Member Beiträge: 66 Registriert: 23.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 08:44 |
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Ich habe gestern (nach ca 1 Woche Reifung im Kühlschrank) meinen letzten
Sud gekostet und er schmeckte etwas nach Weißbier, also Ester.
Hier kurz die Eckdaten:
80%PiMa
15%WeizenMalz
5%CaraPils
24 IBU mit Amarillo (1. Gabe 10 Min nach kochen, 2. 10 Min vor Kochende, 60
Minuten Kochzeit)
Nottingham Hefe, angestellt bei 22 Grad, vergoren bei 17 Grad.
HG: 3 Wochen
NG: 2,5 Wochen
Reifung im Kühlschrank bei 5-6 Grad bisher 1 Woche.
Beim letzten Sud mit diesem Rezept, wurde (Urlaubsbedingt) 3 Wochen bei 18
Grad gereift und es schmeckte nicht so nach Weißbier^^
Weiß jemand ob die Reifung im Kühlschrank langsamer geht bzw sogar schlecht
ist oder liegts einfach nur an der leichten Ungeduld meinerseits noch 2
Wochen Reifung abzuwarten?
LG aus Niederösterreich!
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 08:58 |
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Ich würde nicht wärmer anstellen, als die geplante Gärtemperatur. Zu warm
anstellen bringt die meisten Ester.
Davon abgesehen legen sich die im Jungbier noch sehr präsenten Aromen oft
mit der Lagerung. Ich find z.B., dass die Nottingham erst nach so 2 Monaten
Lagerung wirklich "neutral" schmeckt.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 239 Registriert: 29.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 09:00 |
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Nach was schmeckt es denn genau ? Hefig, bananig ? Ich weiß ja nicht was du
dir unter einem "Weißbiergeschmack" vorstellst und auch Ester hat
verschiedene Ausprägungen.
Bei Fehlgeschmack solltest du einfach mal 1-2 Wochen abwarten ob sich das
gibt. Zu warm vergoren hast du nicht und die Notti hat bei mir selbst bei
24 Grad nichts Extremes an Fehlgeschmack produziert.
VG Alex
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 23.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 09:23 |
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Ich würds als "weißbierig" beschreiben
Banane triffts am ehesten, "hefig" würde ich eher nicht sagen, da ich keine
"hefebittere" schmecke
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 09:58 |
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Stimmt schon, wobei ich versuchen würde
unter 20°C zu bleiben, wenn man wenig Ester will.
Etwas wenig Hefe (oder zu grob bahandelt) kann auch dafür verantwortlich
sein.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 10:00 |
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Wenn man wenig Ester will, dann muss man kalt anstellen.
Die Gärnebenprodukte entstehen vor allem in der Vermehrungsphase.
Also bei 17°C oder kälter anstellen, wenn die Hefe angekommen ist kann es
auch wärmer werden, das ist dann nicht mehr so schlimm.
Stefan
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 23.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 10:06 |
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Waren ca 10 Liter Würze mit 11 Gramm Hefe, also sogar leicht mehr als 1
g/Liter -> zuwenig Hefe scheidet aus
Werde den nächsten Sud noch einen Tag länger abkühlen lassen,
sicherheitshalber...
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 10:33 |
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Hallo, also die Nottingham hatte meinem ersten Sud in den ersten Wochen ein
auffälliges Bananenaroma gegeben, das sich allerdings nach weiteren zwei
Wochen etwa wieder gelegt hatte. Die vergärt schon recht neutral, damals
kam ich so auf 21-22°C im Durchschnitt. Ungewöhnlich scheint das nicht
unbedingt zu sein.
Gruß Gunnar
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 23.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 10:54 |
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Meinst du zwei Wochen nach der Nachgärung?
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 10:55 |
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Oft werden autolysebedingte Fehler als weißbiertypisch bezeichnet, das muss
nicht unbedingt "hefebitter" schmecken. 11g Nottingham dürften bei 22°C
Anstelltemperatur mit den 10L am zweiten Tag durch gewesen sein. Da würde
ich das Jungbier nicht nochmal 20 Tage auf dem 18°C warmem Sediment stehen
lassen, das kann nicht gut sein für den Geschmack.
