Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 18:09 |
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Zitat von uli74, am 20.10.2013 um
18:00 | Auch die kleinen Brauereien brauen
mainstream (bzw. müssen mainstream brauen), das seh ich an den Brauereien
in meiner Umgebung. Früher hatte jede Brauerei ihre eigene
Geschmacksrichtung, heute lässt sich dank Wasseraufbereitung jedes Bier in
jeder Ecke Deutschlands herstellen. Wenn ich in meine Jugend zurückdenke,
das Bier der ortsansässigen Brauerei hatte so ein tollen, anhaltendes
Hopfenaroma. Heute schmeckts nur noch flach.
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Ist es wirklich so ? Hast du mal mit dem Braumeister gesprochen ?
Es ist ja auch so, dass eben viel Pils getrunken wird, eben für den Durst.
Das Geschäft will ja auch keiner an sich vorbei gehen lassen.
Ansonsten macht hier ja jeder selbst sein Bier, denke ich. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 25 |
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Gast
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erstellt am: 20.10.2013 um 18:13 |
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Zitat von DerDennis, am 20.10.2013 um
12:01 | ...hopfenbetonter Bock - du meinst
Maibock?
Im übrigen kann man ja durchaus auch z.B. ein IPA brauen, das die typisch
deutschen(?) Qualitäten mitbringt:
- sehr neutral (kalt) und gleichzeitig trocken vergoren
- ausgewogener, unauffälliger Malzkörper, Bierfarbe eher heller
- Brauwasser mit niedriger Carbonathärte und leicht erhöhten
Sulfatwerten
- nach dem Reinheitsgebot gebraut (oder so wie dieses eben ausgelegt wird
)
- Aromahopfen aus deutschen Landen (Hüll Melon, Mandarina, Saphir, Cascade
aus der Hallertau... )
- evtl. blank filtriert
- etwas weniger IBU (es müssen nicht immer 70+ sein, ein IPA mit 45 IBU
kann auch lecker sein)
Ich denke da z.B. an die Unterschiede zwischen böhmischem und deutschem
Pilsner... |
He, verplapper nicht mein
Langzeitprojekt! Ich träume doch davon, irgendwann ein Rezept für das
perfekte Swabian Pale Ale (SPA) zu entwickeln
Tettnanger Hopfen, Bodenseewasser, wir müssten halt die Kölschhefe
"importieren".
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.10.2013 um 18:24 |
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Was die Bitterung angeht sollte ein Pils soweit ich weiss zwischen 25 und
45 IBU haben, im Moment liegt das Durchschnittspils bei etwas um 27/28 IBU.
Das bedeutet dass es nicht viele Biere in Regionen jenseits 30 IBU
schaffen.
Und andere Biere (Export, Märzen...) liegen bitterungsmässig darunter.
Mit dem Braumeister hab ich noch nicht gesprochen, der schaut immer so
schlecht gelaunt aus der Wäsche. ____________________ Gruss Uli
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 19:44 |
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Hihi, sehr amüsant. Fehlt nur noch das RHG....
Zitat: | Nö warum? ich kann doch
auch mein Malz in die Maische kippen. Ich bin eben nur anderer Meinung und
finde es nicht korrekt, ewig die selbe Laier. Ich bekomme das Gefühl, alles
was unter 7 %, 50 IBUs liegt oder aus einer Brauerei stammt die mehr als 3
Mitarbeiter hat, ist schlecht. |
Das kann ich nur so unterschreiben. Ich mag hopfenbetonte Biere. Ich mag
Extreme. Aber ich lasse jedem sein Oettinger, wenn es Ihm schmeckt. Denn
was ich überhaupt nicht mag sind Missionare.
