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Autor: Betreff: Maischen über Nacht
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JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.4.2014 um 11:24  

Zitat von Kubus, am 15.4.2014 um 09:34

Zitat:

Der Profi hat natürlich recht :thumbup: Ich müsste es erst nachschlagen aber ich meine, dass dies besonders bei Hoch-Kurz, also bei hohen Einmaischtemperaturen auftritt. Beta-Glukane liegen im Gerstenmalz an Proteine gebunden vor. Es gibt ein Enzym das die Esterbindung knackt und die Beta-Glukane freisetzt. Irgendwas mit Silubiase meine ich? Diese hochviskosen Polysacccharide werden dadurch wasserlöslich. Bei 50-55° werden die Beta-Glukane noch durch Glukanasen abgebaut.
Bei hohen Temperaturen über 60° arbeiten allerdings nur noch die freisetzenden Enzymen und die abbauenden sind schon im Ar...

Vielleicht fördert Rühren die Freisetzung?


Sorry fürs Off-Topic, wen es nicht interessiert, bitte ignorieren. :)

Richtig recherchiert, die Beta-Glucan-Solubilase arbeitet optimal bei 62 °C, pH 6,8 und löst das Beta-Glucan aus der Proteinmatrix. Das gelöste Beta-Glucan liegt zunächst nicht als Gel vor, erhöht aber einfach gelöst schon die Viskosität. Die abbauenden Enzyme sind: Endo-1,3-Betaglucanase mit einem Optimum kleiner 60 °C und pH 4,6, die Endo-1,4-Betaglucanase mit einem Optimum bei 40-45 °C und einem pH von 4,5-4,8 und die Exo-Betaglucanase mit einem Optimum von kleiner 40 °C und einem pH von 4,5. Die Weichen werden hier hauptsächlich in der Mälzerei gestellt. Ist das Malz hinreichend cytolytisch gelöst, also die Modifikation und Homogenität hinreichend hoch, sollte man weniger Probleme haben. Mit einer tiefen Einmaischtemperatur kann man zwar den Beta-Glucan-Gehalt dämpfen aber nie beliebig niedrig halten. Das Malz muss also schon entsprechend cytolytisch gelöst sein. Wie man auch sieht, ist der pH-Wert der Maische auch sehr wichtig.
Kommen nun auch noch zu hohe Scherkräfte hinzu, wird aus dem gelösten Beta-Glucan ein Gel, das die Viskosität stark erhöht und Probleme beim Läutern und vor allem beim Filtrieren des Bieres macht. Durch starkes Rühren steigt natürlich auch der Enzym-Substrat-Kontakt und könnte die Umsetzung natürlich steigern, dieser Effekt dürfte aber hinsichtlich des gelösten Beta-Glucans gering sein. Den größeren Effekt bringt das Zerkleinern von Partikeln und die Bildung von Beta-Glucan-Gel mit sich. Beta-Glucan-Gel macht mehr Probleme als gelöstes Beta-Glucan. Es bildet sich nach Narziß vor allem bei hoher Beta-Glucan-Konzentrationen, tiefen Lagerkellertemperaturen, langer Lagerzeit, höherem Alkoholgehalt und natürlich Scherbeanspruchung.

Rheologisch ist Maische eine sehr komplexe Angelegenheit, da sich alle Parameter zeitlich verändern. Sowohl die Partikelgrößen, als auch der Gehalt und Zustand gelöster Stoffe und die Temperatur ändern sich ständig.

Gruß, Ludwig


Weisst du was das heisst? Mein Gedächtnis ist gar nicht so schlecht wie ich immer denke. Das ist immerhin bestimmt 15 Jahre her das ich das an der Uni gehört habe ;)

Jan
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cyme
Beiträge: 597
Registriert: 16.12.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 23.4.2014 um 07:51  
Nachdem der Sud die letzten Tage von 15°C auf 19°C aufgewärmt wurde, bescheinigt mir die Spindel einen Vergärungsgrad von ~80%. Heute Abend wird der Sud von der Hefe abgezogen und mit 7,5g/L Hopfen gestopft. Die Spindelprobe schmeckt fruchtig, leugnet die knapp 8% vol nicht und endet wie man es von angepeilten 78 IBU erwartet. Wenn der Stopfhopfen dann noch die Nase füllt, kann mein Gaumen jeden Abend an die US-Westküste reisen.
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Ursus007
Beiträge: 742
Registriert: 7.8.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 14:09  
Hallo "Übernacht"-Eulen ;) ,

bevor ich diesen Thread entdeckte, war mir nicht bekannt, dass man es auch so machen kann. Daraufhin mein Samba Pale Ale auf diese Weise gemaischt.

Freitag Abend (vor ein paar Wochen) ca. 20:00 angesetzt und stehen lassen. Am nächsten Morgen umgefüllt, zum Läutern und dann das übliche weitere Programm. Somit war ich am Samstag dann schon um ca. 14:00 Uhr fertig, die Eintages-Sessions haben mich erst gegen Abend zur Ruhe kommen lassen. Angestellt dann aber am Abend, aber das ist ja keine Arbeit mehr und man muß danach nicht mehr sehr viel reinigen.

Und seit Beginn der Woche sind die Flaschen in der Kühlung, das Ergebnis ist jetzt schon toll. Weiß nicht, was da noch besser werden soll ...

Kurzum: Mach ich mal wieder! Danke für die Vorstellung dieser Methode.

Ursus


[Editiert am 5.6.2014 um 14:10 von Ursus007]



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Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich der Königin ein Kind.
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cyme
Beiträge: 597
Registriert: 16.12.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 19:55  
Schön zu hören, dass es auch bei dir geklappt hat! Falls jemand angst hat, durch zu langes Maischen würde das Bier zu trocken werden, den kann ich beruhigen. Dieser Sud kam mit richtig viel Restsüße raus, durch die hohe Temperatur der Kombirast. Der spätere Temperaturabfall über Nacht hat nichts mehr gemacht, bis der einsetzt sind wohl die ganzen Enzyme schon denaturiert.
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Ursus007
Beiträge: 742
Registriert: 7.8.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 20:09  

Zitat von cyme, am 5.6.2014 um 19:55
Falls jemand angst hat, durch zu langes Maischen würde das Bier zu trocken werden, den kann ich beruhigen. Dieser Sud kam mit richtig viel Restsüße raus, ...

Kann ich absolut bestätigen. Ohne einen Anflug von Mastigkeit ... Genial einach, einfach genial!


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Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich der Königin ein Kind.
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