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Autor: Betreff: Alles Weißbierhefe, oder was?
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smilies/mad.gif erstellt am: 13.9.2005 um 12:04  
Hallo Freunde des Weizenbieres,

also ich bin immer ganz entzückt, wenn es mir gelingt eine Weißbierhefe aus der Flasche auf Agar zu ziehen. Hab mir dazu auch schon eine kleine Sammlung angelegt.
Bei einer kürzlichen Brauereiführung in einer sehr kleinen Brauerei, die nach Auskunft auch mit aktiver Hefe abfüllt, kam ich mit dem Besitzer bzw. Braumeister ins Gespräch über die Hefe in der Flasche. Er wollte zuerst nicht richtig ran an das Thema. Als ich aber etwas gebohrt hab, hat er eingeräumt, dass in ihrem Hefeweizen für die Nachgärung in der Flasche mit der Speisgabe auch untergärige Hefe zudosiert wird.
So ein Mist, hab ich mir gedacht. Jetzt habe ich in meinen Agargläsern womöglich überall eine Sammlung von Hefemischungen aus ober - und untergärigen Hefen. Trau mich jetzt gar nicht die einzusetzen. :mad:
Kriegt man die ober- und untergärigen Hefen irgendwie auseinander. Ich will ja nur die Weißbierhefe vermehren.
Ist so die Hefepanscherei allgemein Usus (auch bei Maisels oder Schneider?). Warum machen die das eigentlich?

Gruß
linus
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gnadle
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2005 um 12:31  

Zitat:
Kriegt man die ober- und untergärigen Hefen irgendwie auseinander. Ich will ja nur die Weißbierhefe vermehren.

Ganz einfach. Du nimmst jeweils z.B. 10 -20 einzelne Zellen und vermehrst jede einzeln. Also immer von einer einzigen Zelle ausgehend! Dann machst du mit jeder Zellkultur mindestens 2 Testsude, um das Gärverhalten kennenzulernen. Dann weisst du welche Stämme ober- bzw. untergärig sind. Schmarrn! Geht für uns absolut nicht. Wollte nur mal aufzeigen was die Hefezuchtanstalten so alles teieben.
Zitat:
Ist so die Hefepanscherei allgemein Usus (auch bei Maisels oder Schneider?). Warum machen die das eigentlich?

Dafür gibt es mindestens 2 Gründe:
1. Mit untergärigen Hefen erreicht man meist einen höheren Endvergärungsgrad, die Biere sind dann also nicht mehr so "süß", haben ein schlankeres Auftreten.
2. Es gibt "geschickte" untergärige Staubhefen (die sind quasi so leicht, die schwimmen sogar im Bier) die die Hefe länger in der Schwebe halten, und dadurch den Trinker nicht nötigen, den lästigen Bodensatz aufschütteln zu müssen. (Ja, das will der faule Konsument halt so!) Aber sei froh, wenn Hefe drin ist. Meines Wissens nach ist das, was wir vermeindlich als Hefetrübung ansehen, sehr oft ein Eiweisstrübung. Machen vor allen Dingen die "Premiumhefeweizenbierhersteller".
P.S. Diese Zugabe von untergäriger Hefe zu obergäriger ist laut Biersteuergesetz eigentlich verboten. Warum eigentlich?


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Gnadle
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Al
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2005 um 12:35  

Zitat:
Diese Zugabe von untergäriger Hefe zu obergäriger ist laut Biersteuergesetz eigentlich verboten.


Sehe ich nicht so, woraus interpretierst Du das?

Gruß, Alex.
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gnadle
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2005 um 12:44  

Zitat:
Sehe ich nicht so, woraus interpretierst Du das?

Hab' ich mal irgendwo gelesen. Frag mich jetzt aber nicht mehr wo? Wenn ich wieder drüberstoplere werde ich's hier kund tun.


