Newbie Beiträge: 6 Registriert: 12.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 07:35 |
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Hallo in die Runde!
In einer normalen Wäscheschleuder zB einen angepassten Jutesack rein und
dann - mit Gefühl - die Schleuder hochfahren.
Und die zuallererst ablaufende Würze wieder zurück in die Zentrifuge bis
sich ein stabiler Filterkuchen an der Schleuderwand angelagert hat und die
Würze klarläuft.
Da brauchst dann kein Glattwasser mehr zum anschwänzen und die Treber sind
auch trocken...
Durch die Schleuderwirkung wird ja nur die Schwerkraft erhöht. Du ersparst
Dir einen konventionellen Läuterbottich mit den entsprechenden Einbauten -
und schneller ginge es auch...
Wie wäre es mit dieser Idee?
fragt Tom aus der Steiermark
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Posting Freak Beiträge: 510 Registriert: 3.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 07:48 |
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Und Henrik aus Schleswig Holstein antwortet:
Könnte klappen.
Probiere es und berichte.
Gruß, Henrik ____________________ Bissenmoor Bräu ... Prost!
__________________________
Planung: Etwas für Weihnachten
Gärung:
Reifung:
Genußreif: seeehr viel. ;-)
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 07:57 |
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Moin,
nette Idee, aber Läutern braucht schon eine gewisse Zeit, damit die
Ausbeute wenigstens halbwegs stimmt. Klar, so ein Brautag ist lang und man
schaut ständig, wo man noch Zeit einsparen kann. Aber da beim Läutern
rigoros zu sparen, ist in meinen Augen die falsche Stelle. Du könntest z.B.
eher darüber nachdenken, die Kochzeit von 90 Min. (falls Du nach dem alten
Brauschema fährst) auf 60 zu senken.
Gruß
Michael außm Ruhrpott
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 136 Registriert: 30.6.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 08:24 |
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Hallo Tom,
kann mir schon vorstellen, dass das klappt, in einer Obstsaftzentrifuge ist
der "Filterkuchen" ja auch schön trocken.
Könnte mir aber vorstellen, dass du die eingesparte Zeit hinterher zum
Reinigen deiner "Zentifuge" wieder verbrauchst. Oder kann man das Ding mit
geringem Aufwand auseiandernehmen.
Aber Versuch mach kluch , berichte mal !
Gruß, Gert ____________________ Eigen Maisch' und Sud
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Antwort 3 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 12.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 08:24 |
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naja - ich meine durch das Schleudern bekomme ich eine bessere Ausbeute in
kürzerer Zeit. Mir gehts weniger um den Zeitaufwand, als
vielmehr um die mindestens gleich gute Ausbeute - oder liege ich hier
falsch mit meiner Annahme?
Ich könnte mir ev vorstellen, daß feinste Treberteile doch noch in der
Würze zu finden sind und das Bier zu sehr trüben.
Das Läutern nach herkömmlicher Methode ist ja auch nur dadurch enstanden,
weil man früher (viel früher ) keine Zentrifuge hatte und so blieb es halt
- mangels Nachdenken - bei der "alten " Methode: Läutern > Glattwasser
> anschwänzen > auslaugen bis keine Maltosen mehr drin sind.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 136 Registriert: 30.6.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 08:39 |
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Also mehr Ausbeute glaub ich auf keine Fall,
das schaffst Du nur mit Nachgüssen, dann ist dein Treber aber schon
trocken.
Zitat: | ... mangels Nachdenken -
...
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finde ich gewagt, die Aussage
Gruß, Gert ____________________ Eigen Maisch' und Sud
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 08:47 |
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So ne Schleuder hat ja keine besonders kleine Oberfläche..
Wenn du in der 200l-Klasse braust und ne Schleuder herumstehen hast, wär's
ein heroischer Selbstversuch..
Das mit dem Nachgüssen kann ich mir allerdings eher schlecht
vorstellen..
Beste Grüße,
Dale.
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 08:48 |
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Nochmal: Läutern braucht seine Zeit, die Kunst ist allerdings, das
Zeitmanagement so zu wählen, dass weder Zeit noch Extrakt verschenkt wird.
Am besten kann man das kontrollieren, indem man den Extrakt der
auslaufenden Vorderwürze misst.
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 08:55 |
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Wäre ja eher wie ein gepimptes BIAB-Verfahren, ich nehme an mit
Filtermaterial an der Trommelinnenseite. Das geht doch auch schneller.
