Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 28.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 09:09 |
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.... habe ich ein Uerigo getrunken. Sehr bitter, sehr aromatisch, sehr
schmackhaft.
Auf der Getränkekarte wurde es als Uerige Alt angeboten.
Was mich verwunderte, ist der Umstand, dass nirgendwo auf dem
Flaschenetikett der Begriff "Bier" verwandt worden ist.
Auch nicht der sonst übliche Hinweis auf das deutsche Reinheitsgebot.
Dadurch neugierig gemacht, habe ich noch eine Flasche geordert und mich
dann auf das Verkosten konzentriert.
Ich meine im Abgang Gewürze geschmeckt zu haben. Kardamom vielleicht ?
Leicht minzig, würzig.
Das Bier war filtriert.
Auf der Homepage ist von Uerigo nichts zu entdecken.
Der Schriftzug Ueri ist rot, go goldfarbig.
Habe ich da eine neue Spezies entdeckt ?
Harald
____________________ Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, du hast immer nur Bier im Kopf.
Zitat: Ehefrau
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 09:20 |
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Das Uerigo ist ein Uerige zum Mitnehmen.
Mich wundert, dass du das Uerigo in der Gaststätte trinken durftest.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 09:21 |
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 28.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 09:27 |
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Ich war nicht direkt in Düsseldorf, sondern in Kaiserswerth, eine
Gaststätte am Rheinufer.
Wirklich interessant für mich ist aber, ob da Gewürze verwendet worden
sind.
____________________ Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, du hast immer nur Bier im Kopf.
Zitat: Ehefrau
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 854 Registriert: 1.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 10:18 |
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NEIN
Uerige ist ein ganz normales Alt Bier nach dem Reinheitsgebot.
Das Geheimnis dieses Bieres liegt in den sieben (!) Hopfensorten
die dort verwendet werden. Keine Gewürze drin.
____________________ ---
Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
Mediendesigner seit 2000
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 10:19 |
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Ich bin mir ziemlich sicher, dass keine Gewürze verwendet werden.
Kräuterig, minzig, nussig, grasig, würzig sind Begriffe, die regelmässig
bei Bewertungen des Uerige Alt geschrieben werden.
Ich denke das kommt von der Verwendung ganzer Hopfendolden hoher Qualität.
Meines Wissens Spalter und Hallertauer? Dazu kommt noch, dass Uerige noch
ein Kühlschiff verwendet. Dabei oxidieren die Aromaöle noch mal, was dann
wieder neue Geschmacksstoffe erzeugen kann. Ähnlich wie bei der Vorderwürze
oder Terpenrast.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 28.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 13:38 |
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Na gut, keine Gewürze.
Meine Geschmacksnerven scheinen noch nicht total ramponiert zu sein, minzig
und würzig habe ich auch herausgeschmeckt.
Das macht die Sache aber nicht einfacher, denn nach den ersten Schlucken
stand für mich fest: "Das musst Du nachbrauen."
Scheint allerdings schwierig zu sein.
Ein Klon-Rezept habe ich bisher noch nicht gefunden.
____________________ Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, du hast immer nur Bier im Kopf.
Zitat: Ehefrau
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 854 Registriert: 1.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 13:44 |
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Als Basis kannst du Tauroplu´s Schumacher Klon nehmen.
Und dann heisst Hopfen, Hopfen und nochmals Hopfen...
____________________ ---
Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
Mediendesigner seit 2000
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 14:34 |
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Zitat von Gartenbrauer, am 5.8.2013 um
13:38 | Na gut, keine Gewürze.
Meine Geschmacksnerven scheinen noch nicht total ramponiert zu sein, minzig
und würzig habe ich auch herausgeschmeckt.
Das macht die Sache aber nicht einfacher, denn nach den ersten Schlucken
stand für mich fest: "Das musst Du nachbrauen."
Scheint allerdings schwierig zu sein.
Ein Klon-Rezept habe ich bisher noch nicht gefunden.
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Dürfte sehr schwierig sein. Uerige arbeitet mit kupfernen Kühlschiff und
Berieselungskühler. Das heißt, gewisse Oxidationsprodukte + katalytische
Kupferwirkung...glaub nicht, dass es so einfach nachzubrauen geht?
[Editiert am 5.8.2013 um 14:34 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 14:36 |
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@Alt Phex:
Hi,
Uerige habe ich auch schon mal hin- und herrecherchiert und ein Rezept
zusammengebastelt, es aber bisher noch nie ausprobiert. Das sieht dann aber
anders aus als die Schumacherschüttung.
Ich poste es heute Abend mal. Ach ja, woher stammt eigentlich die
Information mit den 7 Hopfensorten? Das habe ich seinerzeit bei meinen
Recherchen nicht herausgefunden und so recht vorstellen kann ich es mir
irgendwie nicht, aber was weiß ich schon
Gruß
Michael
[Editiert am 5.8.2013 um 14:42 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 15:07 |
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So, das wäre mein Vorschlag:
Schüttung:
Wiener Malz: 50 %
Münchner Malz: 42 %
Carahell: 8 %
Carafa spezial II: 50 g (auf 6 Kg Schüttung)
SW: 12°P
IBU: ca. 55
EBC: ca. 36
Hefe: Brewferm TOP, die einen EVG von 69% erzeugt bei einer 60-minütigen
Maltoserast. Damit müsste der Alkoholgehalt bei ca. 4,7 Vol.-% liegen, also
im Zielbereich.
