Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Seite 1 von 3   «  1  2  3  »     
Autor: Betreff: Pils und Kombirast, 66 oder 67 Grad ?
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 14:24  
Hallo Leute,
ich will gleich ein Pils brauen und dafür eine Kombirast nutzen.
Ich frage mich ob ich diese bei 66 oder eher 67 Grad ausführen soll, bzw. ob 67 schon zu "untrocken" wird ?


Grüsse

Bernd
Profil anzeigen Homepage besuchen
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 14:28  
Wie genau ist denn Dein Thermometer? :P
Also wenn, dann würd ich schon 66°C anpeilen.
Obwohl ich ein großer Fan von Kombirasten bei IPA & Co bin, mach ich bei klassischen deutschen Bieren doch lieber die klassischen Rasten.
Ob´s einen Unterschied macht, kann ich allerdings nicht sagen.

Stefan
Profil anzeigen Antwort 1
Posting Freak
Posting Freak

Brauwolf
Beiträge: 3548
Registriert: 26.2.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 14:30  
Streng genommen wird das kein Pils, sondern ein helles Lager. Wieviel Restsüße bei 66° oder 67° Kombirast bleiben, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. der Zusammensetzung der Schüttung (ich gehe mal von 100% PiMa aus) und dem ph-Wert des Brauwassers.


Cheers


____________________
Mein Blog: Brew24.com
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 2
Posting Freak
Posting Freak

Bergbock
Beiträge: 868
Registriert: 17.12.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 14:49  
Mein Tipp nach vielen, vielen Pils-Suden :
Zuerst die "normale" Rast bei etwa 62 °C (ca. 45 min), DANACH die 66 oder 67 °C Rast für etwa 15 min. Trockener hab ich's nie hinbekommen als so.
Wenn Du also ein schlankes, trockenes Pils nach norddeutscher Art willst, voilà...

Frank
Profil anzeigen Antwort 3
Posting Freak
Posting Freak

aegir
Beiträge: 2153
Registriert: 8.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 15:56  

Zitat von Brauwolf, am 8.1.2014 um 14:30
Streng genommen wird das kein Pils, sondern ein helles Lager.

Wieso das?? Es kommt doch auf das Endergebniss an und nicht die Rastenfuehrung.
Profil anzeigen Antwort 4
Posting Freak
Posting Freak

Dale
Beiträge: 1453
Registriert: 7.8.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 16:27  
Das Temperaturmessen ist sowieso totales Glückspiel - was da thermisch passiert, kann glaube ich keiner sagen.
In meinem Thermoport mit nem halbwegs genauen Thermometer ist es nicht so, dass man sofort versteht, warum es wo wie kalt und warm ist..

Ich glaube nicht, dass man die 66 oder 67°C wirklich homogen exakt eingestellt bekommt..

Was spricht gegen Dekoktion?

Beste Grüße,
Dale.
Profil anzeigen Antwort 5
Posting Freak
Posting Freak

Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 16:48  
Ich bin mittlerweile fast davon überzeugt, schmeiß 10 kg Malz bei 63-69 Grad ins Wasser, lasse es 2 Stunden stehen. Kuck das der PH- Wert dabei passt, stell den PH Wert nach dem kochen korrekt ein und des wird Bier.

Ich glaube, den EVG kratzt das gar nicht. Ich habe schon 20 Min. bei 62, Grad gerastet, das hat es von 12,5 auf 3,2 runter gehauen. ich liege immer so um 75-80% ob das dann an der Maischführung liegt ? k.A.

Irgendwann werde ich das Experiment wagen, vielleicht schon bald.

Bei den Malzen heut zu tage.

Versuch macht klug.


____________________
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Profil anzeigen Antwort 6
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 36
Registriert: 9.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 17:39  
Hallo zusammen,

wenn die Wahl zw. Kombirast zw. 66 °C und 67 °C ist, dann würde ich auch 66 °C wählen.
Maische aber aufgrund einer schwer einstellbaren homogenen Temperaturverteilung (bei mir meist +/- 1 °C) wieder mit getrennten Rasten.

Zitat:
Streng genommen wird das kein Pils, sondern ein helles Lager.

Wusste gar nicht, dass der Pils-Typ über die Rasttemperaturen bzw. über das Maischprogramm definiert ist?
Ist nicht, zumindest historisch gesehen, das Pils ein helles Lagerbier (da untergärig)?

