Newbie Beiträge: 9 Registriert: 23.5.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 11:03 |
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Moin zusammen,
da ich aus familiären Gründen regelmäßig in Österreich bin, ist mir das
österreichische märzen aufgefallen, speziell das von Schloss Eggenberg. Die
einzigen Märzen, die man bei uns im Norden bekommen kann, sind die etwas
dunkleren, stärkeren, wie zum Beispiel Schwabenbräu. Auch lecker, aber ganz
was anderes.
Nun frage ich mich, ob jemand ein authentisches Rezept hat.. bei MMuM hab
ich noch nix passendes gefunden - oder an falscher Stelle gesucht?
Es sollte sehr hell sein, knapp 12 % Stammwürze und knapp 5% Alkohol.
Malling-Hopfen hab ich mir schon besorgt.. hat jemand ne Idee? Hab mit der
Suche hier noch nichts gefunden, was mich überzeugt hat.
Viele Grüße
Tom
____________________ Nunc est bibendum.
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 21.8.2014 um 11:18 |
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 5.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 11:24 |
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Grüße Dich!
Ich würde einfach das Rezept von hier nehmen:
http://www.maischemalzundmehr.de/
und zwar das
Märzen/Oktoberfest
Dörpfest - Bier
Die Rezeptur ein bißchen abändern:
Statt einer Wiener-Münchnermalz-Mischung läßt Du das Münchner weg
und nimmst einfach nur 5,5 kg Wienermalz.
50-100g Cara Aroma dazu, und geringfügig mehr Nachgüsse.
Dann solltest Du auf knappe 12 Grad Plato kommen.
Das sind die Mengen für 25l Bier.
Wie würde Dir das gefallen?
Gruß,
Schorschi ____________________ Hausbräu ist Charakterbräu
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Antwort 2 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 12:02 |
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Servus, hatte ich schonmal.
50/50 WieMa PiMa
Hefe 34/70 12-12 Grad 80-83% EVG
90 Min. Kochen BH nach Eiweisbruch AH 10 Min. vor Ende 23-25 IBU ( sind ein
bisschen stärker gehopft als die Müncher hellen)
Hallertauer Bitterhopfen und Aromahopfen
57 Grad einmaischen
55 Grad 10 Min.
62 Grad 50 Min.
65 Grad 20 Min.
72 Grad 20 Min.
78 Abmaischen
Viel Spaß
[Editiert am 21.8.2014 um 12:03 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 3 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 23.5.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 12:12 |
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Moin,
ja, das klingt gut . Ich werde aber den Malling nehmen, der ist
im Eggenberg laut Etikett auch drin.
Die 34/70 muss ich noch besorgen. Ich hätte allerdings eine S-23 da, würde
die auch gehen?
Viele Grüße
Tom ____________________ Nunc est bibendum.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 12:16 |
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Man sollte vielleicht noch dazu sagen, dass in Österreich so ziemlich jedes
helle untergärige Bier als "Märzen" verkauft wird.
Das muss nicht unbedingt was mit dem zu tun haben, was man in Deutschland
klassischerweise unter Märzen versteht.
Stefan
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 32 Registriert: 29.7.2014 Status: Offline
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erstellt am: 21.8.2014 um 12:22 |
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Servus,
um einen "richtigen" Rezepttipp" zu bekommen muss mal definiert werden was
unter einem "österreichischen Märzen" verstanden wird!
In Österreich ist ein Märzen ein ganz anderes Bier als das, was man in
einem deutschen oder gar amerikanischen Lokal bekommen würde, wenn man ein
Märzen bestellt. Märzen ist die gängigste Bierbezeichnung in Österreich.
Mit dem ursprünglichen Märzenbierstil hat unser Märzenbier
allerdings wenig zu tun.