Hopfen: Hallertauer Mittelfrüh und Spalt Spalter
Falls jemand zur Ergänzung, Korrektur u.ä. beitragen könnte, das würd mich
freuen. Wie gesagt, die Infos stammen alle aus dem Internet und durch
Nachfrage bei Uerige (soweit sie Infos herausgegeben haben).
Gruß
Michael
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 15:19 |
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Die Bittere liegt wohl bei 43 IBU?
Ich würde bis zur nächsten Ernte warten und möglichst frischen Doldenhopfen
nach Michaels Empfehlung nehmen (Achtung, kein Spalter Select sondern Spalt
Spalter). Andereseits könnte der nussige Geschmack auch auf den Select
hinweisen?
Desweiteren würde ich eine Terpenrast durchführen. Dabei gehen m.M. einige
der aromatischen Cohumolone durch Oxidation in eine lösliche Form über??
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=9526
Eine frischpolierte Kupferschlange zum Würzekühlen nehmen.
Dann noch die Originalhefe Wyeast 1007 verwenden. Laut Webseite wird bei
20° C angestellt.
So meine 5 Cent..
m.f.g
René
EDIT: die 43 IBU habe ich in einer amerikanischen Quelle gelesen. Deutsche
Quelle sagen 55 IBU, wie Michael sagt!
[Editiert am 5.8.2013 um 15:25 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 15:25 |
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so weit ich weiß, liegt sie bei 52 IBU.
Gruß
Rainer
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 854 Registriert: 1.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 15:28 |
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Zitat von tauroplu, am 5.8.2013 um
14:36 | Ach ja, woher stammt eigentlich die
Information mit den 7 Hopfensorten? Das habe ich seinerzeit bei meinen
Recherchen nicht herausgefunden und so recht vorstellen kann ich es mir
irgendwie nicht, aber was weiß ich schon
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Die Info habe ich von einem Brauer der dort mal gearbeitet hat.
Ich kenne aber noch ein, zwei Leute die dort mal waren. Werde die
mal kontaktieren und ausfragen, vieleicht wissen die genaueres. ____________________ ---
Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
Mediendesigner seit 2000
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.8.2013 um 15:39 |
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[Editiert am 5.8.2013 um 15:40 von Seed7]
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 15:46 |
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Ich bin mir auch recht sicher, dass es ca. 55 IBU sind, habe aber die
Quelle noch nicht wiedergefunden...
Scheinen doch nicht so viele zu sein, wenn man dem hier Glauben schenken darf (was ich mal mache).
[Editiert am 5.8.2013 um 15:50 von tauroplu]
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 15:46 |
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@Seed7: Was hat denn ein Berieselungskühler und ein Kühlschiff mit einer
offenen Gärung zu tun?
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das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 16:02 |
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Hi Michael,
da spricht er was Wichtiges an. Die Kräusen sollten ablaufen können. So
werden die ganzen bitteren Hopfenharze mit ausgetrieben. Uerige macht das
wohl so?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 16:09 |
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Ja, machen die so, nach eigenem Bildbekunden: http://www.uerige.de/brauerei/brauprozess/gaerkellerundueri
ge-hefe/
Das hinwiederum spricht dann für die von Seed7 angesprochene oder zumindest
gemeinte offene Gärung.
[Editiert am 5.8.2013 um 16:11 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 16:22 |
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Ja genau! Die Ami- Hombrewer machen das das oft. Nennen es wohl Blow out
Fermentation oder Blow out tubing..? Die Aromaqualität soll sich jedenfalls
verbessern. Gärung im Weinballon (voll) und die Kräusen über einen Schlauch
in einen Eimer laufen lassen.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 16:30 |
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Das da war mal mein erstes Stout:
Seit ich damals voller Neugier den Sabber probiert hab bin ich großer
Verfechter des Kräusenabschöpfens.
So etwas gallig bitteres hab ich noch nie im Mund gehabt, das Bier war dann
erstaunlich mild.
Schon interessant, dass man mit alter Kühl- und Gärtechnik so tolle Aromen
hinbekommt wie bei Uerige.
Stefan
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 16:36 |
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Zitat: | Seit ich damals voller
Neugier den Sabber probiert hab bin ich großer Verfechter des
Kräusenabschöpfens.
So etwas gallig bitteres hab ich noch nie im Mund gehabt, das Bier war dann
erstaunlich mild. |
Jo, die Kräusen enthalten ja auch die durch den ph-Sturz komplett
ausgefallenen Alphasäuren...wie im anderen Fred geschildert ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 19:07 |
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Zitat von flying, am 5.8.2013 um
16:22 | Ja genau! Die Ami- Hombrewer machen
das das oft. Nennen es wohl Blow out Fermentation oder Blow out tubing..?
Die Aromaqualität soll sich jedenfalls verbessern. Gärung im Weinballon
(voll) und die Kräusen über einen Schlauch in einen Eimer laufen lassen.
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Jede "vernüftige" bayrische Weißbierbrauerei macht das so
Manchmal noch mit einem Erntetank drunter um die Hefe aufzufangen.
Jan
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 9.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2013 um 19:25 |
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Erntedank..tank
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.8.2013 um 20:33 |
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Kräusen abschöpfen ist ja schön und gut, aber die bitteren Teile landen
doch so oder so am Boden, wenn man ausgären lässt?! Jedenfalls dachte ich
das immer. Bei mir kleben Teile davon immer am Eimerrand, manches liegt auf
der Bieroberfläche und einiges sinkt zu Boden. Nach meinem Verständnis geht
die Bittere dieser Hopfenöle nicht ins Bier über, sondern bleibt irgendwo
zurück (beispielsweise im Bodensatz).
Achim
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Antwort 24 |
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