Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 09:14 |
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Hallo zusammen,
bei meinem letzten Bier war ja da Ziel ein leichtes Bier ohne viel Bittere
und Hopfenaroma zu erzeugen, ist auch fast gelungen. Denn :
Ganz ohne eine Aromagabe ist ein Bier ja langweilig. Deshalb habe ich (da
das Paket schon mal auf war) von den Magnum Typ 45 Pellets - 40g 10
Minuten vor Kochende beigegeben; ergibt laut Rechner der
Müggelland-Brauerei ca. 0.8g/l Öl und ein dezentes Aroma. Und das kann man
sogar schmecken. Leicht zitronig.
Mich irritieren nun die Berichte laut denen Magnum ein muffiges
Knoblaucharoma habe. Dies konnte ich nicht feststellen. Liegt das eventuell
daran, dass der Hopfen 10min mitgekocht wurde ?
Hintergrund: ich möchte am 4.Mai wieder ein "Sommerweizen" auf Gutmannbasis
brauen. Dieses Jahr allerdings mit mehr Aroma. Dazu wollte ich eigentlich
meine Cascadereste (Einer meiner Nachbarn hat letztens beim Brauen
angefangen meine Aromasorten zu rauchen ...) in den Whirlpool geben. Jetzt
überlege ich, ob ich nicht noch Magnum dazugebe - wegen des recht frischen
Geschmacks - möchte mir aber keine Knofelnoten einfangen.
Gruß
Tim
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Senior Member Beiträge: 225 Registriert: 24.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 23.4.2014 um 13:22 |
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Hi,
also ich kann bei Magnum nicht wirklich Zitrone ausmachen. Ich finde den
Hopfen als Aromagabe generell ungeeignet, was nicht heissen soll, dass es
keinen Bierstil gibt, der damit harmoniert. Ich habs einmal als Aromagabe
versucht und hat mir nicht gerade zugesagt. Aber da es eher leichte
Magnumnoten hatte gings schon. Hab auch mal Met mit Magnum gestopft. Der
Knoblauchgeschmack hat mich fast aus den Latschen gehauen, ein Fall für den
Gulli. In Regensburg gibt es eine Gaststätte, die eigenes Bier braut. Das
schmeckt ebenfalls nach Knoblauch und entfernt nach frittierten Fisch. Ein
widerliches Gebräu. Lustig war, das irgendwelche Stammtischler gegenüber
saßen und ebenfalls schimpften
Nimm für Zitrus Cascade und/oder Amarillo.
Gruß
Biermesch
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 13:33 |
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Magnum ist halt ein Bitterhopfen, mit dem man üblicher Weise keine
Aroma-Gaben macht. Citra, Sorachi Ace oder Amarillo kommen da gut, Cascade
ist mir schon zu Nahe an der Grapefruit. Für so ein Citrus betontes Weizen
wäre mir die Gutmann Banane aber zu schwermütig.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 17.7.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 13:48 |
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 995 Registriert: 17.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 13:55 |
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Wenn du wirklich ein Zitronenaroma haben willst, dann kann ich den Kazbek Hopfen schwer empfehlen. Kann mir aber auch nicht
vorstellen, dass der gut zur Gutmann-Hefe passt. Den Magnum kann ich mir
auch nicht als Aromagabe vorstellen, schon garnicht bei einem "Sommerbier"
das ja vermutlich eher leichter werden soll.
Grüße,
Max
[Editiert am 23.4.2014 um 13:56 von braugnom]
____________________ Konverter Kleiner Brauhelfer ⇒ Forum
Dieser Text gilt gleichermaßen für Männer, Frauen und Vegetarier. Nur aus
redaktionellen Gründen wird lediglich die männliche Form verwendet.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 14:08 |
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Für dieses knoblauchartige ist meisens Dimetyhltrisulfid (DMTS)
verantwortlich. Die eine Sorte hat mehr, die andere weniger. Auch machen
Erntezeitpunkt und Weiterverarbeitung anscheinend einen Unterschied.
Typischer Kandidat neben Magnum ist z.B. auch Summit. DMTS erfährt bei
Lagerung einen Zugewinn. Man sollte "Risikosorten" daher nur frisch
verwenden.
Gruß,
Andy
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 14:16 |
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Wird DMTS durch das Kochen ausgetrieben ? Falls ja, nach welcher Zeit ist
man sicher ?
Grüße
Tim
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 23.4.2014 um 14:25 |
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Ich hatte diesen knoblauchartigen Geruch auch vor Jahren bei einem
Magnum.
Da das im Forum nicht jeder nachvollziehen konnte, habe ich es damals schon
eben auf die Carge geschoben, von der ich bekommen hatte.
Ein aktueller Magnum riecht unauffällig, ich habe ihn aber noch nicht zum
Brauen genutzt.
Dieses "knoblauchartige" kocht sich aber raus, habe ich damals gemerkt. Ich
brauchte aber schon die ganzen 90min bis der Geruch ganz verschwunden
war.
...allerdings mag die Nase auch getäuscht worden sein und es hätten auch
60min getan.
Anekdote: eine Bekannte war ganz begeistert, als wir im "rhoihessische"
wandern waren und sie dort wild wachsenden Hopfen gefunden hat (ob das was
Magnumartiges war, weiß ich nicht).
...die zur Dekoration mitgenommenen Proben entwickelten im Wohnzimmer aber
so viel "Knoblauch", daß er gleich wieder rausflog!
Seit dem ist für mich "Knoblauch" beim Hopfen synonym für (ungehobelten)
wilden Hopfen, denn hier in der Gegend vorgefundener Wildhopfen hat auch
eine Knoblauchtendenz.
