Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 14:24 |
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Hallo Leute,
ich will gleich ein Pils brauen und dafür eine Kombirast nutzen.
Ich frage mich ob ich diese bei 66 oder eher 67 Grad ausführen soll, bzw.
ob 67 schon zu "untrocken" wird ?
Grüsse
Bernd
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 14:28 |
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Wie genau ist denn Dein Thermometer?
Also wenn, dann würd ich schon 66°C anpeilen.
Obwohl ich ein großer Fan von Kombirasten bei IPA & Co bin, mach ich bei
klassischen deutschen Bieren doch lieber die klassischen Rasten.
Ob´s einen Unterschied macht, kann ich allerdings nicht sagen.
Stefan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 14:30 |
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Streng genommen wird das kein Pils, sondern ein helles Lager. Wieviel
Restsüße bei 66° oder 67° Kombirast bleiben, hängt von vielen Faktoren ab,
z.B. der Zusammensetzung der Schüttung (ich gehe mal von 100% PiMa aus) und
dem ph-Wert des Brauwassers.
Cheers ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 14:49 |
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Mein Tipp nach vielen, vielen Pils-Suden :
Zuerst die "normale" Rast bei etwa 62 °C (ca. 45 min), DANACH die 66 oder
67 °C Rast für etwa 15 min. Trockener hab ich's nie hinbekommen als so.
Wenn Du also ein schlankes, trockenes Pils nach norddeutscher Art willst,
voilà...
Frank
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 15:56 |
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Wieso das?? Es kommt
doch auf das Endergebniss an und nicht die Rastenfuehrung.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2014 um 16:27 |
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Das Temperaturmessen ist sowieso totales Glückspiel - was da thermisch
passiert, kann glaube ich keiner sagen.
In meinem Thermoport mit nem halbwegs genauen Thermometer ist es nicht so,
dass man sofort versteht, warum es wo wie kalt und warm ist..
Ich glaube nicht, dass man die 66 oder 67°C wirklich homogen exakt
eingestellt bekommt..
Was spricht gegen Dekoktion?
Beste Grüße,
Dale.
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Antwort 5 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 16:48 |
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Ich bin mittlerweile fast davon überzeugt, schmeiß 10 kg Malz bei 63-69
Grad ins Wasser, lasse es 2 Stunden stehen. Kuck das der PH- Wert dabei
passt, stell den PH Wert nach dem kochen korrekt ein und des wird Bier.
Ich glaube, den EVG kratzt das gar nicht. Ich habe schon 20 Min. bei 62,
Grad gerastet, das hat es von 12,5 auf 3,2 runter gehauen. ich liege immer
so um 75-80% ob das dann an der Maischführung liegt ? k.A.
Irgendwann werde ich das Experiment wagen, vielleicht schon bald.
Bei den Malzen heut zu tage.
Versuch macht klug.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 9.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 17:39 |
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Hallo zusammen,
wenn die Wahl zw. Kombirast zw. 66 °C und 67 °C ist, dann würde ich auch 66
°C wählen.
Maische aber aufgrund einer schwer einstellbaren homogenen
Temperaturverteilung (bei mir meist +/- 1 °C) wieder mit getrennten
Rasten.
Zitat: | Streng genommen wird das
kein Pils, sondern ein helles Lager. |
Wusste gar
nicht, dass der Pils-Typ über die Rasttemperaturen bzw. über das
Maischprogramm definiert ist?
Ist nicht, zumindest historisch gesehen, das Pils ein helles Lagerbier (da
untergärig)?
Zitat: | Zuerst die "normale"
Rast bei etwa 62 °C (ca. 45 min), DANACH die 66 oder 67 °C Rast für etwa 15
min |
@Bergbock: Peilst du danach dann 72 °C an,
oder heizt du dann gleich zu 78 °C auf?
Grüße & skål,
Roman
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 106 Registriert: 23.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2014 um 19:56 |
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Könntest Du mir bitte erklären, warum Du den Ph-Wert nach dem Kochen
einstellst?
MfG
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Antwort 8 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 20:08 |
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 20:23 |
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>http://p106585.typo3server.info/fileadmin/grossmann/content/p
df/PH-Wert_und_Endvergärung_aus_Kleinbrennerei_09-2008.pdf<
>Die richtige Einstellung der pH-Werte ist
eine wichtige Voraussetzung für ein er-
folgversprechendes Einmaischen. Dies gilt
bei der Verarbeitung von Obst, Getreide
und Topinambur<
Dachte hier gehts um Pils. Für selbiges würde ich 75 min bei 65/66° im
Thermoport rasten und bei unserem Nürnberger Wasser 2 % Sauermalz zugeben.
