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Board Index > > Hobbybrauertreffen/Veranstaltungen > Glenn Tinseth/Doemens |
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Member Beiträge: 72 Registriert: 11.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.1.2014 um 22:24 |
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Servus Miteinander!
Leider hab ich keinen Platz bei Doemens bekommen, muss toll gewesen sein.
Kann mir jemand erklären, warum Olibaer meint, dass nach Glenn Tinseth
rechnen nicht das gelbe vom Ei ist? So habe ich es aus euren
Niederschriften über den Doemensnachmittag verstanden.
Herzlich Hartmut
____________________ Auch wenn du am Gras ziehst, wird es nicht schneller wachsen!
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 08:47 |
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Um zu erfahren
Zitat: | warum Olibaer
meint |
solltest Du am besten olibaer fragen.
Was ich dazu sagen kann, ist, dass die Tinseth-Rechnung halt für den
Hobbybrauer die beste verfügbare Rechenmöglichkeit ist. Das heißt nicht,
dass die Werte, die man damit errechnet, auch tatsächlich absolut stimmen.
Aber wenn man jeden Sud auf die gleiche Weise rechnet und sich in gewissen
Grenzen bzgl. Stammwürze und Bittere bewegt, hat man zumindest gute und
begründete Vergleichsmöglichkeiten.
Andererseits ist die Tinsethformel nur eine empirisch ermittelte
Schätzkeule, bei der aus vielen Messreihen ein Zusammenhang zwischen
Extraktgehalt, Kochzeit und Bitterstoffausnutzung hergestellt wird; andere
Einflussgrößen werden nicht berücksichtigt. Die Rechnung geht schon
deswegen nicht auf, weil Du den wahren Alphasäuregehalt deines Hopfen
garnicht kennst. Die Vorgänge bei der Bitterung sind zudem so komplex, dass
sie sich einer genauen Berechnung entziehen - von der letztendlichen
Wahrnehmung der Bittere ganz zu schweigen.
Trotzdem ist Tinseth für den Hobbybrauer das Mittel der Wahl, um die
Wirkung des Hopfeneinsatzes abzuschätzen.
Zum Feintuning heißt es dann für uns: brauen, verkosten, korrigieren,
brauen, verkosten... ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 08:53 |
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Das hat er nur mir abends beim Bier gesagt.
Berliner hat es eigentlich schon erklärt, die Sache ist komplexer.
Man hat nach dem Hopfenkochen wesentlich mehr iso-Alphasäurte drin wie die
Formel angibt, man verliert allerdings bei der Gärung einiges.
Wie viel das ist, hängt mit vielen Faktoren zusammen (Hefemenge, Menge an
gebildeten CO2 usw).
Auch bei einer möglichen Filtration verliert man übrigens
Bittereinheiten.
Stefan
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 310 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 09:18 |
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Hallo,
die Berechnung nach Tinseth ist für die Würze durchaus korrekt - dieser
IBU-Wert gilt aber nicht für das fertige Bier, wie Boludo ausführt.
Der nächste Schritt, um die tatsächlichen IBU seines Bieres
herauszubekommen, wäre, die IBU des fertigen Bieres messen zu lassen, um
den Verlust an IBU während des Prozesses ab Anstellen der Würze in Prozent
zu bekommen.
So könnte man sich, ausgehend vom Tinseth-Wert, den tatsächlichen IBU-Wert
seines Bieres ausrechnen.
Die Messung müsste man dann mindestens für den Prozess mit obergäriger und
untergäriger Hefe machen. Dann wüsste man, wie viel IBU tatsächlich im Bier
sind (wenn der Prozess gleich bleibt).
Wer es genau nimmt, bräuchte eine Messung für alle genutzten Hefen.
Aber was nutzt einem der IBU-Wert. Der Eindruck der Bittere ist ja stark
abhängig vom Restextrakt, vom Alkoholgehalt, etc. Ohne Erfahrungswerte
kommt man da eh nicht weiter.
Allein die Aussage "Mein Bier hat 40,5 IBU nach Tinseth" ist nicht
korrekt.
Mit besten Grüßen
Börn
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 72 Registriert: 11.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 09:34 |
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Servus Miteinander!
Ja, das habe ich mir auch so gedacht, aber irgend wo muss ich ja anfangen
zu rechnen. Andere Rechner können es auf Anhieb wahrscheinlich auch
nicht
genauer. Und wenn, dann welche? Mein Gaumen und meine Zunge sind sowieso
die letzte Instanz. Ausserdem empfindet man eh jeden Tag anders.