Uwe
[Editiert am 23.4.2014 um 14:25 von Uwe12]
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 14:27 |
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Das entsteht wie DMS auch erst beim Kochen aus irgendwelchen Vorläufern.
Leider hat es einen Siedepunkt von 165-170°C, da wird wohl kaum was
ausdampfen...
Gruß,
Andy
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 14:32 |
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Heißt das entweder meine Charge hat DMTS oder
sie hat keins ? Und wenn sie welches hat, dann kann ich da eh nichts gegen
machen ?
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 15:22 |
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So kann man das wohl formulieren. Vielleicht ist die ganze Sache aber auch
komplexer und in das Knoblaucharoma spielen noch andere Verbindungen
hinein. Das würde erklären, warum oft geschrieben wird, dass es ausgekocht
werden kann.
Bei DMTS mit einem Dampfdruck von 1,42hPa (DMS: 527 hPa) kann ich mir nicht
vorstellen, dass dies die Würze wieder verlässt. Vielleicht zerfällt es
weiter?
Gruß,
Andy
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 15:36 |
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Es zerfällt ab 80°C.
Beim Stopfen bringt einem das aber nichts.
Als ich mal ein IPA mit Summit gemacht und da ich den Hopfen nicht kannte,
hab ich auch überall was von Knoblauch und Zwiebelgeruch gelesen.
Da war aber nichts, ganz im Gegenteil, Summit ist ein toller Hopfen.
Stefan
[Editiert am 23.4.2014 um 15:37 von Boludo]
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 16:44 |
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Ich persönlich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Magnum einen Zitronen
Geschmack abgibt. Habe hier auch schon aus lauter Paranoia einen Thread
gestatten, weil zwei meiner Sude leicht säuerlich nach Zitrone schmecken.
Als "Fehlerquelle" konnte ich den Magnum ausmachen, welchen ich in den zwei
Suden nutzte. Von Knoblauch jedoch keine Spur.
Auch der Geruch des Hopfens erinnerte an eine würzige Zitrone. Kann es
irgendwie an einer bestimmten Ernte liegen?
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 23.4.2014 um 16:53 |
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Zum Thema Ausdampfen: viele hoch siedende Substanzen haben azeotrop mit
Wasserdampf einen sehr viel niedrigeren Siedepunkt als "solo". Da die
Löslichkeit in Wasser bei den höheren Thio-Ethern (DMxS) immer stärker
gegen null tendiert, ist die in der Würze gelöste Menge, von der wir hier
reden, auch sehr gering - ich könnte mir also schon vorstellen dass man
auch die längerkettigen Sulfide beim Kochen austreiben kann.
Und auch ganz interessant fand ich die hier - DM DS ist scheinbar
auch ein typischer Bier-"Off-flavour":
http://www.aroxa.com/multi-purpose/multi-purpose-flavour-st
andards/dimethyl-sulphide
http://www.aroxa.com/beer/beer-flavour-standard/dimethyl-di
sulphide/
http://www.aroxa.com/multi-purpose/multi-purpose-flavour-st
andards/dimethyl-trisulphide
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 17:06 |
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M. W. ist der Magnum ein Abkömmling von Galena, einem amerikanischen Hopfen
und einer männlichen Hallertauer Pflanze. Der Galena widerum ist ein
Produkt des Idaho-Zuchtprogrammes von 1978 und stammt vom Brewers Gold und
einer offenen Befruchtung ab. Na ja, jegliche Einkreuzungen von Humulus
Lupulus Americanus können vermutlich irgendwann für Zitrusaromen sorgen...
Ich selber habe beim Magnum allerdings noch keine
bemerkt. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 23.4.2014 um 17:47 |
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Es kann sogar am Anbaugebiet liegen, den Einfluss ist bei Hopfen
Vergleichbar wie bei Trauben.
Ingo
[Editiert am 23.4.2014 um 17:47 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 18:40 |
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Zitat von flying, am 23.4.2014 um
17:06 | M. W. ist der Magnum ein Abkömmling
von Galena, einem amerikanischen Hopfen und einer männlichen Hallertauer
Pflanze. Der Galena widerum ist ein Produkt des Idaho-Zuchtprogrammes von
1978 und stammt vom Brewers Gold und einer offenen Befruchtung ab. Na ja,
jegliche Einkreuzungen von Humulus Lupulus Americanus können vermutlich
irgendwann für Zitrusaromen sorgen...
Ich selber habe beim Magnum allerdings noch keine bemerkt.
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Also sowas wie eine regressive Mutation?
Deine Aussage bezüglich des plötzlich auftretenden zitronenartigen
Geschmacks/Aromas ist durchaus nachvollziehbar. Jedoch verstehe ich dann
nicht, warum das nicht mehreren aufgefallen ist. Es müsste doch innerhlab
einer oder mehrerer Ernten aufgetreten sein. Bis zu meinen betroffenen
Suden habe ich Magnum auch immer für die neutralste Alphasäurenquelle
gehalten, welche ich bei deutschem Hopfen erhoffte. Auch bei meinem ersten
IPA war dies nicht der Fall. Wobei der Cascade dies hat verschleiern
können.
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 18:46 |
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Besteht immer noch die Möglichkeit, dass Dir der falsche Hopfen geschickt
wurde..?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 18:53 |
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Dies will ich bestimmt nicht ausschließen. Vor allem weil in der gleichen
Lieferung 4 Kilo ungeschrotetes CaraHell anstelle von 1 Kilo geschrotetes
CaraHell versandt wurde. Da würde es mich auch nicht wundern, wenn der
Hopfen falsch gekennzeichnet wurde.
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 20:23 |
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Ich frag mal bei dem Lieferanten (Hopfen-der-Welt = Hahngold ) an, was es
mit diesem Sonderposten Magnum auf sich hatte.
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Antwort 19 |
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