Moin Leute!
Erst einmal Hallo und danke, dass es diese Seite und all die nützlichen
Infos hier gibt!
Ich habe mich nun endlich auch mal daran gewagt mein erstes Bier zu
brauen.
Meine ersten Gehversuche möchte ich hier gerne kurz anreißen und zur
Diskussion stellen. Sollte das nicht unbedingt erwünscht sein, weil
vielleicht zu allgemein oder einfach zu klassich Newbie und bereits an
anderer Stelle beantwortet, bin ich auch nicht böse wenn der Thread wieder
geschlossen wird.
Zuerst sei gesagt, dass ich vermutlich so ziemlich alles falsch gemacht
habe, was man falsch machen kann.
Das liegt in erster Linie wohl daran, dass ich viel zu ungeduldig (und
daraus resultierend im Brauprozess nicht sorgfältig genug) war und direkt
losgelegt habe bevor ich mich umfassend informiert habe. Allerdings hat mir
nach einem Tag kreuz-und-quer recherchieren und den vielen verschiedenen
Meinungen, die es auf den verschiedenen Seiten zu dem Thema so gibt, schon
der Kopf gequalmt und ich dachte mir: "Scheiß drauf, ich mach jetzt einfach
mal." Von daher alles gut, ich erwarte von meinem ersten Versuch auch nicht
allzu viel und möchte gerne aus den Fehlern lernen um als nächstes was
Vernünftiges zu brauen.
Ich hatte beschlossen ein obergäriges, leichtes, fruchtiges Kölsch aus
Malzextrakt zu brauen und meine Zutaten beim
Bierfritze bestellt:
Brewferm Malzextrakt - hell
Target - Bitterhopfen (α 13,0%)
Cascade - Aromahopfen (α 7,2%)
SAFALE S-04 für Ale / Alt
Folgenden "Schlachtplan" habe ich mir für meine 10L mittels
Hubert Hanghofers Hopfenrecher ausgedacht:
Das verwendete Wasser habe ich aus dem Wasserhahn genommen und mit einem
Brita-Filter gefiltert.
Prinzipiell bin ich nach
dieser Anleitung
von besser-bier-brauen vorgegangen.
(mittlerweile habe ich auch
diese gefunden, die oft deutlich detaillierter ist)
So lief mein Brautag:
2,5L Wasser auf 50 Grad erhitzt,
1,5kg Malzextrakt hinzugefügt,
unter Rühren 5min stark aufgekocht,
dann den Hopfen nach o.g. Tabelle (1. Beigabe Target, 2./3. Cascade)
hinzugegeben und leicht (wallend) köcheln lassen.
Topf vom Herd genommen und 20min auskühlen lassen.
Fass mit 3L kaltem Wasser gefüllt und den Süd durch ein Küchentuch ins Fass
gegossen.
100ml entnommen und auf 26 Grad abkühlen lassen.
ca. 5g Hefe hinzugefügt und 1h abgedeckt gehen lassen
angesetzte Hefe mit dem Quirlstab belüftet und in den Sud gegeben, 2x
gerührt, Gärglocke drauf und 7 Tage stehen lassen.
Die Gärglocke hat nicht gegluckst sondern nur "geatmet", also sich leicht
hoch und runter bewegt.
Nach 6 Tagen war kein Atmen mehr zu sehen und am Tag darauf habe ich die
Abfüllung durchgeführt.
Vorher habe ich noch 750ml Jungbier entnommen und nach dieser Tabelle mit
gut 6g Haushaltszucker / Liter vermischt. Dazu habe ich noch einen Löffel
Hefe aus dem Fass gegeben.
Das ganze habe ich gut vermischt und zu je 36ml / Flasche zu dem
abgefüllten Jungbier hinzugegeben und wieder verschlossen zur
Nachgährung.
Und hier steh ich nun. Und dort das, was mal Bier werden sollte und dazu
wohl nur ansatzweise in der Lage ist.
Folgende Fehler sind mir (mittlerweile) bewusst:
kein fertiges Rezept genommen: Sicher ist es (über)ambitioniert sich direkt
mal beim ersten Brauen ein Rezept selbst auszudenken. Aber ich wollte ja
bewusst etwas experimentieren.
fehlende Hygiene: zwar habe ich alles mit sehr (sehr) heißem Wasser und
chemischem Reiniger gespült, allerdings wäre es wohl besser die Flaschen
vorher zu kochen (?). Und das verwendete Geschirrtuch kam auch direkt aus
dem Schrank.
Anstelltemperatur: dämlicherweise habe ich vergessen die Temperatur der
Würze vor Hinzugeben der Hefe nochmal zu kontrollieren und somit hatte sie
noch eine Temperatur von knapp 30 Grad...
Anschließend stand das Jungbier bei ca 16 Grad. Besser wären wohl 20
gewesen, oder?
keine Spindel: in der von mir verwendeten Anleitung kam keine Spindel vor,
wird aber in allen möglichen anderen Anleitung wärmstens empfohlen.
Speise: Besser als die von mir verwendete Methode wäre es wohl gewesen das
Jungbier umzufüllen und komplett mit der Zuckerlösung zu vermischen,
oder?
Sonst noch etwas, was euch auf Anhieb auffällt? Ich bin für jede
konstruktive Kritik dankbar, damit ich als nächstes mal was "Richtiges"
braue.
Viele Grüße,
Lenny