Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 16.10.2013 um 22:18 |
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Es wurde hier ja schon oft darüber diskutiert, ob in Kupfer gebrautes
Hobbybier gesundheitsschädlich sei oder nicht. Ich nehme das Thema
malwieder auf:
Zitat von Bierjunge, am 22.7.2013 um
17:51 | Aber ich habe das fragliche Bier eh
gerade zum Analysieren: Letzte Woche hab ich zwei Flaschen einem
Lehrstuhlinhaber für analytische Chemie in die Hand gedrückt, eine zum
Trinken, eine zum Analysieren nach allem, worauf er Lust hat. Mal
abwarten. |
Es hat zwar bis nach den
Semesterferien gedauert, aber ich habe endlich meine Analyse bekommen.
Zur Erinnerung: Es handelte sich um ein Bier, 3h gemaischt und 90 min
gekocht in einem kupfernen Topf, abgeläuteret durch einen kupfernen Siphon
und ausgeschlagen durch einen kupfernen Schwanenhals mit Kupferschwamm als
Trubfilter. Mehr Kupfer geht wohl kaum...
Hier das Ergebnis: Cu 0.92 ppm
Das liegt zwar über dem beispielhaftn Cu-Gehalt einer Malzwürze nach Gastl
(0,1 mg/l), aber noch deutlich unter dem Deutschen Grenzwert für
Trinkwasser (2,0 ppm) und ist somit sicherlich nicht toxisch.
Ich hatte es mir echt schlimmer vorgestellt und werde weiterhin Kupfer
verwenden.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 16.10.2013 um 22:59 |
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Und das Kupfer war auch nicht vorher schon im Trinkwasser?
Spannend auf jeden Fall - und gut zu wissen!
Beste Grüße,
Dale.
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 23:34 |
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Hi,
im Grunde bestätigt das Ergebnis , daß unsere brauenden Vorfahren so blöd
nicht waren. Wer seit vielen hundert Jahren zuvor und bis heute in
kupfernen Kesseln braut und beste Ergebnisse mit diesem Werkzeug erzielt,
der kann nicht falsch liegen. Hoffentlich können unsere Urenkel das von uns
mit dem Werkstoff Edelstahl auch behaupten. Es spricht zumindest alles
dafür.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 149 Registriert: 25.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.10.2013 um 08:43 |
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Hallo Moritz
Ich kenne die Verhältnisse in Deutschland nicht, aber in der Schweiz
dürftest Du ein Bier mit 0.9ppm nicht verkaufen. Laut der Verordnung des EDI über Fremd- und Inhaltsstoffe in
Lebensmitteln (Kapitel 2 Liste der zugelassenen
Höchstkonzentrationen
(Toleranz- und Grenzwerte) für Metalle und Metalloide) gilt für Trinkwasser
ein Toleranzwert von 1.5ppm, für Bier beträgt er aber nur 0.2ppm.
Das einzige "Kupfervorkommen" in meiner Brauanlage waren zwei
Plattenwärmetauscher in Serie mit Inox-Platten, aber mit Kupfer verlötet
und eine Pumpe mit Bronzerad. Vor Pumpe und Wärmetauscher hatte ich
0.15ppm, danach 0.35. Was die minimale Kupfer-Kontaktfläche im Kühler und
was ein allfälliger Abrieb am Pumpenrad zum Kupfereintrag beigetragen hat
weiss ich nicht. Meine Brauanlage ist jetzt kupferfrei und mein Bier
verordnungskonform (mindestens was den Kupfergehalt betrifft).
Grüsse
Jürg ____________________ Ich trinke nicht einfach so Bier, ich mache nur pflichtbewusst
Qualitätskontrolle meiner Erzeugnisse.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 17.10.2013 um 09:12 |
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Hallo,
ich habe mal vor Jahren die Brauanlage in der "Alten Kelter" in Lampertheim
angesehen. Die war komplett aus Kupfer. Mit dem Hersteller (komm jetzt
gerade nicht auf den Namen, war eine Anlage mit obenliegendem Kühlschiff in
einem Holzbalkengestell, schön rustikal aber schweineteuer) habe ich mal
auf der Brau gesprochen. Auf meine Frage wg. gewerblicher Nutzung hatte er
keine Bedenken wegen Hygiene und Kupfer.