Zitat:
Zuerst die "normale" Rast bei etwa 62 °C (ca. 45 min), DANACH die 66 oder 67 °C Rast für etwa 15 min

@Bergbock: Peilst du danach dann 72 °C an, oder heizt du dann gleich zu 78 °C auf?

Grüße & skål,
Roman
Profil anzeigen Antwort 7
Senior Member
Senior Member

Buze
Beiträge: 106
Registriert: 23.10.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 19:56  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 8.1.2014 um 16:48
... Kuck das der PH- Wert dabei passt, stell den PH Wert nach dem kochen korrekt ein und des wird Bier.


Könntest Du mir bitte erklären, warum Du den Ph-Wert nach dem Kochen einstellst?

MfG
Profil anzeigen Antwort 8
Posting Freak
Posting Freak

Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 20:08  
Seite 9 oder z.B. Seite 3

http://www.fermentis.com/wp-content/uploads/2010/07/FORWEBDEU TSCH1.pdf

oder hier

http://braukultur-franken.de/kompendium/d/diacetyl/diacetyl.h tml

auch hier in Bezug auf den EVG eigentlich wollte ich auch darauf raus

http://p106585.typo3server.info/fileadmin/grossmann/content/p df/PH-Wert_und_Endvergärung_aus_Kleinbrennerei_09-2008.pdf

oder

http://braukultur-franken.de/kompendium/m/maischen/maischen.h tml wobei hiermit vieles geklärt sein dürfte

Und ja von Brauwasser über die Malzschüttungszusammensetzung gibt es unterschiedliche PH-Werte. Was das leidige Thema wieder hevorruft es gibt kein perfektes Brauwasser das für jeden Bierstil perfekt ist.

Mein Endvergärungsgrad ist seit der PH-Wertkontrolle gestiegen,

Jetzt werfe ich mal was hier rein, was wahrscheinlich wieder zu heißer Diskusion führt.

"Ein hoher Restextrakt macht kein vollmundiges Bier aus, oder macht es gar Süß..."

ich glaube der Oli hatte dazu mal was in der Vergangenheit gepostet


[Editiert am 8.1.2014 um 20:15 von Gambrinus zu Borbetomagus]



____________________
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Profil anzeigen Antwort 9
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 20:23  
>http://p106585.typo3server.info/fileadmin/grossmann/content/p df/PH-Wert_und_Endvergärung_aus_Kleinbrennerei_09-2008.pdf<

>Die richtige Einstellung der pH-Werte ist
eine wichtige Voraussetzung für ein er-
folgversprechendes Einmaischen. Dies gilt
bei der Verarbeitung von Obst, Getreide
und Topinambur
<

Dachte hier gehts um Pils. Für selbiges würde ich 75 min bei 65/66° im Thermoport rasten und bei unserem Nürnberger Wasser 2 % Sauermalz zugeben. Andererseits interessiert mich Pils nicht wirklich.



Gruß
Peter


____________________
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 10
Posting Freak
Posting Freak

Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 20:45  
@ Peter, ja sorry, dass ich wieder so Ausschweife. Leider ist die ganze sache sehr komplex und nicht mit ja oder nein oder gar der Frage:" Pils oder nicht Pils " zu beantworten. Viele Aspekte greifen bei der Würzbereitung und letzendlich in das bereiten von Bier mit ein. Wie man das von der Mathematik her kennt, ändere ich einen Wert, ändert sich indes das Ergebnis. Was für letzendlich "Whisky" (oder nennt man einen Malzbrannt anders?) gilt ist für den Hobbybrauer auch von Bedeutung, den wir wissen das bei der Herstellung das Vorbprodukt nichts anderes wie Bier ist. Mir ging es dabei eigentlich nur um den Absatz mit der verarbeitung der Maische und den EVG.

Hier die letzten Fakten von meinem Rauchbier. Ich hatte in der Vergangeheit ja diverse Probleme, was mich dazu veranlasst hat alles zu dokumentieren, was so im laufe der Entstehung meines Bieres geschieht. Letzendlich hatte ich pein Diacetalproblem und ein Autolyseproblem Beide habe ich in den Griff bekommen, wobei das Thema Autolyse und Brauereihefe noch nicht weiter angegangen wurde. Das ist bei mir noch nicht vom Tisch.

Egal... hier mal das Rezept. Man beachte den Endvergärungsgrad (Scheinbar) und die dauer der Maltoserast.

