Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.9.2013 um 10:25 |
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Hallo Hobbybrauer aus Mainz/Wiesbaden und Umgebung,
von einigen befreundeten Amerikanischen Hobbybrauen inspiriert, hab ich
einem Winzer ein altes Barriquefass abgekauft. Nun wollen wir zusammen ein
Gemeinschaftsbier brauen und mindestens 1 Jahr im Fass Lagern.
Wäre jemand interessiert da mitzumachen? Wir wollen ein Flanders Red brauen
- Vorbild ist das Rodenbach Grand Cru, also etwas für die
Sauerbier-fraktion.
Das Fass hält ungefähr 200 Liter, je nach Zuspruch sollten wir am Ende etwa
10-20 Leute sein, von denen jeder einen Teil des Sudes auf seiner Anlage
braut und dazu gibt, nach einem Jahr wird alles aufgeteilt und evtl das
nächste Bier angesetzt.
Gruß
Markus
für diejenigen die dabei sein wollen und facebook haben - meldet euch in
der Gruppe "Ramstein Fermenters"
https://www.facebook.com/groups/129399437259378/
diejenigen die dabei sein wollen und nicht bei Facebook sind, meldet euch
bei mir und/oder einfach hier
Edit: Rechtschreibung manchmal ein Problem für mich, hab versucht das
Gröbste zu richten
[Editiert am 10.9.2013 um 10:01 von monotonx]
____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.9.2013 um 11:17 |
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...natürlich sind auch hobbybrauer wilkommen die nicht aus Mainz/Wiesbaden
kommen - sofern für euch die Anreise kein Problem ist.
____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 10:00 |
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...hmm sieht leider nicht so aus, als wenn hier aus der Gegend viele Leute
bei diesem Experiment mitmachen möchten, schade eigentlich.
Hat vielleicht trotzdem jemand hier aus dem Forum mehr Erfahrung mit
"Rodenbach-mäßigen" Sauerbieren, und kann mir/uns ein paar Tips geben
worauf wir achten sollten
- beim Rezept
- bei der Auswhl der Hefe(n)
- im Umgang mit Holzfässern
Sollten wir die Würze dirkekt im Faß vergähren oder lieber erstmal "normal"
Gähren und dann im Faß das fertige Bier mit irgendwas infizieren?
Diese Flanders Red sind ja - soweit ich das bislang festgestellt habe -
nicht ganz so Sauer wie z.B. Geuze bzw. Lambics - welche "kleinen Freunde"
müssen denn in so einen Sud hinein? Lactos? Brets? Essigfliegen?
Würd mich freuen eure Meinung dazu zu hören.
liebe Grüße
Markus ____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 11:09 |
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Markus,
Die hauptgaerung fur die roten (und braunen) findet nicht auf holz statt.
Erst nach der hauptgaerung wird aufs fass umgeschlaucht und da kommen die
bacterien und brett dazu. Ein leichter essigstich gehoert dazu. Sehr
lehsenswert ist "Wild Brews" von Jeff Sparrow.
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 11:46 |
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Hi monotox,
schade, ist zu weit weg Sonst wäre ich mit meinen 30 l Ausschlag
sofort dabei. Ich würde die Wyeast 3763 "Roeselare Ale Blend" nehmen.
http://www.wyeastlab.com/rw_yeaststrain_detail.cfm?ID=194
Enthält keine Acetobacter aber die können wärend der Fasslagerung durchaus
noch kommen. Da muss man aufpassen das sie nicht zuviele werden..
Tolles Projekt
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 12:15 |
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kann man die Vermehrung der verschiedenen "untermieter" irgendwie
steuern?
Aber Roeselare Ale Blend hört sich schonmal gut an, da scheint ja alles
drin zu sein was wir brauchen.
Wie kritisch oder gewollt ist eurer Meinung die Sauerstoffs-exposition - so
ein Holzfass "atmet" ja?
Außerdem werden wir auch mit Flüssigkeitsverlust durch Verdunstung zu
rechnen haben (Die Amis nenen das ganz romantisch "Angelshare"), muss der
entstehende Luftraum dann regelmäßig mit neuer Würze aufgefüllt werden? Mit
Wasser? Garnicht?