Die Lampertheimer Anlage wurde mit Ätztnatron gereinigt, das Cu war sehr
hell und fühlte sich nicht sehr glatt an. Da hätte ich schon eher Bedenken,
das dieses reine Cu etwas abgibt. Ich meine mal gelesen zu haben, dass Cu
eine Oxydschicht aufbaut, die das Cu schützt und dadurch auch das Wasser
etc.
Gruß hufpfleger ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.10.2013 um 09:58 |
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Zitat: | Ich meine mal gelesen zu
haben, dass Cu eine Oxydschicht aufbaut, die das Cu schützt und dadurch
auch das Wasser etc. |
Wiki
Wert für Kupfer(nicht die beste Quelle)
[Editiert am 17.10.2013 um 09:59 von ZeroDome]
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 17.10.2013 um 17:25 |
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Interessant.
Was machen bei Euch nun aber Brauereien, bei denen das Rohwaser mit weitaus
höherem (legalem) Cu-gehalt aus der Leitung kommt, als nachher im Bier
statthaft wäre?
Hoffen, dass die (nachher sedimentierende oder zu abzuflitrierende) Hefe
mögl. viel Cu verfrühstückt? Das Rohwasser destillieren oder
molekularfiltern? Ist das für Kleinbrauer überhaupt leistbar?
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 17.10.2013 um 18:05 |
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Kupfer bildet ohne entsprechende Behandlung keine passivierende Oxidschicht
im klassischen Sinn (was nicht heissen soll dass es nicht anläuft). Daher
hat man Verfahren entwickelt, um diese Schicht "künstlich" zu erzeugen -
mittels Chromatbeschichtung, Anodisieren in NaOH, oder Beschichten mit
(organischen) Korrosionsinhibitoren...
Auch ganz interessant in dem Zusammenhang ist folgendes Zitat zum Thema
(mal wieder wikipedia):
" Eine Abgabe aus dem Rohr an das Trinkwasser findet nur selten statt.
Wichtig ist dabei eine ausreichende Kalkschicht auf der Innenseite der
Kupferleitungen. Diese Kalkschicht kann sich nur bilden, wenn das
Trinkwasser sich im Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht befindet. Nach der
Trinkwasserverordnung sind die Wasserwerke verpflichtet, dies zu
überprüfen. Gerade in kalkarmen Gebieten kann das Grundwasser aggressiv
sein. Sollten sich unter einem tropfenden Wasserhahn Grünspanspuren zeigen,
so ist dies ein deutliches Zeichen für eine nicht ausreichende
Kalkschutzschicht in den Kupferrohren. In diesem Fall sollte unbedingt ein
Fachmann bzw. der örtliche Wasserversorger um Rat gefragt werden."
Edith hat den Link zur Zitatquelle eingefügt
Grüße
[Editiert am 17.10.2013 um 18:06 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.10.2013 um 18:53 |
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Hmm,
also ich kenne Sudwerke die extra eine Schleppkette aus Kupfer habe damit
man Kupferionen in die Maische bekommt.
Hat schon mal jemand sowas gehört?
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 17.10.2013 um 19:12 |
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Zink-Schleppkette hab ich schon mal gehört... Kupfer noch nicht. Ist aber
beides Mist, wegen der mechanischen Abnutzung..
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.10.2013 um 20:34 |
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Korrekt,
aber wie willst du sonst Metall Ionen in die Würze bekommen?
Deswegen finde ich Kupfer und Messing eigentlich schon (Fittinge oder Rohr)
Pflicht.
Als Hobbybrauer will man sein Equipment wohl kaum mit Natronlauge und
Schwefelsäure reinigen. Somit spricht doch nichts gegen Kupfer und
Messing.
Kirk
[Editiert am 17.10.2013 um 20:35 von Kirk1701]
____________________
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 17.10.2013 um 20:57 |
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Verstehe ich nicht, das Argument.
