Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 3.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 09:25 |
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Huhu zusammen,
so, mein erster Brautag ist überstanden und nun mache ich mir Gedanken
bezüglich Abfüllung und Nachgärung. Geplant ist die Zugabe von Speise und
anschließende Abfüllung in 0,5l-Flaschen.
Nun die Fragen: Wie lange lasse ich die Flaschen liegen? Und vor allem bei
welcher Temperatur (wie die Hauptgärung) ? Ist die Dauer der Nachgärung
abhängig von der verwendeten Hefe (habe obergärig vergoren) oder sind es
die unterscheidlichen Schüttungen beim Maischen, welche unterschiedliche
Lagerzeiten verursachen?
MfG
Thomas
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 09:37 |
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 3.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 09:45 |
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Hm, hilft mir irgendwie nicht richtig weiter... Oder habe ich Frikadellen
auf dem Auge?
Das mit der Karbonisierung ist mir schon klar. Aber ich habe jetzt immer
mal Lagerzeiten zwischen 2 und 8 Wochen aufgeschnappt. Das kann doch nicht
nur wegen der Karbonisierung sein
MfG
Thomas
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 10:12 |
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Du hast meine Kumpels auf den Augen??
Also, meines nicht massgebenden Wissen für obergäriges Bier (Alt) 2 Wochen
bei 0-2°, danach 4 Wochen bei 2 - 3°. ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 10:49 |
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Servus,
Zunächst mal: Gratulation zum ersten Sud!
<<<Zur Nachgärung und Lagerung>>>
Bei meinem Alt ist es meist so: Ich braue Sonntag, dann gärt es ungefähr
bis Donnerstag
(vollständige Vergärung, also wenns gar nicht mehr blubbert), also
schlauche ich
Donnerstag mit Speise und lasse es dann bis zum
übernächsten Wochenende (also ca. 1,5 Wochen) warm stehen, dann kommts in
den Keller.
Wenns im Keller steht probiere ich immer mal wieder eine Flasche bis es mir
(am besten)
schmeckt. Es ist auch total interessant, die Geschmacksveränderung
kennenzulernen, auch
wenns noch leicht Jungbierig schmeckt. Faustregel dürften so 3-4 Wochen
sein.
Die Nachgärung und Lagerung ist denke ich nur vom Hefetyp abhängig
(obergärig ist
deutlich "schneller" als ug...) . Habe allerdings noch nie untergärig
vergoren, daher kann
ich nix genaueres sagen.
<<<Zum Thema Schlauchen>>>
Ich habe mir angewöhnt, immer zunächst das Jungbier aus dem Gärbottich in
einen
zweiten Behälter (mit Hahn) umzufüllen, um den Bodensatz Hefe loszuwerden.
Damit es
keine Nachgär-Probleme gibt schütte ich dann etwas von dem Bodensatz (ca.
einen
Esslöffel pro 10 liter Jungbier) wieder ins Bier. Dazu entnehme ich die
Hefe mit einem Löffel
und schüttle sie in einem extra Glasbehälter mit abgekochtem (gekühltem)
Wasser
auf, damit sie sich nachher ordentlich verteilen kann.
Dann die Speise hinzufügen und ordentlich umrühren. Auch während des
Schlauchens
evtl. nochmal umrühren, damit die Hefe fein verteilt balibt und nicht
absinkt.
Ist vielleicht etwas übertrieben, funktioniert aber ;-)
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 3.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 11:38 |
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Also die Hauptgärung läuft z.Zt. bei recht konstanten 17 Grad (im
Heizungsraum ). Nach der Abfüllung wollte ich die Bierkiste in einen
Kellerraum stellen, der etwa 15 Grad hat. Kälter ist raumtechnisch bei mir
nicht machbar, es sei denn ich aktiviere einen alten Kühlschrank (passt
aber auch nicht wirklich viel rein). Reicht es, das Ganze im Keller 3
Wochen stehen zu lassen und danach ein paar Tage in den Kühlschrank?
MfG
Thomas
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 13.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 12:40 |
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Hallo Schnulli,
Du mußt unbedingt aktiv kühlen, sonst wirst Du keine Freude an Deinem Bier
haben. Das CO2 kann sich erst bei tiefen Temperaturen im Bier binden.
Ich mache das immer so:
1 Woche Nachgärung bei Gärtemperatur, dann langsam runter auf so ca. 3-5
Grad und jede Woche ein Grad kälter bis Du so bei 0 Grad bist. die Hefe ist
dann immer noch aktiv. Die Spundung ist natürlich auch wichtig.
Dann drücke ich auf ein anderes Faß um.