Würde es vielleicht helfen, dass Fass mit Nassen Tüchern abzudecken, damit
die Engel nicht mitsaufen - oder gammelt das dann? ____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 12:38 |
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Essigsäurebakterien brauchen Sauerstoff. Theoretisch müsste man also über
die Sauerstoffmenge beeinflussen können, wie gut sie sich vermehren können.
Sauerstoff diffundiert durch das Holz und über die Oberfläche und sorgt
neben der Atmung für die Acetobacter auch für Oxidation, was ja auch mehr
oder weniger gewünscht ist. Wirklich steuern wird man da aber nicht viel
können, wenn die Bakterien einmal da sind (aus der Luft, dem Holz oder dem
Hefe-Blend). Den Flüssigkeitsspiegel hoch zu halten, hilft etwas gegen
zuviel Luft.
Wenn die Essigsäure überhand nimmt, hilft wohl bloß, auf Flaschen
abzufüllen. Dann sollten nur noch Milchsäure (temperaturabhängig) und
langfristig Brett eine Chance haben.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 13:12 |
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zudem kann ja auch Brettanomyces unter sauerstoff essig produzieren. Der
Roeselare Ale Blend hat nur ein teil von was da alles in den faessern lebt.
Nach einem halben jahr einige bodenzaetze Rodenbach koennen da helfen.
zum 'angelshare', ich fuelle nach. Habe fuer ein 50 l fass 10 l extra
gemacht und infiziert/vergoren in einem glas ballon. Ein barrique ist 224
l, ich wuerde 50l extra machen und in einem edelstahl behaelter oder glass
lassen. Wen du es nicht brauchst hast du ein flemische brau dazu.
Fuer ein 'Mainzer Rot' koennte ich mir eine bockbier rezeptur als
ausgangspunkt schon vorstellen.
Hasst du schon ueberpreuft ob das fass wasserdicht ist?
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 13:53 |
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Ich dachte, die ganzen kommerziellen Brauenreien pasteurisieren ihr Bier -
bringt da Bodensatz aus den Flaschen irgendwas? Ansicht hört sich das aber
nach ein super idee an (wenn in den Flaschen nochwas lebt).
50 Liter "Angelshare" - ich gebe zu, Ich habe nicht damit gerechnet, das
die geflügelten Alkoholiker SOVIEL Durst haben, aber gut das zu wissen (ich
hatte jetzt mich jetzt auf 10 vielleicht 15 Liter eingestellt).
"Mainzer Rot" - hört sich super an ,
wegen dem Rezpet werde ich auch nochmal mit den Amis reden, die haben mehr
Brauerfahrung als ich (erst zwei Vollmaisch-Sude).
Ja, das Fass ist Dicht - ist ja schon schlimm genug das die Engel
mitsaufen, da brauchen müssen wir nicht noch die Ameisen versorgen
[Editiert am 10.9.2013 um 15:08 von monotonx]
____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 14:36 |
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Hier ein Artikel in BYO von Jeff Sparrow, dem Autor von "Wild Brews"..
http://byo.com/stories/item/655-flanders-red-ale
Er selbst nimmt wohl auch die Roeselare Mischung von Wyeast und hält die
meisten käuflichen Flanders Red für pasteurisiert?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 15:16 |
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der Artikel ist echt interessant - und das nährt auch zum Teil meine
Befürchtung, das mich der Bodensatz vom Kaufbier nicht unbedingt weiter
bringt.
Aber der Roeselare Blend hört sich doch gut an - auch wenn in dem Artikel
schon gewarnt wird, dass man sich von den ersten Suden nicht zuviel
versprechen soll weil u.a. das Mikroklima im Fass noch nicht ganz
ausgereift sein wird und man noch keinen unterschiedlichen Jahrgänge zum
verschneiden hat. ____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 15:43 |
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Rodenbach Vintage ist nicht pasteurisiert, die anderen sind mischungen aus
altem und jungen bier und wuerden zu weit aus gaeren.