Hält man sich an Max Delbrücks vor 100 Jahren erschienenes
Brauerei-Lexikon, dann findet man Märzenbier nur unter ferner liefen: Es
wird als letztes der dunklen Lagerbiere nach dem Münchner und dem
Nürnberger gelistet. Will man es näher wissen, lohnt ein Blick in Karl
Michels 1897 verfasstes Lehrbuch "Der praktische Bierbrauer", wo erwähnt
wird, dass es solche Märzenbiere damals sowohl in Bayern als auch in Wien
und Umgebung gegeben hat, auch da aber nur als Randsorte: Gemeinsam war
ihnen offenbar nicht nur die relativ dunkle Farbe, sondern auch eine
kräftige Hopfung und eine hohe Stammwürze. Die Stammwürze von Märzenbieren
betrug damals 15 Prozent, lag also knapp unter den Bockbieren, die von 16
Grad Stammwürze aufwärts aufweisen.
Was für ein Unterschied zu dem, was wir heute in allen Supermärkten und in
vielen Gasthäusern als Märzen angeboten bekommen! Bei uns in Österreich
verwenden der (rechtlich verbindliche) Biercodex und die Bierstatistik die
Termini Märzenbier und Vollbier als
Synonyme . Und sie bezeichnen ein Bier, das seit Österreichs
EU-Beitritt 1995 nur elf Grad Stammwürze haben muss und das vordem mit
zwölf Grad auch nicht an seine historischen Vorgänger herangereicht hat.
Natürlich ist ein Bier mit elf bis zwölf Grad Alkohol auch süffiger als ein
Bier, das eher einem Bockbier entspricht. Das, was man heute in Österreich
als Märzenbier kennt, entspricht ganz und gar nicht den internationalen
Vorstellungen. Da ist Märzen eher das, was man in Österreich als
Spezialbier braut. Märzen gilt in Deutschland als Festbier, das eine
Stammwürze von mindestens 13 Grad haben muss, meist aber deutlich über 13,5
Grad hat. Das ergibt vollmundige, meist sehr viel dunklere und oft sehr
wenig gehopfte Biere. Diese Biere sind fast immer näher an dem, was das
historische Märzenbier war.
Der österreichische Brauereiverband zu Beginn des Jahres 2010 einen
Bierfächer unter das bierliebende Publikum gebracht, aus dem "Märzenbier
österreichischer Brauart" als eigener Stil beschrieben wird. Und weil der
Fächer gemeinsam mit dem Doemens Institut in Bayern erstellt wurde, kann
man hoffen, dass sich ein wenig herumspricht, dass österreichisches Märzen
etwas anders ist als das, was man sich anderswo unter dem Stil erwartet.
Ich hoffe das hilft bei der Suche nach einem "Märzenbier österreichischer
Brauart" Rezept, und verdeutlicht, dass dieses kein dunkles Festbier
mit hoher Stammwürze ist...
Beste Grüße,
Arnox
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 11.5.2011 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 13:00 |
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Hi
Wie wäre es denn mit dem Rezept des Klein-Schwechater Lager von Hanghofer?
____________________ Gruß Bitti
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 776 Registriert: 8.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 13:07 |
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Meinst ein österreichisches Märzen wie heutzutage oder anno dazumal?
Denn wie anno dazumal kannst es direkt von Ottakringer derzeit beziehen,
nnennt sich "Wiener Original" und schließt an, an die ersten Märzen damals
unter der Zeit von Dreher.
Wenn eher so wie heute gedacht, dann nimm ein Rezept das sich an einem
deutschen "Hellen" orientiert, ggf noch etwas gelblicher, wie der
Hintergrund hier im Forum.
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 15:05 |
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Hallo.
Eggenberg schreibts auf die Flaschen:
Eggenberger Märzen:
Pilsner und Cara, Hopfen Malling
Eggenberger Hopfenkönig:
Pilsner und Saphir
Hefe ist immer die W34/70 bei 9 Grad
Brauwasser wird entmineralisiert und aufbereitet
Dekoktion.
Was mir neu war: Das Alkoholfreie wird mit einer eigenen Hefe Produziert,
nix mit Pasteurisieren. Wer weiß hierzu was näheres?
