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Autor: Betreff: Wäscheschleuder zum Läutern
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Beiträge: 6
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 07:35  
Hallo in die Runde!

In einer normalen Wäscheschleuder zB einen angepassten Jutesack rein und dann - mit Gefühl - die Schleuder hochfahren. :puzz:

Und die zuallererst ablaufende Würze wieder zurück in die Zentrifuge bis sich ein stabiler Filterkuchen an der Schleuderwand angelagert hat und die Würze klarläuft.

Da brauchst dann kein Glattwasser mehr zum anschwänzen und die Treber sind auch trocken...

Durch die Schleuderwirkung wird ja nur die Schwerkraft erhöht. Du ersparst Dir einen konventionellen Läuterbottich mit den entsprechenden Einbauten - und schneller ginge es auch... :D

Wie wäre es mit dieser Idee? :cool:


fragt Tom aus der Steiermark
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henriks
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 07:48  
Und Henrik aus Schleswig Holstein antwortet:

Könnte klappen.
Probiere es und berichte. :D

Gruß, Henrik


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Bissenmoor Bräu ... Prost!
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Planung: Etwas für Weihnachten
Gärung:
Reifung:
Genußreif: seeehr viel. ;-)
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 07:57  
Moin,
nette Idee, aber Läutern braucht schon eine gewisse Zeit, damit die Ausbeute wenigstens halbwegs stimmt. Klar, so ein Brautag ist lang und man schaut ständig, wo man noch Zeit einsparen kann. Aber da beim Läutern rigoros zu sparen, ist in meinen Augen die falsche Stelle. Du könntest z.B. eher darüber nachdenken, die Kochzeit von 90 Min. (falls Du nach dem alten Brauschema fährst) auf 60 zu senken.

Gruß
Michael außm Ruhrpott


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 08:24  
Hallo Tom,

kann mir schon vorstellen, dass das klappt, in einer Obstsaftzentrifuge ist der "Filterkuchen" ja auch schön trocken.

Könnte mir aber vorstellen, dass du die eingesparte Zeit hinterher zum Reinigen deiner "Zentifuge" wieder verbrauchst. Oder kann man das Ding mit geringem Aufwand auseiandernehmen.

Aber Versuch mach kluch :) , berichte mal !

Gruß, Gert


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Eigen Maisch' und Sud
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 08:24  
naja - ich meine durch das Schleudern bekomme ich eine bessere Ausbeute in kürzerer Zeit. :) Mir gehts weniger um den Zeitaufwand, als vielmehr um die mindestens gleich gute Ausbeute - oder liege ich hier falsch mit meiner Annahme? :question:

Ich könnte mir ev vorstellen, daß feinste Treberteile doch noch in der Würze zu finden sind und das Bier zu sehr trüben. ;)

Das Läutern nach herkömmlicher Methode ist ja auch nur dadurch enstanden, weil man früher (viel früher ) keine Zentrifuge hatte und so blieb es halt - mangels Nachdenken - bei der "alten " Methode: Läutern > Glattwasser > anschwänzen > auslaugen bis keine Maltosen mehr drin sind. :exclam:
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 08:39  

Zitat von Powerbauer, am 13.12.2013 um 08:24
naja - ich meine durch das Schleudern bekomme ich eine bessere Ausbeute in kürzerer Zeit. :)

Also mehr Ausbeute glaub ich auf keine Fall, das schaffst Du nur mit Nachgüssen, dann ist dein Treber aber schon trocken.


Zitat:
... mangels Nachdenken - ...

:o finde ich gewagt, die Aussage

Gruß, Gert


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Eigen Maisch' und Sud
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 08:47  
So ne Schleuder hat ja keine besonders kleine Oberfläche..
Wenn du in der 200l-Klasse braust und ne Schleuder herumstehen hast, wär's ein heroischer Selbstversuch.. :D

Das mit dem Nachgüssen kann ich mir allerdings eher schlecht vorstellen..

Beste Grüße,
Dale.
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tauroplu
Beiträge: 10493
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 08:48  
Nochmal: Läutern braucht seine Zeit, die Kunst ist allerdings, das Zeitmanagement so zu wählen, dass weder Zeit noch Extrakt verschenkt wird. Am besten kann man das kontrollieren, indem man den Extrakt der auslaufenden Vorderwürze misst.


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Dale
Beiträge: 1453
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 08:55  
Wäre ja eher wie ein gepimptes BIAB-Verfahren, ich nehme an mit Filtermaterial an der Trommelinnenseite. Das geht doch auch schneller.