Andererseits interessiert mich Pils nicht wirklich.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 10 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 20:45 |
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@ Peter, ja sorry, dass ich wieder so Ausschweife. Leider ist die ganze
sache sehr komplex und nicht mit ja oder nein oder gar der Frage:" Pils
oder nicht Pils " zu beantworten. Viele Aspekte greifen bei der
Würzbereitung und letzendlich in das bereiten von Bier mit ein. Wie man das
von der Mathematik her kennt, ändere ich einen Wert, ändert sich indes das
Ergebnis. Was für letzendlich "Whisky" (oder nennt man einen Malzbrannt
anders?) gilt ist für den Hobbybrauer auch von Bedeutung, den wir wissen
das bei der Herstellung das Vorbprodukt nichts anderes wie Bier ist. Mir
ging es dabei eigentlich nur um den Absatz mit der verarbeitung der Maische
und den EVG.
Hier die letzten Fakten von meinem Rauchbier. Ich hatte in der Vergangeheit
ja diverse Probleme, was mich dazu veranlasst hat alles zu dokumentieren,
was so im laufe der Entstehung meines Bieres geschieht. Letzendlich hatte
ich pein Diacetalproblem und ein Autolyseproblem Beide habe ich in den
Griff bekommen, wobei das Thema Autolyse und Brauereihefe noch nicht weiter
angegangen wurde. Das ist bei mir noch nicht vom Tisch.
Egal... hier mal das Rezept. Man beachte den Endvergärungsgrad (Scheinbar)
und die dauer der Maltoserast.
Rezept: Bamberger Rauchbier
Allgemeines
Stammwürze: 12.3 %
Sudhausausbeute: 69.0 %
Hauptguss: 45.0 l
Nachgüsse: 45.0 l
Erwartete Würzemenge: 66.6 l
EBC-Farbe: 32.2 EBC
IBU-Bittere: 28.9 IBU
Alkohol: 5.1 vol-%
Gelöster Extrakt: 8.58 kg
Verh. HG:Schuettung : 3.61 : 1
Hefe : 34/70
Schüttung
Gesamtschüttung:12.44 kg
Sorte Menge EBC-Farbe
Pilsener 3.9 kg 4.0 EBC
Rauchmalz 2.5 kg 4.0 EBC
Wiener 2.5 kg 8.0 EBC
Münchner 2.5 kg 22.0 EBC
CaraFa 0.12 kg 1200.0 EBC
Cara dunkel 0.62 kg 130.0 EBC
Sauermalz 0.3 kg 4.0 EBC
Maischablauf
Schritt Haltezeit Temperatur
Einmaischen 0.0 Minuten 57.0 Grad Celsius
Eiweißrast 15.0 Minuten 55.0 Grad Celsius
Maltoserast 20.0 Minuten 62.0 Grad Celsius
Verzuckerung 30.0 Minuten 72.0 Grad Celsius
Abmaischen 0.0 Minuten 78.0 Grad Celsius
Würzekochen
Würze-Kochzeit:90.0 Minuten
Hopfensorte Gewicht Alphagehalt Restkochzeit
Tradition 43.0 g 7.0 % 90.0 Minuten
Tradition 41.0 g 7.0 % 80.0 Minuten
Perle 35.0 g 7.0 % 20.0 Minuten
Karbonisierung
Karboniserung: 5.0 g/liter
Gärtemperatur: 10.0 Grad Celsius
Scheinbarer Restextrakt: 2.7 %
Speisegabe (Würze): 4.7 l
Speisegabe (Zucker): 362.34 g
Notizen
Hauptguss: 5,2 gr. CaCl
Nachguss: 5,2 gr. CaCl und 9 ml Milchsäure
Maische PH 5,4 im Schnitt
Würze PH 5,1 kurz vor Kochende, nach Zugabe von 5,4 ml Milchsäure.