Wenn ich denke wie einfach ich braue, wundert es mich sowieso das da Bier
rauskommt. Und wie ich mich kenne, komme ich immer noch mehr ins Schleudern
je mehr ich rechne.
Herzlich, Hartmut
____________________ Auch wenn du am Gras ziehst, wird es nicht schneller wachsen!
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 09:51 |
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Ich hab das genau anders rum verstanden.
In der Würze selber sind wesentlich mehr IBU als die Formel berechnet.
Tinseth hat gemessen, was nachher im Bier ankommt. Und je mehr Stammwürze,
desto mehr CO2 und natürlich entsteht da ein Zusammenhang. Die Frage ist,
ob sich das so einfach übertragen lässt.
Die Versuche wurden übrigens alle mit Dolden und Hopfengaben nach
Kochbeginn vor Würzebruch gemacht.
Das Bier messen lassen und die Hopfenmenge entsprechend anpassen wäre
natürlich die genau richtige Vorgehensweise. Aber wer hat da schon die
Möglichkeit und da bleibt uns halt oft nichts anderes übrig, als mit der
Tinseth Formel die Sache annäherungsweise anzugehen.
Stefan
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 10:07 |
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Ja, Glenn Tinseth's Formel basiert auf den IBUs im fertigen Bier, also
nicht in der Würze. Dass hat er mir zumindest einmal auf Email-Nachfrage
vor einiger Zeit so bestätigt.
LG
Sandro
Edit: Tipos
[Editiert am 28.1.2014 um 10:08 von muldengold]
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 10:13 |
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Ja, Tinseth gibt den IBU-Wert für das fertige Bier an.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 310 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 12:25 |
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Ups, das hatte ich wohl falsch verstanden
Edit: Oder doch nicht?
[Editiert am 28.1.2014 um 14:15 von Boern]
____________________ Besten Gruß
Börn
_____________________
www.braukollektiv.com
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 12:29 |
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Das ist ja auch der Knackpunkt, die IBU in der Würze und im Bier
unterscheiden sich sehr.
Isoalphasäure lagert sich z.B. während der Gärung an die Hefe an.
Das merkt man auch, wenn man das Geläger probiert, gallenbitter.
Es spielt also nicht nur die Kochzeit und die Stammwürze eine Rolle,
sondern auch andere Dinge.
Bei unbekannter Nachisomerisierung versagt das eh alles.
Und wie die Bittere nachher sensorisch empfunden wird, steht noch mal auf
einem ganz anderen Blatt.
Biere mit 30 gemessenen IBU können wesentlich bitterer schmecken als welche
mit 50 IBU.
Wobei auch die Frage ist, was da gemessen wird, Betasäure ist ja auch so
ein Bitterfaktor.
Stefan
[Editiert am 28.1.2014 um 12:31 von Boludo]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 13:34 |
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Hallo zusammen,
die Tinseth-Fromel bezieht sich definitiv nicht auf das fertige Bier(egal
was er sagt). Die Tabelle die er auf seinen Seiten veröffentlicht hat
und aus der wir alle unsere Faktoren für die Berechnung beziehen hat den
Titel:
Decimal Alpha Acid Utilization vs. Boil Time and Wort Original
Gravity
Die Faktoren beschreiben also ausschließlich die Isomerisierungsraten von
Alphasäuren in Abhänigkeit von Kochdauer und
Würzekonzentration - von Bier steht da nichts und auch nichts von
Verlustraten nach der Würzegewinnung.
Den einzigsten Bezug den er in seinem Formelwerk zum Bier herstellt
beschränkt sich darauf, dass er die Hopfen-Einsatzmengen auf das Volumen
Fertigbier bezieht und nicht auf die Kaltwürzemenge - und das wars. Die
Prozesse Trubausscheidung/Gärung/Lagerung die für rund 30% an Verlusten
verantwortlich zeichnen finden an keiner Stelle Beachtung und sind auch
nirgends erwähnt.
Sollte er zur Erstellung seiner Tabelle tatsächlich die IBUs im Fertigbier
und nicht in der Würze bestimmt haben, hat er a) seine Tabelle falsch
beschriftet und b) ein wahres Wunder vollbracht. Stellt Euch das doch mal
vor:
Der macht einen Sud mit P12, kocht den 30 min, vergärt ihn bis zum Ende und
misst nun die IBU im fertigen Bier. Ergebnis 9,9 IBU.