Meiner Ansicht nach wird genau umgekehrt ein Schuh draus:
Gerade wenn man mit Schwefelsäure reinigt, spricht nichts gegen die
Verwendung von Kupfer auch als Hobbybrauer:
Wenn das Kupfer nach einer mehrwöchigen Sudpause Oxid angesetzt hat (das
man nicht von der Würze lösen lassen will) lässt sich dieses gerade mit
Schwefelsäure absolut problemlos zuvor entfernen: Das Oxid wird durch
Schwefelsäure augenblicklich in sehr gut wasserlösliches Vitriol
umgewandelt, so dass man nach anschließendem Ausspülen metallisch blankes
Kupfer hat.
Ich habe zu diesem Zweck Schwefelsäure auf 6% runterverdünnt, damit ist das
nicht problematischer zu handhaben als z.B. Tafelessig, man braucht nicht
einmal Handschuhe: Mit einem säuregetränkten Läppchen kurz durchwischen,
ausspülen, fertig.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.10.2013 um 21:00 |
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Hey Bierjunge,
ich glaube wir sprechen da aneinander vorbei. Ich meine das in der
kommerziellen Edelstahl Brauerei so die Leitungen gereingt werden.
Oder stimmt das etwa nicht?
Kirk ____________________
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 17.10.2013 um 21:55 |
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Zitat von hufpfleger, am 17.10.2013 um
09:12 | Die Lampertheimer Anlage wurde mit
Ätztnatron gereinigt, das Cu war sehr hell und fühlte sich nicht sehr glatt
an. Da hätte ich schon eher Bedenken, das dieses reine Cu etwas abgibt. Ich
meine mal gelesen zu haben, dass Cu eine Oxydschicht aufbaut, die das Cu
schützt und dadurch auch das Wasser
etc. |
Kupferoxid ist nicht beständig gegen saure
Medien. So auch nicht gegen Bierwürze: Oxidiertes Kupfer ist nach
Würzekontakt jedenfalls blank. Du kannst Dir vorstellen, wo das Oxid dann
geblieben ist...
Ich hätte ja keine Lust, gebrauchtes Metallputzmittel zu trinken. Deshalb
putze ich meine Pfanne vor dem Brautag blitzblank. Ich bin mir sicher, dass
die Cu-Konzentration andernfalls deutlich höher ausfiele.
Moritz
[Editiert am 17.10.2013 um 22:19 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.10.2013 um 08:50 |
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Hallo Moritz,
ich möchte kurz meine Bedenken zum Putzen mit Schwefelsäure äußern. Eine
6%ige Schwefelsäure hat einen pH-Wert von -0,055. Das ist kein
Kinderspielzeug! Da Schwefelsäure eine sehr starke Säure ist, kann man sie
nicht mit Essigsäure vergleichen, welche eine relativ schwache Säure ist.
Es empfiehlt sich generell Handschuhe und Schutzbrille zu verwenden, wenn
man mit Säuren oder Laugen arbeitet.
Zum Kupfer: Wenn es geht, würde ich jeglichen Kupfereintrag vermeiden, da
sich keinerlei Vorteile aber Nachteile ergeben. Die Hefe benötigt es NICHT
in diesen Mengen. Der einzige Effekt wäre ab einer bestimmten Konzentration
eine Vergiftung der Hefen. Die Bieralterung, vor allem Oxidation, findet
aber wesentlich schneller statt, da Kupferionen diese Reaktionen
katalysieren. Zu guter Letzt brauchen wir Menschen auch kein Kupfer in
diesen Mengen. Ich habe das Gefühl, das manche (auch Brauer) Zink mit
Kupfer verwechseln.
Kupfer ist leicht zu bearbeiten und ein sehr guter Wärmeleiter, deshalb
wurde es sehr lange eingesetzt. Da es aber qualitativ ( im Hinblick auf die
Bierqualität) keine Vorteile im Vergleich zu Edelstahl bietet, hat sich
Edelstahl durchgesetzt und ist Stand der Technik. Früher war nicht alles
besser.