Sorge würde mir eher die Sauberkeit oder Lebensmittelexhtheit machen, wenn man da fast 80°C heiße Würze durchjagt.

Dale.
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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 09:27  
Auch wenn ich Dir nicht mit technischem Hintergrundwissen weiterhelfen kann, kann ich Dir aus Erfahrung sagen, daß es beim Läutern nicht nur darum geht, möglichst viel Würze aus dem Treber zu bekommen.

Ich hatte neulich einen technisch interessierten Gast beim Brauen dabei, der ein paar Vorschläge zum Läutern gemacht hat. Im Endeffekt lief es darauf hinaus, daß er meinte, batch sparging würde die Effektivität des Läuterns erhöhen. Es ist klingt ja auch erstmal ganz logisch, daß wenn man den Treber mit frischem Wasser aufrührt, ihn sich setzen läßt und dann wieder läutert, eigentlich eine bessere Lösung des Zuckers stattfinden sollte.

Tut es aber nicht! Ich hab´s ausprobiert - die Ausbeute sinkt signifikant. Langsames Läutern und rechtzeitige Nachgüsse erhöhen die Effizienz deutlich.

Keine Ahnung, woran das liegt.

Und jetzt zum Schleudern - der Treber wird verdichtet und trocknet schnell aus (das Gegenteil von "den Treber nicht trockenlaufen lassen").

Da ich das Prinzip hinter der klassischen Läutermethode leider noch nicht ganz verstanden habe, fehlen mir jetzt natürlich auch die Argumente, warum die Schleudermethode nicht funktioniert...

Am besten wäre es wirklich, wenn Du es ausprobierst. Es kostet Dich im besten Fall ein paar Kilo Malz oder ein paar Liter weniger Ausbeute.
Also mach es und berichte!

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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Ursus007
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 09:51  

Zitat von Powerbauer, am 13.12.2013 um 07:35
Und die zuallererst ablaufende Würze wieder zurück in die Zentrifuge bis sich ein stabiler Filterkuchen an der Schleuderwand angelagert hat und die Würze klarläuft.


Servus Tom,

kann man so einen stabilen Filterkuchen hinbekommen, der nicht beim Ausschalten der "Zentrifuge" in sich zusammenfällt? Zumindest wenn Du die erste noch nicht klare Würze wieder zurückschütten willst, sollte der Kuchen "stehen". Wenn er nach dem letzten Schleudergang kolabiert, wäre es ja egal, aber dann ist er u.U. so trocken, dass er hält.

Ich frag mich eben, wie da die Trommel (so einen Trockner hatte ich mal, allerdings nur für die Wäsche) stehen muß:
Ist die Drehachse horizontal, dann fällt wahrscheinlich der Kuchen von der oberen Mantelwand ab, wenn die Trommel zum Stillstand kommt. Damit wäre ein entsprechender Nachguß nicht möglich. Wenn die Trommelachse senkrecht steht, mußt Du sehen, ob der dann senkrecht stehende Treberkuchen auch hält, um nochmal nachzugießen. Oder ob er beim Nachgießen dann unten aufweicht und zusammenfällt. Dann wirds auch nichts.

Und das nur die mechanischen Bedenken, die anderen hatten ja noch andere Hinweise.

Aber wäre doch cool: Wenn der Trockener ein Sichtfenster hättte (wie manche kombinierte Wasch-Trocken-Maschine), dann hätte man Läuter-TV. :o Und das noch gebührenfrei. :thumbup:

Mach mal und berichte!

Ursus


[Editiert am 13.12.2013 um 09:56 von Ursus007]



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Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich der Königin ein Kind.
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 10:16  
Vielen Dank für die bisherigen aufschlussreichen Antworten - weiter so! :thumbup:

Ich stelle mir das so vor, daß in die laufende Zentrifuge die Würze reinläuft und sich dann ringsum in der Z verteilt und zugleich durch den mitrotierenden Filterjutesack abläuft.

So wie beim oben zitierten Obstentsafter wird ja auch das Obst nach und nach in die Z eingebracht. Daher sollte es praktisch keine Unwucht geben und der Tresterkuchen ist schön ausgelaugt.

Ich könnte mir vorstellen, mit einer handelsüblichen Wäscheschleuder einen halben hl zu läutern.
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philthno2
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 10:17  

Zitat von Bierwisch, am 13.12.2013 um 09:27
Ich hatte neulich einen technisch interessierten Gast beim Brauen dabei, der ein paar Vorschläge zum Läutern gemacht hat. Im Endeffekt lief es darauf hinaus, daß er meinte, batch sparging würde die Effektivität des Läuterns erhöhen. Es ist klingt ja auch erstmal ganz logisch, daß wenn man den Treber mit frischem Wasser aufrührt, ihn sich setzen läßt und dann wieder läutert, eigentlich eine bessere Lösung des Zuckers stattfinden sollte.