Zitat: | Wenn das nur der Fall
wäre. Vergleich doch mal die IBUs einst und jetzt und den Geschmack der
meistverkauften Biere hierzulande. Da schmeckt eins wies andere und die
Biere entwickeln sich in Richtung immer
süsser. |
Das stimmt so nicht. Ließt man alte Rezepte, so waren diese meist schwach
gehopft. Bier ist in weiten Teilen ein arme Leute Getränk und Hopfen war
teuer.
Wo zieht man denn den Strich? Soll Bier schmecken wie vor 1000, 500, 200,
100 oder 20 Jahren? Bier ist wie jedes Kulturgut einem Wandel unterworfen
der sich nicht nur an Mode, sondern zu letzt auch am Geschmack der
Konsumenten richtet.
Es ist ja nicht so das die Brauereien plötzlich beschlossen haben wir
reduzieren jetzt die Hopfengabe. Nein, die die das Bier milder gemacht
haben haben mehr verkauft. Also scheint es ja irgenjemandem zu schmecken.
Scheinbar sogar der Mehrheit.
und ja, früher war Alles besser, sogar die Zukunft
Jan
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 20:10 |
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Zitat von JanBr, am 20.10.2013 um
19:44 | ...Es ist ja nicht so das die
Brauereien plötzlich beschlossen haben wir reduzieren jetzt die Hopfengabe.
Nein, die die das Bier milder gemacht haben haben mehr verkauft. Also
scheint es ja irgenjemandem zu schmecken. Scheinbar sogar der Mehrheit....
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Das ist wohl leider wahr. Ein Kurioses Phänomen ist, dass der globale
Bierausstoss seit Jahren wächst - und gleichzeitig die Hopfenanbauflächen
immer kleiner werden. ____________________ Don´t worry - Brew happy
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Antwort 29 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 21.6.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 20:18 |
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Ich glaub bei uns Deutschen ist das seit ca. 70 Jahren irgendwie genetisch,
wir müssen den Amis halt alles nachmachen; aber vielleicht ist IPA & Co. ja
auch nur eine Modeerscheinung und wir lachen in ein paar Jahren da drüber
.... (so wie über Plateauschuhe, Spigelsonnenbrillen, Tofu-Burger etc.)
____________________ Gruss
Robert
Deutscher von Geburt, Rheinhesse von Gottes Gnaden.
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 20:24 |
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Zitat: | Ich glaub bei uns
Deutschen ist das seit ca. 70 Jahren irgendwie genetisch, wir müssen den
Amis halt alles nachmachen; |
Das ist alles eine Frage des Blickwinkels. Ein großer Teil, um nicht zu
sagen der größte Teil der amerikanischen Braukultur basiert auf deutschen
Auswanderern.
Ausserdem ist mir das so egal. Ich habe zwar auf einen Pass auf dem
Bundesrepublik Deutschland steht, beim Bier ist es mir aber total egal
woher es kommt. Schmecken muss es und zwar ganz wichtig mir muss es
schmecken.
Jan
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 21:02 |
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Der Grund warum ich wieder angefangen habe mit brauen war eben der Besuch
in dem Bierland Nummer 1, die USA.
Da bekommt man an fast jeder Ecke jeden Bierstil, auch die Extreme.
Pils, Pale Ale, Red Ale, IPA, Stout sind in jedem Supermarkt verfügbar. Wie
kann sich da Deutschland als Biernation titulieren?
Ob das Bier nun aus einer Mikrobrauerei oder einer Brauerei mit 5 Mrd Hl
kommt, das kratzt mich nicht. Warum ist Deutschland in Sachen Bier immer
immernoch eine Wüste???
Ok, das geht wieder etwas am Thema vorbei... trinke gerade mein letztes
Ranger aus CA und muß jetzt wieder selber den Kessel anheizen.
