Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 10.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.7.2014 um 10:35 |
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Hallo zusammen,
ich plane schon seit längerem ein Bier im Trappisten-Style nachzubrauen.
Und dann erstmal irgendwo einlagern und nicht weiter darüber nachzudenken.
Nun finde ich das Rezept von "mein Sudhaus" am
originelsten/herausfordernsten - also muss es das sein.
http://meinsudhaus.de/bier-rezepte/obergaerige-biere/trappi
sten-bier/
Allerdings stellen sich mir da drei "technische" Fragen:
1) Die verschiedenen Zucker und der Honig erhöhen die Stammwürze, sodass
man erst während des Hopfenkochens die 19°P erreicht? Sehe ich das richtig?
Oder muss ich erst mit den Nachgüssen
die 19°P erreichen, dann schießt mir der Extraktgehalt während des Kochens
hoch und ich muss hinterher stärker verdünnen?
2) Haben die zusätzlichen Zutaten (Kandiszucker, weißer Zucker, Honig)
Einfluss auf die Refraktometer- bzw. Spindel-Messungen?
3) Ich hatte schon ein, zwei Mal probleme bei der Flaschengärung. Nun bin
ich mir nicht sicher, ob ich auch hier mit Zucker für die Nachgärung
arbeiten soll, zumal in dem Bier schon extremst viel Zucker ist? Oder hat
das irgendwelche Auswirkungen auf die Standardberechnung? Grünschlauchen
ist mir bei dem Rezept aber auch zu heikel.
[Editiert am 12.7.2014 um 11:03 von flip]
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Senior Member Beiträge: 455 Registriert: 5.9.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.7.2014 um 10:47 |
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Hallo flip,
vielleicht solltest du das Rezept verlinken, dann kann man dir evtl. besser
weiterhelfen.
Die Stammwürze ist der Extraktgehalt, den deine Würze aufweise, wenn du die
Hefe zugibst, also alles andere vorbei ist. Man landet recht selten dort,
wo man glaubt zu landen, denn es gibt viele Parameter wie Maischarbeit,
Verdunstung beim kochen und so weiter, aber das weißt du ja sicher. Ich
würde mich einfach an das Rezept halten und nach dem Kochen entsprechend
verdünnen. Du kannst auch grob abschätzen, wie sehr die Zuckergabe die
Stammwürze treiben wird und vor dem kochen schon kontrollieren, ob es in
etwa passt, dann kannst du die Hopfung anpassen, evtl. länger kochen damit
mehr verdunstet und so weiter. Sollte deine Ausbeute sehr vom Plan
abweichen, kannst du auch die Zuckergabe nochmal korrigieren, damit das
Verhältnis der Beiträge zur Stammwürze ungefähr erhalten bleibt.
Bei der Flaschengärung ist es wichtig, dass du das Bier komplett ausgären
lässt, was bei alkoholreichen Bieren schonmal dauern kann, weil die Hefe
nicht mehr besonders auf Zack ist, wenn der Alkoholgehalt steigt. Das gilt
aber immer, egal ob die StaWü mit Malz oder Zucker erreicht ist, denke ich.
Dann mit Zucker abfüllen und fertig.
Falls du Gärprobleme während der HG beobachtest, solltest du auch die
Nachgärung kontrollieren und nicht pauschal nach einer Woche oder so
kaltstellen, denn es kann sein, dass diese auch schleppend verläuft.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.7.2014 um 10:49 |
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Flip,
das Rezept aus "mein Sudhaus" kenne ich nicht, daher eine algemeine
Antwort.
Im allgemeinen wenn viel (>5%) Zucker benützt wird gibt man den erst
nach der Hauptgaerung zu. Die hefe arbeitet die einfachen bis komplexeren
Zucker der reihe nach ab, bekomm sie am anfang sehr viel einfache Zucker
ist die Chance höher das die gaerung stockt. Deshalb die Zuckermenge als
Nachtisch geben.
Ueber Honig ist immer viel Diskussion, wann dazu geben. Ich mache es
einfach nach der hauptgaerung.
Das heißt also du musst die Rezeptur ohne extra Zucker durchrechnen um die
Zielwerte bei dem Maischen zu wissen.
Rechne auch mit dem extra an Wasser das du zugibst um all den Zucker zu
lösen.
Fuer die Flaschengaerung einfach Zucker benützen.
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2014 um 11:29 |
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"Trappistenbier" ist ein weiter Begriff. Soll es dunkel oder hell werden?
Für den Anfang würde ich ein (helles) Tripel vorschlagen. Pilsner Malz,
heller Zucker, Saazer, Goldings und/oder Hallertauer Hopfen. Die Westmalle
Hefe aus der Flasche gestrippt, oder von ner Hefebank. Die
Hefeaktion vom Schnapsbrenner läuft ja noch ... WLP530 gäbe es da für nen
schlanken Kurs.
Dunkle Biere sind aufgrund des zwingend erforderlichen dunklen
Zucker sirups schon schwieriger, aber nicht unmöglich. Gute Rezepte
gibt es da. Den Zucker macht man so (Antwort 21). Das Ergebnis ist mit dem gekaufen
D-180 durchaus vergleichbar! Versuche mit dunklem Kandiszuckerbrocken oder
Honig würde ich mir verkneifen, das wird einfach nicht wie gewollt...
[Editiert am 12.7.2014 um 11:33 von Kurt]
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 10.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2014 um 18:39 |
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Entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde, mir kam da kurzfristig die WM
dazwischen.
Ich hatte den Link zum Rezept oben noch nachträglich hinzugefügt.