Tut es aber nicht! Ich hab´s ausprobiert - die Ausbeute sinkt signifikant. Langsames Läutern und rechtzeitige Nachgüsse erhöhen die Effizienz deutlich.

Keine Ahnung, woran das liegt.


Hier (Antwort 12) hab ich mal primivst simuliert, wie sich die Einteilung der Nachgüsse unter optimalen Bedingungen (Zuckerkonzentration Nachguss und Treber gleichen sich aus, also keine Kanalbildung etc. pp.) auf den ausschwemmbaren Zuckergehalt auswirkt. Man könnte sich ja auch fragen, warum man sich den Stress eigentlich gibt und nicht gleich mit der vollen Menge Wasser einmaischt. Hier liegt die Antwort. Blieb mehr oder minder unwidersprochen.

Bitte beachten: Die Grafik zeigt nicht den sinkenden Zuckergehalt über die Zeit, sondern den "Endzuckergehalt" des Trebers (den man ja möglichst klein haben will) über der Anzahl "Batch sparges". Herkömmliches Läutern mit Nachgüssen und vieeeel Zeit würde ich als Batch Sparging mit sehr kleinen Wassermengen modellieren, darum taugt das meiner Meinung nach als Vergleich.


[Editiert am 13.12.2013 um 10:18 von philthno2]
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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 10:43  
Hallo,
Kann mir nur vorstellen, die Schleuder bei einem Vorderwürzebier einzusetzen.
Gruß
Rainer


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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 10:45  

Zitat von Bierwisch, am 13.12.2013 um 09:27

Ich hatte neulich einen technisch interessierten Gast beim Brauen dabei, der ein paar Vorschläge zum Läutern gemacht hat. Im Endeffekt lief es darauf hinaus, daß er meinte, batch sparging würde die Effektivität des Läuterns erhöhen. Es ist klingt ja auch erstmal ganz logisch, daß wenn man den Treber mit frischem Wasser aufrührt, ihn sich setzen läßt und dann wieder läutert, eigentlich eine bessere Lösung des Zuckers stattfinden sollte.

Tut es aber nicht! Ich hab´s ausprobiert - die Ausbeute sinkt signifikant. Langsames Läutern und rechtzeitige Nachgüsse erhöhen die Effizienz deutlich.

Keine Ahnung, woran das liegt.


Also ich stelle mir das so vor: Beim batch sparging verdünnt man mit jedem Nachguss den Zuckergehalt weiter. Zurück bleibt immer das, was der Treber von der Lösung halten kann. Bis man mit solchen Verdünnungen das meiste ausgewaschen hat, kann das daher eine Weile dauern. Dieses System kann man mathematisch auch ganz gut abbilden: http://braukaiser.com/wiki/index.php?title=Batch_Sparging_A nalysis

Beim fly sparging läuft das ganze kontinuierlich, der Extrakt wird durch das hohe Konzentrationsgefälle in den oberen Treberschichten gut gelöst und läuft dann per Schwerkraft ab. Die Zuckerkonzentration im Treber wird daher graduell "von oben nach unten" sinken.

Gruß,
Andy


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jmsanta
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 10:46  

Zitat von Powerbauer, am 13.12.2013 um 08:24
Das Läutern nach herkömmlicher Methode ist ja auch nur dadurch enstanden, weil man früher (viel früher ) keine Zentrifuge hatte und so blieb es halt - mangels Nachdenken - bei der "alten " Methode: Läutern [...]

Diese Aussage halte ich mit Verlaub für ziemlich anmaßend oder kannst du das Belegen?
Ich bin mir absolut sicher, wenn das Zentrifugieren beim Läutern Vorteile bringt würde, würde es in der Massenprodution bei Warbitöttecks eingesetzt werden.
Zentrifugen werden in Brauereien nach meinem Kenntnisstand durchaus eingesetzt und zwar bei der Heißtrubabtrennung und ggf. zu weiteren Klärung des Jungbieres vor der Filtration oder anstatt einer Filtration vor der Abfüllung.