Sorge würde mir eher die Sauberkeit oder Lebensmittelexhtheit machen, wenn
man da fast 80°C heiße Würze durchjagt.
Dale.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 09:27 |
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Auch wenn ich Dir nicht mit technischem Hintergrundwissen weiterhelfen
kann, kann ich Dir aus Erfahrung sagen, daß es beim Läutern nicht nur darum
geht, möglichst viel Würze aus dem Treber zu bekommen.
Ich hatte neulich einen technisch interessierten Gast beim Brauen dabei,
der ein paar Vorschläge zum Läutern gemacht hat. Im Endeffekt lief es
darauf hinaus, daß er meinte, batch sparging würde die Effektivität des
Läuterns erhöhen. Es ist klingt ja auch erstmal ganz logisch, daß wenn man
den Treber mit frischem Wasser aufrührt, ihn sich setzen läßt und dann
wieder läutert, eigentlich eine bessere Lösung des Zuckers stattfinden
sollte.
Tut es aber nicht! Ich hab´s ausprobiert - die Ausbeute sinkt signifikant.
Langsames Läutern und rechtzeitige Nachgüsse erhöhen die Effizienz
deutlich.
Keine Ahnung, woran das liegt.
Und jetzt zum Schleudern - der Treber wird verdichtet und trocknet schnell
aus (das Gegenteil von "den Treber nicht trockenlaufen lassen").
Da ich das Prinzip hinter der klassischen Läutermethode leider noch nicht
ganz verstanden habe, fehlen mir jetzt natürlich auch die Argumente, warum
die Schleudermethode nicht funktioniert...
Am besten wäre es wirklich, wenn Du es ausprobierst. Es kostet Dich im
besten Fall ein paar Kilo Malz oder ein paar Liter weniger Ausbeute.
Also mach es und berichte!
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 742 Registriert: 7.8.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 09:51 |
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Servus Tom,
kann man so einen stabilen Filterkuchen hinbekommen, der nicht beim
Ausschalten der "Zentrifuge" in sich zusammenfällt? Zumindest wenn Du die
erste noch nicht klare Würze wieder zurückschütten willst, sollte der
Kuchen "stehen". Wenn er nach dem letzten Schleudergang kolabiert, wäre es
ja egal, aber dann ist er u.U. so trocken, dass er hält.
Ich frag mich eben, wie da die Trommel (so einen Trockner hatte ich mal,
allerdings nur für die Wäsche) stehen muß:
Ist die Drehachse horizontal, dann fällt wahrscheinlich der Kuchen von der
oberen Mantelwand ab, wenn die Trommel zum Stillstand kommt. Damit wäre ein
entsprechender Nachguß nicht möglich. Wenn die Trommelachse senkrecht
steht, mußt Du sehen, ob der dann senkrecht stehende Treberkuchen auch
hält, um nochmal nachzugießen. Oder ob er beim Nachgießen dann unten
aufweicht und zusammenfällt. Dann wirds auch nichts.
Und das nur die mechanischen Bedenken, die anderen hatten ja noch andere
Hinweise.
Aber wäre doch cool: Wenn der Trockener ein Sichtfenster hättte (wie manche
kombinierte Wasch-Trocken-Maschine), dann hätte man Läuter-TV.
Und das noch gebührenfrei.
Mach mal und berichte!
Ursus
[Editiert am 13.12.2013 um 09:56 von Ursus007]
____________________ Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich der Königin ein Kind.
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Antwort 10 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 12.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 10:16 |
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Vielen Dank für die bisherigen aufschlussreichen Antworten - weiter so!
Ich stelle mir das so vor, daß in die laufende Zentrifuge die Würze
reinläuft und sich dann ringsum in der Z verteilt und zugleich durch den
mitrotierenden Filterjutesack abläuft.
So wie beim oben zitierten Obstentsafter wird ja auch das Obst nach und
nach in die Z eingebracht. Daher sollte es praktisch keine Unwucht geben
und der Tresterkuchen ist schön ausgelaugt.
Ich könnte mir vorstellen, mit einer handelsüblichen Wäscheschleuder einen
halben hl zu läutern.
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 455 Registriert: 5.9.2012 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 10:17 |
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Zitat von Bierwisch, am 13.12.2013 um
09:27 | Ich hatte neulich einen technisch
interessierten Gast beim Brauen dabei, der ein paar Vorschläge zum Läutern
gemacht hat. Im Endeffekt lief es darauf hinaus, daß er meinte, batch
sparging würde die Effektivität des Läuterns erhöhen. Es ist klingt ja auch
erstmal ganz logisch, daß wenn man den Treber mit frischem Wasser aufrührt,
ihn sich setzen läßt und dann wieder läutert, eigentlich eine bessere
Lösung des Zuckers stattfinden sollte.