Dann macht er noch einen Sud und ändert nur die Stammwürze von P12 nach
P13, kocht den 30 min, vergärt ihn bis zum Ende und misst nun die IBU
erneut im fertigen Bier. Ergebnis 9,5 IBU
Jetzt bekommt der Herr Tinseth es fertig in diesem komplexen Umfeld mit
gefühlten weiteren 50 Faktoren nebst Wechselwirkungen die neben der
Stammwürze(sie hat übrigens den geringsten Einfluß auf die Ausbeute)
Einfluß auf die Ausbeute haben einen alleinigen Zusammenhang zwischen der
Veränderung der IBUs im Fertigbier um 0,4 Einheiten und diesem einem Grad
Plato herzustellen - über den gesamten Braupozeß ???
Ich fall' vom Glauben ab - Halllooooo ????
@Hartmut(GrafPlato)
Ich werde später Deine an mich gerichtete Frage noch im Detail beantworten
- diese hier war nur ein kurzer Einschub
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 13:58 |
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Zitat von olibaer, am 28.1.2014 um
13:34 |
Jetzt bekommt der Herr Tinseth es fertig in diesem komplexen Umfeld mit
gefühlten weiteren 50 Faktoren nebst Wechselwirkungen die neben der
Stammwürze(sie hat übrigens den geringsten Einfluß auf die Ausbeute)
|
Stimmt, der pH Wert sollte bei der Bitterstoffausbeute eine viel größere
Rolle spielen als die Stammwürze.
Aber das heißt ja, dass wir alle unsere Hopfengaben falsch berechnen.
Die Ergebnisse passen aber gefühlt meist trotzdem einigermaßen (plusminus
10%. würd ich sagen).
Stefan
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 14:44 |
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Gefühlte 10% sind schon ok, ist natürlich schwer zu beurteilen ob man
tatsächlich in diesem Bereich liegt (außer man misst).
Oli: ich verstehe Deine Argumentationskette warum Tinseth die IBU-Messungen
- entgegen eigener Aussage - nicht im fertigen Bier durchgeführt haben soll
nicht so richtig. Was soll z.B. das Beschriftungsargument? Natürlich lässt
sich zu jeder IBU-Messung im fertigen Bier eine Stammwürze zuweisen.
Weiterhin: Trubabscheidung/Gärung/Lagerung etc. spielen zudem auch keine
Rolle, wenn er im fertigen Bier misst - egal ob 30% Verlust oder nicht. Wo
hast Du die Zahlenbeispiele her? Zudem wüsste ich jetzt auch keinen Grund
warum er in dem Punkt die Unwahrheit sagen sollte???
LG
Sandro
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Antwort 12 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 15:58 |
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Egal, welche Berechnung zugrunde liegt (bei mir ist es halt der Tinseth),
ich habe einen guten Vergleich, indem ich Kaufbier habe, dessen IBU Wert
ich kenne und die ähnlich meiner Schüttung sind. Vergleiche ich dann mit
meinem Bier (für das ich auch 30 IBU berechnet habe), so ist kein
Unterschied schmeckbar, jedenfalls von mir nicht.
Somit ziehe ich den Schluss, dass die Formel insgesamt ziemlich gut passt.
Ich benutze den Earl'schen Hopfenrechner, dem die Tinsethformel zugrunde
liegt und der mit 10% Hopfenplus arbeitet. Das hat für mich persönlich mehr
Bedeutung als eine dreistellig genaue IBU-Berechnung...anders wäre es
natürlich, wenn es krasse Bitterunterschiede gäbe.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 16:23 |
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Erst mal egal, ob die Formel Sinn macht, aber was genau hat der Tinseth da
jetzt gemacht und gemessen?
Weiß das jemand?
Stefan
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 16:30 |
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Bei dem Brand bier brau wettbewerb sind die top 10 der biere gemessen, die
IBU's stimmten ziemlich gut mit Tinseth ueberein (innerhalb von etwa 2
IBU). Besonders bei viel spaete hopfen und nachisomisierung ist die
abweichung groesser. (Das kann man ja dann unterfangen durch nach dem
kochen sehr schnell mit einem tauchkuehler auf etwas unter 80°C zu kuehlen
und erst dann die spaete hopfen gabe zu machen.)
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 366 Registriert: 11.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2014 um 17:05 |
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Zitat Glenn Tinseth:
"Over the years I've read a lot of scientific papers on the subject and
had quite a few worts and beers analyzed".
