Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 21:23 |
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Guten Abend alle Zusammen.
Ich bin schon eine kleine Weile Mitglied in diesem Forum, jedoch habe ich
mich nie richtig vorgestellt noch ein Erzeugnis präsentiert. Hoffentlich
ändert sich dies nun.
Heute habe ich einen erfolgreichen Brautag hinter mich gebracht und dabei
auch ein paar Fotos geschossen. Grundsätzlich bin ich ein Freund der
simplen Vorgehensweise, auf Zeit, Platz und Geld optimiert. Somit habe ich
natürlich keinen gut ausgestatteten Braukeller zur Verfügung, sondern es
muss die Küche herhalten. Leicht archaisch. Der Fluch der Mietwohnung
halt.
Geplant war ein Stout mit ausgeprägtem Malzkörper und hoher Restsüße durch
Einsatz der Danstar Windsor. Es handelt sich somit um eine Art von
"Resteverbrauung". 13% Plato sollten es werden.
Zum Einsatz kamen:
1,5 kg Pale Ale Malz
1 kg Wiener Malz
70 g Crystal 50
100 g Pale Chocolate
170 g Röstgerste
180 g Gerstenflocken
100 g Rohrzucker
20 g Cascade zur Bitterung bei 90 Minuten (Mein erstes Mal nur Bitterung
*fürcht*). Geplant ca. 30 BE.
Und wie erwähnt die Danstar Windsor.
Hier ein kleiner Blick auf die Zutaten. Der Topf für den "Pseudo-Nachguss"
lauert im Hintergrund.
Das Wasser wird auf 57° klassisch im Silvercrest aufgeheizt. Der BIAB Sack
fühlt sich auch schon wohl.
Eingemaischt und auf 55° für 10 Minuten gehalten. Anschließend 120 Minuten
auf 67°
Hier wird noch manuell gearbeitet. Ich bin mein eigenes Rührwerk
Jod scheint normal. Ich lasse das Malz dennoch die restlichen 45 Minuten
schwimmen, bevor es in den Kochtopf kommt.
Hier der Eimer mit dem 85° heißen Wasser. Der Sack inklusive dem Malz wird
dort für 30 Minuten "eingelegt", so dass sich noch etwas an Zucker lösen
kann. Wie gesagt, "Pseudo-Nachguss". Das Endergebnis wird dann zussammen
mit der Vorderwürze in meinen 20 L Topf geschüttet.
Hier sieht man den Cascade, wie er auf seinen Einsatz wartet. Das unruhige
Hüpfen konnte ich leider nicht auf dem Bild festhalten.
Die Würze kocht nun und der Cascade ist vor Freude ganz außer sich. Quasi
"aufgelöst"
Zeit für ein Homebrew britischer Art. Nach 5 Wochen Lagerung wurde es auch
mal Zeit. Natürlich zur Verschönerung ins Sonnenlicht gestellt
5 Minuten vor Kochende noch 100 g brauner Rohrzucker dazu, in der Hoffnung
ein etwas trockenes Finish zu bekommen. Falls Ihr fragt "Warum?" Die Amis
haben es mir gesagt.
Dem Sud war mächtig warm. Hab ihn zur Abkühlung in ein kühles Bad gestellt.
Sein Lieblingsspielzeug ist auch dabei.
Hier muss sich der Sud leider von ein paar Bestandteilen trennen. Scheiden
tut weh.
Ab in die Heia mit dem Sud. Darf noch ein wenig mit der Hefe spielen, aber
dann ist Bettzeit.
Am Ende kamen doch 15,2% raus, was mich sehr überraschte. Im Bezug auf den
hohen EVG der Windsor mache ich mir doch wenig Sorgen. So sehe ich einem
leckeren süßen Stout mit moderaten Alkoholgehalt entgegen.
Angestellt wurde die Hefe bei 21°. Der Sud wird noch bis morgen früh im
Zimmer bei 20° stehen gelassen und morgen in den 16° Keller verfrachtet.
Schöne Grüße aus dem bergischen Dreieck und noch einen schönen Tag der
Einheit.
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Senior Member Beiträge: 195 Registriert: 16.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2014 um 21:57 |
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Na dann schlaf mal gut und lass es Dir in ein paar Wochen gut schmecken.
Das sieht doch sehr lecker aus.
Stefan
____________________ Bier trägt, wie ich finde, zur gedanklichen Klarheit bei. Und zur Linderung
der Schmerzen. Zusätzlich hat es den Vorteil, dass es betrunken macht oder,
in ausreichender Menge genossen, sturzbetrunken.
frei nach Julian Barnes
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 22:20 |
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Sieht ja gut aus!