Tut es aber nicht! Ich hab´s ausprobiert - die Ausbeute sinkt signifikant.
Langsames Läutern und rechtzeitige Nachgüsse erhöhen die Effizienz
deutlich.
Keine Ahnung, woran das liegt.
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Hier (Antwort 12) hab ich mal primivst simuliert, wie
sich die Einteilung der Nachgüsse unter optimalen Bedingungen
(Zuckerkonzentration Nachguss und Treber gleichen sich aus, also keine
Kanalbildung etc. pp.) auf den ausschwemmbaren Zuckergehalt auswirkt. Man
könnte sich ja auch fragen, warum man sich den Stress eigentlich gibt und
nicht gleich mit der vollen Menge Wasser einmaischt. Hier liegt die
Antwort. Blieb mehr oder minder unwidersprochen.
Bitte beachten: Die Grafik zeigt nicht den sinkenden Zuckergehalt über die
Zeit, sondern den "Endzuckergehalt" des Trebers (den man ja möglichst klein
haben will) über der Anzahl "Batch sparges". Herkömmliches Läutern mit
Nachgüssen und vieeeel Zeit würde ich als Batch Sparging mit sehr kleinen
Wassermengen modellieren, darum taugt das meiner Meinung nach als
Vergleich.
[Editiert am 13.12.2013 um 10:18 von philthno2]
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 10:43 |
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Hallo,
Kann mir nur vorstellen, die Schleuder bei einem Vorderwürzebier
einzusetzen.
Gruß
Rainer
____________________
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 10:45 |
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Zitat von Bierwisch, am 13.12.2013 um
09:27 |
Ich hatte neulich einen technisch interessierten Gast beim Brauen dabei,
der ein paar Vorschläge zum Läutern gemacht hat. Im Endeffekt lief es
darauf hinaus, daß er meinte, batch sparging würde die Effektivität des
Läuterns erhöhen. Es ist klingt ja auch erstmal ganz logisch, daß wenn man
den Treber mit frischem Wasser aufrührt, ihn sich setzen läßt und dann
wieder läutert, eigentlich eine bessere Lösung des Zuckers stattfinden
sollte.
Tut es aber nicht! Ich hab´s ausprobiert - die Ausbeute sinkt signifikant.
Langsames Läutern und rechtzeitige Nachgüsse erhöhen die Effizienz
deutlich.
Keine Ahnung, woran das liegt.
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Also ich stelle mir das so vor: Beim batch sparging verdünnt man mit jedem
Nachguss den Zuckergehalt weiter. Zurück bleibt immer das, was der Treber
von der Lösung halten kann. Bis man mit solchen Verdünnungen das meiste
ausgewaschen hat, kann das daher eine Weile dauern. Dieses System kann man
mathematisch auch ganz gut abbilden: http://braukaiser.com/wiki/index.php?title=Batch_Sparging_A
nalysis
Beim fly sparging läuft das ganze kontinuierlich, der Extrakt wird durch
das hohe Konzentrationsgefälle in den oberen Treberschichten gut gelöst und
läuft dann per Schwerkraft ab. Die Zuckerkonzentration im Treber wird daher
graduell "von oben nach unten" sinken.
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 10:46 |
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Zitat von Powerbauer, am 13.12.2013 um
08:24 | Das Läutern nach herkömmlicher Methode
ist ja auch nur dadurch enstanden, weil man früher (viel früher ) keine
Zentrifuge hatte und so blieb es halt - mangels Nachdenken - bei der
"alten " Methode: Läutern [...] |
Diese Aussage
halte ich mit Verlaub für ziemlich anmaßend oder kannst du das Belegen?
Ich bin mir absolut sicher, wenn das Zentrifugieren beim Läutern Vorteile
bringt würde, würde es in der Massenprodution bei Warbitöttecks eingesetzt
werden.
Zentrifugen werden in Brauereien nach meinem Kenntnisstand durchaus
eingesetzt und zwar bei der Heißtrubabtrennung und ggf. zu weiteren Klärung
des Jungbieres vor der Filtration oder anstatt einer Filtration vor der
Abfüllung. ____________________ "Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 10:58 |
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Wir haben jahrelang eine Wäscheschleuder für die Herstellung von Apfelwein
eingesetzt. Ursprünglich ging das mit einer klassischen Kelter, bis der
Freund der die immer zur Verfügung gestellt hatte, etwas durchgeknallt ist
und plötzlich einen dreistelligen Betrag als Wochenendmiete haben wollte.