Ok, Du ziehst gleich auf Flaschen. Dort ist es sogar noch wichtiger, die
Temperaturen tief zu halten, weil Dir sonst die Flaschen um die Ohren
fliegen. Spunden wir natürlich schwieriger, aber dafür gibt es Aufsätze,
glaub ich. Keine Ahnung.
Gut Sud,
Baron
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 3.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 12:46 |
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Naja, ich lasse ja erstmal die Hauptgärung komplett ablaufen und gebe dann
etwa 10%Speise zu, daher denke ich mal wird es hoffe ich nicht allzusehr
Probleme mit Überdruck in den Flaschen geben.
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
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erstellt am: 2.5.2006 um 12:51 |
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Mh, ich hab das Bier jetzt 2,5 Wochen bei rund 20 Grad nachgereift, und es
schmeckt schon ziemlich gut. Kühlen wird leider schwer, ich hab nur 1
kleines Kühlfach und keinen abschließbaren Keller.
CO2 ist aber drin, wenn ich auch das Gefühl hatte es entfleucht leicht.
Kann man es damit verhindern daß ich das Bier vorm Trinken runterkühle?
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 13.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 14:45 |
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@Marv:
Das CO2 löst sich nur bei kalten Temperaturen. Und zwar am besten schon bei
der Entstehung. Kannst ja mal warmes Wasser in den WasserMAX füllen und
testen ... ;_)
Wenn Dein Bier bei 20Grad steht, dann liegt das CO2 zum meisten Teil
gasförmig vor und entweicht schon gleich beim Öffnen und da der Rest nicht
wirklich gut im Bier gebunden ist auch gleich mit.
Nur kurz vorm Trinken runter zu kühlen wird nicht viel bringen, da erstens
das Binden seine Zeit braucht und außerdem kein neues CO2 so schnell von
der evtl. noch vorhanden Nachgärung nachkommt.
Deswegen sollten man solange noch Restextrakt vorhanden ist die Nachgärung
bei tiefen Temperaturen betreiben, so daß sich das CO2 im Bier ausreichend
binden kann.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 14:56 |
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Hallo,
lt. Hanghofer soll das Bier bei 0-4 Grad reifen, damit sich das CO2
"feinporig" lösen kann. Allerdings ist das bei mir auch nicht möglich.
Daher kommen die Kisten einfach in den Keller (ca. 10 Grad) und vor
dem Trinken wie vorgeschlagen ein paar Tage in den Kühlschrank.
Ich hab bisher noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht.
Gruß,
Axel
P.S.: Die Nachgärung würde ich auch im Heizungsraum durchführen
P.S.2.: Die Nachgärung ist nach den 1,5 Wochen schon zuende, ich glaube
deshalb auch nicht, dass im Kühlraum noch CO2 entsteht. Vielmehr dürfte es
sich
dann lösen. Der größte Teil wird sich aber auch bei den höheren
Nachgär-Temperaturen schon lösen, weil sich einfach genügen Druck
bildet.
Vielleicht ist es eher die Art, wie es gelöst ist, die sich in der Kälte
ändert?
Editiert: P.S.2 hinzugefuegt
[Editiert am 2/5/2006 von DunkelBrauer] ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
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erstellt am: 2.5.2006 um 15:12 |
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Mh, dann werd ich mich wohl im Schnelltrinken üben müssen, zumindest bis
ich im Herbst auf der Fensterbank nachgären kann...
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 13.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 15:12 |
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@Dunkelbrauer:
Wenn Du 1,5 Wochen warm vergärst, dann ist die Nachgärung allerdings
komplett durch. Das Ziel sollte aber sein, die Nachgärung so zu gestalten,
daß alles an Extrakt vergoren wird, sich aber auch das CO2 binden kann.
Desegen kühle ich während der Nachgärung runter und im Idealfall ist diese
auch noch bei tiefen Temperaturen aktiv.
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2006 um 15:52 |
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Zitat: | Wenn Du 1,5 Wochen warm
vergärst, dann ist die Nachgärung allerdings komplett durch. Das Ziel
sollte aber sein, die Nachgärung so zu gestalten, daß alles an Extrakt
vergoren wird, sich aber auch das CO2 binden kann. Desegen kühle ich
während der Nachgärung runter und im Idealfall ist diese auch noch bei
tiefen Temperaturen aktiv. |
Wenn man korrekt spunded, sollte es da doch kein Problem geben. Das fuer
den korrekten CO2 Gehalt notwendige CO2 ist ja im Keg oder Flasche und wird
nicht entweichen. Je nach Temperatur wird sich natuerlich ein gewisser
Gleichgewichtsdruck aufbauen. Wird das Bier kaelter, wird der Druck auch
geinger da sich das CO2 besser im Bier loest. Es ist natuerlich vorteilhaft
das Bier vor dem Verzehr zu kuehlen, damit all das CO2 nicht beim
Einschenken schon austritt.