Bei Brennereien wird Kupfer sinnvollerweise immer noch verwendet, da es
hier im Vergleich zu Edelstahl auch qualitative Vorteile bieten kann.
Gruß Ludwig
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.10.2013 um 09:32 |
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Hi Ludwig,
du hast einerseits recht aber auch wieder nicht..Warum schwört gerade eine
traditionelle Brauerei wie Pilsner Urquell auf das direkt beheizte Kochen
in Kupferkesseln und loben gerade die katalytische Wirkung?
Der Grund warum das Pilsner Urquell ein ziemlich dunkles Pilsner ist, liegt
vermutlich an der Kupfer- katalysierten Oxidation, einer Bräunungsreaktion.
http://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca3_2001/natur.htm
l
Kupfer wirkt auch noch als sogenanntes sekundäres Antioxidans. Die Gruppe
der Kupfer/Zink- Superoxiddismutasen wandelt Superoxid-Anionen in
Wasserstoffperoxid um. Allerdings sind dazu nur Spuren von Kupfer und Zink
nötig.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.10.2013 um 11:02 |
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Durch die Beibehaltung des kupfernen Sudhauses erreicht man, dass sich der
Biergeschmack nicht ändert. Um das Original eines Bierstils zu bewahren
finde ich es auch legitim. Trotzdem ist es für alle anderen einfach
sinnvoller ein besser geeigneteres Material zu verwenden. Wenn man
versucht, die Geschmacksstabilität zu optimieren, dann müssen auch solche
Dinge berücksichtigt werden. Dunklere Farben kann man bei höherer
Geschmacksstabilität ja auch anders erreichen. z.B. Spezialmalze, lange
Koch/ bzw. Heißhaltezeiten usw.
Kupfer ist als Spurenelement sowieso im Malz vorhanden und wird sowohl von
Hefe als auch vom Menschen gebraucht. Aber eben nur in Spuren und nicht
zusätzlich in der Menge.
Gruß, Ludwig
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.10.2013 um 12:07 |
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Hi Ludwig,
das Thema ist einfach zu spannend, um es pauschal mit "Kupfer ist schlecht,
Edelstahl ist gut" abzuhandeln. Leider ist das Thema auch äußerst komplex
und es lässt sich wenig lesenswertes im Netz finden.
Ich nehme bezug auf die kupferinduzierte enzymatische Bräunungreaktion.
Diese ist klar abzugrenzen von der Maillard-Reaktion und schon deshalb ist
der Vergleich "nimm für die Farbe eben farbige Malze" nicht ganz
zutreffend.
Fakt ist, dass das Kupfer eine enzymatische Bräunungsreaktion herbeiführt
oder fördert bei der Polyphenole zu färbenden Stoffen, den Chinonen
umgewandelt werden. Chinone sind mitunter schlecht bzw. sogar schädlich
aber nicht immer. Die sogenannten Ubichinone zu denen das Coenzym Q10
gehört, werden zu den Vitalstoffen gezählt.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.10.2013 um 08:25 |
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Hallo zusammen,
ich würde vielleicht noch einwerfen wollen -> Kupfer ist gut, Edelstahl
ist besser.
Wobei ich Rene zustimmen möchte das ein Anteil an Kupferionen prinzipiell
erwünscht ist. Diese werden bewußt z.B. durch Kupferschleppketten
eingebracht (bei einem Edelstahlkessel).
Wobei ich im Hobbybereich gerne einen Einkocher aus Kupfer hatte und nicht
aus Edelstahl. Hier spielt aber nur die Wärmeleitung eine Rolle. Im
Edelstahl Einkocher brennts eben schneller an solange man keine
Sandwichboden hat.
Der goldene Mittelweg -> Emaillie
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
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Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 19.10.2013 um 10:09 |
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Mein Einkocher hat zur Befestigung des Auslaufhahns eine zum Sieb gebohrte
Kappe, womit also normalerweise ein Rohr verschlossen wird.
