Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 28.11.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.5.2014 um 11:26 |
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auf der seite
http://hb.ikma.de/index.php?title=L%E4utern_mit_einem_L%E4ute
rboden
steht unter anderem
"Nach guten 15 Minuten kann man die ersten Liter Trübwürze abziehen. Am
Anfang läuft die Würze nie blank, weshalb diese Würze zurück in den Bottich
gegeben werden muss! Dafür wird der Auslaufhahn SCHRÄG NACH OBEN gedreht,
der Hahn komplett geöffnet und mit einem Litermaß die trübe Würze
aufgefangen. Der Auslaufhahn muss so weit nach oben gedreht werden, bis
seine niedrigste Stelle am Auslauf ÜBER dem Senkboden liegt!"
und
..Wenn während des Vorderwürzelaufes oder der Nachgüsse dieselben
plötzlich wieder eintrüben kann man den Hahn etwas schließen, was meistens
die Trübung wieder beseitigt. Läuft die Würze dagegen sehr blank, kann der
Hahn weiter geöffnet werden. Der Auslauf muss aber immer oberhalb des
Senkbodens liegen!
Das verstehe ich nicht. Bin auf der Fehlersuche für meinen letzten
milchigen Stout Sud auf diese Anleitung gestossen.
Wie Kann denn der Auslauf oberhalb des Senk respektive Läuterbodens liegen.
Was ist da gemeint?
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2014 um 11:31 |
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Ich hab das so jetzt noch nie gemacht, aber vermutlich will man vermeiden,
dass Luft unter das Blech kommt.
Wenn du eine milchige Würze hattest, dann liegt das nicht an einem nicht
verdrehten Hahn.
Stefan
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 10 Registriert: 6.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.5.2014 um 11:39 |
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Damit ist gemeint, dass das Niveau/Höhe vom Auslauf der Würze
(Läuterhahn/Läutergrand) höher liegen "muss" als die Höhe des
Senkbodens/Läuterbodens.
Es geht darum, dass durch ein Leerlaufen des Hahnes bzw der Leitung ein Sog
entstehen würde,
- der den Treberkuchen zusammenziehen u undurchlässig machen würde
(langsamerer bis gar kein Würzedurchfluß mehr)
- bzw Trubteilchen durch den Senkboden ziehen würde, was zu einem "trüben
Abläutern" führen würde.
____________________ "Leut' sauft's, die Brauerei braucht leere Fässer!"
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 10 Registriert: 6.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.5.2014 um 11:42 |
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Ok, natürlich könnte auch Luft unter den Läuterboden gelangen, wie Stefan
schreibt.
Das würde zu vermehrter Sauerstoff-Aufnahme der Würze u somit Oxidation
führen (kernigerer Biergeschmack u dunklere Bierfarbe).
Aber auf Sauerstoffeintrag bzw Oxidation würde ich daheim nur bei einem
Pils achten.
____________________ "Leut' sauft's, die Brauerei braucht leere Fässer!"
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 10 Registriert: 6.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.5.2014 um 11:46 |
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ok schade, habe gerade ein "wunderschönes" schaubild mit Paint angefertigt,
aber kann es nicht hier hochladen.
[Editiert am 20.5.2014 um 11:47 von Justen]
____________________ "Leut' sauft's, die Brauerei braucht leere Fässer!"
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2014 um 11:48 |
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Luft unter dem Blech ist nicht wegen der Oxidation schlimm, sondern
verhindert ein vernünftiges Läutern.
Ob die Hahndrehmethode geeignet ist, dies zu verhindern, weiß ich nicht.
Aber wichtig ist natürlich auch, dass man nicht mit einem langen Schlauch
und großem Höhenunterschied einen großen Unterdruck erzeugt, das zieht den
Treber wirklich zusammen und das war´s dann.
Stefan
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2014 um 11:50 |
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Moritz hat sich da mal ziemlich gute Gedanken gemacht und die Sache
perfektioniert:
Stefan
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 28.11.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.5.2014 um 12:12 |
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Ich fasse mal zusammen und beschreibe Fehler von mir die zu einem milchig
trüben Sud geführt haben können.
Es war der zweite Sud Holländisches Stout. Das erste ist super lecker
geworden.