Ich gare im Keg nach bis so gut wie alles Extrakt vergoren ist. Dann kuehle
ich langsam ab um die Hefe nicht zu schocken um dann bei 0-2C eine
Kaltkonditionierung fuer einige Wochen zu machen. Das ist aber nicht um das
CO2 besser zu loesen, sondern um den Geschmack zu verbessern.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 2.5.2006 um 19:23 |
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Hallo Baron! Zitat: | Deswegen sollten man solange noch Restextrakt vorhanden ist
die Nachgärung bei tiefen Temperaturen
betreiben |
Das widerspricht eigentlich dem, was
in den gängigen Hobbybraubüchern so geschrieben wird.
z.B. Kling S.111: "Obergäriges Bier sollte man 5-7 Tage bei
Zimmertemperatur nachgären lassen."
Die Reifung findet dann bei niedrigen Temperaturen statt.
Bei einer Weizenbierhefe wäre bsplsweise mit niedriger Nachgärtemperatur
nicht mehr viel zu erreichen.
Uwe ____________________
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 13.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 06:47 |
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 3.5.2006 um 07:01 |
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moin folks,
ihr redet aneinander vorbei.
Der Hobbybrauer versteht unter Nachgärung eine neu entfachte Gärung mittels
Speise oder Zucker.
Solcherlei Vorgehen gibt es bei Brauereien aber nicht, die schlauchen grün.
Die unterscheiden nur in Hauptgärung im Fermenter und Nachgärung unter
kalten Bedingungen im Lagertank.
Hobbybrauer haben da aber noch eine Stufe dazwischen geschoben, eine neue
Hauptgärung mittels Speise oder Zucker, welche dann fälschlicherweise
Nachgärung genannt wird!
[Editiert am 3/5/2006 von heavybyte]
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 3.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 07:37 |
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Huhu,
OK, Prinzip verstanden. Lagerung eine Woche bei Gärtemperatur damit die
Nachgärung abschliesst und CO2 entsteht, danach ab ins Kühle. Vielleicht
sollte ich mir doch langsam mal ein Buch zulegen
Heute abend wird abgefüllt. Das Zeug schmeckt jetzt schon
obwohl die Maische im Topf leicht angebrannt war.... Naja, mal sehen was
wird.
MfG
Thomas
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 10:14 |
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Nu blick ich nicht mehr durch. Mein Bier ist vom
Samstag, Gärung beendet am Montag. Steht nun etwas kühler als Gärtemp und
wartet darauf, dass ich weiter mache.
Wenn ich richtig gelesen habe, 5 - 7 Tage bei Gärtemp stehen lassen
(obergäriges Bier) und danach? Ich will auf Flaschen schlauchen und Speise
dazu geben. Danach bei 0°-2° für 4 - 6 Wochen einsperren, wobei ich den
Druck ma ersten Tag kontrolliere und gegebenenfalls weiter lüfte.
Rrrrrichtig oder nein? ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 3.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 10:24 |
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So mache ichs auch. Meins ist auch vom Samstag, allerdings gestern Abend
war noch schwache Gärung. Heute abend kommts in die Flasche. Vorher mache
ich 10% Speise dazu, welche die selbe Temperatur hat wie die Mompe im Fass.
Dann lasse ich das Ganze nochmal 5 Tage bei Gärtemperatur stehen und danach
stelle ich die Flaschen 2 Wochen oder ao in den Kühlschrank. learning by
doing
MfG
Thomas
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 10:46 |
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Hallo
Zitat: | Der Hobbybrauer versteht
unter Nachgärung eine neu entfachte Gärung mittels Speise oder Zucker.
Solcherlei Vorgehen gibt es bei Brauereien aber nicht, die schlauchen grün.
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10 % Speise zugeben oder 10 % vor Gärende
"grün schlauchen".
Wo ist der Unterschied? Ich denke so gut wie keiner.
Vorbeigeredet wird hier glaube ich nicht, die Grafik im Link von Baron sagt
alles aus.
Viele Grüße burgi
Noch vergessen: Grafik gilt nur für untergäriges Bier, bei obergäringen
einfach bis 18 Grad interpolieren.
[Editiert am 3/5/2006 von burgi4u] ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
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Antwort 20 |
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Gast
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erstellt am: 3.5.2006 um 10:57 |
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Zitat: | Wo ist der Unterschied?