Gruß
Andy
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Antwort 9 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 10:58 |
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Hallo,
je öfter ich lese, dass die Notty Bananen- oder Nelkenaromen erzeugt, um so
erstaunter werde ich.
Die Notty ist meine Haushefe, die ich seit zig Jahren einsetze. Ich stelle
bis auf wenige Ausnahmen immer zu warm an. Der Sud hat dann etwa 23°C.
Anschließend kommt dann zwar meine Gärkiste zum Einsatz, die den Sud dann
auf 20 – 21°C hält. Und ich betreibe ebenfalls stets underpitching, da ich
auf sogar bis zu 43 Liter nur ein Päckchen verwende, ich hatte noch nie die
oben beschriebenen Aromen. Mich würd echt mal interessieren, woran das wohl
liegen könnte.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 11:06 |
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Stimmt, JanBr hatte bei Doemens auch ein Nottingham Bier dabei mit diesem
seltsamen Fehlgeschmack.
Das war dann auch autolysebedingtes Fehlaroma.
Stefan
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Antwort 11 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 11:11 |
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Autolyse kann man wirksam begegnen, indem man die Anstellwürze vorher gut
belüftet, das stärkt die Zellwände.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 66 Registriert: 23.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 11:12 |
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Hm, also ich muß gestehen ich habe gewartet bis sich fast keine Bewegung
mehr zeigte im Gärröhrchen....die stürmische Phase hat in der Tat nur ca 5
Tage gedauert...
Danach hats nimmer wirklich geblubbert, die Spindelprobe zeigte damals
schon 3 Plato an, zwei Wochen später warens auch 3 Plato -> dann hab ich
abgefüllt und es hat sich auch wirklich garnixmehr gerührt im
Gärröhrchen...
Daß es tatächlich dabei durch das ja eigentlich unnötige abwarten zu
Geschmacksfehlern kam?
Habe ich bis jetzt noch garnicht bedacht, da es ja nur 2 Wochen waren
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 13:32 |
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Mich erstaunt das auch. Banane und Nottingham schließt sich nach meinen
Erfahrungen aus und ich arbeite oft mit der Notti. Erdbeere wenn zu warm
vergoren wird, ja.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 13:40 |
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Erdbeere kenn ich auch bei zu warm vergorenen Nottingham Bieren.
Vor allem in schwach gehopften Bieren ist das sehr unangenehm.
Stefan
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Antwort 15 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 23.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 14:15 |
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Ich kann dazu noch sagen daß der Hopfen im Moment total im Hintergrund
steht...was nicht unbedingt so geplant war (und beim letzten Sud davor auch
nicht so war...)
Ich erkläre mir den verringerten Hopfengeschmack allerdings durch die
erstmalige Verwendung von Teebeuteln (fürs Hopfenkochen), scheinbar
reduzieren die die Ausbeute des Geschmacks und auch der Alphasäuren doch
drastisch.
Es kommt mir nämlich auch um einiges weniger bitter vor
Also ich werd beim nächstenmal einfach öfters spindeln und wenn der
Extraktgehalt sich innerhalb von 3 Tagen nimmer ändert gleich abfüllen in
die Fläschchen
Außerdem sind die Teebeuteln für mich gestorben, die sollten eine Warnung
für Bierbrauer auf der Schachtel anbringen "Achtung: Macht alle
Hopfenberechnungen zu nichte!"
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 15:21 |
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Zitat: | 80%PiMa
15%WeizenMalz
5%CaraPils |
Bei der Schüttung und Amarillo als
Hopfen und dann OG kann ich mir einige ungewöhnliche Aromen vorstellen.
Ich meine das so das diese Schüttung ein relativ geschmackneutrales Bier
ergeben würde aus dem man verhältnismässig
stark Hefearomen heraus schmecken könnte.
Der Amarillo neigt ja auch dazu eher starke Aromen ins Bier zu bringen.
Tendenziell dürften also bei so einer neutralen Schüttung alle anderen
Aromen hervorstechen.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 16.9.2014 um 15:22 von BerndH]
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2014 um 15:29 |
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Zitat von BerndH, am 16.9.2014 um
15:21 | Zitat: | 80%PiMa
15%WeizenMalz
5%CaraPils |
Bei der Schüttung und Amarillo als
Hopfen und dann OG kann ich mir einige ungewöhnliche Aromen vorstellen.