Wir haben dann die Äpfel in einem Gartenhäcksler vorgeschnetzelt und das
Apfelmus in zur Wäscheschleuder passend genähte Turnbeutel gefüllt. Man
muss etwas experimentieren bis man die optimale Füllmenge gefunden hat und
die Schleuder gut im Auge behalten, dass die Unwucht nicht zu groß wird.
Ist aber schon lustig anzusehen, wie die Schleuder versucht, sich
sackhüpfenderweise vom Ort des Geschehens zu entfernen.
Warum soll das mit Maische nicht auch funktionieren? Man kann auch hier den
Vorlauf zirkulieren lassen bis die Würze klar läuft und sogar Nachgußwasser
auf- bzw. einbringen. Man brauch dazu eine Art Dildo der am Schaft
perforiert ist und im laufenden Betrieb in die Schleuder eingeführt
wird.
Ansonsten verläuft das Läutern nach dem St. Martinsprinzip ( das war der
mit dem halben Mantel). Nachgußwasser mit 0° Plato wird auf den Treber
gegeben, vermischt sich dort mit der Restwürze mit x° Plato und läuft mit
x/2° Plato wieder raus. Das wiederholt sich so lange, bis man nur noch bis
zur Unendlichkeit verdünntes Glattwasser hat.
Bei der Wäscheschleuder funktioniert das nicht anders. Ich erwarte aber
keine wirkliche Zeitersparnis gegenüber einem optimal geführten klassischen
Läutervorgang.
Ausprobieren und berichten.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 11:06 |
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Zitat von jmsanta, am 13.12.2013 um
10:46 | Zitat von Powerbauer, am 13.12.2013 um
08:24 | Das Läutern nach herkömmlicher Methode
ist ja auch nur dadurch enstanden, weil man früher (viel früher ) keine
Zentrifuge hatte und so blieb es halt - mangels Nachdenken - bei der
"alten " Methode: Läutern [...] |
Diese Aussage
halte ich mit Verlaub für ziemlich anmaßend oder kannst du das Belegen?
Ich bin mir absolut sicher, wenn das Zentrifugieren beim Läutern Vorteile
bringt würde, würde es in der Massenprodution bei Warbitöttecks eingesetzt
werden. |
Versuche, den Läutervorgang zu
optimieren, revolutionieren oder zu verstetigen gab es ja schon viele.
Angefangen vom Strainmaster über den Maischefilter bis hin zu
kontinuierlichen Verfahren wie Band- oder Drehfilter, Hydrozyklone oder
Dekanter.
So richtig durchsetzen konnte sich aber bisher nichts davon, und die
allermeisten neu geplanten Großanlagen haben (wieder) mehr oder weniger
klassiche Läuterbottiche.
Im Narziss lässt sich in den Kapiteln 4.2-4.4 auch online
einiges dazu nachlesen.
Moritz
PS: Schaut also so aus, als sei mit der konv. Technik schon lange eine Art
Optimum gefunden, und nimmer allzuviel Verbesserungspotenzial übrig.
[Editiert am 13.12.2013 um 11:16 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 11:16 |
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wenn
ich das so richtig quer gelesen habe, sind bei den "alternativen
Läuterverfahren die typische Nachteile:
* Trübung der gewonnen Würze höher --> eine weitere Verfahrensschritt
erforderlich
* Erhöhter Energiebedarf
* Erhöhter Wasserbedarf
* Erhöhung der Oxidation der heißen Würze --> Deutliche Erhöhung von
Fehlaromen
* Kaum Zeitvorteil im Prozess ____________________ "Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 11:57 |
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Ohne Nachgüsse wird es ein reines Vorderwürzebier.
Auch im relativ trockenen Treber wird noch ordentlich Zucker drinn sein.
Die Würze dürfte ganz erheblich trüber werden.
Der Sauerstoffeintrag in die Würze dürfte um ein vielfaches steigen.
Auch wenn dieser Eintrag ja noch vor dem Kochen entsteht, so ist das evtl.
nicht günstig.