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 32 |
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Junior Member Beiträge: 37 Registriert: 14.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 21:04 |
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Hey, beim Heimbrauen geht's doch um Spass. Und wenn es Gambrinus Spass
macht Pilsner nachzubrauen, obwohl es um die Ecke 30 Sorten gibt, o.k. Ich
habe das Brauen angefangen, weil ich mir hier kein Pale Ale, Stout, IPA,
Porter oder ähnliches kaufen kann. Wie heißt es so schön im Fränkischen
Bierführer. Wir sind das Land der Brauereivielfalt, was nicht mit
Biervielfalt verwechselt werden darf. Letzteres ist mein Ziel und die
Craftbrauereien werden schon irgendwann darauf kommen, dass man sich damit
absetzen kann (In Amerika gibt's Brauereien mit 40 Sorten Bier!)...aber das
Pale Ale vom Bodensee würd ich schon gern probieren.
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 21:07 |
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Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 21.6.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 21:43 |
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Zitat: | .... trinke gerade mein
letztes Ranger aus CA und muß jetzt wieder selber den Kessel
anheizen. |
"New York, Rio, Tokio ... " Schade, ich gehöre leider nicht zum
internationalen Bier-Jetset, muss mich im Moment mit Turmherren, Zweitmarke
der Kaiserbräu Neuhaus zufriedengeben ... ____________________ Gruss
Robert
Deutscher von Geburt, Rheinhesse von Gottes Gnaden.
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 21:49 |
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Zitat von PaternusBraeu, am 20.10.2013 um
21:43 | Zitat: | .... trinke gerade mein
letztes Ranger aus CA und muß jetzt wieder selber den Kessel
anheizen. |
"New York, Rio, Tokio ... " Schade, ich gehöre leider nicht zum
internationalen Bier-Jetset, muss mich im Moment mit Turmherren, Zweitmarke
der Kaiserbräu Neuhaus zufriedengeben ... |
Wieso, es gibt doch auch hier entweder "internationale" Spezialitäten und
eben auch immer mehr "einheimische" Spezialitäten die aus der Reihe
fallen.
Jan
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 21:51 |
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Jan,
das ist richtig...aber da kommt man hier eben weit aus schwieriger ran als
in MI oder CA.
Von einem Brauhaus mal ganz zu schweigen.
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 37 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2013 um 21:55 |
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@ Hophead Wie kommst darauf ich würde nur Pils und Biere nachbrauen
welche es um jede Ecke gibt ? Ich habe auch schon einen haufen Ales
gebraut, ein Imperialstout lagert auch in meinem Keller, außerdem trinke
ich auch gerne Witbiere. Zahlreiche Leffe und Andere Belgier warten in
meinem Keller auf ihre Bestimmung.
Ich finde nur Schade, dass man immer auf den Großbrauerreien und unserem
Bier rumreitet, dass beim besten Willen nicht schlecht ist. Und dann sagt
mal einer frei seine Meinung und wird hier zerrissen.
Mal ganz davon abgesehen, Hobbybiere sind ja auch unfiltriert, was ihnen
auch einen gewissen Geschmack verleiht, den man eben nur genießen kann,
wenn das Produkt auch mal seinen Geschmack wärend der Lagerung ändern darf.
Ich nahm nur das Beispiel vom Pils, da es sehr wenig Eigengeschmack (bevor
diskutiert wird, das ist nunmal ein Pils, schlank eben) mitbringt und jeder
Fehler in der Gärführung oder beim Hopfenkochen sogar beim Abkühlen oder
beim Nachgusswasser kann herausgeschmeckt werden. Gerne würde ich sagen es
ist die Hausmarke, meistens jedoch schmeckt es nicht.
Manche IPAs und Co. sind auch nicht rund und schmecken mir nicht aber auch
garnicht, manche denken viel hilft viel.
Ich möchte mal 2 Stück nennen die bekannt sein dürften, die recht gut
abgestimmt und rubd schmecken. Einmal das SNPA und einmal Das vom
Hopfenstopfer ich weiß nur nicht ob es das unglaubliche Pale Ale oder das
Citra Ale ist.
Anmerken möchte ich aber, dass ich ein gut abgestimmtes Lager vorziehe. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 38 |
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