Senior Member Beiträge: 165 Registriert: 26.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2014 um 14:51 |
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Hi,
Ich habe mir gerade Strisselspalt von Amihopfen.de kommen lassen. Der soll
in ein Pils und ein Saison.
Mir ist erst jetzt aufgefallen, dass der Alphasäuregehalt nur bei 1,6%
liegt. Der Strisselspalt ist ja so schon sehr unbitter, aber 1,6 hat mich
doch überrascht.
Ein Singlehop fällt damit aus. Da hab ich nicht die Mengen an Hopfen für.
1. Stehen Alphasäuregehaltschwankungen und Aroma in direktem Zusammenhang?
Fehlt jetzt auch Aroma?
2. Sollte man überhaupt mit Aromahopfen bittern? Ist ja schon Verschwendung
Unmengen Aromahopfen über 90min zu verkochen. Ich habe auch mal irgendwo
gelesen, dass die Bittere von Aromahopfen (speziell bei Perle) nicht gut
wäre, sondern kratzig.
MfG
Marco
[Editiert am 29.3.2014 um 14:51 von Nansen]
____________________ Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch b(r)auen.
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Gast
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erstellt am: 29.3.2014 um 15:11 |
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Ich kann nur zu 1. was beitragen: Normalerweise findest du auf dem Etickett
bzw. der Homepage wo der Hopfen gelistet ist eine Angabe zum Aromaöl. Daran
musste dich orientieren.
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2014 um 15:17 |
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Hi, Marco,
1. Nein
2. Ja, kann man tun, das Aroma wird feiner. Verschwendung ist es m.E. nach
nie.
Bei Perle gehen die Meinungen hier im Forum auseinander. Für mich ist Perle
kein guter Aromahopfen aber ein halbwegs aromatischer Bitterhopfen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 165 Registriert: 26.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2014 um 15:59 |
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Hi Michael,
Ok, danke. Das hilft mir schon.
@JosefGroll
Aromaangaben sind leider nicht auf dem Etikett. Ist bei HuM Etiketten auch
so. Sowas hat z.B. http://www.hopfen-der-welt.de/ aber da hab ich den
Hopfen ja nicht her.
Ich frag vllt mal bei Amihopfen.de nach
MfG
Marco ____________________ Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch b(r)auen.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 29.3.2014 um 17:39 |
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Au contraire, das wurde beim
diesjährigen Doemens-Seminar sehr eindrücklich thematisiert (ja ich weiß,
das versaut den Charakter):
Zitat von Boludo, am 17.3.2014 um
12:11 | Das Problem beim Bittern mit
Aromahopfen, die sehr wenig Alpha haben ist, dass man jede Menge
Pflanzenmaterial lange kochen muss um auf die gewünschte Bittere zu
kommen.
Das kann man dann unter Umständen durchaus schmecken, da lösen sich Tannine
und sonstiges Zeug.
Am feinsten wird die Bittere tatsächlich mit Hopfenextrakt ganz ohne
Pflanzenmaterial.
Oder halt einen Hochalphahopfen. |
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.3.2014 um 07:23 |
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Hallo Marco,
ich sehe es wie meine Vorredner Boludo und Bierjunge.
Die Grundbittere gelangt in der Regel durch Hoch-Alpha-Sorten
und durch frühe Gaben in die Würze und die Präparate sind dabei so gewählt,
dass sie begleitend zum Bittereintrag, möglichst wenig
" Zusatzstoffe" in die Würze einbringen(Hopfenextrakt stellt hier das
Optimum dar. Das lässt genügend Spielraum für alles das was danach
kommt).
Die Grundbittere kann, je nach Brausorte, 30-60% der Gesamtgabe
ausmachen. Ein Hopfen mit 1,6% ist dazu nicht geeignet und das ganze
" Grün" das Du zudosierst sorgt im weiteren Verlauf nur für Probleme:
Stichwort Trubausscheidung, Benetzungsverluste, ... .
Je mehr Ziel IBU Du in Ansatz bringst und je geringer die Veredlungsstufe
der Hopfenpräparate(Extrakt->Typ90->Typ45->Dolden), um so
wichtiger wird die oben gemachte Aussage. Braust Du dagegen ein Weissbier
mit 10 IBU, ist vieles möglich.