Falls es tatsächlich ein fertig gelagertes Bier ist, dann ist die
Beschriftung wirklich nicht korrekt. Sinnvoll wäre ein Diagramm für die
Hopfenausnutung in der Würze und eines für das Bier in der
Gärung/Lagerung.
Ich glaube auch nicht das er jede Stammwürze mit Kochzeit gemessen hat,
sondern die restlichen Werte einfach neu berechnet bzw. extrapoliert
hat.
Außerdem ist daraus nicht ersichtlich welche Hopfensorte mit welchen
Alpha-Werten er benuzt hat. Was mich daraus folgen lässt, das er annimt das
sich jeder Hopfen gleich verhält, ob Bitter-oder Aromahopfen.
Ist aber prinizipiell auch egal, sobald jemand mit nem älteren
Hopfenarbeitet und dann nach Kochende noch Hopfen in den Whirlpool
schmeisst, ist eh alles für die Katz. Nichts genaues weis man nicht!
Grüße
Chris
____________________ Homebrewed Stuff
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 19:02 |
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Also "Decimal Alpha Acid Utilization vs. Boil Time and Wort Original
Gravity" heißt bei mir "Alphasäureausnutzung in Abhängigkeit von Kochzeit
und Stammwürze", da steht nichts davon, dass die Isoalphasäure in der Würze
gemessen wurde.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2014 um 19:12 |
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Moin,
ich wüsste nicht, was an der Überschrift " Decimal Alpha Acid Utilization
vs. Boil Time and Wort Original Gravity" falsch sein sollte,
schließlich beeinflussen sowohl die Kochzeit als auch der Stammwürzegehalt
(im Mittel über die gesamte Kochzeit berechnet) die Bitterstoffausbeute,
und genau diese Beziehung versucht die Überschrift auszudrücken.
Da es sich um eine empirisch ermittelte Formel handelt, muss kein Verlust
an Bitterstoffen während der Gärung berücksichtigt werden.
Und im übrigen sagt der Erfinder zu seiner eigenen Formel:
Zitat: | The really cool thing
about these new equations is that they are easily customizable. I believe
the basic form is correct; by playing with the different factors, different
brewers should be able to make them fit their breweries
perfectly. |
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2014 um 22:32 |
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Hallo Sandro, Hallo Berliner, Hallo Seed7, Hallo GrafPlato, Hallo ....,
Zitat von muldengold, am 28.1.2014 um
14:44 |
Oli: ich verstehe Deine Argumentationskette warum Tinseth die IBU-Messungen
- entgegen eigener Aussage - nicht
im fertigen Bier durchgeführt haben soll nicht so richtig. Was soll z.B.
das Beschriftungsargument? Natürlich
lässt sich zu jeder IBU-Messung im fertigen Bier eine Stammwürze zuweisen.
Weiterhin: Trubabscheidung/Gärung/Lagerung etc.
spielen zudem auch keine Rolle, wenn er im fertigen Bier misst - egal ob
30% Verlust oder nicht.
Wo hast Du die Zahlenbeispiele her?
Zudem wüsste ich jetzt auch keinen Grund warum er in dem Punkt die
Unwahrheit sagen sollte???
| Natürlich lässt
sich zu jeder IBU-Messung im fertigen Bier eine Stammwürze
zuweisen:
Ein Zuweisung als eine Ursache an einen einzelnen geänderten Parameter
gelingt doch im Rahmen einer Meßreihe nur dann,
wenn alle anderen Parameter in solch einer Meßreihe identisch sind - vom
Brauwasser über die Anzahl der
Hefezellen, gleicher Kochintensität, einem identischem Gärverlauf ... und,
und, und - Probesud für Probesud.
Ändert sich nur eine Größe mehr, geht eine eindeutige Zuordnung verloren -
so zumindest hab ich das mal gelernt.
Bestimme ich nur die IBU in der Würze, muss ich mich um die sehr variablen
und kaum beherrschbaren
Fremdeinflüsse bei der Gärung nicht mehr kümmern.Bestimme ich dagegen die
IBU im Bier, kommt für eine Änderung
der Ausbeute jede Größe in Betracht die zwischen Würzegewinnung und
Abfüllung liegt.
Wo hast Du die Zahlenbeispiele her ?
Ich habe mir eines mit der Tinseth-Formel gemacht.