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2005 um 12:46  
Hmm, da würde ich meinen mißglückten Versuch mit reanimierter Prinzregent Luitpold schon fast auf eine irrtümlich aufgepeppelte untergärige Hefe zurückführen. :exclam:

Schöne Kräusen hatte die Gärung (gibt es einen schönen "Hut" auch bei untergärigere Hefe? Ich hatte bisher noch keine in Verwendung), aber das Bier glänzte durch nahezu völlige Abwesenheit des berüchtigten "Nelkenaromas". Es schmeckte irgendwie unausgewogen und trotz ausreichend Schaumbildung stets irgendwie "schal". (Rezept war "Bayerisches Hefeweißbier" mit Extrakt).

Wenn ich da einer Untergärigen aufgesessen bin, hätte ich diese natürlich viel zu warm gären lassen. Aber egal, das Bier ist seinem "natürlichen Zweck" bereits zur Gänze zugeführt! :)

BTW: im "Weizenpaket" (Maische) aus Fredys Shop ist nur normale, obergärige Trockenhefe beigelegt. :-/ Na, egal, habe ja die Wyeast 3068 zur Verfügung.

Gruß, Uwe
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raehmle
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2005 um 12:48  
Hallo,


Zitat:
Ganz einfach. Du nimmst jeweils z.B. 10 -20 einzelne Zellen und vermehrst jede einzeln. Also immer von einer einzigen Zelle ausgehend! Dann machst du mit jeder Zellkultur mindestens 2 Testsude, um das Gärverhalten kennenzulernen. Dann weisst du welche Stämme ober- bzw. untergärig sind. Schmarrn! Geht für uns absolut nicht. Wollte nur mal aufzeigen was die Hefezuchtanstalten so alles teieben.



hmm, so ein Schmarrn ist das gar nicht!
Du kannst einen Verdünnungsausstrich auf Agar machen und so tatsächlich einzelne Zellen isolieren vermehren. Dabei sollten sich dann - mit etwas Glück sogar mit bloßem Auge - zwei Hefestämme identifizieren lassen. Diese ziehst Du wie in diversen Hefemanagement-Threads hier beschrieben hoch. Der Test, welche unter- und welche obergärig ist, sollte dann nicht mehr das Problem sein (wenn ich die Gärung meiner Weizenbiere mit der meinen Pilse (btw. was ist die Mehrzahl von Pils?) vergleiche, dann sehe ich den Unterschied deutlich.

Evtl. probiert das eine Hefe-Guru ja mal aus.

Gruß,
Rähmle


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Al
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2005 um 13:34  
Hallo gnadle

Zitat:
Hab' ich mal irgendwo gelesen. Frag mich jetzt aber nicht mehr wo?


Im Biersteuergesetz jedenfalls nicht. Zu den erlaubten Zutaten steht was im "vorläufigen Biergesetz", wie z.B. der Schwachsinn mit "andere Malze" und Zucker bei Obergärung ja, bei Untergärung aber nicht, aber daß keine ug Hefe in og Bier dürfte, hab ich noch nie gehört. Daß Du nach diesem Gesetz nur obergäriges Weizenbier herstellen darfst, stimmt natürlich schon.

Gruß, Alex.
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2005 um 07:17  

Zitat:
Der Test, welche unter- und welche obergärig ist, sollte dann nicht mehr das Problem sein (wenn ich die Gärung meiner Weizenbiere mit der meinen Pilse (btw. was ist die Mehrzahl von Pils?) vergleiche, dann sehe ich den Unterschied deutlich.



@raehmle
Das würde mich interessieren. Welchen Unterschied hast Du beobachtet? Evtl. kann man obergärige Stämme ja am Aufschwimmen erkennen, oder so. Gibt es noch andere verlässliche Unterscheidungsmerkmale?

@all
Kann jemand sagen oder in Erfahrung bringen ob die unter uns Hobbybrauern so geschätzte Maisel-Hefe reine obergärige Hefe ist?
Ich hab nämlich auf Grund von Beobachtungen bie meiner letzten Vergärung die Vermutung dass da auch ein Anteil untergärige Hefe drin sein könnte. Nur so eine Vermutung, kann mich aber auch täuschen.