Ein Beispiel:
Pils. Rezept von
Oli. Erstellt am 30.03.2014. Erzeugt mit Brew Recipe
Developer
Zielwerte Fertigbier:- Stammwürze: 12,50 %mas
- Menge: 50,00 l
- Bittere: 35 IBU
Hopfengabe(IBU:35 / Ø-Ausbeute:14,4%):- 200,00 g
Perle(Pellets TYP90, 1,6% a-Säure, kochen, 60 min), Ausbeute:25,3%,
IBU:16,2
- 300,00 g Perle(Pellets TYP90, 1,6% a-Säure, kochen, 20 min),
Ausbeute:15,3%, IBU:14,7
- 260,00 g Perle(Pellets TYP90, 1,6% a-Säure, kochen, 5 min),
Ausbeute:5%, IBU:4,2
- Summe g Hopfen = 760
Selbst in den 50 l moderat gehopfter Würze schwimmen am Ende 760 g
aufgequollene Hopfenpellets(von Dolden fange ich erst gar nicht an). Eine
klassische Trubausscheidung wird dadurch unmöglich - der Trubkegel wird
zerfliessen wie ein rohes Ei. Auch wenn eine andere Ausscheidungstechnik
zum Einsatz kommt, werden die Würzeverluste hoch sein.
Frage 1:
Lässt sich zumindest in der Form beantworten, dass zwischen Alpha- und
Aromaölanteil in Bezug auf Sorte, Jahrgang und Provenienz kein linearer
Zusammenhang besteht. Beides kann unabhängig voneinander nach oben oder
nach unten schwanken - in etwas so:
2009 - Sorte A - Provenienz A: Alpha 5%, Öl 1,5 %
2010 - Sorte A - Provenienz A: Alpha 6%, Öl 1,2 %
2011 - Sorte A - Provenienz A: Alpha 4,5%, Öl 1,6 %
Frage 2:
Kann man im Rahmen sehr schwach gehopfter Biere(~ < 15 IBU ) mit "ja"
beantworten, sonst mit nein.
Zitat: " Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass die Bittere von
Aromahopfen (speziell bei Perle) nicht gut wäre, sondern kratzig"
Vergiss das ganz schnell wieder ! Das kann man so und alleine nicht stehen
lassen.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 30.3.2014 um 19:56 |
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> je geringer die Veredlungsstufe der Hopfenpräparate
(Extrakt->Typ90->Typ45->Dolden)
Hmm, müßten P45er nicht "veredelter" sein, als die P90er (also mit denen
den Platz in der Aufzählung tauschen)?
In dem P45ern ist der "Grünanteil" m.W. reduziert, sie haben i.A. also
"mehr" Alphasäure, als P90er derselben Sorte.
Wie mag es mit dem Ölgehalt zwischen P45 und P90 aussehen? Als häufiger
100% Vorderwürzehopfer bin ich ja besonders auf die Öle erpicht und kann
naturgemäß nicht mit einem potenten Bitterhopfen ("wenig Grün") bittern.
Sind die Aromaöle bei P45 gegenüber P90 in etwa auch so aufkonzentriert,
wie die Alphasäure?
Uwe
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2014 um 00:41 |
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Hallo Uwe,
du hast recht - so müssen die abnehmenden Veredlungsstufen in ihrer
Reihenfolge aussehen:
Extrakt->Typ45->Typ90->Dolden
Zitat von Uwe12, am 30.3.2014 um
19:56 |
Wie mag es mit dem Ölgehalt zwischen P45 und P90 aussehen? Als häufiger
100% Vorderwürzehopfer bin ich ja besonders auf die Öle erpicht und kann
naturgemäß nicht mit einem potenten Bitterhopfen ("wenig Grün") bittern.
Sind die Aromaöle bei P45 gegenüber P90 in etwa auch so aufkonzentriert,
wie die Alphasäure?
Uwe
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TYP 90 bedeutet, dass aus 100 kg Rohhopfen, 90 kg Präparat entstanden
sind
TYP 45 bedeutet, dass aus 100 kg Rohhopfen, 45 kg Präparat entstanden
sind
Umgangssprachlich wird der Ölgehalt in % angegeben, richtig ist aber die
Angabe in ml/100 g(Randnotiz).
Wenn man jetzt weiß wie der Hopfen entlang der TYP Bezeichnung veredelt
wird und wo das Öl im Hopfen sitzt,
kann man daraus die nötigen Schlüsse ziehen, die Deine Frage
beantworten.