Grüsse
Hansbauer
____________________ Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert
bauen kann jeder.
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Antwort 9 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 23.5.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 16:22 |
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..na dann werde ich mir die 34/70 wohl mal bestellen.
vielleicht folgendes Rezept für etwa 20l
Schüttung
2000g Pilsener
1500g Wiener
200g CaraPils
HG 17,5l
NG 13l
aufbereitet auf eine RA von 0°
dann wie von Gambrinus vorgeschlagen
57 Grad einmaischen
55 Grad 10 Min.
62 Grad 50 Min.
65 Grad 20 Min.
72 Grad 20 Min.
78 Abmaischen
Würzekochen 90 Min,
20g Malling (ca. 7,5%) als Vorderwürzehopfung
15g 10 Min vor Schluss
10 Min. Nachisomerisierung
Dann mit der 34/70 vergären.
Es sollte dann was ziemlich helles mit einer Bittere von ca. 25 dabei
rauskommen.. könnte das passen?
Gruß
Tom
____________________ Nunc est bibendum.
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Antwort 10 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 16:28 |
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Hm... ob du mit dem Cara einen so guten EVG bekommst weiß ich nicht.
Schaumal durch nahezu alle Kaufbiere haben einen EVG von über 80%
Ich weiß auch nicht, warum jeder Hobbybrauer Cara in die maische wirft
Ich mache das ja auch aber nicht bei jedem Bier
[Editiert am 21.8.2014 um 16:29 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 102 Registriert: 27.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 17:11 |
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Hallo Tom,
ich habe das oben zitierte Hanghofer'sche Rezept schon mehrfach in
verschiedenen Abwandlungen gebraut.
Meistens mit ca. 2/3 Wiener, Rest Pilsner und Münchner in veränderlichen
Anteilen, und (jaha, ich weiß )
ein paar wenige Prozent Cara.
Gemaischt mit Dekoktion bzw. dem Earl'schen Kochmaisch-Verfahren.
12-13°P
24IBU, 10-12°C kalt vergoren mit 34/70 oder WLP838
Ist immer sehr lecker geworden.
Das Wasser sollte eine niedrige RA haben. Ein Sud mit unbehandeltem
Ost-Münchner Leitungswasser (18°dH gesamt, 12°dH RA) schmeckte nicht so
gut.
Der letzten Sud mit 2/3 WieMa und 1/3 PiMa und 80% Osmosewasser ist recht
hell geworden, ist noch in der Nachgärung, aber schmeckt schon
vielversprechend.
Grüße
Matthias ____________________ "Eigentlich ist ja schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem!"
(Karl Valentin)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2014 um 22:01 |
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abo
____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 21.8.2014 um 23:41 |
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Zitat von Arnox, am 21.8.2014 um
12:22 | Servus,
um einen "richtigen" Rezepttipp" zu bekommen muss mal definiert werden was
unter einem "österreichischen Märzen" verstanden wird!
In Österreich ist ein Märzen ein ganz anderes Bier als das, was man in
einem deutschen oder gar amerikanischen Lokal bekommen würde, wenn man ein
Märzen bestellt. Märzen ist die gängigste Bierbezeichnung in Österreich.
Mit dem ursprünglichen Märzenbierstil hat unser Märzenbier
allerdings wenig zu tun.
Hält man sich an Max Delbrücks vor 100 Jahren erschienenes
Brauerei-Lexikon, dann findet man Märzenbier nur unter ferner liefen: Es
wird als letztes der dunklen Lagerbiere nach dem Münchner und dem
Nürnberger gelistet. Will man es näher wissen, lohnt ein Blick in Karl
Michels 1897 verfasstes Lehrbuch "Der praktische Bierbrauer", wo erwähnt
wird, dass es solche Märzenbiere damals sowohl in Bayern als auch in Wien
und Umgebung gegeben hat, auch da aber nur als Randsorte: Gemeinsam war
ihnen offenbar nicht nur die relativ dunkle Farbe, sondern auch eine
kräftige Hopfung und eine hohe Stammwürze. Die Stammwürze von Märzenbieren
betrug damals 15 Prozent, lag also knapp unter den Bockbieren, die von 16
Grad Stammwürze aufwärts aufweisen.