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 16:16 |
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Hi monotonx,
ich kann Dir nur empfehlen zu Samuel (kerosin) Kontakt aufzunehmen. Der hat
meines Wissens die größte Kulturensammlung. Er hat auch gerade ein großes
Brettanomyces- Experiment am laufen, auch mit Hilfe amerikanischer
Hobbybrauer. 225 L sind kein Pappenstiel..
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=19596#pid
m.f.g
René
[Editiert am 10.9.2013 um 16:20 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 17:25 |
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aha, bei mir war biss jetzt der groschen nicht gefallen: Kerosin = Samuel =
Eureka
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 18:41 |
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danke für den Tip - das ist wirklich interessant was der Samuel da treibt.
Wenn ich das aber richtig sehe, läuft sein Experiment grade erst an, sodass
er bislang die Hefestämme erstmal nur an Leute verteilt die
Single-Brett-Sude nach dem genauen Rezept für diese Testreihe brauen. Da
würden wir mit unserem 200Liter-Experiment grade etwas übers Ziel hinaus
schießen.
Aber ich werde das trotzdem verfolgen und mich mal mit auf den
mailverteiler für "zukünftige" Interessenten setzten lassen - Das Fass wird
ja hoffentlich in einem Jahr wieder "frei" werden.
Gruß
Markus ____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 18:48 |
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Was viele machen, und auch bei dem original wird es so gemacht, ist das man
nach einem jahr ein teil (~50%) dem fass entnimmt und mit ausvergorenem
jungbier verschneidet und in flaschen abfuellt. Das fass wird dan auch
wider mit jungbier abgefuellt. Experimentierfreudige aendern jedes jahr die
rezeptur (einwenig).
Eine "Single Barrel Solera",
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 19:05 |
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Ja, ich habe diesen Betrag über das "Saure solera" gelesen (mir war nur bis
eben nicht klar, dass dieser auch von "kerosin" stammt).
Ich finde das alles ziemlich Spannend - ich hab Samuel jetzt mal
angeschiereben und gefragt ob wir evtl. etwas von seiner
"Hefe-Hausmischung" haben können von der er im Solera-trööt geredet hat.
Das hörte sich nämlich ziemlich gut an!
Gruß
Markus
____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 167 Registriert: 4.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 19:44 |
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Hallo ihr lieben, wie schon per Whatsapp mitgeteilt bin ich dabei.
Wird bestimmt lustig sowas mal zu machen.
Gruß von Stefan
[Editiert am 10.9.2013 um 19:44 von Stefan211]
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 20:44 |
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Damit die Verwirrerei komplett
ist: Kerosin (im Hobbybrauer und Homebrewtalk) = Samuel (im richtigen
Leben) = Eureka (laut BKYeast) = Eureka Brewing (bei Wordpress) = Eureka
Brewing Yeast (gemäss meinem Hefelabor) = Blackwell Brewery (gemäss unserer
Brauerei) ( http://blackwellbrewery.ch/)
Zitat von monotonx, am 10.9.2013 um
18:41 | Wenn ich das aber richtig sehe, läuft
sein Experiment grade erst an, sodass er bislang die Hefestämme erstmal nur
an Leute verteilt die Single-Brett-Sude nach dem genauen Rezept für diese
Testreihe brauen. Da würden wir mit unserem 200Liter-Experiment grade etwas
übers Ziel hinaus schießen. |
Das ist genau so.
Ich möchte nur Hefestämme ins Sortiment aufnehmen die man auch tatsächlich
brauchen kann. Und dazu nehme ich mir jetzt die Zeit für dieses globale
Experiment. Erst nach dem Eingang der ersten Resultate werde ich mir
Gedanken machen, welche Stämme dann auch in Zukunft verfügbar sein werden.
Eine Prognose bezüglich Stämme und Zeitpunkt des Ersten Verkaufes möchte
ich dazu noch nicht stellen.
