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Autor: Betreff: Kronkorken verwenden - Sauerstoffeintrag
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Malzimator
Beiträge: 178
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 10:01  
Hallo!
Weil hier wirklich viele Kollegen ihre Biere nach Durchvergären mit genau definierten Mengen aufzuckern oder aufspeisen
und dann mit Kronkorken abfüllen:

Kurz bevor der der Kronkorken auf die Flasche kommt, hat man doch unweigerlich einen ziemlichen Sauerstoff-Eintrag.
Ist wirklich noch niemandem das Bier vorzeitig verdorben? Sauerstoff ist doch - außer beim Rotwein - das Allerschlimmste, womit ein alkoholisches Getränk bei abklingender Gärung in Berührung kommen kann. :gruebel:

Ich hab mal einen völlig oxidierten selbstgemachten Hauswein zur Verkostung bekommen.
Da rollts Dir die Zehennägel auf.
:puzz:


Gruß,
Schorschi


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Bierjunge
Beiträge: 2084
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 10:09  
Vieles ist sicher auch schon in den Threads Doemens Know How und Oxidationsmythen beantwortet.

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 10:17  
Solange die Hefe noch fit ist, passiert da nicht viel.
Der Sauerstoff aus dem Flaschenhals diffundiert in das Bier und oxidiert höhere Alkohole zu den entsprechenden Carbonylverbindungen mit den typischen Brotigen und Sherryaromen.
Die Hefe reduziert diese aber wieder zu den Alkoholen.
Wenn die Hefe irgend wann mal inaktiv wird, geht es erst los.
Normales Bier ist da schon lange getrunken.
Ein Tripel, Imperial Stout, Barley Wines und Ähnliches was lange gelagert wird gewinnen durch die Oxidationsprodukte sogar an Aroma.

Stefan


[Editiert am 24.9.2013 um 10:18 von Boludo]
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Malzimator
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 10:32  
OK vielen Dank, Burschen!

Wie schon oft erwähnt bin ich, was Hygiene und Oxidation angeht, in der Küche zu Hause extrem vorsichtig.
Kleine Mengen Bier = viel Berührung mit möglicherweise verunreinigten Oberflächen und/oder Sauerstoff.
Und dann kommt noch dazu, daß ich viel gesteckt bekomme von einem Profi in einer gewerblichen Brauerei,
wo natürlich um Lichtjahre andere Vorgaben gelten.

@Boludo und Bierjunge:
Gemäß Euren Schilderungen ist anscheinend auch die UG-Hefe lange nach HG noch aktiv genug,
um den Sauerstoff zu verstoffwechseln.
Also, wenn ich Euch mal zusammenfassen darf:
Nicht so viel pfeiffen, einfach ausprobieren und das Piwo schneller ausdrinken.
Letzteres macht ja wirklich keine Probleme für mich.

:goodpost:

Thanx,
Schorschi


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rattenfurz
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 10:46  
Es bleibt der Sauerstoff, der durch die Dichtung hindurch diffundiert.

Den wirst du einfach nicht los - aber tröste dich, auch Bügelverschlüsse gehen wir der Zeit kaputt ;-)

Minimieren könntest du das wohl nur, wenn du dein Bier in Brechampullen abfüllst ;-P
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Kuchlbraeu
Beiträge: 396
Registriert: 6.11.2012
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 10:49  

Zitat von Malzimator, am 24.9.2013 um 10:01
Kurz bevor der der Kronkorken auf die Flasche kommt, hat man doch unweigerlich einen ziemlichen Sauerstoff-Eintrag.

Was ich nicht ganz verstehe: Was wäre denn die Alternative bzw. was sollte bei Bügelverschlüssen da anders sein?


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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 10:55  

Zitat von Malzimator, am 24.9.2013 um 10:32
Und dann kommt noch dazu, daß ich viel gesteckt bekomme von einem Profi in einer gewerblichen Brauerei,
wo natürlich um Lichtjahre andere Vorgaben gelten.


Da musst Du aufpassen, der redet vermutlich von gefiltertem Bier, und da sieht es ganz anders aus.
Ohne Hefe geht es natürlich sofort mit der Oxidation los, und darum gibt es ja auch die Versuche, den Sauerstoff durch kurzes Aufschäumen lassen beim Abfüllen so gut es geht aus dem Flaschenhals zu verdrängen.
Sobald das Bier filtriert ist tickt die Oxidationsuhr.
Wie hat es bei Doemens so schön geheißen:
Flaschengärung ist einer der ganz großen Vorteile der Hobbybraubiere gegenüber gefiltertem Industriebier.

Stefan
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 11:00  

Zitat von Kuchlbraeu, am 24.9.2013 um 10:49

Zitat von Malzimator, am 24.9.2013 um 10:01
Kurz bevor der der Kronkorken auf die Flasche kommt, hat man doch unweigerlich einen ziemlichen Sauerstoff-Eintrag.