Gruß
linus
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gnadle
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2005 um 07:40  

Zitat:
Kann jemand sagen oder in Erfahrung bringen ob die unter uns Hobbybrauern so geschätzte Maisel-Hefe reine obergärige Hefe ist?

Ich befürchte mal, dass das lediglich die Braumeister bei Maisels oder die Laboranten dort letztendlich wissen. Ob die das nach aussen hin sagen (dürfen?) weiss ich nicht.


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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2005 um 11:43  
Reicht es nicht, wenn das Ergebniss stimmt? Ich meine, wenn das Weizen sachmeckt dann ist's doch gut, oder?

Außerdem wird eine untergärige Hefe nie ein ordentliches Weizenaroma entstehen lassen!

Die untergärige Hefe wird bei der Nachgärung auch eingesetzt, weil sie nicht in den Hals der Flasche steigt. Da würden dann ja Ränder bleiben, die unsauber oder für manch einen gar eckelig aussehen! Also einfach untergärige Hefe. Ist ja nur für die Nachgärung. Deshalb ist das auch erlaubt.

Gruß Malte


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raehmle
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2005 um 12:46  
Hallo Linus,


Zitat:
@raehmle
Das würde mich interessieren. Welchen Unterschied hast Du beobachtet? Evtl. kann man obergärige Stämme ja am Aufschwimmen erkennen, oder so. Gibt es noch andere verlässliche Unterscheidungsmerkmale?



zum einen ist die Gärung natürlich viel heftiger, das liegt aber nicht notwendigerweise an der Hefe sondern daran, dass ich og. eben bei höheren Temperaturen vergäre, als ug. ;)
Aber im Ernst: ich würde behaupten, dass ich bei OG deutlich mehr Hefe-Schlabber im Schaum im Gärbottich habe als bei UG. Ist ja eigentlich auch klar, darum heißt die Hefe ja obergärig. Nach der Zellteilung trennen sich die "Tochterzellen" nicht vollkommen, sondern bleiben in einem Zellverband zusammenhängend. Darin bleiben dann CO2-Bläschen hängen und - schwups - kommt die Hefe nach oben.

Aber selbst wenn man nichts sehen würde, dann würde ich einfach mit beiden Stämmen mal jew. ein paar Liter Weizenbierwürze vergären und schauen, was gut bzw. eher nach Weinzenbier schmeckt. Ich vermute mal, dass man anständig Kopfschmerzen bekommt, wenn man mit untergäriger Hefe bei 20(++)°C vergärt :(

Gruß,
Rähmle


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raehmle
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2005 um 12:50  
Hallo Malte,


Zitat:
Die untergärige Hefe wird bei der Nachgärung auch eingesetzt, weil sie nicht in den Hals der Flasche steigt. Da würden dann ja Ränder bleiben, die unsauber oder für manch einen gar eckelig aussehen!



bist Du Dir sicher? Eigentlich müßte doch bei der Nachgärung die Edit:[durchgestrichen]UG[/durchgestrichen] OG Hefe genauso auf den Boden sinken - schließlich steigen ja keine CO2-Blasen mehr nach oben, die die Zellverbände mitreißen könnten. D.h. "keine" ist natürlich nicht korrekt, der Raum zw. Deckel und Bier muss ja auch auf einen höheren Druck gebracht werden. Aber dürfte das nicht eher zu vernachlässigen sein?

Rähmle

[Editiert am 14/9/2005 von raehmle]

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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2005 um 16:35  
Hallo Linus


Zitat:
Kann jemand sagen oder in Erfahrung bringen ob die unter uns Hobbybrauern so geschätzte Maisel-Hefe reine obergärige Hefe ist?