@Kurt:
Ich hätte mich jetzt einfach an das Rezep von Mein Sudhaus gehalten, würde
aber im Zweifel den Honig und Kandiszucker 1:1 mit normalem Haushaltszucker
ersetzen?
Dann sind es nahezu die Zutaten, die du vorschlägst, mal abgesehen von den
Haferflocken.
@Seed:
Aber den Zucker erst nach der Hauptgärung hinzugeben... das wäre ja direkt
in die Flaschen?! Wäre das nicht so, als wenn ich mit einer riesen Menge
Zucker aufkarbonisieren würde?
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2014 um 19:27 |
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Zitat von flip |
@Seed:
Aber den Zucker erst nach der Hauptgärung hinzugeben... das wäre ja direkt
in die Flaschen?! Wäre das nicht so, als wenn ich mit einer riesen Menge
Zucker aufkarbonisieren würde? |
Wenn die Gaerung nach lässt den (gelösten) Zucker in das Gaerfass geben und
weiter gaeren lassen.
Ingo
[Editiert am 14.7.2014 um 19:28 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 10.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2014 um 20:31 |
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Ok, und dann noch einmal so ca. eine Woche? Also ich habe jetzt einmal mit
zwei wochen für die Hauptgärung geplant, inklusive einmal zwischendurch
umschlauchen. Oder schon früher den Zucker hinzugeben?
Und mein Extrakt ändert sich doch dann noch nachträglich nach oben (minus
des Wassers in der Lösung), wenn ich den Zucker hinzugebe? Kann ich das
berechnen?
Also ich müsste ja mit weniger als 19°P vergären?
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2014 um 21:23 |
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Zitat von flip, am 14.7.2014 um
20:31 | Ok, und dann noch einmal so ca. eine
Woche? Also ich habe jetzt einmal mit zwei wochen für die Hauptgärung
geplant, inklusive einmal zwischendurch umschlauchen. Oder schon früher den
Zucker hinzugeben?
Und mein Extrakt ändert sich doch dann noch nachträglich nach oben (minus
des Wassers in der Lösung), wenn ich den Zucker hinzugebe? Kann ich das
berechnen?
Also ich müsste ja mit weniger als 19°P vergären?
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Gaerung laesst sich nicht planen
Umschlauchen erst nach der Zuckergabe und wenn die gaerung sich wieder
soweit beruhigt hat.
Ingo
[Editiert am 14.7.2014 um 21:25 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 06:17 |
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Tut mir leid, ich mag diese "Mein Sudhaus" Rezepte einfach nicht. Da sind
immer Unmengen an Caramalz im Spiel. Der Haferanteil ist nichtmal das
Problem, den hat das "Tripel Karmeliet" auch. Brau das Bier was du
möchtest. Ich würde Dir nur raten erstmal nicht mehr als 10% Zucker zu
verwenden und über die vorgeschlagenen 16% Carahell noch mal drüber
nachzudenken ...
Habe mir jetzt mal die Rezepte genauer angeschaut:
Altbier: 19% Caramünch
Maibock: 33% Caramalze
Weizenbock: 23% Caramalze
Weizenbier: 20% Carahell
IPA: 12% Röstgerste ?!?
Was bitte ist da los?
[Editiert am 15.7.2014 um 12:19 von Kurt]
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 10.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.7.2014 um 19:34 |
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Alles klar, ich habe heute "versucht" mit dem Braumeister möglichst hoch zu
kommen. Abgesehen davon, dass mir die Würze das ein oder andere Mal aus dem
Deckel geschossen ist (das lag wohl an den sechs Kilo Malz) habe ich gegen
Ende hin ein bischen zu stark verdünnt und somit "nur" 18°P erhalten.
Der kleine Automat schafft also tatäschlich 19°P, wenn man denn will. Es
sind jedenfalls ~18 Liter heraus gekommen.
Die Schüttung war 4kg Pils, 1kg Münchner und 1kg CaraHell.
Der hohe Anteil der letzten beiden rührt daher, dass ich nichts anderes
mehr hatte. Aber ich denke, das passt so gut zusammen. Wird also recht
Malzbetont. Ich würde das Fass erstmal zwei Wochen lang stehen lassen, dann
so ca. 600g normalen Zucker hinzugeben und noch mal ne Woche warten, dann
umschlauchen, abfüllen und es in den Keller stellen und vergessen.
Guter Plan?
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.7.2014 um 21:01 |
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Ohne Dich verunsichern zu wollen, aber bei so einem belgischen Starkbier
ist eigentlich gerade der Witz, dass es sehr hoch vergoren und trocken
ist.
Bei derart viel Cara Hell wird das sehr schwierig.
Stefan
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 10.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.7.2014 um 23:07 |
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Ah, kein Problem. Ich bin auch gerne bereit, negative Erfahrunen zu
sammlen.
Normalerweise bereite ich mich auch ein wenig mehr auf den Brautag, nur
heute gab es kurfristig ein kleines Fenster.
Hatte nur gelesen, dass man CaraHell bis zu 30% Anteil in ein Weizen geben
kann und bis zu 20% in den Rest der obergärign Biere.
Da ich bisher immer den Malzcharakter im Bier geliebt habe, dachte ich, mit
20% mache ich erst einmal nicht so viel falsch. Zumal das Originalrezept
(von dem nicht mehr viel übrig geblieben ist) auch in dieser Region
angesiedelt war.
Mal abwarten, was das wird.
Aber wenn ich das richtig sehe, dann wirken doch die ziemlich langen Rasten
dem CaraHell entschieden entgegen? Also ich habe jetzt 60min bei 65°C und
40min bei 72°C gemacht.
[Editiert am 20.7.2014 um 23:08 von flip]
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Antwort 11 |
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