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Autor: Betreff: ECKELHAFT!
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boese
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smilies/thumbdown.gif erstellt am: 11.10.2005 um 19:41  
Boah,

hab zum geburtstag 6 Flaschen Staropramen Bier bekommen.... Staropramen "Das Prager Bier".... Allein der Geruch ähh, dann teste ich es aber bei 3°C (vorsichtshalber), und was is: ECKELHAFT.... und dann kuck ich auf dei Rückseite:

Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, GLUKOSESIRUP (*schauder), Hopfen, Hopfenextrakt...


das erklärt einiges... wieso brauen eigentlich nur die Deutschen nach dem Reinheitsgebot? Ich mein das wir das beste bier machen ist schon klar... naja

Gruss

Jan


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BIEEEEERRRRRRRRRR HMMMMMMMM
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2005 um 20:00  
jo,

ich war vor einigen wochen in prag, in der brauerei...

man muss sagen das das ambiente dort ganz nett ist.
an einer führung hab ich auch teilgenommen, da hat der typ einem alles (relativ oberflächlig) übers brauen erzählt... man bräuchte nur 3 zutaten usw. :mad:

später hab ich ihn gefragt, warum in deutschland (wir müssen ja immer schön viel etikettieren :) ) auf den flaschen was von "glukosesirup" steht - da meinte er doch einfach, er konnte relativ gut deutsch, das es nicht möglich sei, er würde nichts anderes als wasser,gerstemalz,hopfen und hefe zugesetzt. :mad:

das war echt der gipfel...ich hab dann nicht weiter rumdiskutiert und mein "freibier" getrunken.

ps: die stellen da aber auch ein wunderschönes stout her, "Kelt" beim namen, es schmeckt sehr ähnlich wie guiness, sieht vom fass genauso aus schmackt aber etwas mehr nach farbmalz. -ich will allerdings nicht wissen wieviel zuckerkulör o.ä. da drin ist.

gruss,
peter
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boese
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2005 um 20:05  
heh, endlich mal n Nordlicht... wohn grad ma 40 km weg von dir... In eutin!

Gruss

Jan


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Turbobrauer
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2005 um 20:11  

Zitat:
das erklärt einiges... wieso brauen eigentlich nur die Deutschen nach dem Reinheitsgebot? Ich mein das wir das beste bier machen ist schon klar... naja


Das ist sicher alles ne Geschmacksfrage, sonst brauchten wir hier in Deutschland sicher nicht mehrere tausend Biersorten. Und mit dem Reinheitsgebot ist es meiner Meinung nach so, dass es wohl bis vor kurzem Gesetz war so zu brauen. So hat man so weiter gemacht. Wenn die Technologie der Bierherstellung stimmt, kann man auch nach dem Reinheitsgebot ordentliches Bier in grossen Mengen herstellen. Die Deutschen sind da auch sensibel. Ich weiß nicht genau, ob Heineken nach einem Reinheitsgebot braut. Egal. Die verkaufen trotzdem in der Welt mehr Bier als die Reinheitsbierhersteller. Sicher in Deutschland nicht. Aber was ist schon Deutschland gegen die Welt?
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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2005 um 22:57  

Zitat:
das erklärt einiges... wieso brauen eigentlich nur die Deutschen nach dem Reinheitsgebot? Ich mein das wir das beste bier machen ist schon klar...


Zitat:
Wenn die Technologie der Bierherstellung stimmt, kann man auch nach dem Reinheitsgebot ordentliches Bier in grossen Mengen herstellen.



nu aber mal halblang, jungs! Man kann auch definitiv nach dem Reinheitsgebot ekelhaftes Bier herstellen! Also, daß wir Deutschen das recht auf gutes Bier gepachtet hätten, kann ich so nicht bestätigen.
Und das Brauen mit Glucosesirup ist außerhalb der Gültigkeit des RHG keine ungewöhnliche Praxis, auch wenn ich persönlich diese nicht unbedingt beführworte.
Auch ich hänge sehr am RHG und hab hier schon einigen Streit ausgefochten, manchen auch ausgelöst. Trotzdem finde ich sollte man ausgeglichen bleiben!
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2005 um 23:17  
Über das Reinheitsgebot wollte ich mich eigentlich nicht schon wieder auslassen. Aber was solls. Ein Bier schmeckt ja nicht deswegen ekelhaft, nur weil es nicht nach dem deutschen/bayerischen Reinheitsgebot gebraut ist. Und am Glucosesirup kann es ja wohl nicht liegen. Wieviele Biere sind in Deutschland nach dem RHG gebraut (ob bayerisch oder deutsch is eh wurscht), die ich niemals trinken werde. Wichtig wäre mal, dass Braugerste und Hopfen endlich biologisch angebaut würden, statt gebetsmühlenartig immer und immer wieder in kleinkarierter und engstirniger Weise zu wiederholen, dass ins Bier nur Malz, Hopfen, Wasser und Hefe gehören. Ich kanns echt nimmer hören. Und Schluss.