Rezept: Bamberger Rauchbier
Allgemeines
Stammwürze: 12.3 %
Sudhausausbeute: 69.0 %
Hauptguss: 45.0 l
Nachgüsse: 45.0 l
Erwartete Würzemenge: 66.6 l
EBC-Farbe: 32.2 EBC
IBU-Bittere: 28.9 IBU
Alkohol: 5.1 vol-%
Gelöster Extrakt: 8.58 kg
Verh. HG:Schuettung : 3.61 : 1
Hefe : 34/70
Schüttung
Gesamtschüttung:12.44 kg
Sorte Menge EBC-Farbe
Pilsener 3.9 kg 4.0 EBC
Rauchmalz 2.5 kg 4.0 EBC
Wiener 2.5 kg 8.0 EBC
Münchner 2.5 kg 22.0 EBC
CaraFa 0.12 kg 1200.0 EBC
Cara dunkel 0.62 kg 130.0 EBC
Sauermalz 0.3 kg 4.0 EBC
Maischablauf
Schritt Haltezeit Temperatur
Einmaischen 0.0 Minuten 57.0 Grad Celsius
Eiweißrast 15.0 Minuten 55.0 Grad Celsius
Maltoserast 20.0 Minuten 62.0 Grad Celsius
Verzuckerung 30.0 Minuten 72.0 Grad Celsius
Abmaischen 0.0 Minuten 78.0 Grad Celsius
Würzekochen
Würze-Kochzeit:90.0 Minuten
Hopfensorte Gewicht Alphagehalt Restkochzeit
Tradition 43.0 g 7.0 % 90.0 Minuten
Tradition 41.0 g 7.0 % 80.0 Minuten
Perle 35.0 g 7.0 % 20.0 Minuten
Karbonisierung
Karboniserung: 5.0 g/liter
Gärtemperatur: 10.0 Grad Celsius
Scheinbarer Restextrakt: 2.7 %
Speisegabe (Würze): 4.7 l
Speisegabe (Zucker): 362.34 g
Notizen

Hauptguss: 5,2 gr. CaCl
Nachguss: 5,2 gr. CaCl und 9 ml Milchsäure

Maische PH 5,4 im Schnitt

Würze PH 5,1 kurz vor Kochende, nach Zugabe von 5,4 ml Milchsäure.

Pitching am 30.11.2013 Bei 7,6 Grad Hefe 3. Führung

Grün geschlaucht bei 3,5 Plato am 4.12.2013

ES bei 2,7 Plato PH 4,5

Endvergärungsgrad 78 % Edit: Hoppla, verrechnet



Rezept erzeugt am 09.07.2013 22:04:52 MESZ

Stand : 08.01.2014 20:51:55 MEZ

Nach dem ganzen Blabla wieder von mir, was vielleicht den einen oder anderen nervt.

Ja warum nicht Bernd, ich denke es wird ein Pils. Dazu muss man sich ja auch die Frage stellen was ein Pils ausmacht.

Für mich : Einen schlanken Körper, eine kräftige Hopfennase um 30-35 IBU einen Alkoholgehalt von nicht mehr als 4,8%, das ist für mich ein Pils und mit 66 oder 67 Grad gut zu schaffen denke ich.


[Editiert am 8.1.2014 um 21:12 von Gambrinus zu Borbetomagus]



____________________
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Profil anzeigen Antwort 11
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 21:41  
Maltoserast 20.0 Minuten 62.0 Grad Celsius, bei 78% Endvergärung. Nicht schlecht, bestätigt die Doemens Leute. Danke fürs Rezept, wenn ich je ein Rauchbier braue, dann so, von der Schüttung her gesehen. 60 min 66/67° sind sicher auch nicht verkehrt.

Gruß
Peter


____________________
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 12
Posting Freak
Posting Freak

Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 22:05  
Eventuell bekomme ich noch Werte von der Brauerei, aus diesem Gaskromatodingsbumsteuresteil. Dann werde ich sehen ob die Werte stimmen, die ich da erspindelt habe.

Die letzten analysen sind allerdings was die Messwerte mit der Spindel betrafen auf 0,1 Grad genau gewesen.