Diesmal habe ich slber geschrotet und das wohl zu grob.Jedenfalls sah der
Treber so aus
Die Ausbeute an der Vorderwürze war deutlich zu gering 11pl statt knapp
15pl.
Um das ganze zu retten habe ich einen starken kleinen Sud angesetzt habe
einen Würzegehalt von über 20pl gehabt und die Sude verschnitten.
Vermutlich habe ich die Läuterruhe nicht lange genug und beim starken Sud
fast gar nicht eingehalten. in Verbindung mit der zu groben Schrotung und
fehlender Spelzen eine miese Filterung über den Treber.
Dazu dann noch zu schnell ablaufen lassen und vermutlich trub
mitgezogen.
Gärung verlief normal . Abgefüllt mit Speise . Nach Zwei Tagen (die S04
geht scharf ran) wegen starken Plopp an der Flasche nachgärung abgebrochen
und in die Kaltreifung.
Jetzt nach einer Woche noch genauso milchig wie am Anfang. Der Geschmack
war beim Jungbier grässlich und wird jetzt geniessbar aber nicht lecker.
Rezens ist gut.
Kann ich ausser lange warten und lagern noch was tun?
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2014 um 12:28 |
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Keine Ahnung, was da schief lief, aber ich überbewerte trübe Würze beim
Läutern nicht all zu sehr.
Was mir eher Sorgen macht:
Zitat: | Gärung verlief normal .
Abgefüllt mit Speise . Nach Zwei Tagen (die S04 geht scharf ran) wegen
starken Plopp an der Flasche nachgärung abgebrochen und in die
Kaltreifung. |
Du kannst Die Gärung nicht durch Kälte stoppen, die Hefe macht immer
weiter, wenn auch ganz langsam.
Abgesehen davon ist das sau gefährlich, da muss nur mal eine Flasche warm
werden und dann fliegt sie Dir um die Ohren.
Ich würd das Bier ganz schnell trinken!
Hast Du die Speise denn berechnet?
Und bist Du Dir sicher, dass Du nicht zu früh abgefüllt hast?
Wenn die S-04 nach 2 Tagen in der Flasche schon so einen Druck aufbaut, ist
was faul. Die braucht normal immer relativ lang, bis sich überhaupt was bei
der Nachgärung tut.
Pass bitte auf.
Stefan
[Editiert am 20.5.2014 um 12:29 von Boludo]
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 28.11.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.5.2014 um 12:35 |
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Speise waren 3 Liter Würze vom 30l Sud abgenommen. Hauptgärung
augenscheinlich nach 5 Tagen vorbei Würze auf 4,5 runter stabil ab dem
dritten Tag also seit 2 Tagen beim abfüllen.
Kann ich das ganze in den Gärbottich zurückgeben schauen ob sich noch was
zuende gärt. Filtern soweit wie möglich um den Trub rauszukriegen und
letztlich mit berechneter Menge Zucker oder extrakt neu abfüllen.?
[Editiert am 20.5.2014 um 12:37 von Theo1960]
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2014 um 13:00 |
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Ja klar kannst Du das machen.
Musst halt sauber arbeiten.
Den Trub filtern kannst du vermutlich vergessen, lass lieber ne Weile
stehen und warte, bis er sich absetzt.
4,5P Restextrakt kann sein, hört sich aber für die S-04 ziemlich viel
an.
Und wenn Du 10% Speise genommen hast, dann hört sich das nicht nach
gerechnet an.
Faustformeln sind bei der Speiseberechnung nicht das gelbe vom Ei, kann
klappen, kann aber auch ziemlich schief gehen.
Stefan
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 239 Registriert: 29.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2014 um 14:50 |
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Ich hab jetzt schon bei mehreren Hobbybrauern beobachtet dass trübe Würze
wieder in den Läuterbottich zurück geschüttet wurde. Das habe ich auch mal
versucht und keine deutlich klareren Biere bekommen. Meine Biere waren
schon vorher relativ klar. Ich vermute dass durch den Würzebruch, einen
gescheiten Whirlpool, das Filtern durch einen Sputnikfilter nach dem
Würzekochen, das Umschlauchen vorm Abfüllen und gescheite Kühlstellung vor
dem Trinken (1-2 Tage) bereits von meiner Seite genug gemacht wird. Die
Filterwirkung durch den Treber ist daher nicht noch zusätzlich nötig.