100 L mit P12, 100 gr Hopfengabe mit 5 % alpha, Kochdauer 30 min. = 9,9
IBU
100 L mit P13, 100 gr Hopfengabe mit 5 % alpha, Kochdauer 30 min. = 9,5
IBU
Zudem wüsste ich jetzt auch keinen Grund warum er in dem Punkt die
Unwahrheit sagen sollte???
Ich kenne den Grund auch nicht und wahrscheinlich gibt es auch keinen. Es
fehlt mir allein die
Phantasie einen sinnvollen Zusammenhang zwischen seinen Ausführungen
entlang der untergordneten
Rolle der Extraktkonzentration und einer Hopfengabeberechnung für das
Endprodukt herzustellen.
Der eigentliche wertvolle Zusammenhang den er hergestellt hat ist der, dass
sich je Teilgabe,
Präparat und Isomerisierungszeit unterschiedliche Isomerisierungsraten
ergeben und versieht
diesen Zusammenhang mit einem gebrauchsfertigen Faktor, den er entlang
einer Stammwürzekonzentration
beschreibt und begründet. Ich gehe mit einem nötigen Faktor in diesem
Zusammenhang durchaus Konform,
nicht aber in einer Begründung, dass die Stammwürze alleinig etwas
damit zu tun hätte - dem ist
einfach nicht so(Nachzulesen, oder besser eben nicht nachzulesen, da nicht
zu finden in einschlägiger
Fachliteratur aller Art).
Hier meine Favoriten entlang einer identischen Kochdauer vom Weg von der
alpha- zur Iso-alpha-Säure: - Kochtemperatur
- pH-Wert
- Kochintensität
- Gerbstoff- und Eiweißkonstellation zum Gabezeitpunkt(vor Bruchbildung
ja/nein, Vorderwürzehopfung)
- Hopfenpräparate(Dolden, Pellets, Extrakt)
- Aufteilung der Teilhopfengaben(Gerbstoffreiche Präparate am Anfang oder
am Ende der Kochung, ...)
- Homogenität der Würze und gleichmäßige Verteilung der Präparate in der
Würze
- Bereits gelöste Menge an Iso-alpha-Säure zum Gabezeitpunkt(mit
zunehmendem Gehalt nimmt die Isomerisierungsrate ab)
- Kochsystem, Technische Einrichtung
- ...
- ...
- ...
- Stammwürze
Zitat von Berliner, am 28.1.2014 um
19:02 |
Also "Decimal Alpha Acid Utilization vs. Boil Time and Wort Original
Gravity" heißt bei mir "Alphasäureausnutzung
in Abhängigkeit von Kochzeit und Stammwürze", da steht nichts davon, dass
die Isoalphasäure
in der Würze gemessen wurde.
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Eben, da steht gar
nichts. Da steht nur, dass sich während der Würzegewinnung der bereits hier
mehrfach
genannnten Größen aus alpha-Säuren Iso-alpha-Säuren bilden. Wie viel
Iso-alpha-Säuren auf dem Weg
von der Würze bis in die Flasche wieder verloren gehen, bleibt unbenannt
und ist auch in keinster Weise
von H.Tinseth dokumentiert - und auch aus dem Formelwerk heraus an keiner
Stelle ersichtlich.
In
der Tat beeindruckend. Schmeisst man die Unzulänglichkeiten einer
Tinseth-Formel mit den Unzulänglichkeiten
einer Bitterstoffanalyse(Spektralphometer - Iso-Oktan ->
Standardabweichung s 4 %, Variationskoeffiezient Vk 8%)
kombiniert mit hohen Alpha- und späten Hopfengaben in einen Topf, kann auch
mal ein zufälliges Ergebnis
als Punktlandung daher kommen, Am Ende ist es nur schön, dass es so ist wie
von Dir beschrieben ;-)
Das ist der Punkt. Je später die
Hopfengabe und je höher die dosierte Menge an alpha-Säure zu diesem
Zeitpunkt,
um so undurchsichter werden an dieser Stelle die Vorgänge die versuchen
einen Isomerisierungsgrad in einer
Formel zu beschreiben.
Sehe ich auch so. In der Konsequenz
scheidet dieses Formelwerk im alleinigen Einsatz dann wohl aus, wenn es
darum geht die Ziel-IBU für
das fertige Bier zu berechnen - frei zitiert heißt es:
Wir verlieren schon alleine bei der Hauptgärung/Nachgärung, je nach
Gärintensität, pH-Sturz, Hefegabe und
Hopfen-Gesamtgabemenge 20-30% der eingesetzten alpha-Säure. Diese
Verlustmenge beinhaltet
wiederum 30 % der bereits isomerisierten Iso-alpha-Säure.