Ich habe mir schon diese Hefe herangezogen und wenn das keine obergärige Hefe wäre, dann hätte mein Weizen damals bestimmt nicht nach Nelken geschmeckt. Welche Beobachtungen hast du da gemacht? Ich habe schon mal mit einem Braumeister gesprochen, der mal bei Schneider gearbeitet hat - das sagte er jedenfalls - und der sagte mir, dass Schneider Mischhefe einsetzt. Das hat mich dann sehr verunsichert. Jetzt weiß ich auch nicht mehr, woran ich bin.

Grüße
Wolfgang
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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2005 um 16:51  

Zitat:
Evtl. probiert das eine Hefe-Guru ja mal aus


Wozu? genau so wird es gemacht.

Zur unterscheidung von UG/OG:
Es gibt drei (klassische) Tests, deren zusammengenommenes Ergebnis eindeutig diese Frage aller Fragen klärt.
*Mellibiose-Vergärung (sauteuer, das zeug)
*Wachstum in Glucose bei 37°C (das dürfte das einfachste sein)
*Wachstum auf Lysin- / Kristallviolett-Agar ( das kann man sich sparen, weil die Hauptaussage dieses Tests eigentlich ist "Saccharomyces / Nicht-Saccharomyces" und nebenbei kann man über OG/UG eine aussage treffen)

Im Prinzip reicht das Wachstum bei 37°C aus, um eine Hefe als OG bzw. UG zu identifizieren.
Einfach ein Reagenzglas mit Glucoselösung füllen (ca 1-2%ig) zwei Tropfen Hefesuspension dazu, und mit ca 40°C warmen Wasser in eine Thermoskanne (wer einen Thermostaten zur verfügung hat, noch besser!) geben. Am nächsten tag das warme Wasser austauschen, und spätestens am dritten Tag sieht man bei OG eine trübung im RG, UG ist noch immer klar.

Zur Maisel's Hefe: werd ich mal bei Gelegenheit untersuchen - halte euch auf dem Laufenden!
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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2005 um 17:31  
Hallo Jakobus,

Zitat:
Zur Maisel's Hefe: werd ich mal bei Gelegenheit untersuchen - halte euch auf dem Laufenden!

Das ist gut, bin mal gespannt.
Gruß
Rainer
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raehmle
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2005 um 08:24  

Zitat:
[quote=hefeguru-jakobus]
Zitat:
Evtl. probiert das eine Hefe-Guru ja mal aus

Wozu? genau so wird es gemacht.
[...]
Zur Maisel's Hefe: werd ich mal bei Gelegenheit untersuchen - halte euch auf dem Laufenden!




na also :)

Gruß,
Rähmle


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Rainerc
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2005 um 09:00  
Guten Tag,
ich habe zur Zeit einen Weizensud mit Schneider Hefe in der dritten Generation in der Gärung. Im Gegensatz zu untergärigen Hefen schwimmt hier fast die gesamte Hefe oben im Gärbottich, Bodensatz ist kaum vorhanden.
Ähnliches zeigte sich auch bei Maisel Hefe.

Den Glucosetest werde ich über das Wochenende mal durchführen.

Gruß Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2005 um 19:43  
Hallo Gemeinde,

Zitat:
Ich befürchte mal, dass das lediglich die Braumeister bei Maisels oder die Laboranten dort letztendlich wissen. Ob die das nach aussen hin sagen (dürfen?) weiss ich nicht.


Hab einfach mal bei Maisels und Schneider per mail nachgefragt, ob sie ausschließlich ogergärige Hefe verwenden und sehr schnell folgende eindeutige Antworten erhalten:

Brauerei Schneider:

Guten Tag,

Sie können davon ausgehen dass sowohl bei der Hauptgärung als auch bei der Flaschengärung ausschließlich 100 % obergärige Hefe ( Stamm "Schneider") zum Einsatz kommt. Da wir naturbelassene Spezialitäten brauen ist dies auch ausserordentlich wichtig für unser Produkt. Es handelt sich hier noch um eine echte Flaschengärung, d.h. es kommt weder ein Pasteur, noch ein Filter, noch eine Kurzzeiterhitzung während des gesamten Produktionsweges zum Einsatz.
Ob mit einer untergärigen Hefe höhere Vergärungsgrade erzielt werden können, so wie sie das beschreiben, dürfte auch sehr fragwürdig sein.