Grüße
Wolfgang
Antwort 5
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2005 um 23:23  

Zitat:
Aber was ist schon Deutschland gegen die Welt?


Ich ändere das mal: "Was ist schon Regional gegen die Welt?"

Deffinitiv SEHR viel! Weil regionale Biere immer besser schmecken als diese Massengerstensäfte!

Heineken braut nach dem Reinheitsgebot, zumindest einen Teil. Aber dadurch bekommt das Bier auch nicht mehr Charakter!

Was habt ihr gegen Glukosesierup????? Was ist denn wohl der Extrakt beim Bier??? Na??? Genau, vorwiegen ein Sirup aus Glucose und Maltose. Ist noch ein wenig Fructose und Maltotriose dabei!

Man sollte es auch nicht übertreiben! Wirklich ekelhaft sind Enzympräparate, Entschäumungsmittel, Präparate für die Hefenahrung (Aminosäuren...) u.s.w.

In jedem Malzbier (äääh tschuldigung, heißt ja dank der Bayern Malztrunk) ist das auch drin!

Zitat:
ich will allerdings nicht wissen wieviel zuckerkulör o.ä. da drin ist.


Na und? Zukerkulör? Ich bin jetzt mal etwas stuchelig: Falls du es noch nicht weißt, Zuckerkulör ist nach der deutschen Reinheitsgebot für obergärige Biere erlaubt!

Sprich: Zuckerkulör entspricht dem Reinheitsgebot!

Was spricht auch dagegen???? Karamelisierter Zucker zum färben!

Es wird allerdings nicht verwendet, weil man es auszeichnen muss. Die Brauerei Diebels hat bis in die 1970er Jahre ihr Altbier mit Zuckerkulör gefärbt. Ich weiß von vielen Leuten, dass das ein super leckeres Bierchen war! Nur weil es dann auf dem Etikett stehen musste und die Brauwirtschaft da grade einen Hype auf das RHG gemacht hat wurde das Bier dann mit Farbmalz gebraut.

Also, es gibt schlimmeres als Zuckerkulör und Glukosesirup!!!

Gruß Malte

P.S.: Heute wird eh vieles mit Farbebier gefärbt!


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Al
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 07:16  

Zitat:
das erklärt einiges... wieso brauen eigentlich nur die Deutschen nach dem Reinheitsgebot? Ich mein das wir das beste bier machen ist schon klar... naja


Mir ist das nicht klar; ich halte diese Einstellung für überheblich, denn ich trinke auch gerne Biere, die mit dem Hemmschuh "so genanntes Reinheitsgebot" nicht herzustellen wären.
Die meisten - nicht alle - Verfechter des so genannten Reinheitsgebotes haben sich meiner bescheidenen Meinung nach mit der Materie nicht oder nur ungenügend beschäftigt.

Gruß, Alex.
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 11:52  
Hallo Alex!

Ich bin auf jeden Fall für das RHG, auch wenn einige Sachen doch eher störend sind. Zum Beispiel die Verwendung von Mais, Reis oder einem Teil Rohfrucht wäre durchaus zu vertreten.

Aber bei uns werden traditionell nun mal keine Stouts und Lambics und Co gebraut, und deshalb halte ich das jetzt nicht für ne Katastrophe, dass das in Großbrauereien nicht geht!

Aber die wirklich WICHTIGEN Eigenschaften des RHG habe ich ja oben schon angeschnitten:

Keine Enzympräparate, keine Entschäumer u.s.w.

Ich finde es schon traurig genug, dass das überarbeitete Biersteuergesetz Arbeitsweisen wie High Gravity und Blending zuläßt! Einfach weil das nur Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung sind und sich negativ auf die Bierqualität auswirken!

Aber es ist mit dem RHG eben eine zweischneidige Sache. Es hat Vor- und Nachteile. Aber ich denke, dass die Vorteile schon überwiegen. Wie schon gesagt, die Biere, die Rohfrucht oder Mais, Reis und was auch immer enthalten sind in Deutschland nicht beheimatet!