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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 10:58  
Wir haben jahrelang eine Wäscheschleuder für die Herstellung von Apfelwein eingesetzt. Ursprünglich ging das mit einer klassischen Kelter, bis der Freund der die immer zur Verfügung gestellt hatte, etwas durchgeknallt ist und plötzlich einen dreistelligen Betrag als Wochenendmiete haben wollte. Wir haben dann die Äpfel in einem Gartenhäcksler vorgeschnetzelt und das Apfelmus in zur Wäscheschleuder passend genähte Turnbeutel gefüllt. Man muss etwas experimentieren bis man die optimale Füllmenge gefunden hat und die Schleuder gut im Auge behalten, dass die Unwucht nicht zu groß wird. Ist aber schon lustig anzusehen, wie die Schleuder versucht, sich sackhüpfenderweise vom Ort des Geschehens zu entfernen.

Warum soll das mit Maische nicht auch funktionieren? Man kann auch hier den Vorlauf zirkulieren lassen bis die Würze klar läuft und sogar Nachgußwasser auf- bzw. einbringen. Man brauch dazu eine Art Dildo der am Schaft perforiert ist und im laufenden Betrieb in die Schleuder eingeführt wird.

Ansonsten verläuft das Läutern nach dem St. Martinsprinzip ( das war der mit dem halben Mantel). Nachgußwasser mit 0° Plato wird auf den Treber gegeben, vermischt sich dort mit der Restwürze mit x° Plato und läuft mit x/2° Plato wieder raus. Das wiederholt sich so lange, bis man nur noch bis zur Unendlichkeit verdünntes Glattwasser hat.

Bei der Wäscheschleuder funktioniert das nicht anders. Ich erwarte aber keine wirkliche Zeitersparnis gegenüber einem optimal geführten klassischen Läutervorgang.

Ausprobieren und berichten.


Cheers, Ruthard


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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 11:06  

Zitat von jmsanta, am 13.12.2013 um 10:46

Zitat von Powerbauer, am 13.12.2013 um 08:24
Das Läutern nach herkömmlicher Methode ist ja auch nur dadurch enstanden, weil man früher (viel früher ) keine Zentrifuge hatte und so blieb es halt - mangels Nachdenken - bei der "alten " Methode: Läutern [...]

Diese Aussage halte ich mit Verlaub für ziemlich anmaßend oder kannst du das Belegen?
Ich bin mir absolut sicher, wenn das Zentrifugieren beim Läutern Vorteile bringt würde, würde es in der Massenprodution bei Warbitöttecks eingesetzt werden.

Versuche, den Läutervorgang zu optimieren, revolutionieren oder zu verstetigen gab es ja schon viele.
Angefangen vom Strainmaster über den Maischefilter bis hin zu kontinuierlichen Verfahren wie Band- oder Drehfilter, Hydrozyklone oder Dekanter.
So richtig durchsetzen konnte sich aber bisher nichts davon, und die allermeisten neu geplanten Großanlagen haben (wieder) mehr oder weniger klassiche Läuterbottiche.
Im Narziss lässt sich in den Kapiteln 4.2-4.4 auch online einiges dazu nachlesen.

Moritz

PS: Schaut also so aus, als sei mit der konv. Technik schon lange eine Art Optimum gefunden, und nimmer allzuviel Verbesserungspotenzial übrig.


[Editiert am 13.12.2013 um 11:16 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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jmsanta
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 11:16  

Zitat von Bierjunge, am 13.12.2013 um 11:06

Versuche, den Läutervorgang zu optimieren, revolutionieren oder zu verstetigen gab es ja schon viele. [...]

wenn ich das so richtig quer gelesen habe, sind bei den "alternativen Läuterverfahren die typische Nachteile:
* Trübung der gewonnen Würze höher --> eine weitere Verfahrensschritt erforderlich
* Erhöhter Energiebedarf
* Erhöhter Wasserbedarf
* Erhöhung der Oxidation der heißen Würze --> Deutliche Erhöhung von Fehlaromen
* Kaum Zeitvorteil im Prozess


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 11:57  
Ohne Nachgüsse wird es ein reines Vorderwürzebier.
Auch im relativ trockenen Treber wird noch ordentlich Zucker drinn sein.

Die Würze dürfte ganz erheblich trüber werden.

Der Sauerstoffeintrag in die Würze dürfte um ein vielfaches steigen.
Auch wenn dieser Eintrag ja noch vor dem Kochen entsteht, so ist das evtl. nicht günstig.


