Senior Member Beiträge: 229 Registriert: 11.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2013 um 16:21 |
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Liebe Braugemeinde,
ich habe letzten Samstag ein etwas stärkeres Stout gebraut, das Augenmerk
habe ich auf Vollmundigkeit gelegt:
3 kg PiMa
3,5 kg MüMa
0,5 kg Cara red
0,3 kg Röstgerste
1 kg Gerstenflocken
0,5 kg Laktose
1 kg Weizenmalz
0,5 kg Chocolate Malt
2 Vanillestangen
Nach der Whirlpoolorgie (2 Sputniks parallel, ca. 4,5 Stunden) habe ich mit
26 Plato und der WLP007 angestellt. Die Hefe hat sich sehr angestrengt und
schön durchgezogen. Allerdings habe ich noch nie so üble Gärgerüche gehabt.
Jetzt steht die Gärung bei scheinbaren 12 Plato, das wäre ein Vergärgrad
von 55%. Eigentlich müsste die Hefe doch weiter runtergehen, oder? Ich habe
noch Hefe übrig gelassen, die könnte ich mit Karamalz und Luft in Wallung
bringen und dann zugeben.
Hat jemand Erfahrung mit der WLP007 und höheren Stammwürzegehalten?
Frank
Ach Ja, schmecken tut das wie vergorener Schokopudding....
[Editiert am 20.12.2013 um 16:25 von tessuti]
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2013 um 17:43 |
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Die Hefe wird für Imperials nicht so empfohlen. Stamm
WLP007/Wyeast1098/1099/S-04 ist eher für fruchtige, leichtere Ales/Brown
Ales. Dann bei 26 Plato noch ein Pfund Laktose. Da hat die Hefe wohl zu
kämpfen? Ich denke ab 9% Alk könnte die Hefe Probleme bekommen. Ist m.M.
keine explizite Starkbierhefe.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 59 Registriert: 20.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2013 um 18:01 |
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Hi,
das kann ich flying nur bestätigen. Hatte mich auch gewundert, habe aber
beim Barley Wine mit 23° Plato eine ähnliche Erfahrung gemacht.
Bei uns kamen letztlich wirklich bei ziemlich genau 70% Vergärungsgrad, 9%
Alc und eine gute Restsüße (glaube Restextrakt von 4,8%) raus.
Der BW is dennoch fein und wirkt auch dank der verwendeten untypisch
fröhlichen Hopfen nicht allzu schwer. Wobei ich beim Stout verstehen kann,
dass es eher nervt. 55% wäre arg wenig.
Evtl ein wenig wärmer stellen und vorsichtig aufrühren/neue zufügen?
Cheers ____________________ "Not all chemicals are bad. Without chemicals such as hydrogen and oxygen,
for example, there would be no way to make water, a vital ingredient in
beer."
Dave Barry
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 20.12.2013 um 18:18 |
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Bei meinem Porter ging die Hefe von ca. 16,2 auf 6,5°P runter, also etwa
knapp 60% scheinbarer Vergärgrad.
...allerdings habe ich die Kombirast ein bißchen "verbockt" gehabt.
Fälschlich habe ich im Thermoport mit zu heißem Hauptguß eingemaischt und
landete so bei 71°C mit ein Verhältnis von etwa 2,65:1.
Nach 90min hatte es noch 67°C. Das Porter ist aber nicht so süßlich
geworden, wie ich zuerst befürchtet hatte (auf 33EBU mit Fuggles
gebittert).
Uwe
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2013 um 19:32 |
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Nabend Frank,
White Labs schreibt: "Clean, highly flocculent, and highly attenuative
yeast. This yeast is similar to WLP002 in flavor profile, but is 10% more
attenuative. This eliminates the residual sweetness, and makes the yeast
well suited for high gravity ales. It is also reaches terminal gravity
quickly. 80% attenuation will be reached even with 10% ABV
beers."
Das kann bei den 2 Suden, die ich mit der WLP007 vergoren habe bestätigen.