Warum dann hier Brauen????

Ich will kein Stout aus Deutschland trinken (außer ich hab's selber gebraut)! Dafür genehmige ich mir doch lieber ein Guinness oder Murphy's! Und wenn ich was mit Kirschen haben möchte, dann ein Kriek Lambic aus Belgien!

Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, wir haben eine enorme Vielfallt an Bieren hier! Einige schmecken ähnlich, andere stark verschieden, aber gleich schmecken sie nicht!

Und eines ist sicher, diese Biere sind alle reiner als manch andere aus dem Ausland!

Gruß Malte

P.S.: Wenn das RHG wegfallen würde, dann würe sich nur bei den Großkonzernen etwas ändern, vermute ich mal. Der kleine Brauer würde weitermachen wie bisher...


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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 12:02  

Zitat:
Zuckerkulör ist nach der deutschen Reinheitsgebot für obergärige Biere erlaubt!


gut, das wusste ich noch nicht!

...warum aber einem bier einen farbstoff (wenn auch sehr natürlicher art) zusetzen? ein gutes bier ist ein gutes bier, das braucht dann meiner meinung nach keinen zuckerkulör.

ich weiss ja nicht ob einer von euch diesen "Samson"-dunkel-cocktail getrunken hat, da finde ich ist dieser hohe "korrekturfaktor" mit zustatzstoffen sogar schon gut bemerkbar/schmeckbar.

...mit whisky ist es ähnlich extrem, in irland und england muss das nicht auf dem etikett stehen, wenn es dann hier importiert wird, krigts ein extra label für "farbstoff: zuckerkulör".

die flaschen müssen im regal doch nicht alle einheitlich gefärbt sein ?!

gruss,
peter
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Al
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 12:48  
Hallo Malte,

Zitat:
Wie schon gesagt, die Biere, die Rohfrucht oder Mais, Reis und was auch immer enthalten sind in Deutschland nicht beheimatet!


Oder nicht mehr - man unterwirft sich ja schon eine ganze Weile den entsprechenden Gesetzen, und ich frage mich natürlich, wie es sonst mit der Biervielfalt hierzulande aussähe.

Zitat:
Keine Enzympräparate, keine Entschäumer u.s.w.


aber Klärmittel wie PVPP...
Ich halte es nicht für sinnvoll, zu glauben, die Qualität des deutschen Bieres sei im so genannten Reinheitsgebot begründet. Genausowenig ist Bier, das nicht nach den in D geltenden Rechtsvorschriften hergestellt wird automatisch schlechter.
Sollen die Brauer doch aufs Etikett schreiben, was sie alles reinwerfen und das Reinheitsgebot als Gütesiegel einführen. Damit wäre sicher viel mehr erreicht.

Gruß, Alex. (nach eigenem Reinheitsgebot brauend)
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 13:27  

Zitat:
und ich frage mich natürlich, wie es sonst mit der Biervielfalt hierzulande aussähe.


und ich frage mich, warum man unbedingt alle Biersorten die es auf der Welt gibt in einem Land brauen möchte!

Es sind übrigens alle heimischen Gräser für das Bierbrauen erlaubt. Und die heimischen Produkte sind es ja, die die Bierherstellung prägen. Reis gibbet hier z.B. nicht!

Zitat:
aber Klärmittel wie PVPP...


Glückwunsch, da hast du jetzt das einzige nicht natürliche in Deutschland zugelassene Adsorptionsmittel herausgefunden!

Alle anderen sind natürlichen Ursprungs, also Kieselguren, Perlite, Kieselgele, Kieselsol, Bentonite, Cellulose, Späne...

Aber bevor man alle Klärmittel verteufelt sollte man vielleicht mal ein wenig an unsere Gesellschaft und an die Historie solcher Klärmittel denken!

Wenn der "typische" Deutsche eine Bierflasche öffnet, die einen Tag später ablaufen würde und in seinem Glas findet er ein leicht trübes Bier, dann ist das Geschrei wieder groß!

Wer will denn eine Haltbarkeit von 12 Monaten und dabei ein blankes Bier haben??? Dem Brauer ist das ziemlich egal! Erst als vor, sagen wir mal so 40 Jahren der ganze scheiß Marketingapparat einer Brauerei wichtiger wurde als das Brauen selber fing das ganze mit der Filtration doch erst an! Bier muß blank sein, auf keinen Fall trüb! Warum? Gute Frage... und Haltbar muss es auch sein. Ein oder zwei Monate reicht nicht!