Grüsse

Bernd
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afri
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 21:29  
Problematisch bei der Schleuder dürfte sein, dass sich die Treber stark verdichten werden (drehfrequenzabhängig) und damit der Auswascheffekt sinkt. Nicht umsonst wird beim konventionellen Läutern zugesehen, dass die Treber nicht trocken laufen, eben damit sie schwimmen und sich nicht verdichten. Das Nachgusswasser kann so optimal das Konzentrationsgefälle bilden. OK, nach meinem Verständnis ist es ein Gefälle von unten nach oben (unten mehr Zucker als oben), aber ich denke man kann verstehen, wie ich das meine.

Selbst bei kontinuierlicher Nachgusszuführung mittels "perforiertem Dildo" liesse sich die Treberverdichtung vermutlich nicht verhindern. Oder man wählte die Drehfrequenz hinreichend niedrig, aber dann hätte man den Zeitvorteil verspielt und der Sinn für den Einsatz der Schleuder wäre weg.

Eines Tages fuhr ich ziellos Motorrad und am Straßenrand sah ich eine Schleuder stehen, für den Sperrmüll herausgestellt. Sofort kam mir die gleiche Idee, ob man damit nicht läutern oder überhaupt maischen könnte. Meine Überlegungen später haben mich dann davon abgehalten, meiner Mutter ihre alte Schleuder abzuschwatzen :-)
Achim
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 22:35  
Treberverdichtung ist beim "normalen" Läutern vermutlich problematisch, weil sich dann alles zusetzt. Das ist in ner Schleuder ja egal, weil nicht nur die Erdbeschlenigung das Wasser rauszieht, sondern halt die Zentrifugalkraft.
Die geschläuderte Wäsche ist ja auch kompakter, aber trockener.. :)

DARIN würde ich jetzt kein Problem sehen.

Beste Grüße,
Dale.
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ftr123_2
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 22:48  
Bei der Wäsche ist da auch nur Wasser drin,
Würze ist ein Wasser-Zuckergemisch.
Ich denke das wird problematisch, aber ich wäre auf einen Bericht gespannt ;)
Vorallem weil der Treber immer weniger durchlässig wird, je kompakter er wird.
Daher wirds sicher "irgendwie" gehen, aber die Ausbeute dürfte weniger als Dürftig sein.
(nur mein Tipp)

Felix
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 14.12.2013 um 04:55  
Ich habe vor ca. 20 Jahren mit einer umgebauten Wäscheschleuder Obst für Obstwein entsaftet.
Bei einer Kirschentsaftung haben wir einmal zuviel bzw. zu schnell Kirschmaische hinein gefüllt.
Mit einem riesen Knall ist das Ding explodiert und hat seinen Inhalt komplett an alle Wände des Raums verteilt.
Der Edelstahl der mit 2800 U/min rotierenden Trommel hätte uns auch den Hals abschneiden können.

Bitte also sehr vorsichtig sein denn Maische ist keine Wäsche und kann in Ausnahmefällen beim Nachschschütten
durch Verrutschen an der Trommelwandung eine extreme Unwucht erzeugen wie bei uns.
Wir haben dieses Verfahren damals aufgegeben, auch weil der Sauerstoffeintrag immer extrem war.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 14.12.2013 um 05:06 von BerndH]
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red_folder.gif erstellt am: 14.12.2013 um 08:25  
Hallo,

ich habe so ein Uraltteil, da steht die Trommel senkrecht und ist oben offen. Gehäckselte Äpfel und Wein lassen sich, in einem ungefähr passenden Sack, damit problemlos entsaften. Der Tresterkuchen ist so fest, daß er auch nach dem Ausschalten nicht zusammen fällt. Mit einer kleinen Manipulation

:redhead: niemals nie nicht machen :redhead:

kann man den Sicherheitsmechanismus austricksen und den Deckel öffnen.
Solch eine Schleuder dürfte theoretisch gahz gut geeignet sein, da man auch Trübwürze und Nachgußwasser während dem Laufen einfüllen kann. Der Sauerstoffeintrag ist aber immens hoch. Allerdings sind die Außenwände (scheinbar) aus verzinktem Material. Die hab ich 2 mal mit Bootslack gestrichen. Nach mehrmaligen Schleudern mit heißem Wasser war das Wasser danach m.M. nach geschmacklos.

Für die Jüngeren, die sowas nicht mehr kennen:
http://www.ebay.de/itm/Zenker-Wascheschleuder-/221333804027 ?pt=Waschmaschinen_Zubeh%C3%B6r&hash=item338885d3fb#ht_310wt_1236

Nein, nein, ist nicht das, wonach es aussieht ;)

Gruß hufpfleger


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Gruß hufpfleger,

der immer noch einen Pächter sucht!
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http://hämmscher-bier.de
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