Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 29.9.2007 Status: Offline
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erstellt am: 23.8.2013 um 13:24 |
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Hallo,
Was für einen Hopfen würdet Ihr für ein fränkisches Kellerbier nehmen? Und
wieviele BE? 25?
Habe mir das Rezept in der Rezepte DB angesehen (altfränkisches Braunbier
oder so) aber obergärig ist das i.d.R. Doch eher nicht, oder?
g
Robert
____________________ Homebrew is bestbrew.
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.8.2013 um 13:52 |
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Hi,
nimm einen Hopfen aus der Hallertau, nicht unbedingt den Magnum und hopfe
neutral, d.h. Stammwürze mal 2. Das Altfränkische Braunbier hatte ich immer
obergärig angestellt und bin damit gut gefahren.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.8.2013 um 14:04 |
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Nimm Spalter Select und untergärige Hefe. Obergärige fränkische Kellerbiere
gibt es nun mal nicht!
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.8.2013 um 14:09 |
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Tie Break ____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.8.2013 um 14:14 |
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Hi, hi,
obergärig schreibt Meister Kling in seinem Buch und hier in der
mittlerweile gelöschten Rezeptdatenbank stand das Altfränkische Braunbier
auch als obergäriges drin.
Da wir schon mehrmals festgestellt hatten, daß es keine vernunftige
Definition für ein Kellerbier gibt, deshalb gerade für einen Newbie im
Hochsommer der Tipp: Obergärig, oder hast du etwa die Ausrüstung und noch
wichtiger, das knoffhoff, um bei 8° C zu vergären?
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.8.2013 um 14:29 |
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Meister Kling ist Schwabe, hatte ich erst vor kurzem am Telefon. Und meinen Kommentar kann auch jeder lesen.
In Nürnberg wurde jedenfalls schon im 14. Jahrhundert untergärig gebraut.
Ein Stilechtes fränkisches Kellerbier wird man mit obergäriger Hefe nur
schwer hinkriegen. Mit der Notti an der unteren Grenze, also etwa bei 17°
Raumtemperatur habe ich zwar schon gute Ergebnisse hingebracht, nenne das
aber lieber Ale. Nicht dass mich die fränkischen Kollegen noch
steinigen...
Gruß
Peter, der noch 5 Päckchen W34/70 gebunkert hat für das nächste fränkische
Lager.
[Editiert am 23.8.2013 um 14:37 von gulp]
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 19.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2013 um 20:43 |
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"Altfränkisches Braunbier" - das ist sooo falsch...
also erstmal hat das Wort "altfränkisch" eigentlich rein gar nichts mit
Franken zu tun sondern heißt altmodisch. Leiderwegs gebrauchen es auch
fränkische Brauereien in genau dieser Weise fälschlich auf dem Etikett. Ein
Braunbier, oder auch Rotbier, ist ein untergäriges Bier aus
Gersten-Darrmalz.
Peter, ich setz mal das hier auf
die To-Brew-Liste für den Winter, nur mit Wiener statt Pale Ale und halt
untergärig. Ach, und dekoktiert natürlich.
Oder würdest du aus heutiger Erfahrung was dran ändern, irgendein
Spezialmalz dran oder so?
Nachtrag: on second thought, eigentlich könnte man aus genau dem Grund mit
dem Wort "altfränkisch" sagen, woher dann die Aufregung
[Editiert am 24.8.2013 um 20:44 von Elektrowok]
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2013 um 21:14 |
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2013 um 21:28 |
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Wenn jemand überhaupt eine untergärige Tradition hat, die älter als 150
Jahre ist, dann die Franken, Pfälzer und Bayern..Alle anderen deutschen
Lande haben sich wie die Schlampen, ob des schnöden Mammons ihre
althergebrachten, obergärigen Traditionen schlichtweg wegkaufen
lassen...
Obergäriges fränkisches Kellerbier ist wie Pilsner Ale...passt nicht! ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 19.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2013 um 21:32 |
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"Bierspezialität" wie auf der Website gesagt stimmt in dem Fall sogar mal
(meistens völliger Blödsinn), das ist eine Spezialität im Sinne von
off-style-Bier. Bei Pyraser scheinen sie ihre Biere eh rein aus
Marketingerwägungen durchzubenennen. Das "Landbier" ist ein strohblondes
Export.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2013 um 21:42 |
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Zitat: | Peter, ich setz mal das
hier auf die To-Brew-Liste für den Winter, nur mit Wiener statt Pale Ale
und halt untergärig. Ach, und dekoktiert natürlich.
Oder würdest du aus heutiger Erfahrung was dran ändern, irgendein
Spezialmalz dran oder so? |
Ist ja lustig, ich habe das gerade im Glas. Der 4. Sud nach dem Rezept.
MüMa genügt eine Sorte. (20 EBC) Ansonsten ändere ich da nichts mehr. Evtl
ein bisserl Sauermalz geben, dann ist es schneller trinkbar.
Das Pyraser Kellerbier ist historischer Unsinn. Schmeckt das wenigstens?