Wer trägt also die Schuld? Der Konsument! Entweder, weil er es selber so haben wollte oder weil er sich das alles hat auftischen lassen, ohne etwas dagegen zu sagen!

Die Sache ist also etwas sehr viel vielschichtiger, als einfach nur zu sagen: Dummes RHG, da darf ja sogar PVPP rein! Da muss man sich auch mal genauer mit beschäftigen!

Und um mein gutes "altes" PVPP mal in Schutz zu nehmen: Was ist schlimm daran, wenn man einen Stoff dem Bier beidosiert, der dann potentielle Trübungsbildner an sich bindet und dann wieder aus dem Bier entfernt wird???????

Gegen eine Filterung durch eine Cellulose Tiefenfilterschicht hat sicherlich keiner etwas, aber ich "esse" lieber PVPP als das Cellulose Zeugs!

@ Peter aus dem hohen Norden

Die Stoffe zum Färben haben ja nicht nur eine Auswirkung auf die Farbe, sondern auch auf den Geschmack!

Man kann ein Bier auf 30 EBC bringen mit

- 100% Münchner Malz
- 5-10% Caramünch
- 1-2% Röstmalz
- Zugabe von Zuckerkulör
- Zugabe von Röstmalzbier

Alle diese Biere werden gänzlich anders schmecken!!! Während die mit Münchner und Caramünch sehr vollmundig schmecken werden wird das Röstmalz eine Kaffeenote in das Bier einbringen. Das Röstmalzbier gibt dagegen eine schokoladige Note und der Zuckerkulör läßt das Bier eventuell leicht süßlich-toffeeartig schmecken.

In Kombination lassen sich sehr unterschiedliche Biere mit gänzlich anderen Charakteristiken herstellen!

Gruß Malte


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FridoFreibier
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 13:29  
Hallo,

ich trete jetzt wohl voll ins Fettnäpfchen wenn ich sage Staropramen hat mir ganz gut geschmeckt. Ekelhaft fand ich ein "special bitter" in einem Londoner Pub. Das hatte fast keine Kohlensäure und hatte wohl Raumtemperatur.
War das Bier vielleicht zu alt?


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Bis denn

Euer Frido
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 13:37  
Hallo Frido!

Zitat:
Das hatte fast keine Kohlensäure und hatte wohl Raumtemperatur.


Das ist typisch für die Briten. Eiskalter Rotwein und lauwarme Cervisia!

Und mit Kohlensäure haben die es auch nicht so... ;)


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Al
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 15:23  

Zitat:
und ich frage mich, warum man unbedingt alle Biersorten die es auf der Welt gibt in einem Land brauen möchte!


Warum sollte man nicht dürfen? Warum soll man sich beschränken lassen? Was hätte sich alles entwickeln können?

Zitat:
Es sind übrigens alle heimischen Gräser für das Bierbrauen erlaubt.


Nein, nur deren Malze. In der 1516er Ausgabe des RHG steht von Malz eigentlich gar nix.
Zitat:
Und um mein gutes "altes" PVPP mal in Schutz zu nehmen: Was ist schlimm daran, wenn man einen Stoff dem Bier beidosiert, der dann potentielle Trübungsbildner an sich bindet und dann wieder aus dem Bier entfernt wird???????


"...bis auf gesundheitlich, geruchlich und geschmacklich unbedenkliche, technisch unvermeidbare Anteile..."
Ich seh das ja technisch alles ein, finde aber, man sollte auch draufschreiben, wenn sowas verwendet wird - selbst wenn hinterher nur noch Spuren drin sind.

Gruß, Alex.
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 16:00  

Zitat:
selbst wenn hinterher nur noch Spuren drin sind


Cool, Beipackzettel für Lebensmittel!

Doch ich befürchte die ließt dann doch keiner, oder wer ließt schon den kompletten Beipackzettel bei Medikamenten?

Zitat:
"...bis auf gesundheitlich, geruchlich und geschmacklich unbedenkliche, technisch unvermeidbare Anteile..."


Ich bezweifel, dass auch nur ein Partikelchen PVPP durch die Tiefenfilterschicht passt!

Und wenn schon, beim Fleischer wird das Fleisch auch nicht in hermetischen Räumen zugeschnitten und steril verpackt!

Denk mal, was alles an der Fleischtheke an das Fleisch kommen kann!

Da bräuchte man dann schon ein Beipackbuch! :D

Gruß Malte

P.S.: Kieselgutfreie Filtration ist im moment schwer im Kommen - durch die Crossflow Prinzip. Da geht nix mehr durch! Kölner Verbund und Pott's haben so eine schon! Pott's kann man sowieso nur empfehlen!