Ich hoffe, wir konnten Ihnen damit einige Fragen beantworten. Wenn nicht, stehen wir Ihnen jederzeit gerne wieder zur Verfügung.

Herzliche Grüße aus Kelheim

Maisels:

Sehr geehrter Herr ,

vielen Dank für Ihr Interesse an Maisel's Weisse und Ihre Frage zu unserer "Kellerhefe".

Mit der "feinen Kellerhefe" meinen wir ausschließlich obergärige Hefen, in unseren Weißbierspezialitäten kommen keinerlei untergärigen Hefen zum Einsatz!

Beste Grüße aus der Brauerei


Also kein Betriebsgeheimnis. Die Anworten kamen prompt und ohne Umschweife.
Klasse, Note 1 an beide Brauereien!

Aber auch Danke an Jakobus für den Glucosetest. Wenn das funzt, kann man so auch aus Mischhefe die obergärige herausfinden.

Gruß
linus
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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2005 um 20:51  

Zitat:
Den Glucosetest werde ich über das Wochenende mal durchführen


Du musst nur vorher auf Agar ausstreicehn und schauen, ob irgendwelche Kolonien unterschiedlich aussehen.
Denn einfacher wäre es, eine evtl. Mischung von OG/UG zu untersuchen, ob es sich um eine untergärige Reinkultur handelt: es dürfte in diesem Fall keine Trübung (= Vermehrung der Zellen) auftreten. Wenn trübung auftritt kannst du aber nict sagen, daß nicht einige Zellen sich nicht vermehrt haben (=UG). Das ist der Haken daran. Deshalb gibt es ja auch den Melibiose-Test. Die Vergärung wird nur von den UG Zellen verusrsacht. Du kannst bei Diesem Test aber auch nicht sagen, ob OG drin ist. Leider wird Melibiose scheinbar mit Gold aufgewogen...
Also - erst ausstreichen, und nach Farbunterschieden, Oberflächenstrukturen, Unterschiede der Formen des Randes der kolonien etc. suchen.
Und immer eine schön hohe Temperatur einhalten!
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2005 um 13:32  
@ Rähmle

Wenn es auch nur wenige sind werden es einige Zellverbände nach "oben" schaffen und dort an den Glaswandungen im Kopfraum der Flasche Ränder hinterlassen. Das muss nicht unbedingt eintreten, es besteht aber die Gefahr.

Zitat:
Da wir naturbelassene Spezialitäten brauen ist dies auch ausserordentlich wichtig für unser Produkt. Es handelt sich hier noch um eine echte Flaschengärung, d.h. es kommt weder ein Pasteur, noch ein Filter, noch eine Kurzzeiterhitzung während des gesamten Produktionsweges zum Einsatz.


Ach ja? Und wie lange ist das Bier haltbar??? So wie es beschrieben wurde kann dann nur ein Monat gewärleistet werden! Schon für 6 Monate MUSS das Bier filtriert sein!!!

Seeeehr merkwürdig....


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Rainerc
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red_folder.gif erstellt am: 19.9.2005 um 11:43  
Guten Tag,
Freitag habe ich den von Jacobus vorgestellten Glucosetest angesetzt.
Glucoselösung 2%, je drei Reagenzgläser mit obergäriger (Schneider) und untergäriger Hefe (hannöversches Brauhaus) beimpft und in einem alten Babyflaschenwärmer zwischen 35° und 40° ohne Umschütteln bebrütet.
Nach 24 Stunden opalisierten die Gläser mit obergäriger Hefe in auffallendem Licht, die anderen nicht.
Nach 48 Stunden war der Unterschied geringer, jetzt nach ca. 60 Stunden ist kaum noch ein Unterschied festzustellen.
Zur orientierenden Hefeunterscheidung mag das Verfahren geeignet sein.
Aber unabhängig von der Hefe: Hauptsache das Bier egal ob ober- oder untergärig schmeckt
Gruß Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 19.9.2005 um 12:40  

Zitat:
Ach ja? Und wie lange ist das Bier haltbar??? So wie es beschrieben wurde kann dann nur ein Monat gewärleistet werden! Schon für 6 Monate MUSS das Bier filtriert sein!!!