Zum Rezept: Ich würde versuchen möglichst viele unvergärbare Zucker in die
Würze zu bekommen. Vielleicht sogar über eine turbid mash nachdenken ( http://eurekabrewing.wordpress.com/2012/10/13/57-lambic-2012/
). Und weniger ist mehr. Keine komplizierten, mit 23 Malz-, 24
Hopfen-, 4 verschiedene Wassersorten hergestellt.
Zur Hefe: Ich würde die Würze mit irgendeiner Hefe vergären. Welche ist
eigentlich egal (ober-/untergärig, Stamm). Nach Lagerung im Fass wird man
wohl kaum mehr feststellen können, welche Hefe die Hauptgärung gemacht hat.
Wie schon von Seed7 erwähnt, erst nach der Hauptgärung ins Holzfass. Lass
das Holzfass nicht zu lange leer herumstehen. Man riskiert ein undichtes
Fass und Schimmelpilz. Rieche am Fass. Es sollte nicht "muffig, schimmlig"
riechen. Ich würde das Fass mit Sicherheit auf Dichtigkeit prüfen
(vollständig mit Wasser füllen und über Nacht stehen lassen). Dann Wasser
raus, und Bier rein. Fertig. Ich fülle mein Fass auch nicht nach. Fülle das
Fass vollständig (bis es beinahe überlauft) und lasse es dann so stehen.
Genau meine Meinung. Einfach mal füllen, Kulturen dazu und dann mal schauen
was passiert. Dann einen Teil entnehmen, abfüllen und neues Bier drauf
(darf auch was anderes sein).
Zum interessanten Teil: Flora und Fauna
Kann keinen kommerziellen Wyeast Sauerblend empfehlen, es mangelt bei allen
an Komplexität. Besorge dir möglichst viele verschiedene Flaschen an
Lambics und anderen Sauerbieren (Cantillon, 3 Fonteinen, Girardin, Jolly
Pumpkin, BFM...), macht euch einen gemütlichen Abend und schmeisst alle
Bodensätze ins Fass mit rein. Das Problem ist hier nur die relativ geringe
Menge an Organismen relativ zu den 200 L Bier. Aber auch schon eine solche
geringe Menge wird sich über die nächsten Jahre bemerkbar machen.
Wie per PM erwähnt, werde ich dir sehr gerne ein paar meiner Blends
zusenden. Davon müsstest du jedoch noch Starter ansetzen um die Zellzahlen
zu erhöhen.
Viel Spass mit dem "Mainzer Rot". Ich freue mich auch schon wie ein Kind
auf den nächsten Artisan Sour Ale Brautag.
Cheers, Samuel aka
Edit: Falls du noch was interssantes für das Projekt siehst, ungefähr die
Hälfte meiner heutigen Hefebank: http://eurekabrewing.wordpress.com/eby-strains/
[Editiert am 10.9.2013 um 20:46 von kerosin]
____________________ eurekabrewing.wordpress.com
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 20:59 |
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Hi Samuel aka,
endlich meldest Du Dich mal wieder im Forum. Hatte schon Sehnsucht..
Was hälts Du von der Früchtezugabe zu Flanders Red, wie Jeff Sparrow sie
erwähnt? Viel Restextrakt könnte zum Beispiel die S-33 (EDME-Strain?)
bringen, obwohl man nicht weiß ob sie die Maltotriosevergärung noch lernet
bei längerer Lagerung?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:16 |
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Hi René,
ja, ich lebe noch Lese nur noch spärlich im Hobbybrauer.de mit und
antworten sind dann noch seltener. Es läuft halt viel im Moment und mein
Tag hat leider auch nur 24 Stunden.