In jedem Fall ist es so, dass die höchste Veredlungsstufe, der
Hopfenextrakt, keine Öle mehr besitzt. Zwischen den Typen 45 und 90 bleibt
aber jede Menge Spielraum:
Ohne jetzt lange verglichen, nachgerechnet und recherchiert zu haben, sehe
ich die Merkmalsausprägungen des TYPs 45 insgesamt ganz weit vorne.
(Die Öl-tragenden Inhaltsstoffe sind in dieser Veredlungsstufe weitgehend
erhalten geblieben, aufkonzentriert wird dagegen nichts ... man gibt eben
45 kg Präparat anstatt 100 kg Dolden - der Effekt schliesst in dieser
Veredlungsvariante die Öle mit ein
)
Gruß
Oli
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2014 um 04:42 |
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Meines Wissens ist der P45 nicht zwingend 45 kg von 100 kg Rohhopfen. Es
ist ein standardisiertes Hopfenprodukt. Wenn z. B. der Strisselspalt von
Nansen nur 1,6% hat, so kann der P45 davon durchaus 8% haben. Die Pellets
werden auf einen gewünschten Alphasäuregehalt eingestellt. Der Hallertauer
Mittelfrüh ist dieses Jahr auch sehr schwach auf der Brust aber ich habe
schon P45 mit 8% gesehen.
Hergestellt wird P 45 in dem man die Lupulindrüsen (gelbes Pulver) abtrennt
und dann in der richtigen Menge dem Grünzeuch wieder zumischt. In den
Lupulindrüsen stecken wohl auch die meisten Aromaöle. Deshalb wird das
Aroma auch mit aufkonzentriert. In wieviel Prozent weiß ich aber nicht.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2014 um 06:45 |
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Hi Flying,
Zitat von flying, am 31.3.2014 um
04:42 | Meines Wissens ist der P45 nicht
zwingend 45 kg von 100 kg Rohhopfen. Es ist ein standardisiertes
Hopfenprodukt. Wenn z. B. der Strisselspalt von Nansen nur 1,6% hat, so
kann der P45 davon durchaus 8% haben. Die Pellets werden auf einen
gewünschten Alphasäuregehalt eingestellt. Der Hallertauer Mittelfrüh ist
dieses Jahr auch sehr schwach auf der Brust aber ich habe schon P45 mit 8%
gesehen. |
Was den TYP 45 betrifft, haben wir
beide recht - hier ist im Einzelfall der Hersteller zu befragen und: es
hängt von der Sorte und vom Jahrgang ab, wie weit die
Standardiesierung/Anreicherung auf einen bestimmten alpha-Wert getrieben
werden muss. In manchen Jahren ist keine nötig, in Jahrgängen wie 2013
dagegen ganz bestimmt.
Zitat von flying, am 31.3.2014 um
04:42 | Hergestellt wird P 45 in dem man die
Lupulindrüsen (gelbes Pulver) abtrennt und dann in der richtigen Menge dem
Grünzeuch wieder zumischt. In den Lupulindrüsen stecken wohl auch die
meisten Aromaöle. Deshalb wird das Aroma auch mit aufkonzentriert. In
wieviel Prozent weiß ich aber nicht. |
So ist es,
deshalb sind auch die Aromaölangaben die sich meist auf den Rohhopfen
beziehen im Umfeld von TYP 45 Schall und Rauch - das trifft natürlich auch
auf Hopfenextrakt zu, von dem man allerdings behaupten kann, dass er keine
Öle mehr bestitzt.
Wenn wir dies nun alles wissen und Rückschlüsse ziehen müssten auf
bestehende Rezepte die wir nachbrauen wollen - zu welchem Ergebnis denkst
Du sollten wir rund um die Hopfengabe und die Stopferei kommen ?
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Senior Member Beiträge: 210 Registriert: 25.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2014 um 06:55 |
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Wenn dem so ist, was ist dann für den doch sehr intensiven Hopfengeruch
beim Extrakt verantwortlich? ____________________ Havana
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 31.3.2014 um 07:29 |
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Ein mögl. Indiz auf die Standardisierung der Type 45 auf bestimmte
Alphawerte statt "100kg -> 45kg Pellets" meine ich beim Angebot etwa von
Eisemann zu sehen.