...es (das "Sieb") dient als "Indenhahnhineinflutschverhinderer" bei
Dolden.
Diese Kappe ist aus einer Art Messing, sie wird beim Maischen und
Hopfenkochen aber nie "blank", sondern ist stets bräunlich angelaufen.
Ich gehe da auch nur ein bißchen mit der rauhen Seite eines
Haushaltsschwämmchens dran, so sind nur die Ecken dieses Deckels blank, die
Planseiten sind braun.
...vielleicht verhält sich Messing da aber auch anders, als Kupfer.
Uwe
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 19.10.2013 um 20:54 |
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Dein Ernst? Ich habe meine ersten drei
Sude mit Mutters emailliertem Einkocher gemacht. Nach dem dritten Sud bekam
ich die braunen Reste schon nicht mehr weggeputzt, trotz Einsatz von Chemie
und Gewalt. Den vierten Sud durfte ich dann schon mit einem eigenen
Edelstahltopf von Bielmeier machen, kein Vergleich.
Was Kupfer angeht: so grundverkehrt ist es sicherlich nicht, aber ganz
ehrlich empfinde ich Edelstahl als wesentlich bequemer. Putzen ist ja OK,
aber mit Säure etc. herumzumatschen ist nicht mein Ding. Inox wird
gereinigt und ist und bleibt dann sauber. Insbesondere reizvoll ist, dass
es keine Gerüche annimmt, finde ich. Meine Gäreimer und die Oskartonne
riechen schon so ein wenig nach Maische, kein Wunder bei Plastik, aber der
Einkocher ist nach wie vor neutral.
Achim
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 21:19 |
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Bei Einkochern ganz klar ja!
Kirk
[Editiert am 20.10.2013 um 21:20 von Kirk1701]
____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.10.2013 um 23:00 |
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Wieso soll Emaille oder Kupfer besser bzgl. Anbrennen sein als Edelstahl?,
Ja, Edelstahl hat eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit als Kupfer - aber
beides sind Metalle und beide leiten damit die Wärme sehr gut. Wenn ein
2000W-Heizelement drunter sitzt oder ein 10kW-Gasbrenner, werden sowohl ein
Kupfer- als auch ein Edelstahlkessel in ca. der selben Zeit gleich heiss,
an den gleichen Stellen.
Emaille ist eine Beschichtung (Korrosionsschutz), darunter ist ebenfalls
Metall (billiger Stahl) - wieso sollte es damit weniger anbrennen?
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2013 um 01:02 |
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Zitat von DerDennis, am 20.10.2013 um
23:00 | Wieso soll Emaille oder Kupfer besser
bzgl. Anbrennen sein als Edelstahl?,
Ja, Edelstahl hat eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit als Kupfer - aber
beides sind Metalle und beide leiten damit die Wärme sehr gut. Wenn ein
2000W-Heizelement drunter sitzt oder ein 10kW-Gasbrenner, werden sowohl ein
Kupfer- als auch ein Edelstahlkessel in ca. der selben Zeit gleich heiss,
an den gleichen Stellen.
Emaille ist eine Beschichtung (Korrosionsschutz), darunter ist ebenfalls
Metall (billiger Stahl) - wieso sollte es damit weniger anbrennen?
Grüße |
Ich finde das auch immer seltsam wenn Leute von schlechter
Wärmeleitfähigkeit von Stahl reden. Klar ist die schlechter als zB bei
Kupfer, aber da das von der Temperatur abhängt ist das im Braubereich gar
nicht "sooo" stark verschieden. Im Schmelzbereich dann schon eher!
Bezügliche anbrennen kann ich da auch nicht sinnvolles an Unterschieden
erdenken. Wie gesagt, Emaille ist nur die günstigere Beschichtung. Ich habe
damit seit Jahren keine Probleme. Leichte braune Oberflächenschichten sind
leicht zu entfernen. ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 21.10.2013 um 10:07 |
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Wie?
Mein Silvercrest sieht aus wie sau, und ich habe das Gefühl, dass ich mit
jedem Mal putzen das Dingen mehr anraue... ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 24 |
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