Ich meine das so das diese Schüttung ein relativ geschmackneutrales Bier
ergeben würde aus dem man verhältnismässig
stark Hefearomen heraus schmecken könnte.
Der Amarillo neigt ja auch dazu eher starke Aromen ins Bier zu bringen.
Tendenziell dürften also bei so einer neutralen Schüttung alle anderen
Aromen hervorstechen.
Grüsse
Bernd
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Ich hatte auch ein Sommerbier mit 20% Weizenmalz gebraut, dazu Comet Hopfen
und die BRY-97 Hefe. Einige haben sofort den Weizenmalzanteil heraus
geschmeckt, vor allem als es noch jung war. Deswegen würde ich auch einfach
auf die Schüttung tippen und weil das Bier noch recht jung ist. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 18 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 23.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2014 um 08:44 |
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Hm, dachte eigentlich immer daß der Weißbiergeschmack hauptsächlich von der
Hefe abhängt und nur zu geringem Teil am Weizenmalz...
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Antwort 19 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2014 um 09:05 |
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Hi,
das stimmt auch, aber Weizenmalz bringt eine gewisse „Spritzigkeit“ bzw.
Frische und etwas Kernigkeit mit ins Bier, das hat zunächst mal nichts mit
den typischen Weizenbieraromen zu tun, die in der Tat nur von den
spezifischen Weißbierhefen erzeugt werden.
Ein Roggenbrot schmeckt ja auch anders als ein Weizenbrot (Gerstenbrot gibt
es ja eher nicht), d.h. es sind auch aromagebende Stoffe im Korn selbst
enthalten, die diesen besonderen Weizengeschmack hervorrufen. Und 15% sind
ja nicht mal nur eine "Prise", das hat dann schon einen schmeckbaren
Einfluss.
Gruß
Michael
[Editiert am 17.9.2014 um 09:06 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 66 Registriert: 23.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2014 um 09:29 |
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Werde den Sud mal ohne Weizen und Cara und statt dessen mit 70%% PPiMa und
30% WiMa machen...sollte demnach eventuell ja auch etwas den Geschmack
ändern
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2014 um 09:32 |
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Weinzenmalz kann die
Produktion von Isoamylacetat (->Banane) steigern, das ist aber sehr von
der Charge abhängig. Überhaupt ist Weizenmalz sehr starken
Sortenschwankungen unterlegen, weil sich die Zielvorgaben für die
Weizenqualität an dem Bedarf der Back- und Futtermittelindustrie
orientiert. Als Brauweizen endet witzigerweise das, was diese
Qualitätsanforderungen v.a. in Bezug auf den Proteinngehalt nicht erfüllt.
Es ist als Hobbybrauer ohne Chargenanalyse und eigenes Labor daher sehr
schwierig einzuschätzen, mit was man das gerade braut. Vielleicht bin ich
daher auch kein Fan davon, Weizen in irgendetwas anderem als den dafür
absolut typischen Stilen wie Weißbier oder Berliner Weisse einzusetzen.
Gruß
Andy
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 17.9.2014 um 20:36 |
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Nur der Vollständigkeit halber: Ich setzte in den UG-Bieren meist auch um
15% Weizen ein, ich bilde mir ein, dadurch das Mundgefühl etwas zu
verbessern. Zumindest schadet es offenbar nicht, geschmacklich wird es wohl
eher wenig Auswirkungen haben.
Achim
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2014 um 20:46 |
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@Nobody: das Bier schmeckte zum frühstmöglichen Probierzeitpunkt nach
Banane, bzw. roch eben danach. Das war eine Woche nach der Nachgärung. Nach
weiteren zwei Wochen war das aber weg. Und, wo ich die neuesten Infos hier
mitlese: da war auch ein recht hoher Prozentsatz Weizenmalz mit drin,
irgendwas zwischen acht und zwölf Prozent oder so
[Editiert am 17.9.2014 um 20:46 von darkenemy]
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 24 |
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