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Autor: Betreff: Brauche Hilfe bei einem historischem Bier/ Grutbier
Posting Freak
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Der Unterhopfte
Beiträge: 679
Registriert: 9.7.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.1.2014 um 16:03  
Hallo zusammen!

Ich wollte die Tage mal wieder den Kessel anwerfen und etwas anderes brauen als sonst.
Die Zutaten die in den Bier sollen habe ich im Kopf, jedoch noch nicht die Reihenfolge und manche Details sind mir auch noch nicht klar.
Gebraut werden soll ein Bier, dessen Zutatenliste ich aus diversen Dokumentation und aus der Fachliteratur habe.
Das Bier welches mich auf die Idee brachte war ein Bier aus der Bronzezeit, bzw. die analysierten Reste aus einem Gefäß das man untersucht hat.
Nach der Analyse fand man in den Resten: Emmer, Moosbeeren ( Cranberries ),Gagel und Honig.
Diese Zutaten sind quasi nicht nur für die BZ üblich sondern sind wohl für eine recht lange Epoche üblich - neben anderen Zutaten, man mischte ja gerne und jeder Brauer hatte seine bevorzugten Zutaten.
Ich wollte also nur etwas brauen, das an ein historisches Bier angelehnt.

Meine Idee ist nun Emmermalz (wenn ich es denn mal bekomme - hat wer evt. etwas über?) oder Emmerrohfrucht , Gerstenmalz und etwas Weizenmalz als Schüttung zu nutzen.
Gaaanz vielleicht noch Einkornrohfrucht.

Ziel etwa 20 Liter, Stw. 14-16, IBU ? - durch die Kräuter schwer zu sagen

Schüttung: von Pima, Emmer, Weizenmalz etwa je 1/3.
Hefe: sehr neutral, denke an die Notti (wobei Brothefe auch mal ein Versuch wert wäre).
Hopfen: nur ein bischen, mit wenig Alpha
Grut: Gagel, Rosmarin und Lorbeer

Die Cranberries, dachte so an 120 Gramm - da wollte ich frische nehmen. Soll ich die mit einmaischen, oder wie die Grut nur zum Hopfenkochen zugeben?
Den Honig beim Flameout dazu, dachte so an 500 Gramm.

Tja, das Maischprogramm, entweder eine Kombirast um die 68 Grad oder nicht.
Auf englischen Seiten habe ich zum Thema Grutbieren mehrmals gelesen, das die sehr hoch einmaischen, bei meist 75-80 Grad und das dann 3 Stunden stehn lassen also absteigende Infusion...nur wie kalt ist das bitte nach 3 Stunden ?
Ein anderes Rezept sieht vor bei 80 Grad einzumaischen auf 70 Grad fallen lassen und da dann 85 Minuten rasten und bei 74 Grad abzumaischen.
Also, wie man sieht gibt es da echt diverse Ansätze beim Grutbier und ich kann mich nicht entscheiden, was würde ihr tun
Oder soll ich klassische normale Rasten fahren, gerade, wenn ich Emmerrohfrucht nehme?

Btw. eine Malzquelle habe ich, aber da muss ich mind. 10 Kg zu je 3 Euro das Kg nehmen, soviel brauche ich nicht, suche eher so 2-3 Kg.

Wen es interessiert, hier die Seite mit den englischen Grutbieren http://www.gruitale.com/recipes_en.htm

Also, was haltet ihr davon, wie könnte man das ganze angehn? Für Tipps und Ideen bin ich sehr dankbar, da ich bis dato noch nie was mit Früchten, Rohfrucht und solch bitteren Kräutern gemacht hab.

VG
Alex


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Wer seine Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird für die pflügen, die dies nicht getan haben.
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flying
Beiträge: 9088
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2014 um 19:00  
Hi Alex,

in anderen bronze-oder eisenzeitlichen Ausgrabungen fand man in den Analysen ziemlich sortenreines Gerstenbier. Gewürzt mit Beifuß und Möhrensamen. Die Gerste ist, wenn man so will, ein Urgetreide. Genau wie Einkorn.

Ein Bronzezeitbier ist rauchig, kräuterig und wird (wurde) vermutlich ganz frisch getrunken, bevor es sauer wurde. Hopfen war nicht enthalten.
Mit den Kräutern und Gewürzen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt...