Früchtezugabe: Muss man mal ausprobiert haben. Ich bin ein Fan davon. S33
kenn ich nicht und kann spezifisch dazu nichts antworten. Ich denke, wenn
du Früchte nach einem Jahr zugibst, wird der Restextrakt sowiso sehr tief
sein. Nach der Zugabe der Früchte geht dann nochmals eine Gärung ab (ohne
Zugabe von weiteren Hefen & Co). Der Zucker der Früchte wird sowiso sehr
schnell abgebaut. Sogar die Früchte. Von den Heidelbeeren die ich letztens
zugegeben habe ist nicht mehr viel sichtbar. Die haben sich fast
vollständig aufgelöst
Cheers, Samuel ____________________ eurekabrewing.wordpress.com
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:26 |
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Von der vollständige Auflösung habe ich gehört. Das heißt, dass der
Bakteriencocktail selbst die Zellulose irgendwie verwertet? Die S-33 ist
eine alte (wenn nicht die Älteste) kommerzielle Trockenhefe, die sehr viel
Restextrakt übrig lässt.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:39 |
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Zitat von kerosin, am 10.9.2013 um
20:44 | [...] es mangelt bei allen an
Komplexität. Besorge dir möglichst viele verschiedene Flaschen an Lambics
und anderen Sauerbieren (Cantillon, 3 Fonteinen, Girardin, Jolly Pumpkin,
BFM...), macht euch einen gemütlichen Abend und schmeisst alle Bodensätze
ins Fass mit rein. [...] |
eigentlich schon witzig das die sauerbierbrauer es in mehr und mehr
verschiedenheit der microbiologie suchen wo die nicht sauerbierbrauer sehr
monokultur orientiert sind.
@Flying, verkoste mal ein Rodenbach Caractère Rouge
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:57 |
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Hallo Samuel - und natürlich auch die anderen die sich hier so lebhaft
beteiligen.
Vielen Dank für diesen wirklich Guten und Ausführlichen Input, wir werden
zusehen das wir ein paar schöne Fläschchen "saures" ploppen lassen und die
Bodensätze mit ins Fass geben, auf deine Hausmarke würde ich aber Trotzdem
gerne zurück kommen.
Ich werde Das Fass nochmal genau Kontroliieren - aber ich denke das es da
kein Problem gibt, der winzer von dem ich es gekauft habe hat es (wenn
grade kein Wein drin ist) immer mit Wasser gefüllt damit es nicht undicht
wird.
Ein "unkompliziertes Rezept zu nehmen ist sowieso in meinem Interesse -
schließlich bin ich ja eigentlich auch noch ziemlich am Anfang meiner
Hobbybrauerkarriere. Das Bier ertsmal mit einer "normalen" hefe durchgähren
zu lassen ist eine Super Sache - da kann auch jeder "seinen Teil" brauen
wenn es grade in den Terminplan passt, und wir müssen nicht veruschen
200Liter würde an einem Tag Punktgenau fertig zu bekommen - das gefällt
mir!
Ich freu mich - das wird Lustig. ____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 22:04 |
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Zitat von Seed7, am 10.9.2013 um
21:39 | Zitat von kerosin, am 10.9.2013 um
20:44 | [...] es mangelt bei allen an
Komplexität. Besorge dir möglichst viele verschiedene Flaschen an Lambics
und anderen Sauerbieren (Cantillon, 3 Fonteinen, Girardin, Jolly Pumpkin,
BFM...), macht euch einen gemütlichen Abend und schmeisst alle Bodensätze
ins Fass mit rein. [...] |
eigentlich schon witzig das die sauerbierbrauer es in mehr und mehr
verschiedenheit der microbiologie suchen wo die nicht sauerbierbrauer sehr
monokultur orientiert sind.
@Flying, verkoste mal ein Rodenbach Caractère Rouge
Ingo |
Der Knackpunkt war die Querverkostung von Hans (Erlenmeyer) seiner Berliner
Weissen, mit und ohne Brett. Die Komplexität der "mit Brett" war ungleich
höher, geschmackvoller und aromatischer. Laktos und Brett. bilden eine
tolle Kombo, wobei ein untergäriges Lagerbier oder lagerbierähnliches Bier
von den Brett völlig zerstört wird. Ein infiziertes Bier ohne Säure ist oft
für den Gulli, weil viele die Zusammenhänge nicht kennen...
Ingo, Ingo..dann lauf ich mal schnell in den Netto gegenüber und hol mir
das Rodenbach Caractère Rouge.. Wo
soll ich das denn herbekommen?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 24 |
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