Servus miteinander,
da ich vor 1,5 Wochen endlich wieder die Möglichkeit hatte zu brauen kann
ich euch einen momentanen Stand meines Hefetests mitteilen.
Brautage waren 17 & 18.06.
Es wurde 2x der gleiche Sud, ein Bockbier mit angestrebten 16,9% Stammwürze
gebraut.
Zur Schüttung:
62,5 % Wiener Malz
25% Melanoidin Malz
12,5% Cara Red
Maischprogramm
Eingemaischt bei 45 Grad
1. Rast bei 45 Grad - 5 mins
2. Rast bei 50 Grad - 20 mins
3. Rast bei 63-64 Grad - 5 mins
Ab hier Dekoktion, weiter gehts mit Teilmaische:
4. Rast bei 68 Grad - 15 mins
5. Rast bei 72 Grad - 20 mins
Kochen - 10-12 mins
Danach Aufmaischen
6. Rast bei 72 Grad - 15 mins
Hopfen
Verwendet wurde Tradition in 3 Gaben auf ca 22 IBU
Herausgekommen sind 2 Sude a 23 Liter mit 1x 17,2 Grad Plato und 1x 15,66
Grad Plato.
Das Ergebnis des zweiten Tages schiebe ich auf eine etwas schlampigere
Arbeit und abgelenkt sein, weil der Brauvorgang für Japanische Studenten
mitgedreht wurde
Beide Sude wurden gesplittet, somit habe ich 4 Eimer mit Bier.
Hefe
Die folgenden Hefen habe ich bei Simon (Schnapsbrenner) bestellt und im
Einsatz:
Für den 17,2 Grad Plato Bock
1x Whitelabs WLP 050 - Tennessee Whiskey Yeast
1x Whitelabs WLP 045 - Scotch Whiskey Yeast
Für das 15,66 Grad Plato Bier und damit knapp kein offizieller Bock
mehr:
1x Whitelabs WLP 070 - Bourbon Yeast
1x Whitelabs WLP 700 - Flor Sherry Yeast
Zum momentanen Stand:
Whitelabs WLP 050 - Tennessee Whiskey Yeast
Nach 10 Tagen Gärung habe ich einen Restextrakt von 7,43° Plato, SEVG
56,8%, 4,98% alc.
Geschmack & Geruch:
- Geruch: Während der Gärung erinnert mich der Geruch sehr stark an
Blaubeere, sehr fruchtige Noten sind zu erkennen
- Geschmack: deutlich erkennbare Whiskey Noten, sehr malzig, mit
erkennbarer aber nicht dominanter Bittere im Nachtrunk, leicht nussige
Note, rund im Geschmack
Whitelabs WLP 045 - Scotch Whiskey Yeast
Nach 10 Tagen Gärung habe ich einen Restextrakt von 3,6° Plato, SEVG
79,07%, 6,93% alc.
Geschmack & Geruch:
- Geruch: Während der Gärung erinnerte mich der Geruch an rote Beeren sowie
Kirschen, sehr fruchtig
- Geschmack: deutlich erkennbare Whiskey Noten, Malzig, leichte schärfe auf
der Zunge (wahrscheinlich durch den Alkohol), nicht ganz so rund wie der
Geschmack mit der Tennessee, aber sehr angenehm
Whitelabs WLP 070 - Bourbon Yeast
Nach 9 Tagen Gärung habe ich einen Restextrakt von 4,84° Plato, SEVG
69,09%, 5,51% alc.
Geschmack & Geruch:
- Geruch: Während der Gärung vor allem in der Anfangsphase dachte ich es
hätte jemand Gülle ausgefahren (in Bayern sagen wir g'odelt), je weiter die
Gärung fortschreitet erinnert einen der Geruch an Weißbier Hefe und wird
etwas fruchtiger und "bieriger"
- Geschmack: deutlich erkennbare Whiskey Noten, Malzig, ähnlich der
Tennessee jedoch milder und runder
Whitelabs WLP 700 - Flor Sherry Yeast
Nach 9 Tagen Gärung habe ich einen Restextrakt von 4,13° Plato, SEVG
73,63%, 5,87% alc.
Geschmack & Geruch:
- Geruch: sehr fruchtig, leicht säuerliche Note
- Geschmack: deutlich wahrnehmbare säuerliche Note die aber nicht zu
aufdringlich ist, erinnert an Wein
Mein momentanes Fazit
Die Whiskey Hefen entwickeln vor allem fruchtige Noten im Geruch und einen
sehr malzigen Geschmack mit den typischen Whiskey Noten. Ich denke mit
einer Fassreifung im Whiskey Fass könnte man diesen Bieren den letzten Kick
verleihen. Jedoch sind sie jetzt bereits geschmacklich ein Hit.
Die Sherry Hefe ist entgegen der Beschreibung kein "Slow Fermentor" und war
bis jetzt schneller als 2 von 3 Whiskey Hefen. Wie die Beschreibung auch
hergibt entwickelt diese Hefe typische säuerliche Weinnoten die aber sehr
angenehm sind.
Sonntag werde ich den Scotch Whiskey Sud abfüllen. Den anderen Suden, vor
allem dem Tennessee Sud, werde ich noch einige Tage gönnen bis Sie in die
Flasche kommen.
Wenn diese Biere nach der Nachgärung / Reifung das einhalten, was sie jetzt
bereits versprechen, dann freue ich mich schon auf 4 echt geniale Biere.
Ich werde weiter berichten wenn die Biere fertig sind!
Viele Grüße
Michael
[Editiert am 30.6.2014 um 14:00 von Zangoran]