Quelle: [5.5.1.5 Ausnutzung der
Bitterstoffe, Ludwig Narziss und Werner Back, Die Bierbrauerei, Band 2,
Technologie der Würzebereitung]
Die Tinseth-Formel ist aus meiner Sicht der Dinge nur deshalb für den
Hobbybrauer ein sinnvolles Werkzeug, weil sie Fatoren für
Isomerisierungsraten entlang eine Teilgabe beschreibt oder beschreiben
kann. Die Stammwürze als Ermittlungsgröße eben für diese
Faktoren alleinig ins Feld zu führen, halte ich angesichts der Größen die
weit mehr Einfluß auf die Bitterstoffausbeute haben und
im Versuchsrahmen ignoriert werden, für unsinnig.
Weiter bin ich mir sicher, dass H.Tinseth mit seinen Faktoren
ausschließlich Isomerisierungsraten alpha-Säure ->
Iso-alpha-Säure
im Heißbereich beschreibt(s.o.) - der verblebende Rest, der die Verluste
bis in die Flasche beschreibt, bleibt zumindest auf
seinen Internetseiten und auch in seiner Formel undokumentiert.
Angesichts der hoch gehopften Biere die gerade im Trend sind, es auf ein
paar mehr oder weniger IBU nicht ankommt, jemand Hobbybrauer
ist und das Ergebnis einfach nur schmeckt und Freude macht, spielen die
oben gemachten Aussagen keine Rolle.
Interessant wirds dann, wenn ich mich an Biertypen mit geringer Bittere
versuche( Helles, Weißbier, Saison,...) und sich die Hopfenbittere
harmonisch ins Gesamtkonzept einfügen soll.
Ich sags jetzt schon voraus: alle diese Biere werden nach bisheriger
Vorgehensweise in einem ersten Versuch zu bitter werden !
Gruß
Oli
Edit: Ergänzungen
[Editiert am 30.1.2014 um 00:12 von olibaer]
____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 29.1.2014 um 23:14 |
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Auch wenn sich das mit meiner
subjektiven Empfindung deckt:
Ich verstehe es noch nicht. Wenn Du Recht hast und Tinseth die Bittere der
Anstellwürze bestimmt hat, müssten dann nicht diese Biere, wenn sie bis zu
einem Drittel bei der Gärung verloren haben, eher zu un-bitter werden?
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 18.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2014 um 12:28 |
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Dito, das habe ich auch noch nicht ganz verstanden.
Falls das nicht zu weit führt: wie bestimmen denn professionelle Brauereien
nun eigentlich ihre Hopfengabe? Kann man das in wenigen Sätzen umreißen?
Tasten die sich über ex ante-Analysen von Probesuden ran? Mit jedem
Hopfenjahrgang neu?? Aber wenn selbst das Equipment
Zitat: | ... - Kochintensität,
- [...]gleichmäßige Verteilung der
Präparate in der Würze
... |
schon einen
erheblichen Einfluß hat, käme ein Probesud (im Hobbybrauermaßstab im Labor)
doch eigentlich schon nicht in Frage, weil die Verhältnisse im
Industriemaßstab schon wieder anders sind.
Sch..ß Quantenphysik .
[Editiert am 30.1.2014 um 12:29 von Tim]
____________________ Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2014 um 10:11 |
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Hallo Moritz, hallo Beitragsleser,
Zitat von Bierjunge, am 29.1.2014 um
23:14 | Auch wenn sich das mit meiner
subjektiven Empfindung deckt:
Ich verstehe es noch nicht. Wenn Du Recht hast und Tinseth die Bittere der
Anstellwürze bestimmt hat, müssten dann nicht diese Biere, wenn sie bis zu
einem Drittel bei der Gärung verloren haben, eher zu un-bitter
werden? |
Ich sage nicht, dass er die Bitterwerte in der Würze bestimmt hat. Ich habe
nur
die Unschärfe skizziert die auftreten kann, wenn er die Bitterwerte nicht
in der Würze
bestimmt hat, sondern im Bier...und nach seinen Aussagen hat er sie im
Bier
bestimmt (siehe weiter oben) und wenn er das sagt, sollte man das so
hinnehmen.
Weiter sage ich auch nicht, dass man diese Faktoren nicht verwenden sollte.