Nun mal langsam! Warum sollte ein hefetrübes Weizen ohne künstliche oder technische Konservierungsmaßnahmen nur höchstens einen Monat haltbar sein. Selbst bei meinen Bieren stelle ich fest, dass eine Lagerung über 6 Monate (wenn es so weit kommt!) überhaupt kein Problem ist; und ich kann nicht behaupten, dass ich unter klinisch reinen Bedingungen arbeite. Für eine ordentliche Brauerei mit entsprechenden Hygienemaßnahmen sollten doch Lagerstabilitäten bis 12 Monate bei naturtrüben Bieren kein echtes Problem sein. An der Stelle hab ich keinen Grund an der Aussage der Schneiderbrauerei zu zweifeln.
Klar, dass es nicht Sinn und Ziel ist, Bier so lange zu lagern! ;)

Gruß
linus
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red_folder.gif erstellt am: 19.9.2005 um 14:44  

Zitat:
Für eine ordentliche Brauerei mit entsprechenden Hygienemaßnahmen sollten doch Lagerstabilitäten bis 12 Monate bei naturtrüben Bieren kein echtes Problem sein. An der Stelle hab ich keinen Grund an der Aussage der Schneiderbrauerei zu zweifeln.

Im Punkt, dass auch unfiltriertes Bier länger wie 6 Monate haltbar sein kann, gebe ich dir recht. Habe gerade ein Bock vom 5.12.2004 am Hahn.
Nur gestaltet sich die (zu versprechende) Haltbarkeit für Brauereien etwas schwieriger. Die geben nämlich das Bier aus der Hand! Meines ist seit Weihnachten nicht über 4 Grad warm geworden. Da es in den Supermärkten meist über 4 Grad hat, der/die Bierkäufer/in die Kiste auch mal achtlos im 40 Grad heissen Autokofferraum stehen lässt, und dann noch immer erwartet, dass es 6 Monate hält, ist sicherlich ein Grund, warum die Zusagen nur so ausfallen. Wird das Bier immer ideal gelagert, wird auch nach mehr als 6 Monaten nichts passieren.


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Bergbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 19.9.2005 um 16:17  
Zu diesen 40 Grad im Auto , mein Vater wollte mir was gutes tun und hat mir ne Kiste Wernesgrüner gekauft , morgends um 8 Uhr in´s Auto gestellt beim Supermarkt , der Tag ging dann so auf 32 Grad hoch , daß Bier stand bis 18 Uhr abends als sie zu mir gekommen sind 1A bei sonstwieviel Grad im Auto. Nach gescheiter Kühlung habe ich mir eins aufgemacht, hm na ja , es hat wesentlich anderst geschmeckt als es sonst der Fall ist. Hat diese enorme Erwärmung im Auto und das über 10 Std. das Bier so verändert ? Ich hab´s getrunken , eiskalt ging es aber es hatte immer nen besonderen nachgeschmack den ich bislang vom Wernesgrüner nicht kannte.


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Bier: Der Gerstensaft der Power schafft...

Weisheit: Gerstencola schmeckt besser als Coca Cola
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red_folder.gif erstellt am: 19.9.2005 um 16:51  

Zitat:
Hat diese enorme Erwärmung im Auto und das über 10 Std. das Bier so verändert ?

Ich denke schon. Genauso oder noch empfindlicher ist es gegen Sonnenlich/Helligkeit. Das produziert so einen Art "Pappegeschmack"!


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