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Autor: Betreff: neuartiger Gegendruckfüller - ein Testbericht des "Fillboy"
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DerDennis
Beiträge: 2085
Registriert: 26.2.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2013 um 19:38  
Moin,

Ich möchte hier über meine ersten Erfahrungen mit dem neuen, von FrankH konstruierten und von Simon Bremer aka "schnapsbrenner.eu" vertriebenen Gegendruckfüller "Fillboy berichten.

Zuerst mal der erste Eindruck von "der Gerät" nach dem Auspacken:
Gefertigt aus massivem Edelstahlblech, Verarbeitungsqualität ist Marke "nicht schön, sondern stabil".
Das Ganze macht den Eindruck, als sei es ein Teil von einem russischen Nuklear-Eisbrecher o.ä., die eingebaute Hydraulik und die Bedienelemente sind von sehr guter Qualität und wirken, als ob sie locker 10 Jahre Dauerbetrieb verkraften würden.
Die Art der Schlauchführung und was wie mit wem zusammenhängt, hat sich mir bisher trotz eingehenden Studiums noch nicht erschlossen, daher definitiv Hut ab für den Konstrukteur an dieser Stelle. Hätt isch so net gekonnt. :)

Dem Gerät liegen eine schön gemachte, bebilderte Bedienungsanleitung im Ikea-Stil, eine 20ml-Einwegspritze mit aufgesetztem Schlauch für die Reinigung und drei verschieden hohe Auflageteller für verschiedene Flaschengrößen, und eine Magnet-Taschenlampe mit einem seitlichen LED-Feld und Batterien bei.

Die Bier- und CO2-Anschlüsse sind ein 8mm- bzw. ein 6mm Pneumatik-Steckverbinder, was leider das Anschließen an Fass und Druckminderer etwas verkompliziert, sofern man nicht ohnehin schon mit diesen Anschlüssen arbeitet (ich z.B. bisher nicht). An einer Lösung in Form passender Adapter auf übliche Bieranschlüsse, die in Simons Shop erhältlich sein werden, wird derzeit gearbeitet.

Ich habe mir damit beholfen, dass ich mir bei "Schankanlagen-Fachbetrieb.de" sogenannte "John Guest"-Verbinder und -Schläuche in 6,35 und 8mm Außendurchmesser bestellt habe. Laut FrankH ist der CO2-Schlauch zu dick, passt aber trotzdem gerade so in den CO2-Pneumatik-Steckverbinder am Fillboy.

Nachdem nun also alle Schläuche und Verbinder montiert sind, geht es los mit dem ersten Testlauf...

Das Bierfass (ein 9L-NC-Keg voller "Samba Pale Ale", 7°C kalt und mit 1,5bar eher kräftig carbonisiert) wurde aus dem Kühlschrank genommen, die CO2-Flasche aufgedreht - Undichtigkeit am CO2-Anschluss des Fillboy korrigiert (Schlauch muss bei diesen Anschlüssen bis zum Anschlag eingesteckt werden) - Bierfass angeschlossen - erste Bierdusche, und Undichtigkeit am Bier-Anschluss korrigiert (auch hier war Schlauch zu locker) - und nach der ersten Reinigung des Fillboys kann es losgehen.

Es folgten einige Varianten von "Duschen mit Bier", bis ich den Dreh raushatte:
-was nicht klappt, ist den Druck am Ende vorsichtig abzulassen - der Schaum steigt bis zum Flaschenrand, und beim Abheben des Füllarms spritzt es links oben raus (>Bierdusche)
-was auch nicht klappt, ist zu lange warten bis die FLasche randvoll ist, und dann den Füllarm öffnen (>Bierdusche)

Nach einigen Testflaschen hatte ich aber den Dreh raus.

Die Flaschenauflage auf die richtige Höhe zu bringen ist etwas umständlich, man sollte daher nicht ständig die Flaschenart während des Abfüllens wechseln, sondern möglichst alle Flaschen der gleichen Art nacheinander befüllen.

Ist die Auflage justiert, kann optional noch die Beleuchtung (Taschenlampe) per Magnetfuß am FIllboy befestigt werden, so dass man genau sieht wo in der Flasche der FLüssigkeitsspiegel sich befindet. Sehr praktisch, wie ich finde.

Dann Flasche auf die Auflage stellen, den Füllarm herunterklappen und den Knopf betätigen, dann wird die FLasche und der Druckzylinder mit CO2 vorgespannt, was ein paar Sekunden dauert.

Interessant ist hierbei, dass der Druckknopf am Hebel auch als CO2-Ablassventil fungiert. Bei geöffneter Drossel strömt so entweder CO2 in die FLasche, oder es entweicht welches. Ist die Drossel zu, dann wird der Druck konstant gehalten, was sehr gut funktioniert.