[Editiert am 12/10/2005 von Malte]


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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 17:16  

Zitat:
Klärmittel wie PVPP...


Zitat:
"...bis auf gesundheitlich, geruchlich und geschmacklich unbedenkliche, technisch unvermeidbare Anteile..."


Zitat:
Ich bezweifel, dass auch nur ein Partikelchen PVPP durch die Tiefenfilterschicht passt!


Genau, Malte, da geb ich Dir recht, hab nämlich schon oft abgefülltes Bier Membranfiltriert, um nach PVPP zu suchen, und da ist normalerweise nichts mehr drin. Natürlich bestätigen Ausßnahmen die Regel, dann ist aber irgendwas in der Brauerei kaputt.
Und was ich hinterher wieder komplett rausnehme, ist für's bier ja so, als hätt ich's nie rein gegeben. Also, von daher nach meinem Verständnis durchaus mit dem RHG zu vereinbaren.

Ich geb Dir auch recht, was das improtieren von Bier angeht, wenn man's unbedingt haben will. Ich steh' zu meinem Vergleich mit den Autos - da ist's doch genauso: Wenn ich ne zuverlässige Limusine haben will, kauf ich's mir in München, Ingolstadt oder Stuttgart. Und wenn ich nen rassigen Sportwagen will, importiere ich den aus Maranello!
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Knup
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 18:14  
Naja, man kann allerdings auch innerhalb des Reinheitsgebot pfuschen. Z.B. Warsteiner benutzt Hopfenextrakt zum Brauen. Wenn man als Hobbybrauer mit Hopfenextrakt nachbittert ist das eine Sache, aber wenn man auschließlich Hopfenextrakt zum Brauen verwendet ist das für mich schon als Sünde einzustufen. Schließlich geht damit meiner Ansicht nach einen Großteil an Aroma verloren und Bier verkommt gänzlich zum industriellen Produkt.

Ich persönlich finde es ja schon schade, dass in der Industrie vor allem Pellets benutzt werden, wo doch Dolben zu wesentlich aromatischerem Bier führen.


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http://www.bickler.net/bierlog/
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 18:59  
Hallo Knup!

Zwischen Dolden und Pellets gibt es nur unwesendliche Unterschiede! Hopfenpulver bzw. Pellets sind ja einfach nur gemahlene Dolden. Da ist alles noch drin, was in der Dolde auch ist. Selbst bei den Pellets Typ 45 werden nur Bestandteile entfernt, die weder Bittere noch Aroma enthalten wie Dechblätter und Spindel!

Hopfenextrakt ist kein Pfusch, wobei ich es selber auch nicht mag! Aroma geht dadurch auch nicht unbedingt verlohren, wenn man Ethanol-Extrakt verwendet. Die Hopfenöle, also das Hopfenaroma lösen sich in Alkohol und werden so auch mit in den Sud eingebracht!

Ich kenne Biere, die erstklassig schmecken und nur mit Extrakt hergestellt werden. Technologisch gesehen ist das kein Problem, ich mag es persönlich aber auch nicht unbedingt! Aber da kann ja jeder selber entscheiden, das steht schließlich auf den Flaschen drauf!

Zitat:
Wenn man als Hobbybrauer mit Hopfenextrakt nachbittert


Wann willst du wie was nachbittern?

Gruß Malte


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 19:40  
Hallo Peter!
Zitat:
...mit whisky ist es ähnlich extrem, in irland und england muss das nicht auf dem etikett stehen, wenn es dann hier importiert wird, krigts ein extra label für "farbstoff: zuckerkulör".

Es ist bei diesen Alkoholika aber ein großer Unterschied, ob z.B. ein dunkler Rum durch langjährige Lagerung im Faß braun geworden ist, oder einfach Zuckerkulör reingekippt wurde (z.B. "Havana Club Añejo 7 Años" gegen "Bacardi Black" - örks!)

Da möchte ich schon auf der Flasche lesen können, wenn die Farbe anders als erwartet 'reingekommen ist.

Gruß, Uwe
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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 20:56  
Na, bei Whisky ist das aber trotzdem (fast) immer gängig, kleine Farbunterschiede der einzelnen Chargen mit Farbstoff auszugleichen.
Ich hab hier mal wahllos zwei Single Malts aus meiner Sammlung herausgenommen, zufällig beides Islay und nicht ganz billig, einen Laphroaig 10y und einen Lagavulin 16y, aber beide geben auf dem Etikett zu zumindest in manchen Chargen Zuckercouleur zuzugeben - denn das Auge trinkt mit! Davor sind offensichtlich nicht mal geschulte Verkoster ganz gefeit, sonst würde man Bier nicht in undurchsichtigen Trinkgefäßen verkosten.