Pitching am 30.11.2013 Bei 7,6 Grad Hefe 3. Führung
Grün geschlaucht bei 3,5 Plato am 4.12.2013
ES bei 2,7 Plato PH 4,5
Endvergärungsgrad 78 % Edit: Hoppla, verrechnet
Rezept erzeugt am 09.07.2013 22:04:52 MESZ
Stand : 08.01.2014 20:51:55 MEZ
Nach dem ganzen Blabla wieder von mir, was vielleicht den einen oder
anderen nervt.
Ja warum nicht Bernd, ich denke es wird ein Pils. Dazu muss man sich ja
auch die Frage stellen was ein Pils ausmacht.
Für mich : Einen schlanken Körper, eine kräftige Hopfennase um 30-35 IBU
einen Alkoholgehalt von nicht mehr als 4,8%, das ist für mich ein Pils und
mit 66 oder 67 Grad gut zu schaffen denke ich.
[Editiert am 8.1.2014 um 21:12 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 21:41 |
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Maltoserast 20.0 Minuten 62.0 Grad Celsius, bei 78% Endvergärung. Nicht
schlecht, bestätigt die Doemens Leute. Danke fürs Rezept, wenn ich je ein
Rauchbier braue, dann so, von der Schüttung her gesehen. 60 min 66/67°
sind sicher auch nicht verkehrt.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 12 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 22:05 |
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Eventuell bekomme ich noch Werte von der Brauerei, aus diesem
Gaskromatodingsbumsteuresteil. Dann werde ich sehen ob die Werte stimmen,
die ich da erspindelt habe.
Die letzten analysen sind allerdings was die Messwerte mit der Spindel
betrafen auf 0,1 Grad genau gewesen.
Freut mich Peter, du findest es auch bei MMuM. Es ist aber die neuere
Version, die du hatest war ja vom Juli. Da habe ich noch nicht so genau
gemessen da war noch alles klar ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2014 um 23:34 |
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Vielen Dank all denen die mir auf meine eigentliche Frage hin
antworteten.
Ich habe die Kombirast bei 66 Grad durchgezogen.
Es war schon nach ca. 40min Jodnormal, habe aber trotzdem 60min
abgewartet.
Diesmal hatte ich praktisch gar keinen Würzebruch und einen echt trüben Sud
auch nach dem Whirpool, warum auch immer.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 9.1.2014 um 00:20 von BerndH]
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 08:59 |
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 10:30 |
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@Bergbock
Zitat: | Zuerst die "normale"
Rast bei etwa 62 °C (ca. 45 min), DANACH die 66 oder 67 °C Rast für etwa 15
min. Trockener hab ich's nie hinbekommen als
so. |
Fährst du dann trotzdem noch bis 76 °C hoch oder läuterst du sofort mit der
67 °C warmen Maische.
Letzteres würde ja Sinn machen um jeglicher Restsüsse zu entgehen.
Gruesse
Thomas
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 11:35 |
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Ich fahre noch hoch bis 76°C zum Abläutern.
Aber eigentlich nur, weil das Abläutern bei hoher Temperatur besser geht.
Da die alpha-Amylase aber bei der Kombirast schon aktiv war (wenn auch
nicht voll), wird sich wohl auch wenig tun hinsichtlich weiterem Abbau und
Restsüsse.
Frank
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.1.2014 um 12:12 |
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Kann mir das mal einer erklären? Nach meinem Verständnis spielt ein hoher
Restextrakt der Vollmundigkeit / empfundener Süße des Bieres sehr wohl in
die Karten. Es ist sicherlich nicht der alleinige Grund (Brauwasser?), aber
doch einer, welcher das genannte Empfinden signifikant stärkt.
Grüße
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 12:22 |
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Ich denke auch dass es da nix zu diskutieren gibt. Hoher Restextrakt =
Vollmundigkeit im Sinne von Malzkörper.
Natürlich können da auch andere Faktoren reinspielen die das Gefühl von
einem vollmundigen Bier beeinflussen: wie du schon schreibst Brauwasser und
v.a. verwendetes Malz. Pils, Münchner, Pale und Wiener bringen alle ein
anderes Malzaroma ins Bier. Was dann individuell auch zu verschiedenem
Empfinden von Vollmundigkeit führen wird.
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 12:23 |
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@Bergbock Danke für deine Antwort!
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 12:27 |
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Restextrakt ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für
Restsüße. Je nach Maischeführung liegen als unvergärbarer Restextrakt recht
lange Dextrine vor, die kaum süß schmecken. Zur Vollmundigkeit tragen sie
durch Viskosität aber trotzdem bei.