Ist die Flasche vorgespannt, dann das Ventil auf "Bier" stellen (Hebel nach oben) und die Drossel langsam öffnen. Das Bier beginnt in die FLasche zu laufen, mit der Drossel (ein Nadelventil) kann man sehr gut die Geschwindigkeit des Bierflusses regulieren - was man auch muss: das Bier läuft kerzengerade im Strahl von oben auf den Flaschenboden, läuft es zu schnell, dann plätschert es beim Auftreffen (>Bierdusche beim Öffnen des Fillboy oder beim Verkorken). Idealerweise ist der Strahl so dünn, dass er gerade eben nicht unterbrochen ist, dann dauert eine FLasche je nach Größe ca. 30-60 Sekunden bis sie voll ist.

Dann das Ventil wieder auf "CO2" (rechts) stellen und den Füllarm entschlossen anheben (nicht langsam über die Drossel entlüften; gibt nur Sauerei), man muss schließlich den Druck des Hydraulik-Zylinders überwinden.

Der Schaum steigt nun ganz gemächlich im Flaschenhals nach oben, und man hat (fast) alle Zeit der Welt, um z.B. per Hand mit der "Greta" zu verkorken.

Schäumt es über, liegt es daran dass das Bier zu schnell in die FLasche geplätschert ist, und man sollte bei der nächsten Flasche langsamer (oder vermutlich kälter?) abfüllen.

Insgesamt habe ich noch nie allein in so kurzer Zeit so viele Bierflaschen abgefüllt und verkorkt.
Und Zeit, um dabei eine Flasche frisch abgefülltes Selbstgebrautes zu genießen, blieb nebenbei auch noch.

Allerdings habe ich auch noch nie so viel Bierdusche "genossen" wie bei dieser Abfüll-Session.
Vermutlich magelnde Übung. Das nächste Mal wirds bestimmt besser.

Das Reinigen nach dem Abfüllen gestaltete sich unkompliziert: einfach am Druckminderer zudrehen, dann am Fillboy die Drossel komplett auf, Knopf gedrückt halten und mit der beiliegenden Spritze ein paar Mal einen Schuss kaltes Wasser durch den CO2-Anschluss jagen, dann den Fillboy wieder an den Druckminderer hängen und mit etwas CO2 die Leitungen trocken blasen. Fertig.

Jetzt ist bei mir das CO2 alle - aber in den kommenden Tagen gehts weiter (ich kann zum Glück bei mir in der Nähe jederzeit nachfüllen lassen).

Dann stehen 29mm-Sektflaschen und ein 5L-Partyfass auf dem Programm.

Einen riesigen 5L-Siphon habe ich auch noch rumstehen, aber da werde ich höchstens mal schauen ob der drunter passt und sich vorspannen lässt - soviel Bier auf einmal werd ich nur selten und dann bei Festivitäten los, und in naher Zukunft liegt nichts dergleichen an.

Heute waren es 0,5L-NRW-Flaschen, Bügelverschluss 0,5 und 0,33L, Steinies 0,33L und zwei dieser altmodischen zylindrischen Bierflaschen, in die z.B. Augustiner noch abfüllt... alle problemlos.

Gespannt bin ich auch darauf, ob man es dem abgefüllten Bier in zwei oder mehr Wochen(?) anmerkt, dass es nicht mit einem Langrohrfüller abgefüllt wurde (Stichwort Oxidation).

Bisher ist mein fazit: Thumbs ub für die Funktion, mit Abzügen in der B-Note für rustikale Verarbeitung z.B. im Bereich der Schweißnähte an der vertikalen Stirnseite des Ständers. Aber es soll ja nicht Schönheitspreise gewinnen, sondern abfüllen und eine lange Lebensdauer haben (was beides definitiv erfüllt wurde).
:thumbup:

Ich werde diesen Test noch um weitere Eindrücke und Erfahrungen ergänzen, wenn ich mehr Erfahrung mit "der Gerät" aka "Fillboy" gesammelt habe. ;)

Edit: Titel angepasst, nachdem plötzlich die Hälfte fehlte

Grüße


[Editiert am 17.9.2013 um 20:21 von DerDennis]



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Hagen
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2013 um 21:39  
Schöner Bericht!

Zu der Verarbeitung kann Frank noch was sagen. Hängt mit der Stärke des Materials (2,5 mm) und der teilweisen Maschinenverarbeitung zusammen.
Wird Frank erklären.

P.S. Es gibt schon einen Testthread!! Bitte macht nicht für jeden Test einen neuen Thread auf, sonst wird es unübersichtlich.

