmal hatte ich von Beginn an den Läuterbottich schräg
gestellt weil ich mal gelesen habe, dass man dadurch mehr Ausbeute bekommen
soll. Nach neuerlicher Recherche hab ich nun einige Beiträge gefunden in
denen geschrieben steht, dass der Läuterbottich möglichst gerade stehen
müsse. Kann das der Grund für mein Läuterproblem gewesen sein? Für
sachdienliche Hinweise wäre ich euch echt dankbar...
Unterschied 2: Das etwas grobere Schrot (hier der Treber). Ich glaube bei
meinen letzten Suden hatte ich mehr feine Bestandteile, wie oben/rechts im
Bild. Der Treberkuchen erschien mir diesmal doch etwas "großporig". Ich
nehme mal an da ist noch Verbesserungspotential vorhanden.
Schlussendlich habe ich nach 20L aufgegeben und dann eben keine klar
laufende Würze gehabt. Wenigstens das Glattwasser ist klar...
Dank des ewigen "Wieder-drauf-gießens" war dann erst nach etwa 3,5 Stunden
(!) der Sudkessel voll.
Erste Hopfengabe.
Es kocht. Aber leider nicht richtig durchgängig. Werde da in nächster Zeit
wohl mal die verschiedenen Tipps zum Thema ausprobieren müssen
Das Seihen erfolgt durch den eingebauten Hahn und ein gewöhnliches
Küchensieb. Das klappt ganz wunderbar und die Würze wird gleich schön
belüftet.
Der Whirlpool klappt wieder wunderbar.
Gegen Ende wird der Kessel vorsichtig etwas schräg gestellt...
...und trotzdem bleibt der Trubkegel bis zum Ende relativ schön in Form.
Das hatte ich so auch noch nicht.
Für die Kühlung kommt ein Plattenwärmetauscher zum Einsatz. Um auf die
geplante Stammwürze von 12,5 °P zu kommen werden in die blaue Tonne gut 3L
Wasser zur Verdünnung vorgelegt. Dann etwa 1,3L Speise entnommen, danach
geht's nochmal durch den PWT zurück ins Gärfass.
Dazu kommt dann noch die gemäß Anleitung rehydrierte Hefe.
Ergebnis: Etwa 21,5L angestellte Würze die darauf wartet zu leckerem Bier
zu werden
So. Das war's erst mal soweit. Wenn ich weiß was draus geworden ist werd
ich das hier noch ergänzen.
Für Feedback aller Art, Verbesserungsvorschläge und Ähnliches bin ich
natürlich dankbar.
Viele Grüße,
Christian