Im Prinzip mag ich von denen nur das Josephi Starckbier und das
Hopfenpflücker Pils.
Gruß Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2013 um 22:05 |
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Zitat von Elektrowok, am 24.8.2013 um
21:32 | "Bierspezialität" wie auf der Website
gesagt stimmt in dem Fall sogar mal (meistens völliger Blödsinn), das ist
eine Spezialität im Sinne von off-style-Bier. Bei Pyraser scheinen sie ihre
Biere eh rein aus Marketingerwägungen durchzubenennen. Das "Landbier" ist
ein strohblondes Export. |
Ich brau nur
Off-Style-Bier. Das ist interessant und man muß nicht sklavisch
irgendwelche Rezepte nachrechnen. Man wird zwar nicht eine DLG-Medaille
bekommen, aber Biere die diese Auszeichnung bekommen, sind zwar fachlich
absolut korrekt, aber auch super langweilig.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2013 um 22:58 |
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Zitat von gulp, am 24.8.2013 um
21:42 | Ist ja lustig, ich habe das gerade im
Glas. Der 4. Sud nach dem Rezept. MüMa genügt eine Sorte. (20 EBC)
Ansonsten ändere ich da nichts mehr. Evtl ein bisserl Sauermalz geben, dann
ist es schneller trinkbar. |
Danke! Denn woher sollte "man" zwei verschiedene MüMas mit genauem EBC-Wert
beziehen?
Grüße aus Süd-Italien, Harry
Edith hatte noch angemerkt, daß ich grade ein Orval schlabbere
Die sind hier echt so unvorsichtig und stellen das im Supermarkt "einfach
mal so" ins Regal !!!
[Editiert am 24.8.2013 um 23:00 von HarryHdf]
____________________ Ich kann allem widerstehen, außer der Versuchung (Oscar Wilde)
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 19.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 11:43 |
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Bittegerne, hier gärt grad ein
selbstverbrochenes Rauch-Alt. Bin zum Schluss gekommen dass "Rauch-Alt"
einem eine präzise Vorstellung gibt, weil es ein Alt mit etwas
Buchenrauchmalz ist. Bei Pyraser wär das vielleicht ein Uraltfränkisches
Landkellerpils.
@Harry: Also bei Klostermalz wo ich mir den Kofferraum vollade gibts ein
etwas lichtes "Klostermünchner" mit 15-19 und ein "Klosterdunkel 20-40 EBC
je nach Kundenwunsch", sprich ist für unsereins Glückssache was für eine
Charge grad da ist. Bei Weyermann gibts glaube ich Münchner Typ I, II, III,
als verschiedene Darrgrade.
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Antwort 13 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 13:53 |
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So nun denn häng ich mich auch mal rein. Ein Fränkisches Braunbier habe ich
in meinem Standart Programm. Fragt mich ketzt bitte nicht nach den
Prozentualen Anteilen, wer lust hat rechnet sich das aus.
7 kg PiMa
2 kg WiMa
0,3 kg Cara dunkel
0,1 kg Karafa erst beim aufheizen auf Abmaischtemp. zugeben
Tradition VWH
Tradition BH
Saazer oder stilechte Spalter etc.
29 IBU 90 Min. kochen.
57 G. Einmaischen
55 G. Eweisrast. 15 Min.
62 G. Maltose. 35 Min. (Wers lieber malzig hat nimmt 20 min.)
72 G. Verzuckerung 20 Min
78 G Abmaischen
Restalkalität ca. 4-5 DH
34/70 UG angestellt bei 6 G. kommen lassen auf 10 G. und so vergähren.
Die Feuerwehr hat mich ausgesoffen so gut ging es.Ein Fass in 60 Min. ca.
15 Mann weg. Es hat keiner gemäckert also scheint es geschmeckt zu haben,
da auch das Kaufbier stehen blieb.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.9.2013 um 19:20 |
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Nabend,
Gulp hatte recht.
So ein verregneter Sonntag hat ja auch Vorteile. Man sucht nach einem
Büchlein an Stellen, die nicht logisch sind. Und da ist es: Hinter Nepomuks
Schrauberhandbuch versteckt sich ein Reprint des Braumeisters Benno Scharl
mit dem Titel "Beschreibung der Braunbier-Brauerey im Königreiche Baiern".
Das Original erschien im Jahr 1814 in München, da wurde Napoleon gerade
nach Elba verbannt.
Seite 109 sei hier zitiert:
"In den Gärbottigen soll das Bier gleich kalt zu stehen kommen; niemals
unter 8 Grad Kälte und über 11 Grad Wärme über dem Eispunkte. Es ist ein
richtige Regel, und daher nothwendig, daß jeder Brauer einen Thermometer
habe, wenn gleich viele diese Nothwendigkeit noch nicht glauben oder
einsehen wollen."
Peter hat recht. zumindest nach dieser Quelle war es ein untergäriges
Bier.
Hans
P.S. Ironie des Schicksals: Das Büchlein hatte ich damals von Braupartner
alias Klaus Kling erworben.
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 15 |
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