Was für ein Unterschied zu dem, was wir heute in allen Supermärkten und in
vielen Gasthäusern als Märzen angeboten bekommen! Bei uns in Österreich
verwenden der (rechtlich verbindliche) Biercodex und die Bierstatistik die
Termini Märzenbier und Vollbier als
Synonyme . Und sie bezeichnen ein Bier, das seit Österreichs
EU-Beitritt 1995 nur elf Grad Stammwürze haben muss und das vordem mit
zwölf Grad auch nicht an seine historischen Vorgänger herangereicht hat.
Natürlich ist ein Bier mit elf bis zwölf Grad Alkohol auch süffiger als ein
Bier, das eher einem Bockbier entspricht. Das, was man heute in Österreich
als Märzenbier kennt, entspricht ganz und gar nicht den internationalen
Vorstellungen. Da ist Märzen eher das, was man in Österreich als
Spezialbier braut. Märzen gilt in Deutschland als Festbier, das eine
Stammwürze von mindestens 13 Grad haben muss, meist aber deutlich über 13,5
Grad hat. Das ergibt vollmundige, meist sehr viel dunklere und oft sehr
wenig gehopfte Biere. Diese Biere sind fast immer näher an dem, was das
historische Märzenbier war.
Der österreichische Brauereiverband zu Beginn des Jahres 2010 einen
Bierfächer unter das bierliebende Publikum gebracht, aus dem "Märzenbier
österreichischer Brauart" als eigener Stil beschrieben wird. Und weil der
Fächer gemeinsam mit dem Doemens Institut in Bayern erstellt wurde, kann
man hoffen, dass sich ein wenig herumspricht, dass österreichisches Märzen
etwas anders ist als das, was man sich anderswo unter dem Stil erwartet.
Ich hoffe das hilft bei der Suche nach einem "Märzenbier österreichischer
Brauart" Rezept, und verdeutlicht, dass dieses kein dunkles Festbier
mit hoher Stammwürze ist...
Beste Grüße,
Arnox |
Super Post, Arnox!
Was spricht übrigens gegen die 100% Wiener Malz im Hanghofer Rezept?
Gruß, Peter
[Editiert am 21.8.2014 um 23:42 von Mistral]
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Senior Member Beiträge: 102 Registriert: 27.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.8.2014 um 06:50 |
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BTW:
Das Hanghofer'sche Rezept gibt es in zwei Versionen:
Die ältere Fassung mit 100% Wiener
In meiner Fassung des Buches stehen 70% WieMa, 20PiMa und 10 MüMa, und so
wird's auch als Mischung von HuM verkauft.
Von der Farbe kommt's in etwa aufs gleich raus, letzteres schmeckt aufgrund
des Anteils an Münchner Malz etwas malziger. Aber ob das authentisch ist?
____________________ "Eigentlich ist ja schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem!"
(Karl Valentin)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.8.2014 um 07:00 |
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Dazu möchte ich nur
mal kurz mein letztes IPA anbringen: 10% Cara Hell, Rest Pilsner, ein wenig
Weizen => 83% (Kombirast bei 65°C)
Also auch mit Cara ist sowas gut möglich.
[Editiert am 22.8.2014 um 07:02 von cosmophobia]
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Antwort 16 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 23.5.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.8.2014 um 07:05 |
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Moin,
mein Gedanke beim Einfügen vom Cara war, dass es auf dem Eggenberg ja auch
angegeben ist, und das ist ja eigentlich mein Ziel.
Hab gestern abend noch mal auf ne Flasche gucken können, da stand, wie
Hansbauer ja schon geschrieben hat, was zum Malz drauf: Helles und
Karamell. Sollte aber vielleicht weniger Cara rein ?
Gruß
Tom ____________________ Nunc est bibendum.
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Antwort 17 |
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