Diskutieren darf man daher schon drüber. Ich finde es gerade in hellen
Würzen um die 11,5°P sehr schwierig, die gewünschte Vollmundigkeit zu
treffen.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 12:36 |
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Kannst du dann in deinen hellen Würzen die Vollmudigkeit nicht einfach über
Caramalze einstellen?
Welche Dextrine schmecken denn dann süss? Und welche Maischeführung für
vollmundige helle Biere würdest du empfehlen, bezüglich der Bildung
bestimmter Saccharide?
Thomas
[Editiert am 9.1.2014 um 12:36 von Hjemmebrygget]
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.1.2014 um 13:07 |
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vollmuendigkeit ist ein zusammenspiel von restextract, alcohole (besonders
glycerin usw), hopfenstoffe und pentosane. In einem leichten bier kann man
was roggen oder hafer dazu geben.
Suesse kommt bei leichten bieren von den alcoholen (wieder das glyzerin)
und ester, ist folge der wahl des hefe stammes und die gaerungstemperatur.
Einer meiner (belle) Saisons habe ich sehr kuehl gegaert, 19° die ersten
fuenf tage, das wurde suss, mund klebrig, obwohl der restextract bei SG
1,002 lag.
Al die quadratmillimetergenaue maischerei bringt leider wenig, die malze
werden fuer eine industrie hergestellt die in 12 minuten ein pils fertig
haben muss. Die malzer haben uns die haelfte der arbeit arbeit genommen,
die hefe nimmt uns die andere haelfte.
Zeit ist fuer mich der wichtigste parameter bei dem maischen, ich benueze
fast immer das 63/73 schema und das einzige was sich aendert ist die dauer.
Ingo
[Editiert am 9.1.2014 um 13:09 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 13:31 |
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Caramalze verlagern das Problem in
meinen Augen auch nur auf eine andere Ebene. Ich weiß dann immer noch nicht
exakt, wieviel Dextrine und in welcher Länge ich durch das Maischen
produziert habe. Ich verwende Caramalz lieber aus geschmacklichen Gründen,
die Auswirkung auf den Vergärungsgrad wird sowieso überschätzt. 1% Cara
(extra hell bis dunkel) senken den Vergärungsgrad um 0,2-0,3%. Gebe ich
also diese hier oft gelesenen 5% Cara hell in ein Pils, habe ich den
Endvergärungsgrad um 1-1,5% Prozent gedrückt, das macht ca. 0,1°P. Das ist
viellicht bei Firestone Walker eine relevante Größe zur Kompensation von
Rohstoffschwankungen und dem üblichen Feintuning, aber bei den übrigen
Störgrößen in einer Hobbybrauerei erscheint mir das völlig unbedeutend. Das
macht aus einem furztrockenen Pils kein vollmundiges mehr.
Zitat: | Welche Dextrine
schmecken denn dann süss? Und welche Maischeführung für vollmundige helle
Biere würdest du empfehlen, bezüglich der Bildung bestimmter Saccharide?
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Nehmen wir mal:
A)
O-O-O-O-O-O-O-O
B)
O-O-O-O
O-O-O-O
Die Zuckerketten schmecken von den Enden her süß, weil sie damit an den
Rezeptoren der Zunge andocken. So schmeckt hier B doppelt so süß wie A,
weil vier statt zwei Enden, obwohl in der Summe gleich viele
Glucoseeinheiten.
Von der Maischeführung her denke ich, dass eine Verlängerung der
Verzuckerungsrast der Bildung kleinerer Dextrine zuträglich ist. Auch
sollte sie eher bei 72/73°C ablaufen, als bei 70°C, zur Einschränkung der
beta-Amylase Aktivität. Verschiedentlich wird sogar noch von positiven
Effekten einer 76-78°C Rast berichtet, weil auch hier die alpha-Amylase
noch aktiv ist, aber die beta-Amylase endgültig nicht mehr.
Gruß,
Andy
P.S. Umso mehr man sich damit beschäftigt, umso ratloser steht man vor dem
Maischekessel. Am besten lässt man es bleiben und maischt wie früher drauf
los. Wenn ich mir überlege wie viele Biere ich hätte brauen können, als ich
stattdessen vor Narziss und wissenschaftlichen Arbeiten saß...
[Editiert am 9.1.2014 um 13:32 von Ladeberger]
____________________
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Antwort 24 |
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