Hä? Cascade ist doch ein Aromahopfen!
Auf jedem Fall wird es lecker werden.
Gruß Matze ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 22:27 |
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 22:32 |
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Jupp. Cascade wird in der Tat in erster Linie als Aromahopfen eingesetzt.
Auf Grund des hohen Alphawertes habe ich mich heute mal für diesen Hopfen
zur Bitterung entschieden. Ich bin immer noch der Meinung, dass auch ein
zur Bitterung eingesetzter Hopfen ein subtiles Aroma hinterlässt.
Oder um es mit anderen Worten zu sagen: meine Alternative wären 10g
Tettnanger mit läppischen 2% Alpha gewesen. Das wäre nichts geworden mit
bitter.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2014 um 00:01 |
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Kein Thema. Werde dich bezüglich des Gärverlaufes auf dem Laufenden halten.
Weiteres in diesem Thread.
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 15.5.2014 Status: Offline
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erstellt am: 4.10.2014 um 07:22 |
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Da hast du eine wirklich nette Doku hingelegt!
Sehr sympathisch, gefällt mir.
Ich wünsche dir ein leckeres Bier!
Jens, der auch sein eigenes Rührwerk ist
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.10.2014 um 16:54 |
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Ich mag spartanische Brauanlagen! Man kann auch
mit wenig Aufwand leckeres Bier herstellen. ____________________ Hold my beer, watch this...
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 17.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2014 um 20:45 |
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Danke für die Mühe zu dem tollen Bericht.
Klaus
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2014 um 10:36 |
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Kleiner Zwischenstand.
Die Windsor ist wirklich ein richtig fixes Biest.
Nachdem gestern bereits nach weniger als 24 Stunden Gärung der Spund
aufhörte zu Rattern, habe ich heute die erste Probe entnommen und
gespindelt. Extrakt ist bereits runter auf 5° Plato. Entspricht aktuell ca.
67% scheinbarer EVG.
Mal schauen, wie es am Freitag aussieht, wenn abgefüllt wird.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.10.2014 um 18:34 |
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So.
Außerplanmäßig heute bereits abgefüllt. 6 Tage gären sind aber ok.
Immer noch 5%. Dies entspricht einem scheinbaren EVG von 67% und ich habe
von der Windsor nichts anderes erwartet. Allerdings ist die Zeit, weniger
als 24 Stunden, schon heftig.
Kurz noch ein Jungbier probiert. Sehr malzig und röstig. Von Estern keine
Spur, was mich aber auf Grund der Malzigkeit auch nicht wundert denn diese
überdeckt aktuell alles. Nach der Nachgärung kommt die ganze Sache für
mindestens 2 Monate in den Keller.
Mal schauen, was sich noch in der Flasche tut bzw. was sich noch an Extrakt
abbaut. Dazu aber mehr erst im Dezember
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 70 Registriert: 14.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.10.2014 um 07:41 |
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Hallo Richard,
das sieht mal richtig gut aus.
Die Windsor ist wirklich sauschnell! Ich habe im Sommer ein Robust Porter
und ein Extra Special mit der Windsor gebraut und beide waren im Prinzip in
24-30h durch!
Ich mag die Windsor auf jeden Fall und 67% EVG klingt durchaus normal. Das
wird ein leckeres Stout!
Ich fand auch die Sedimentation okay.
____________________ Cheers
Burkhart
Rabenbräu Hunsrück
Wildhopfensammler
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 10.10.2014 um 08:53 |
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15,2°P für ein normales Stout hätte ich runter verdünnt..
Grüße,
Dale.
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Antwort 12 |
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Newbie Beiträge: 1 Registriert: 10.10.2014 Status: Offline
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erstellt am: 10.10.2014 um 10:24 |
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Geplant war ein Stout mit ausgeprägtem Malzkörper und hoher Restsüße durch
Einsatz der Danstar Windsor. Es handelt sich somit um eine Art von
"Resteverbrauung". 13% Plato sollten es werden.
____________________ Good
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.10.2014 um 10:46 |
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War auch meine Überlegung. Aber damit hätte ich dann auch die BE gedrückt
und mich unentschieden. Ist OK so wie es aktuell ist. Auch mit dem
berechneten Alkoholgehalt.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 10.10.2014 um 12:50 |
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Verständlich.. das mit den BE ist auch immer mein großes Problem, wenn die
Ausbeute noch nicht bekannt ist und ich VWH betreibe..
Vermutlich müsste man nach der VWH eine 90min. Hopfung machen, um ggf.
korrigierend eingreifen zu können..
Grüße,
Dale.
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Antwort 15 |
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