Ich denke auch das nach oben drehen des Hahnes eher mit der Luftblase zu
tun hat.
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 18.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2014 um 16:50 |
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Zugegeben, ich bin Anfänger. Aber nachdem sich ALLE Quellen einig sind,
dass man korrekt Schroten muss, weil man den Treber als Filter braucht;
dass man sorgsam läutern muss, bis es blank läuft; sich Leute den Kopf über
bessere und noch bessere Läuterboden bzw. -schläuche machen...
...glaube ich mit Abstand nicht, dass man das auch einfach weglassen kann,
wenn man an anderer Stelle so arbeitet wie alle anderen auch...
Christian
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Antwort 12 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 7.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 21.5.2014 um 11:16 |
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Zitat von Justen, am 20.5.2014 um
11:39 | Damit ist gemeint, dass das
Niveau/Höhe vom Auslauf der Würze (Läuterhahn/Läutergrand) höher liegen
"muss" als die Höhe des Senkbodens/Läuterbodens.
Es geht darum, dass durch ein Leerlaufen des Hahnes bzw der Leitung ein Sog
entstehen würde,
- der den Treberkuchen zusammenziehen u undurchlässig machen würde
(langsamerer bis gar kein Würzedurchfluß mehr)
- bzw Trubteilchen durch den Senkboden ziehen würde, was zu einem "trüben
Abläutern" führen würde. |
Tach zusammen,
ich hatte vor, nachdem Reinfall mit dem 1/2 " Hahn, einen zwei " Hahn zu
verbauen und mir ein Läutersieb dadrüber zu installieren. Heisst das jetzt,
dass das Läutersieb unter die tiefste Stelle vom Hahn muss und wenn ja, wie
filtert ihr dann ? Kommt dann noch mal ein Sieb direkt vor den Hahn ?
Fragen über fragen.
Grüsse vom Theo
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 21.5.2014 um 11:42 |
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Nein, der Einlass des Läuterhahn muss natürlich unter dem Senkboden
abzweigen. Dass man sonst nicht läutern könnte hast Du klar erkannt!
Worum es in diesem Thread aber geht, ist dass der Auslass des
Läuterhahn (idealerweiser) niveaumäßig oberhalb des Senkbodens liegen
sollte. Dann steht nämlich wie in einem Siphon immer Würze unter dem
Senkboden, und es kann auch im schlimmsten Fall nie Luft durch den Hahn
zurück unter den Senkboden gelangen.
Denn Luft unter dem Senkboden kann das Läutern zur Hölle machen: Was
passiert wohl, wenn ein Würzetropfen durch ein Siebboden-Loch nach unten
möchte, und gleichzeitig ein Luftbläschen mit dem selben Druck
durchs selbe Loch nach oben? Klassische Pattsituation.
Das ist aber wie gesagt eine Idealanordnung, kein zwingendes Muss.
Mit dem Zusammenziehen des Trebers durch Saugdruck hat das eher weniger zu
tun, dafür ist die Länge (und die Art der Anbindung) des Schlauches
entscheidender. Zwei oder drei Zentimeter Hahn-Höhe hin oder her haben da
eher wenig Einfluss, und wenn ein Schlauch dranhängt, überhaupt keinen.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.5.2014 um 12:43 |
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Zitat: | Ich hab jetzt schon bei
mehreren Hobbybrauern beobachtet dass trübe Würze wieder in den
Läuterbottich zurück geschüttet wurde. Das habe ich auch mal versucht und
keine deutlich klareren Biere bekommen. Meine Biere waren schon vorher
relativ klar. Ich vermute dass durch den Würzebruch, einen gescheiten
Whirlpool, das Filtern durch einen Sputnikfilter nach dem Würzekochen, das
Umschlauchen vorm Abfüllen und gescheite Kühlstellung vor dem Trinken (1-2
Tage) bereits von meiner Seite genug gemacht wird. Die Filterwirkung
durch den Treber ist daher nicht noch zusätzlich
nötig. |
Das wiederum stellt die Entwicklung der Läuterbottiche in den letzten 200-
300 Jahren dann doch eher in Frage....
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Antwort 15 |
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