Ich denke so gut wie keiner. |
der Unterschied liegt in der Begrifflichkeit "Nachgärung".
Was Hobbybrauer gemeinhin als Nachgärung bezeichnen, ist eigentlich eine
Hauptgärung, zumindest im Sinne der Brauereien.
Was Brauereien als Nachgärung bezeichnen, wird von Hobbybrauern als
Reifung/Kaltkonditionierung/Kaltlagerung bezeichnet.
Der Begriff Nachgärung wird nur anders angewandt.
[Editiert am 3/5/2006 von heavybyte]
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Senior Member Beiträge: 159 Registriert: 26.5.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 18:23 |
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moin
quote:
der Unterschied liegt in der Begrifflichkeit "Nachgärung".
um dieser Begrifflichkeit einen Namen zu geben: Aufkräusen!
Biere, die im Gärkeller zu hoch vergoren wurden kommen besonders bei kalten
kellern im Lagergefäß nicht auf den gewünschten Spundungsdruck. Im diesem
Fall muß man dem Bier neuen Extrakt zuführen, damit im Faß Nachgärung
eingeleitet wird. Man setzt daher (alter Begriff!) Bottichbier ( aus dem
Gärkeller) im Kräußenstadium, kurzweg "Kräußen" genannt, zu.
Tip von "damals" :
Das Aufkräusen darf nicht zu einer ständigen Übung werden, da solche Biere
zwar eine gute Schaumhaltigkeit haben, aber auch gern einen pappigen
Geschmack annehmen.
Diese Weisheiten stammen aus dem Katechismus der Brauerei von Karl Lense. ____________________ Gruß aus dem Norden
lubo
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Antwort 22 |
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Gast
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erstellt am: 3.5.2006 um 19:02 |
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Hallo Gemeinde,
ich glaube wir sollten das mal ein bisschen differenzieren, sonst kommen
Missverständnisse auf.
Die Grafik aus dem Link von Baron zeigt es ganz schön.
Sie bezieht sich auf ein Lagerbier welches bei etwas über 5° die
Hauptgärung durchläuft und dann um ~2,7-2,8°P zur Nachgärung in die
Lagertanks kommt um letztendlich durch die Nachgärung auf 2,4°P
abzusinken.
Die Nachgärung bewirkt im verlinkten Fall gerademal 0,4°P !
Das würde in unserem Fall überhauptnicht ausreichen um den nötigen
CO2-Druck zu erzeugen.
Insoweit handelt es sich um eine völlig andere Begrifflichkeit und ist auch
weit entfernt von 10% Speise und/oder von 10% der Gärung noch nicht
abgeschlossen.
Solcherlei wäre für ein Lagerbier oder Pils vielzuviel
Deshalb ordne ich die 10% Speise oder noch zu vergärende Würze der
Hauptgärung zu und sollten auch bei deren Temperatur vergoren werden.
Was die meisten Hobbybrauer aber bewegt ist etwas anderes:
Sehr oft wird obergärig vergoren. Diese Hefe braucht eine relativ hohe
Temperatur wobei die "Nachgärung" (ich würde es garnicht als Nachgärung
bezeichnen, sondern als Teil der Hauptgärung), also die Gärung nach dem
Abfüllen, bei eben der gleichen Temperatur abschliessen sollte.
Wenn man diese Biere zu früh kalt stellt, dann ist es vorbei mit der
Hefeaktivität und es findet eben keine nennenswerte Nachgärung bei kalten
Temperaturen mehr statt.
Anders natürlich bei untergärigen Lager und/oder Pils-Bieren.
Aber bei denen wären Speisegaben >5% vielzuviel.
Ich fülle meine Pilse ~1° über EVG ab, das ist völlig ausreichend und von
10% weit entfernt, eben weil bei diesen Bieren auch bei ganz niedrigen
Temperaturen noch Gäraktivitäten stattfinden.
Ich wollte damit nur deutlich machen, dass der Begriff "Nachgärung" nicht
immer dasselbe bedeutet.
allzeit gut Sud
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 19:19 |
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Zitat: | Das Aufkräusen darf
nicht zu einer ständigen Übung werden, da solche Biere zwar eine gute
Schaumhaltigkeit haben, aber auch gern einen pappigen Geschmack
annehmen.
Diese Weisheiten stammen aus dem Katechismus der Brauerei von Karl
Lense.
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Das ist ja interessant, da ich in der Literatur bisher immer gelesen habe,
dass die Gabe von Kraeusenbier fuer die Nachgaerung besonders gut ist und
sogar Gaerfehler korrigieren kann. In der letzten Zeit habe ich auch oft
mit Kraesenbier in die Flaschen abgefuellt.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 24 |
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