Vielleicht solltest du deinen Test auch besser in den anderen Thread verschieben und diesen Thread löschen.

Dort hat Frank auch schon einiges an Kommentaren und Tipps gegeben!?


[Editiert am 17.9.2013 um 22:16 von Hagen]



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Hagen
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2013 um 21:53  
Wie kann man ein Thema löschen - kann das ein Admin machen? Habe den Beitrag soeben im anderen Test-Thread "re-posted" d.h. der hier kann weg...


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Hagen
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2013 um 22:08  
:thumbup:

Dennis, schreibe doch einfach an einen der Mods, die gerade online sind!


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Hagen
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FrankH
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2013 um 22:12  
Hallo Dennis,
sehr schöner Bericht, hat mir richtig Spaß gemacht ihn zu lesen.
Vor allem der Vergleich mit einem russischen Eisbrecher macht mir Freude.
Zur Verarbeitung: Ich verarbeite bei meinen Maschinen immer relativ dicke Blech,
ich mag nicht wenn sich die ganze Konstruktion im Betrieb in alle Richtungen verwindet.
Bei dem Biegen von dickeren Blechen, in dem Fall 2,5mm Edelstahl, drückt sich das Werkzeug
durch die Schutzfolie und erzeugt die Längsstreifen auf den Biegeteilen, es gibt spezielle
Werkzeuge bzw. Schutzfolien die das vermeiden können, nutzen wir aber nicht.
Die meisten Kosten entstehen nicht durch das Material sondern durch die Arbeitszeit,
das perfekte Finisch von geschweißten, geschliffenen und geschweißten Edelstahlteilen können
wir auch, ist aber viel Handarbeit und sehr zeitintensiv, das würde den Abfüller nur unnötig im Preis hochtreiben.
Wir sind halt Maschinenbauer und keine Hersteller von Edelstahlmöbeln ;).

Um das Schäumen zu vermeiden solltest Du die Flaschen vor dem Füllen mit kalten Wasser ausspülen, mit etwas Übung und optimalen Bedingungen müsstest Du bei 25 sec. pro 0,5l
Flasche ankommen.

Vielen Dank für Deinen schönen Bericht. :thumbup:

Gruß Frank
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Hagen
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2013 um 22:17  
Moin Frannk,

diesen Kommentar von dir dann auch bitte im anderen Thread! ;)


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FrankH
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2013 um 22:23  

Zitat von Hagen, am 17.9.2013 um 22:17
Moin Frannk,

diesen Kommentar von dir dann auch bitte im anderen Thread! ;)


Moin Hagen,
du bist aber wieder kleinlich. ;)
Ich hab auch keine Ahnung wie das geht.

Gruß Frank
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Hagen
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2013 um 22:28  
Frank,

Text einfach kopieren und unter Dennis übertragenen Beitrag im anderen Thread nach bedienen der "Antwort"-funktion mit der Einfügefunktion eintragen ;)

Ich bin nicht kleinlich, mein lieber Frank, ich schätze Stukturen - vielleicht weil ich selber so wenig davon besitze ;)


[Editiert am 17.9.2013 um 22:29 von Hagen]



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HarryHdf
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2013 um 02:15  

Zitat von FrankH, am 17.9.2013 um 22:12

Wir sind halt Maschinenbauer und keine Hersteller von Edelstahlmöbeln.


DANKE!

Meiner Ansicht nach ist es genau DAS, was wir alle brauchen.
Gepaart mit ein wenig Diskussion, Fingerspitzengefühl und Ideen aus dem Forum bekommt man damit dann auch reel-preisige Artikel zusammen, die dann genau auf den Hobby-Brauer-Markt zugeschnitten sind.
Lasst mich mal den Vergleich zur "Läuterhexe" ziehen: Eine geniale Idee: Die Nutzung billigst zu bekommendem Edelstahlgeflechts => ein wenig weitergedacht => nicht mehr Geflecht, sondern Spirale => flexiblere Lösung mit wohl gleichem (zumindest deutlich vergleichbarem) Läuter-Ergebnis, dafür aber einer deutlich vereinfachten Reinigung und Handhabung (keine Mini-Drähtchen mehr, die einem die Fingerkuppen aufspleissen). Das ganze dann noch zu einem Preis, den man dann auch wirklich vertreten kann ... was wollen wir mehr?

BITTE ! Fordert weiterhin unsere Kritik und unsere Improvisationen. Gemeinsam entstehen dann solche tollen "Dinge" !!!

Gut sud, Harry

P.S. Nicht nur als oder für Hobbybrauer, sondern allgemein. Ich finde das :thumbup: :thumbup: :thumbup:


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