Daß "billige" (im sinne von niedrigerem Preis!) Blends, wie Ballantines oder Johnnie Walker Red Label häufiger bei der Farbe nachhelfen müssen, das nehme ich stark an.
Die Hauptfärbung kommt in beiden Fällen jedoch sicher vom Fass, denn die schottische Regel besagt, daß Whisky mindestens "drei Jahre und einen Tag" gelagert werden muss - auch bevor er zu einem Blend verarbeitet werden darf. Und in der Zeit kommt schon einiges an Farbe aus dem Holz ins Lebenswasser!
Aber die Zeit ist trotzdem einfach durch nichts zu ersetzen. Auf dem Lagavulin prangt folgender Spruch, den ich für sehr schön halte: "Time takes out the fire but leaves in the warmth". Das düfte auch den Unterschied zwischen Havana Club und Bacardi ausmachen, denn ich wette, daß auch der Havanna mit E150 farblich angeglichen wird!

[Edit]
Warum verkauft zu diesem Zweck denn eigentlich niemand "Eichenextrakt" als Farbstoff???
[/Edit]

[Editiert am 12/10/2005 von Jakobus]
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Uwe_60
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 21:33  
Hi Jakobus.

Bist du auch Single Malt Fan und Sammler? :)

Ich hab auch mal welche gesammelt und habe bestimmt über 40 verschiedene hier stehen. ;)

Werden ja nicht schlecht, oder? :o


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Viele Grüße

Uwe
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thomas-freund
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 22:23  
hey alle zusammen... hab grad net viel zeit also mach ichs kurz:

1. Zum Thema RHG: es ist richtig und gut, dass wir das RHG haben, ABER hat jemand schonmal drüber nachgedacht (nachgelesen) dass das RHG gar keine Angaben über das Wasser macht??? Ich kann (rein theoretisch) alles mit meinem wasser machen bevor ich damit bier siede... (da eröffnen sich bei manchen vielleicht ganz neue möglichkeiten... lol)

2. Kieselgur im abgefüllten Bier??? das geht doch normalerweise erst noch durch nen Trap-Filter und die sind ja wohl nochmal n 99%iger schutz. ausserdem gibts ja noch trübungsmesser in den leitungen....

gruss thomas
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 22:24  
hi alle,

@Uwe12

jup, kann ich dir NUR zustimmen. Die einen lagern ihren whisk(e)y 10 jahre um ihn zu färben, andere lagern ihren "statesman" ( :) ) 3 jahre und versetzen ihn mit reichlich E150.

Zitat:
Bist du auch Single Malt Fan und Sammler?



jo, soeiner bin ich auch ;)

Zitat:
Na, bei Whisky ist das aber trotzdem (fast) immer gängig, kleine Farbunterschiede der einzelnen Chargen mit Farbstoff auszugleichen.



ja, das finde ich z.b. absolout nicht gut!

es gibt da so einige, ich nenne den "Bruichladdich" - die markieren den gegenkurs! :thumbup:

ps: sorry für offtopic - glukosesirup in whisky währe nochmal was richtig "abgefahrenes"... :D

gruss,
peter
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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2005 um 22:51  
Ich glaube Bier und Whisky - das gehört einfach zusammen! Nicht zuletzt wegen der selben Rohstoffe und Arbeitsprozesse.
Es würde mich nicht wundern, wenn sich hier noch mehr Single Malt Fans und Sammler zu Wort melden würden. Denn Single Malt ist Lebensart. Hobbybrauen ist Lebensart. Und die Motivation zu beidem ist das Streben nach dem Besonderen, dem Ausgewogenen, dem für den persönlichen Geschmack PERFEKTEN! Darauf wollen wir uns konzentrieren, und nicht darauf, ob deutsche (Groß-)brauereien nach dem RHG brauen müssen sollten oder nicht. Wir für unseren Teil können unser Streben gänzlich außerhalb des RHG erreichen - niemand hindert uns daran.
In diesem Sinne: Sláinte!

PS.: ich steh noch am Anfang meiener Sammlerkarriere - so ca. 15 Malts sind's derzeit.

[Editiert am 12/10/2005 von Jakobus]
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