Die P90er dort "flattern" in den Alphawerten bei der Nachkommastelle,
während die P45er "glatte" Alphawerte aufweisen.
Beispiel: Tradition P90 = 6,8% / P45 8,0%.
Bei Rezepten müßte man wohl auch besser die "Form" des Hopfens (auch beim
Stopfen) angeben.
Als Hobbybrauer (=Extrakt eher ungebräuchlich) also etwa
"Dolden"/"P90"/"P45".
Sehr ungewöhnlich scheinen mir die eingangs erwähnten nur 1,6% beim
Strisselspalter.
So niedrige Werte habe selbst beim sonst eher alphaschwachen Hersbrucker
noch nicht gesehen.
Bei so niedrigem Alphawert wirft man ja dann einiges an "Grünzeug" mit in
den Topf.
Aber vielleicht ist das bei einer reinen Aromagabe geschmacklich nicht so
relevant, als wenn der Hopfen zur Bitterung lange gekocht wurde.
Uwe
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2014 um 07:59 |
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Zitat: | Wenn wir dies nun alles
wissen und Rückschlüsse ziehen müssten auf bestehende Rezepte die wir
nachbrauen wollen - zu welchem Ergebnis denkst Du sollten wir rund um die
Hopfengabe und die Stopferei kommen ? |
Einige Aromastoffe wie die Polyphenole stecken im Grünzeug. Die ätherischen
Öle und die Harze stecken in den "drüsigen Trichomen". Genau diese werden
bei P 45 aufkonzentriert. Das volle Aromaspektrum, wie bei den P90 ist das
aber vermutlich nicht. Ich denke aber das man die angegebenen Aromaöle des
Grundhopfens beim P 45 analog zur Alphasäure hochrechnen kann? Einen
Verlust an ätherische Ölen durch das Vermahlen und Mischen kann man nur
schätzen...20%??
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/09/09H051/t
2.pdf
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 165 Registriert: 26.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2014 um 08:45 |
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Hi,
eigentlich wollte ich mit dem Strisselspalt etwa so hopfen:
- VWH Strisselspalt
- Bittern: 75-90min Magnum
- kurz vor Kochende Strisselspalt
Das würde bedeuten, dass der Strisselspalt aus der VWH mit seinem
"Grünzeug" auch lange mitkocht.
Sollte ich auf die VWH mit dem Niedrigalphahopfen verzichten?
Wahrscheinlich beantwortet sich die Frage von selbst: Es kommt drauf an.
Die 60-70g Strisselpellets auf 40l machen den Kohl nicht fett. Oder?
MfG
Marco ____________________ Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch b(r)auen.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2014 um 11:22 |
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Hallo René,
Das könnte man nur, wenn im Rohstoff
zwischen alpha-Säure-Gehalt und Ölgehalt ein linearer
Zusammenhang besteht und das hatten wir weiter oben schon: den gibt es
nicht.
Nehmen wir den Jahrgang A entlang dessen man für TYP 45 100
kg Rohhopfen für Pellets mit 6% alpha, und den Jahrgang B, der für
Pellets TYP 45 mit 6% alpha 120 kg Rohhopfen benötigt. Hat der
Rohhopfen in Jahrgang A und Jahrgang B einen identischen
Ölgehalt(kann ja mal passieren), ergeben sich für das Endprodukt TYP
45 unterschiedliche Ölgehalte und das bei identischen
Alpha-Säure-Werten(6%) in Jahrgang A und B.
...Produktionsverluste mal ganz aussen vor.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2014 um 11:44 |
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Zitat aus der Sortenmappe des deutschen Hopfenbauernverbandes:
Lupulinangereicherte Hopfenpellets (Typ 45) werden meist auf einen
bestimmten
Bitterstoffgehalt standardisiert. Sie enthalten das gesamte Lupulin und
damit
die natürlichen braurelevanten Bittersäuren und Aromastoffe des
Doldenhopfens.
Das Produkt ist gekühlt gut lagerfähig.
Hi Oli,
kennt man die Werte des Rohopfen, kann man doch aber eigentlich linear
hochrechnen? Wird ein Naturhopfen von 2% Alpha auf 8% P45 Pellets
aufkonzentriert, so vervierfacht sich auch die Menge an Aromaölen.
Abzüglich eines gewissen Verlustes durch die Verarbeitung (und weniger
Polyphenole).