Grüsse
Bernd
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 21:29 |
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Problematisch bei der Schleuder dürfte sein, dass sich die Treber stark
verdichten werden (drehfrequenzabhängig) und damit der Auswascheffekt
sinkt. Nicht umsonst wird beim konventionellen Läutern zugesehen, dass die
Treber nicht trocken laufen, eben damit sie schwimmen und sich nicht
verdichten. Das Nachgusswasser kann so optimal das Konzentrationsgefälle
bilden. OK, nach meinem Verständnis ist es ein Gefälle von unten nach oben
(unten mehr Zucker als oben), aber ich denke man kann verstehen, wie ich
das meine.
Selbst bei kontinuierlicher Nachgusszuführung mittels "perforiertem Dildo"
liesse sich die Treberverdichtung vermutlich nicht verhindern. Oder man
wählte die Drehfrequenz hinreichend niedrig, aber dann hätte man den
Zeitvorteil verspielt und der Sinn für den Einsatz der Schleuder wäre
weg.
Eines Tages fuhr ich ziellos Motorrad und am Straßenrand sah ich eine
Schleuder stehen, für den Sperrmüll herausgestellt. Sofort kam mir die
gleiche Idee, ob man damit nicht läutern oder überhaupt maischen könnte.
Meine Überlegungen später haben mich dann davon abgehalten, meiner Mutter
ihre alte Schleuder abzuschwatzen :-)
Achim
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 13.12.2013 um 22:35 |
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Treberverdichtung ist beim "normalen" Läutern vermutlich problematisch,
weil sich dann alles zusetzt. Das ist in ner Schleuder ja egal, weil nicht
nur die Erdbeschlenigung das Wasser rauszieht, sondern halt die
Zentrifugalkraft.
Die geschläuderte Wäsche ist ja auch kompakter, aber trockener..
DARIN würde ich jetzt kein Problem sehen.
Beste Grüße,
Dale.
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 402 Registriert: 21.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2013 um 22:48 |
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Bei der Wäsche ist da auch nur Wasser drin,
Würze ist ein Wasser-Zuckergemisch.
Ich denke das wird problematisch, aber ich wäre auf einen Bericht gespannt
Vorallem weil der Treber immer weniger durchlässig wird, je kompakter er
wird.
Daher wirds sicher "irgendwie" gehen, aber die Ausbeute dürfte weniger als
Dürftig sein.
(nur mein Tipp)
Felix
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.12.2013 um 04:55 |
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Ich habe vor ca. 20 Jahren mit einer umgebauten Wäscheschleuder Obst für
Obstwein entsaftet.
Bei einer Kirschentsaftung haben wir einmal zuviel bzw. zu schnell
Kirschmaische hinein gefüllt.
Mit einem riesen Knall ist das Ding explodiert und hat seinen Inhalt
komplett an alle Wände des Raums verteilt.
Der Edelstahl der mit 2800 U/min rotierenden Trommel hätte uns auch den
Hals abschneiden können.
Bitte also sehr vorsichtig sein denn Maische ist keine Wäsche und kann in
Ausnahmefällen beim Nachschschütten
durch Verrutschen an der Trommelwandung eine extreme Unwucht erzeugen wie
bei uns.
Wir haben dieses Verfahren damals aufgegeben, auch weil der
Sauerstoffeintrag immer extrem war.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 14.12.2013 um 05:06 von BerndH]
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 14.12.2013 um 08:25 |
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Hallo,
ich habe so ein Uraltteil, da steht die Trommel senkrecht und ist oben
offen. Gehäckselte Äpfel und Wein lassen sich, in einem ungefähr passenden
Sack, damit problemlos entsaften. Der Tresterkuchen ist so fest, daß er
auch nach dem Ausschalten nicht zusammen fällt. Mit einer kleinen
Manipulation
niemals nie nicht machen
kann man den Sicherheitsmechanismus austricksen und den Deckel öffnen.
Solch eine Schleuder dürfte theoretisch gahz gut geeignet sein, da man auch
Trübwürze und Nachgußwasser während dem Laufen einfüllen kann. Der
Sauerstoffeintrag ist aber immens hoch. Allerdings sind die Außenwände
(scheinbar) aus verzinktem Material. Die hab ich 2 mal mit Bootslack
gestrichen. Nach mehrmaligen Schleudern mit heißem Wasser war das Wasser
danach m.M. nach geschmacklos.
Für die Jüngeren, die sowas nicht mehr kennen:
http://www.ebay.de/itm/Zenker-Wascheschleuder-/221333804027
?pt=Waschmaschinen_Zubeh%C3%B6r&hash=item338885d3fb#ht_310wt_1236
Nein, nein, ist nicht das, wonach es aussieht
Gruß hufpfleger ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 24 |
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