Freut mich Peter, du findest es auch bei MMuM. Es ist aber die neuere Version, die du hatest war ja vom Juli. Da habe ich noch nicht so genau gemessen :redhead: da war noch alles klar


____________________
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Profil anzeigen Antwort 13
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.1.2014 um 23:34  
Vielen Dank all denen die mir auf meine eigentliche Frage hin antworteten.
Ich habe die Kombirast bei 66 Grad durchgezogen.
Es war schon nach ca. 40min Jodnormal, habe aber trotzdem 60min abgewartet.

Diesmal hatte ich praktisch gar keinen Würzebruch und einen echt trüben Sud auch nach dem Whirpool, warum auch immer.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 9.1.2014 um 00:20 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 14
Posting Freak
Posting Freak


Beiträge: 789
Registriert: 3.3.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 08:59  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 8.1.2014 um 20:08
"Ein hoher Restextrakt macht kein vollmundiges Bier aus, oder macht es gar Süß..."

:thumbup:
Profil anzeigen Antwort 15
Senior Member
Senior Member

Hjemmebrygget
Beiträge: 476
Registriert: 5.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 10:30  
@Bergbock

Zitat:
Zuerst die "normale" Rast bei etwa 62 °C (ca. 45 min), DANACH die 66 oder 67 °C Rast für etwa 15 min. Trockener hab ich's nie hinbekommen als so.


Fährst du dann trotzdem noch bis 76 °C hoch oder läuterst du sofort mit der 67 °C warmen Maische.
Letzteres würde ja Sinn machen um jeglicher Restsüsse zu entgehen.

Gruesse
Thomas
Profil anzeigen Antwort 16
Posting Freak
Posting Freak

Bergbock
Beiträge: 868
Registriert: 17.12.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 11:35  
Ich fahre noch hoch bis 76°C zum Abläutern.
Aber eigentlich nur, weil das Abläutern bei hoher Temperatur besser geht. Da die alpha-Amylase aber bei der Kombirast schon aktiv war (wenn auch nicht voll), wird sich wohl auch wenig tun hinsichtlich weiterem Abbau und Restsüsse.

Frank
Profil anzeigen Antwort 17
Posting Freak
Posting Freak

knutole
Beiträge: 554
Registriert: 3.3.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 12:12  

Zitat von cosmophobia, am 9.1.2014 um 08:59

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 8.1.2014 um 20:08
"Ein hoher Restextrakt macht kein vollmundiges Bier aus, oder macht es gar Süß..."

:thumbup:


Kann mir das mal einer erklären? Nach meinem Verständnis spielt ein hoher Restextrakt der Vollmundigkeit / empfundener Süße des Bieres sehr wohl in die Karten. Es ist sicherlich nicht der alleinige Grund (Brauwasser?), aber doch einer, welcher das genannte Empfinden signifikant stärkt.

Grüße
Profil anzeigen Antwort 18
Senior Member
Senior Member

Hjemmebrygget
Beiträge: 476
Registriert: 5.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 12:22  
Ich denke auch dass es da nix zu diskutieren gibt. Hoher Restextrakt = Vollmundigkeit im Sinne von Malzkörper.

Natürlich können da auch andere Faktoren reinspielen die das Gefühl von einem vollmundigen Bier beeinflussen: wie du schon schreibst Brauwasser und v.a. verwendetes Malz. Pils, Münchner, Pale und Wiener bringen alle ein anderes Malzaroma ins Bier. Was dann individuell auch zu verschiedenem Empfinden von Vollmundigkeit führen wird.
Profil anzeigen Antwort 19
Senior Member
Senior Member

Hjemmebrygget
Beiträge: 476
Registriert: 5.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 12:23  
@Bergbock Danke für deine Antwort! :)
Profil anzeigen Antwort 20
Posting Freak
Posting Freak

Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 12:27  
Restextrakt ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für Restsüße. Je nach Maischeführung liegen als unvergärbarer Restextrakt recht lange Dextrine vor, die kaum süß schmecken. Zur Vollmundigkeit tragen sie durch Viskosität aber trotzdem bei.

Diskutieren darf man daher schon drüber. Ich finde es gerade in hellen Würzen um die 11,5°P sehr schwierig, die gewünschte Vollmundigkeit zu treffen.

Gruß,
Andy


____________________
Profil anzeigen Antwort 21
Senior Member
Senior Member

Hjemmebrygget
Beiträge: 476
Registriert: 5.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 12:36  
Kannst du dann in deinen hellen Würzen die Vollmudigkeit nicht einfach über Caramalze einstellen?