So sind aber immer nur Richtwerte Gesamtöl für die Sorten (von - bis)
angegeben. Mit mehr kann man dann auch nicht rechnen und die jährlichen
Schwankungen kann man nur sensorisch bestimmen, so fern sie nicht jährlich
exakt bestimmt werden. Oder habe ich irgendwo einen Denkfehler..?
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2014 um 11:56 |
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Hallo Uwe,
Zitat von Uwe12, am 31.3.2014 um
07:29 | Bei Rezepten müßte man wohl auch
besser die "Form" des Hopfens (auch beim Stopfen) angeben.Als Hobbybrauer
(=Extrakt eher ungebräuchlich) also etwa
"Dolden"/"P90"/"P45". |
Das ist der Punkt !
Ohne diese Angaben, besser noch mit Jahrgang, ergibt generell jede
Hopfengabe, egal wann gegeben und wann formuliert, überhaupt keinen
Sinn.
Für jemanden der alternierend durchs Portfolio braut hat das sicherlich
keinerlei Bedeutung, für jemanden der bewusst ein Rezept nachbraut oder im
Jahrgangsbezug Spezialitäten in ihrer Herstellung kopiert(" mei, war des
2012 er guad"), um einen bestimmten Geschmack oder Biertyp zu treffen,
schon - oder sollte es. Man wünscht sich hier ein ähnlich filigranes
Verständnis wie es beispielweise für einen bestimmten Hefestamm oder ein
Maischverfahren entstanden ist - oder mittlerweile für Wasserqualitäten
wächst.
Für mich zumindest macht das mehr Sinn, als über 10 min
Nachisomerisierungszeit einer Teilhopfengabe nebst Bitterstoffausbeute
nachzudenken, die 10% der Gesamtgabe ausmacht, und mit schlappen 3% alpha
daher kommt ;-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 502 Registriert: 31.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2014 um 09:15 |
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Den Thread abonniere ich mir mal! Hochinteressantes Thema!
Gerade im Hinblick auf Aromagaben und auch Hopfenstopfen ist ja in vielen
Rezepturen meist nur die Menge in g/l (oder einer vergleichbaren Einheit)
angegeben, aber seltenst der Hopfentyp (Dolden/90/45). Wie ich außerdem
z.B. dem Angebot auf HuM entnehme, steht nicht mal bei allen Pellets dabei,
ob es sich um die Typ 90- oder die Typ 45-Variante handelt (meist Typ
90?)!
Da scheint es also durchaus noch weiterer Differenzierung zu bedürfen! Ich
bin in letzter Zeit dazu übergegangen, nach Möglichkeit nur noch Dolden zu
bestellen, aber ich werde auf jeden Fall möglichst genau über meine
verwendeten Hopfentypen Buch führen.
Wenn man dann noch das Thema der Hopfenalterung mit dazu nimmt, wirds
gänzlich unüberschaubar... ____________________ Johnny H. - All Grain Brewing
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2014 um 12:18 |
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Hallo Johnny,
das Stopfen mit Dolden ist eine ziemliche Herausforderung, die Dinger
schwimmen besser als Styropor.
Ich hab ein mal mit Dolden gestopft und mach das nie wieder.
Die Aromaausbeute soll auch schlechter sein.
Stefan
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 502 Registriert: 31.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2014 um 13:07 |
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Ich mache seit Samstag meinen zweiten Stopfversuch mit Dolden (scheint
bisher erfolgreich zu verlaufen):
30g Dolden (etwa 1,5g/l) in ein Hopfensäckchen gepackt, zusammen mit
(geschätzt) 50 Flusskieselsteinen. Ich habe seit vorgestern nicht mehr
reingeschaut, aber da war noch nichts wieder aufgetaucht.
Der erste Versuch war mit einem Packen Glasmurmeln im Säckchen, und das ist
prompt nach ein, zwei Tagen an die Oberfläche getrieben...
Über die Aromaausbeute kann ich gar nichts sagen...
Tilo
____________________ Johnny H. - All Grain Brewing
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2014 um 13:10 |
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Was sich auch sehr gut als Gewicht eignet ist ein Bierkrug mit Henkel.
Den kann man schön mit kochendem Wasser und Alkohollösung reinigen und an
den Henkel das Hopfensäckchen festbinden.
Um einen Glaskrug zum Schwimmen zu bringen braucht es schon sehr viel
Hopfen.
Stefan
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Antwort 20 |
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