Allerdings sedimentiert die Hefe extrem gut und gegen Ende der Gärung geht
es nur noch sehr langsam voran. Ich würde die Hefe mal aufrühren.
____________________
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 229 Registriert: 11.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2013 um 20:46 |
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Hi,
danke für die Infos, ich werde erst mal ordentlich aufrühren, später die
Hälfte der Resthefe zugeben und die zweite Hälfte vor dem Abfüllen zugeben,
damit die in der Flasche noch was kann.
Absetzen tut sich da relativ wenig, die Konsistenz ist wirklich wie
verrührter dünner Pudding. Da lag wohl etwas zu viel Augenmerk auf der
Vollmundigkeit
Schau'n wir mal wie's weitergeht...
Frank
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2013 um 20:49 |
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Schmeckt sicher super mit Schlagsahne
Stefan, weihnachtsfeiergeschädigt
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 229 Registriert: 11.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.12.2013 um 09:50 |
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Falls es jemand interessiert:
-warm gestanden isses schon
-aufrühren hat nix gebracht
-neuen Starter gemacht und zugegeben, jetzt blubberts wieder...
Frank
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.12.2013 um 11:29 |
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Hallo Frank,
da hab ich grad n ganz ähnlichen Experimental-Sud. Weizen-Doppelbock mit Honig, Gewürzen und
Orangenschalen, mit ner 68er Brauerei-Hefe, ist leider bei 8°P hängen
geblieben. Aufrühren, warmstellen hab ich auch schon hinter mir, ist
mittlerweile abgefüllt, aber die NG springt nicht wirklich an.
Mein nächster Plan ist eine Champagnerhefe, rehydrieren, vielleicht ein
kleiner Starter, und dann 1 ml in jede Flasche...
mal schaun...
Viele Grüße
Michael ____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 94 Registriert: 25.8.2010 Status: Offline
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erstellt am: 23.12.2013 um 11:59 |
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Die Laktose musst du aus der Berechnung rauslassen, sonst stimmt die
nicht.
Du schreibst von 4,5 Stunden beim Filtern und dickflüssiger Konsistenz. Bei
der genannten Stammwürze hat es die Hefe ohnehin schon schwer. Wenn sich
noch derart viele Schwebstoffe in der Würze befinden, ist irgendwann
Schicht im Schacht.
By the way....26° und dann noch mit Laktose gesüsst....nicht alles was geht
ist auch sinnvoll.
Gruß D.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 229 Registriert: 11.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.12.2013 um 12:14 |
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Bei den 26 Plato ist der Milchzucker schon drin. Ansonsten ist die
Sinnhaftigkeit von 20-Liter-Suden eigentlich einen eigenen Thread wert.
Frank
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 94 Registriert: 25.8.2010 Status: Offline
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erstellt am: 23.12.2013 um 13:59 |
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Eben drum stimmt die Rechnung nicht.
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 229 Registriert: 11.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 19:24 |
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Wenn ich von den gespindelten 26 Plato (Refraktometer: 27 Brix) die 2,5
Plato vom Milchzucker abziehe, komme ich auf 23,5 Plato (24,2 Brix). Die
Korrektur im Refraktometer sind somit 2,8 Brix.
Die "Endablesung" waren 15,5 Brix, korrigiert somit 12,7 Brix. Mit Earls
Programm komme ich dann auf:
- scheinbarer Vergärgrad von 79,6 %
- scheinbarer Restextrakt von 4,8 Plato
- Alkoholgehalt von 10,8 Vol.-%
Die Werte halte ich für plausibel. Ich habe nach der eingeschlafenen Gärung
einen Starter zugegeben, dann ging noch was.
Zum Abfüllen habe ich den Rest der frischen Hefe zugegeben. Beim Aufmachen
zischt's immerhin, also klappt auch die Nachgärung.
Ich bin gespannt, wie sich das Ergebnis entwickelt. Bis jetzt riechts nach
Weinbrand und schmeckt nach Kaffee und Schokolade.
Frank
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Antwort 12 |
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