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Der Unterhopfte
Beiträge: 679
Registriert: 9.7.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.1.2014 um 23:35  
Jup, das stimmt soweit alles Flying.

Die Idee zu einem Bier, gewürzt mit Grut hatte ich nur aufgrund des BZ Bieres und eben die Bestandteile wie die Beeren, Gagel und Honig will ich unbedingt verarbeiten.
Zwei drei Emmerbiere habe ich schon gehabt, finde die sind schon kerniger im Geschmack, deswegen würde ich den auch gerne irgendwie einbauen, entweder als Malz oder Rohfrucht.
Jedoch ist das Hauptproblem, wie maische ich das am besten?! Und wie bzw. wann sollen die Beeren rein? :)

VG
Alex


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Braumeise
Beiträge: 234
Registriert: 19.3.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 22.1.2014 um 10:56  

Zitat von Der Unterhopfte, am 21.1.2014 um 23:35

Jedoch ist das Hauptproblem, wie maische ich das am besten?!


Hi Alex,
die Frage stellst du dir falsch: Wenn es dir um Authentizität geht, kannst du gar nicht schlecht genug maischen ;-)

Im Ernst: Du bräuchtest eigentlich so "schlechtes" Malz, wie es das heute gar nicht mehr gibt. Deshalb finde ich Rohfruchteinsatz hier prinzipiell angebracht. Absteigende Infusion ist auch eine gute Idee, weil weniger genau! :-)

Ich persönlich mache mich beim Maischprogramm für historische Experimentalsude maximal locker: Einmaischen und Kombirast irgendwo zwischen 65 °C und 70 °C. Aus purer Bequemlichkeit und weil ich gern Kontrolle abgebe.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass es für die Maischprogramme in den von dir zitierten Rezepten irgendein archäologisches Indiz gibt.

Viel Spaß
Philipp
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Tim
Beiträge: 231
Registriert: 18.12.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.4.2014 um 14:53  
Moin Alex,

was ist aus Deinem Gruitbier geworden? Mein Gagelstrauch steht schon voll im Saft und ich würde dieses Jahr auch gern endlich mal einen Versuch machen.

Hat hier jemand (der Philip vielleicht?) schonmal etwas anderes als Rosmarin und Gagel (Myrica gale) ausprobiert?

Schafgarbe wird auf gruitale.com für manche Rezepte angegeben. Ich meine, daß (neben vielen anderen Zutaten) auch Gundermann häufiger verwendet wurde, dazu fällt mir aber die Quelle nicht mehr ein. Den sollte man mit ein bisschen Suchen auch wild finden.

Hat jemand schonmal ganz mutig etwas Porst (Ledum groenlandicum, an echten Sumpfporst ist ja kaum noch zu kommen) verwendet?
Ich habe auch davon eine Pflanze im Garten stehen und letztes Jahr mal auf ein paar Blättern rumgekaut bzw. eine kleine Menge Aufguss (Tee) zubereitet und getrunken. Ich habe nicht das Geringste gespürt, fand aber das Aroma nicht uninteressant, deshalb würde ich auch damit mal einen Versuch wagen.

Mir geht es um Erfahrungswerte hinsichtlich der Dosierung, v.a. des frischen Krautes. Dosierungsangaben finde ich jedoch nur in dem älteren Post von flying.

Hast Du nun eigentlich mit der "Notti" vergoren?

Wäre nicht eine belgische Hefe mit Brettanomyces- und Lactobazillus-Anteil wie zB Wyeast 3278 "Lambic" eine halbwegs authentische 'Hefe'-Mischung?

Edit: botanische Namen und Typos


[Editiert am 24.4.2014 um 14:56 von Tim]



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Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Junior Member
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Beiträge: 10
Registriert: 22.2.2014
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.4.2014 um 16:04  
Abonniert, weil mich das Thema auch interessiert: ein bisschen herumgelesen habe ich auf den einschlägigen Seiten und in der Bucht auch eine kleine Menge Myrica Gale zu Testzwecken erworben. Allerdings hatte ich vor, mich an die Erfahrungen des hier im Forum beschriebenen "Myrica" zu halten und die Wyeast West Yorkshire Ale zum Einsatz kommen zu lassen.
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