Nicht ohne
Grund kann man seine Hopfengaben auch in meinem Hopfenrechner nach Tinseth
berechnen
lassen und ein gutes Gelingen wird ja oft genug formuliert. Was mit den
Faktoren gut gelöst ist, ist
der hergestellte Zusammenhang zwischen Kochdauer und Ausbeute, was
grundsätzlich die Möglichkeit
bietet für einzelne Teilgaben oder Gabezeitpunkte mit gesonderten
Ausbeutefaktoren
zu rechnen. Alleine diese Vorgehensweise erhöht Richtigkeit und Präzision
gegenüber einer
Variante die über alle Teilgaben hinweg mit einer Ausbeute rechnet, der
Gesamtbitterstoffausbeute.
Das " Ausbeute beinflussende Leichtgewicht" Stammwürze in den
Zusammenhang zwischen
Kochdauer und Ausbeute mit reinzuverwurschteln hätte es nicht
gebraucht. Der einzigste
Grund warum solche ein Leichtgewicht wie die Stammwürze trotzdem in diesem
Zusammenhang
auftaucht wird wohl der sein, dass sie sich leicht, zuverlässig, von jedem
und für
kleines Geld bestimmen lässt. Das Kapitel " 5.5 Hopfung der Würze, Ludwig
Narziss und Werner Back,
Die Bierbrauerei, Band 2, Technologie der Würzebereitung" umfasst rund
40 Seiten
und geht im Rahmen der Hopfenausbeute auf alles ein was Rang und Namen hat.
Sucht man in diesem
Kapitel das Wort Stammwürze, kommt man auf folgendes Ergebnis. Anzahl
Treffer: 0
Seis drum, irgend wie scheints ja für die meisten zu passen und wer Erfolg
hat, hat erst mal recht.
Jetzt zu Deiner Frage
@Moritz(Bierjunge), die sich aus meiner Aussage:
" Ich sags jetzt schon voraus: alle diese Biere werden nach bisheriger
Vorgehensweise
in einem ersten Versuch zu bitter werden !"
ergeben hat.
Ich denke dass die Bitterstoffausbeuten der Hobbybrauer besser sind als sie
selbst annehmen bzw.
besser geworden sind - viel legen auf eine kontinuierlich kräftige Kochung
wert.
Bei kleinen, frühen Gaben lösen sich die Iso-alpha-Säuren sehr viel besser
und die Durchmischung
ist intensiver, ganz besonders in Bezug auf Dolden. Werden Biere mit hohen
IBU Werten gebraut,
kommt das nicht so sehr zum Vorschein und das Ergebnis verträgt auch
Abweichungen nach oben besser.
Die Schere zwischen Tinseth und der wirklichen Ausbeute geht ganz besonders
weit auf,
wenn ich frühe, wenige Gaben mit späten, vielen Gaben vergleiche.
Für Letzteres eignet sich Tinseth gut, für Ersteres würde ich eine höhere
Ausbeute
ansetzen als Tinseth vorschlägt. Der Effekt erhöht sich mit steigender
Stammwürze.
Ich kann das deshalb sagen, da ich ab und an meine IBU habe messen
lassen
und ich liege bei Hellen und Weißbieren bei einer Gesamtbitterstoffausbeute
von
~ 27-28 %. Gekocht wird mit Gas und Hockerkocher, reine Kochzeit 60 min.
Diese Biere
braue ich mit einer Gabe kurz nach Kochbeginn, mal mit Pellets, mal mit
Dolden
oder aus einem Mix davon - je nach dem was aufgebraucht werden muss.
Ich mache das mal an einem extremen Beispiel fest:
100 L Bock mit P17, Ziel IBU = 30, Eine Gabe kurz nach Kochbeginn mit
identischem Hopfen, 6% alpha.
Berechnung mit bekannter
Bitterstoffausbeute: 28 %
Hopfengabe(IBU:30 / bekannte Gesamtbitterstoffausbeute:28%):- 178,50 g MeinHopfen(Dolden, 6% a-Säure, kochen, 60 min),
Ausbeute:28%, IBU:30
Gabemenge 178,5 gr für 30 IBU
Berechnung nach Tinseth: 18,9%
Ausbeute
Hopfengabe(IBU:20,3 / Ausbeute nach Tinseth:18,9%):- 178,50 g MeinHopfen(Dolden, 6% a-Säure, kochen, 60 min),
Ausbeute:18,9%, IBU:20,3
Gabemenge 178,5 gr. Nach Tinseth reicht das
nur für 20,3 IBU
Die Hopfenmenge nach Tinseth erhöht,
bis auch hier die Ziel IBU = 30 erreicht werden.