Welche Dextrine schmecken denn dann süss? Und welche Maischeführung für vollmundige helle Biere würdest du empfehlen, bezüglich der Bildung bestimmter Saccharide?

Thomas


[Editiert am 9.1.2014 um 12:36 von Hjemmebrygget]
Profil anzeigen Antwort 22
Posting Freak
Posting Freak

Seed7
Beiträge: 1227
Registriert: 2.4.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 13:07  
vollmuendigkeit ist ein zusammenspiel von restextract, alcohole (besonders glycerin usw), hopfenstoffe und pentosane. In einem leichten bier kann man was roggen oder hafer dazu geben.

Suesse kommt bei leichten bieren von den alcoholen (wieder das glyzerin) und ester, ist folge der wahl des hefe stammes und die gaerungstemperatur. Einer meiner (belle) Saisons habe ich sehr kuehl gegaert, 19° die ersten fuenf tage, das wurde suss, mund klebrig, obwohl der restextract bei SG 1,002 lag.

Al die quadratmillimetergenaue maischerei bringt leider wenig, die malze werden fuer eine industrie hergestellt die in 12 minuten ein pils fertig haben muss. Die malzer haben uns die haelfte der arbeit arbeit genommen, die hefe nimmt uns die andere haelfte.

Zeit ist fuer mich der wichtigste parameter bei dem maischen, ich benueze fast immer das 63/73 schema und das einzige was sich aendert ist die dauer.

Ingo


[Editiert am 9.1.2014 um 13:09 von Seed7]



____________________
@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
Profil anzeigen Antwort 23
Posting Freak
Posting Freak

Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 13:31  

Zitat von Hjemmebrygget, am 9.1.2014 um 12:36
Kannst du dann in deinen hellen Würzen die Vollmudigkeit nicht einfach über Caramalze einstellen?

Caramalze verlagern das Problem in meinen Augen auch nur auf eine andere Ebene. Ich weiß dann immer noch nicht exakt, wieviel Dextrine und in welcher Länge ich durch das Maischen produziert habe. Ich verwende Caramalz lieber aus geschmacklichen Gründen, die Auswirkung auf den Vergärungsgrad wird sowieso überschätzt. 1% Cara (extra hell bis dunkel) senken den Vergärungsgrad um 0,2-0,3%. Gebe ich also diese hier oft gelesenen 5% Cara hell in ein Pils, habe ich den Endvergärungsgrad um 1-1,5% Prozent gedrückt, das macht ca. 0,1°P. Das ist viellicht bei Firestone Walker eine relevante Größe zur Kompensation von Rohstoffschwankungen und dem üblichen Feintuning, aber bei den übrigen Störgrößen in einer Hobbybrauerei erscheint mir das völlig unbedeutend. Das macht aus einem furztrockenen Pils kein vollmundiges mehr.

Zitat:
Welche Dextrine schmecken denn dann süss? Und welche Maischeführung für vollmundige helle Biere würdest du empfehlen, bezüglich der Bildung bestimmter Saccharide?


Nehmen wir mal:

A)
O-O-O-O-O-O-O-O

B)
O-O-O-O
O-O-O-O

Die Zuckerketten schmecken von den Enden her süß, weil sie damit an den Rezeptoren der Zunge andocken. So schmeckt hier B doppelt so süß wie A, weil vier statt zwei Enden, obwohl in der Summe gleich viele Glucoseeinheiten.

Von der Maischeführung her denke ich, dass eine Verlängerung der Verzuckerungsrast der Bildung kleinerer Dextrine zuträglich ist. Auch sollte sie eher bei 72/73°C ablaufen, als bei 70°C, zur Einschränkung der beta-Amylase Aktivität. Verschiedentlich wird sogar noch von positiven Effekten einer 76-78°C Rast berichtet, weil auch hier die alpha-Amylase noch aktiv ist, aber die beta-Amylase endgültig nicht mehr.

Gruß,
Andy

P.S. Umso mehr man sich damit beschäftigt, umso ratloser steht man vor dem Maischekessel. Am besten lässt man es bleiben und maischt wie früher drauf los. Wenn ich mir überlege wie viele Biere ich hätte brauen können, als ich stattdessen vor Narziss und wissenschaftlichen Arbeiten saß...


[Editiert am 9.1.2014 um 13:32 von Ladeberger]



____________________
Profil anzeigen Antwort 24
  Seite 1 von 3   «  1  2  3  »     

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum