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Autor: Betreff: Höhere Vergärgrade durch offene Vergärung
Posting Freak
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Bierwisch
Beiträge: 1512
Registriert: 15.5.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2014 um 07:23  
Hallo Hobbybrauer,

in einem Dokument, das hier mal verlinkt wurde („Die Kunst gezielter Oxydation“) wurde u.a. der Einfluß von Sauerstoff während der Gärung auf den EVG untersucht.

Bei meinem aktuellen Sud habe ich darum mal das Gärröhrchen weggelassen und einfach nur ein sauberes Küchenhandtuch zum Abdecken des Gärbehälters benutzt.

Was soll ich sagen – es funktioniert! Gestern abend (sechster Tag bei 20°C) war die Notti aus erster Führung noch voll am Arbeiten und die Messung ergab 80% SVG. Das ist für meine Verhältnisse einiges über den sonst üblichen Werten.

Habt ihr sowas auch schon beobachtet?

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2014 um 07:28  
Wie soll denn das gehen?
Da ist doch nur CO2 über dem Bier, da kommt doch kein Sauerstoff rein, egal ob offen oder zu.

Stefan
Profil anzeigen Antwort 1
Moderator
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Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2014 um 08:06  
Moin,

das Gärröhrchen übt keinen Gegendruck aus, daher würde ich es mit der offenen Gärung gleichsetzen. Trotzdem ist die Beobachtung interessant und mir neu.

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Bierwisch
Beiträge: 1512
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2014 um 08:11  
Das habe ich auch gedacht, aber es scheint zu funktionieren: guckst Du hier

Auch wenn es hier um Wein/Most geht, sollte es auch mit Bier möglich sein.


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Der Klügere kippt nach!
Profil anzeigen Antwort 3
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ZeroDome
Beiträge: 1478
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2014 um 08:43  
Ich nutze schon lange keine ein Gärrörchen mehr und habe keine höheren Vergärgrade als früher festgestellt bei gleicher Vorgehensweise. Nur durch andere Umstände. Den Artikel werd ich aber mal lesen :)


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Viele Grüße
Dominic
Profil anzeigen Antwort 4
Moderator
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Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2014 um 09:17  
Ein Super-link, vielen Dank. Vor allem die Zusammenfassung am Ende sollte jeder Hefeinteressierte lesen.

Allerdings wird es für uns in der Praxis schwierig, da wir üblicherweise mit Luft belüften und nicht mit Sauerstoff. Im Baumarkt gibt es diese Minischweißsets mit Sauerstoff, aber auch in der Apotheke, Handelsname "O-Pur". Tricky ist der Einsatz sicher, d.h. man sollte wissen, was man tut, sonst gibt es Pappdeckel pur. Also bei schleppender, nicht stockender Gärung ab der zweiten Hälfte. Wer wagt es?

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
Profil anzeigen Antwort 5
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Bierwisch
Beiträge: 1512
Registriert: 15.5.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2014 um 09:21  
Hallo Hans,
solange Du das Bier nicht filtrierst, sollte nix schlimmes passieren - die Hefe verstoffwechselt den überschüssigen Sauerstoff.

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
Profil anzeigen Antwort 6
Moderator
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2014 um 11:02  
Ein Unterschied zur Biergärung, der mir auffällt:
Wir arbeiten mit viel mehr Hefe, als bei der Weinbereitung...wobei ich die Angabe 10-20g/hl Hefeeinsaat nicht genau verstehe: ist das 10-20g Trockenhefe?
Wahrscheinlich stellt sich die Frage einem Winzer gar nicht. M.W. arbeiten alle professionellen Winzer mit Trockenhefe.
Nimmt man das halt mal an, kommen wir bei unserer Biergärung auf 10-20g Trockenhefe auf 20l, also die fünffache Einsaatmenge!

Interessant die Geschichte mit den Sterolen, die etwa in komplexen Hefenährmedien enthalten sind (Heferindenextrakt).
Mein Versuch damals mit und ohne Gabe dieser Additive brachte aber keinen Unterschied im Vergärgrad.
Der getunte Ansatz zeigte aber einen schnelleren Extraktaufbau und halt mehr "Biomasse" (worauf ich ja eigentlich erpicht war).

Fraglich auch, ob bei der Biergärung über die Oberfläche viel Sauerstoff aufgenommen werden kann, da wir hier noch eine mehr oder weniger mächtige Kräusenschicht haben.
Bei Weingärungen sind "Kräusen" eher selten - ich kenne aber keine professionellen Gärbilder, hatte nur bei manchen Fruchtweinen mal eine wenige mm dünne Schaumschicht, meist aber nur eine glatte Flüssigkeitsoberfläche, weil die Gasbläschen meist sofort platzen.
...in späteren Gärstadien hat auch die Biergärung kaum noch Kräusen, aber da bringt die Sauerstoffbeimpfung nicht mehr so viel schreiben sie.

Uwe
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 7
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cyme
Beiträge: 597
Registriert: 16.12.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2014 um 15:40  
Ich bin gerade über einen Interessanten Artikel zum Thema Sauerstoff und Bierhefe gestolpert:
http://morebeer.com/articles/how_yeast_use_oxygen
Profil anzeigen Antwort 8
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JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2014 um 17:23  

Zitat von Bierwisch, am 25.4.2014 um 09:21
Hallo Hans,
solange Du das Bier nicht filtrierst, sollte nix schlimmes passieren - die Hefe verstoffwechselt den überschüssigen Sauerstoff.

Gruß,
Bierwisch


Ja und nein. Wenn das Bier schon oxidiert ist, bringt die Hefe es auch nicht mehr unbedingt. Aber ich denke das bei den kalten Temperaturen im Gärkeller Oxidation nicht so schnell von statten geht.

Jan
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