Hopfengabe(IBU:30 / Ausbeute nach Tinseth:18,9%):- 264,00 g MeinHopfen(Dolden, 6% a-Säure, kochen, 60 min),
Ausbeute:18,9%, IBU:30
Gabemenge 264 gr.
Hätte ich meine Ausbeute nicht gekannt und nach Tinseth gehopft, ergäbe das
85 gr(+148%) zu viel.
Jetz rechne ich noch aus, bei
welchen IBU ich rausgekommen wäre, wenn ich die 85 gr mehr tatsächlich
gegeben hätte:
Hopfengabe(IBU:44,4 / bekannte Gesamtbitterstoffausbeute:28%):- 264,00 g MeinHopfen(Dolden, 6% a-Säure, kochen, 60 min),
Ausbeute:28%, IBU:44,4
Natürlich wird auch hier die Ausbeute etwas
niedriger sein, da die Gesamthopfenmenge zugenommen hat,
aber man kann sehen wohin die Reise geht. 30 IBU waren geplant und
rausgekommen wären über 40 IBU - und
die schmeckt man.
Ich versuche mal für die Berechnung nach Tinseth einen Tipp
abzuleiten:
Wer leicht oder schwach gehopfte Biere brauen möchte oder wer das Gefühl
hat, dass die Biere meist
zu bitter werden, sollte bei der ersten Gabe kurz nach oder zum Kochbeginn
eine höhere
Ausbeute von 15-20% annehmen, um die Gabemenge an dieser Stelle zu
reduzieren.
Bsp.: Ausbeute der Teilgabe nach Tinseth: 23 %.
+ 20 % Korrektur = 23 % + 4,6 % Korrektur = 27,6 % Ausbeute.
Wer Pellets verwendet kann mit den 20% Korrektur agieren, wer Dolden
verwendet vielleicht mit 15% Korrektur
(Bitte selber testen, rantasten)
So weit meine Sicht auf die Dinge und ich halte eine Bitterstoffbestimmung
im fertigen Bier für ~ 30€ für ein ganz
wunderbares Geburtstags-, Weihnachts-, oder was auch immer Geschenk. Zum
Geburtstag gibts die Analyse für
ein schwach gehopftes, und an Weihnachten die Analyse für ein stark
gehopftes ;-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2014 um 16:10 |
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Da fällt mir ein, dass ich den Michael Zepf letztes Jahr bei Doemens nach
dem Zusammenhang von Stammwürze und Bittertstoffausbeute gefragt habe.
Da hat er ein sehr langes Gesicht gemacht, da er mit der Frage nichts
anfangen konnte.
Die Tinseth Rechnerei scheint wirklich so eine Hobbybrausache zu sein.
Was mir auffällt: Gibt man bei einem dicken IPA, in dem eh schon jede Menge
Hopfen drin ist, gegen Ende noch mal gewaltige Mengen Hopfen zu, kommt man
sensorisch niemals auf die Bittere, die man mit Tinseth ausrechnet.
Ein Hefeweizen dagegen kommt schnell mal bitterer daher wie man gerechnet
hat, da scheint es mit der Isomerisierung wirklich besser zu klappen.
Liegt natürlich auch daran, dass bei leicht gehopften Bieren plusminis 5
IBU ein viel größerer Unterschied macht.
Insofern decken sich Olibears Erklärungen durchaus mit meinen Erfahrungen,
auch wenn diese natürlich sehr subjektiv sind.
Stefan
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2014 um 16:38 |
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Fluch und Segen von Tinseth Werten ist zugleich, dass sie empirisch
ermittelt wurden. Damit werden schnell mal Kausalitäten begründet, die
garnicht vorhanden sind. Mal als Gedankenspiel: Oli führt etwa recht weit
oben die Eiweisszusammensetzung an. Anzunehmen ist, dass (beim Hobbybrauer)
mit hoher Stammwürze auch eine höhere Eiweisskonzentration vorliegt. Somit
mehr Eiweiss das flokkuliert und Alphasäure binden kann. Das korreliert
zwar mit der Stammwürze, aber Stammwürze ist dafür nicht kausal. Ebenso
verschiebt sich dieses Verhältnis mit den Rohstoffen.
Gruß,
Andy
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Antwort 24 |
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