Was ich nicht ganz verstehe: Was wäre denn die Alternative bzw. was sollte bei Bügelverschlüssen da anders sein?

Allenfalls die (unter geübten Hobbybrauern eh verpönte) Möglichkeit zum "Entlüften", wobei gemeinsam mit dem überschüssigen CO2 auch ein Großteil der eingesperrten Luft abgeblasen würde.
Was mir dabei noch einfällt:
Ich lege während des Abfüllens auf meine frisch gefüllten Flaschen erstmal die Kronkorken lose drauf (u.a. als Fliegenschutz), bevor ich sie anschließend alle in einem Satz verschließe.
So trage ich mich zumindest mit der vagen Hoffnung, dass in der Zwischenzeit das bisschen sich (in der zuvor heiß gespülten Flasche) leicht entbindende CO2 noch etwas Luft ausschieben möge. Ob es wirklich so ist, weiß ich nicht.

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Malzimator
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 11:16  
@Kuchlbraeu:

Ich habs vorhin nicht erwähnt:
Kronkortenverschlüsse wird man sicher nicht mehrmals auswechseln, um zu entlüften.
Bei den Bügeln kann man jederzeit entlüften, vor allem kurz nach Abfüllen (so mach ich das immer -
mit relativ hohem Restzucker schlauchen), damit der Sauerstoff, vor dem ich mich jetzt net mehr so fürchte, von der gebildeten Kohlensäure verdrängt wird. Ist natürlich manchmal nervig - klar, aber man denkt dann immer ans angestrebte Ergebnis.

Ich spindle nicht mehr als notwendig, Schnellvergärungsprobe hab ich bisher nur 1x gemacht. Könnte öfters sein.

Wenn ich zu oft mit Spindel und Standzylinder die Stw. messe,
ist mir bei meinen hergestellten geringen Biermengen der Schwand einfach zu groß.

So ein Refraktometer wäre über kurz oder lang vielleicht nicht so schlecht.

Gruß,
Schorschi


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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 11:18  
Ich versuche die Flaschen immer so voll wie möglich zu füllen. Das ist vom Handling her zugegebenermaßen nicht besonders komfortabel, weil man nach Rausziehen des Füllrohrs nochmal nachgießen muss. Außerdem versabbert man beim Eingießen in ein Glas gerne mal was, weil man das schwungvolle Einschenken von Industriebieren im Arm hat.

Aber auf die Haltbarkeit scheint mir das einen sehr positiven Effekt zu haben.

Gruß,
Andy


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Malzimator
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 11:24  
Mach ich auch immer so. Wenig Luft lassen, und mit Gefühl abfüllen


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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 17:28  
Hi Leutz!

Könnte man nicht auch mit ner Pulle CO2 den Luftraum in der fertig gefüllten Flasche so begasen, dass der Hauptteil des Sauerstoffs verdrängt wird und dann erst verschließen?

lg,
porschum
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 18:28  

Zitat:
Wenn ich zu oft mit Spindel und Standzylinder die Stw. messe,
ist mir bei meinen hergestellten geringen Biermengen der Schwand einfach zu groß.


Spindeln kannst du recht gut im Gärbottich wenn du zum Gärende hin eine Spindel mit
z.B. 0 bis 7 Grad Plato einsetzt.
Die kann man durch ihre gestreckte Skala ganz gut im Bottich schwimmend ablesen wenn der Schaum zum Gärende hin weniger wird.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 24.9.2013 um 18:38 von BerndH]
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 20:10  

Zitat:
Ohne Hefe geht es natürlich sofort mit der Oxidation los, und darum gibt es ja auch die Versuche, den Sauerstoff durch kurzes Aufschäumen lassen beim Abfüllen so gut es geht aus dem Flaschenhals zu verdrängen.


Ja und nein. Nur Überrschäumen durch HDE wird alleine nicht zum Erfolg führen. Am modernen Mehrkanalfüller werden die Flaschen vorher evakuuiert und mit CO2 gespült. Wenn nämlich Luft in der Flasche ist wenn das Bier kommt, löst sich der Sauerstoff bereits beim Abfüllen und das Bier schäumt auf und dabei wird eben auch Luft in den Schaumbläsche eingeschlossen.

Gruß

Jan
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Malzimator
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red_folder.gif erstellt am: 28.9.2013 um 08:35  
@BerndH:
Ach ja, danke! Spindel einfach im Bottich schwimmen lassen - machen ja einige Brauereien mit offener Gärung auch.
Daß mir die Idee nicht gekommen ist...
Flexibleres Denken wär net schlecht.

Gut Sud,
Schorschi :hallucine:


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