Senior Member Beiträge: 226 Registriert: 12.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2006 um 20:07 |
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Hallöchen,
was macht eigentlich den Unterschied zwischen dick-oder dünnflüssiger
Hefe?
Ich benutze Flüssighefe von Wyeast (Pilsener oder German Ale), welche ich
zur Vermehrung in meinen Erlenmeier gebe.Dieser steht auf einem
Magnetrührwerk (von heavybyte), und hin und wieder belüfte ich diese mit
einer kleinen Pumpe und Belüftungsstein.
Sie ist immer dünnflüssig, und...........wie erfahre ich ob ich genügend
Hefezellen für meine 120L-Sude angezüchtet habe???
Als Hefestarter benutze ich Malzextrktpulver und Nutrivit (Hefenährsalz)
von Browland.
Ist Speise vom letztem Brauen vielleicht dem Malzextraktpulver
vorzuziehen??
Grüß Euch alle, uffz
____________________ Träume nicht Dein Leben, lebe Deine Träume.
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 26.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2006 um 20:32 |
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Also ich benutze immer Speise die ich mir vom letzten Brauvorgang
aufhebe.
Ich packe die in einer menge von einen halben Liter in Gefrierbeutel und
friere sie ein.
Bin damit immer gut gefahren.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2006 um 21:48 |
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Hallo!
Hefe "dickbreiig" ist der Hefeschlamm, der seeeehr viele Hefezellen
enthält, viel mehr, als in der Schwebe bleibt.
Speise wäre zur Züchtung vorzuziehen, allerdings verdünnt auf 8°P. Wie groß
sind denn Deine Starter in der Regel?
Jan
____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2006 um 07:55 |
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Hi Uffz,
ich habe bereits mit Traubenzucker, Malzextrakt und mit richtiger Würze
experimentert. Eideutiges Votum für Würze, alles andere erzeugt nicht
annähernd so viel Hefe (funktioniert aber schon grundsätzlich).
Grüße
Tino
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 30.10.2006 um 08:19 |
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Uffz, aus einem Starter habe ich noch nie dickbreiige Hefe bekommen. Wenn
Du dir mal Hefe aus der Brauerei holst, kriegst Du etwas in der Art (Ich
weiss aber nicht, wo die Hefe entnommen wird. Vielleicht kann uns da ein
Profi weiterhelfen ?). Allerdings setzt sich die Hefe nach wenigen Stunden
schon wieder ab. Ähnlich ist es, wenn Du den Bodensatz im Gärbottich mit
wenig Jungbier aufrührst: Du hast dann einen Brei, der sich aber schnell
wieder entmischt in einen Bodensatz und obenstehende Flüssigkeit.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2006 um 09:14 |
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Hallo!
Zitat: | Ähnlich ist es, wenn Du
den Bodensatz im Gärbottich mit wenig Jungbier aufrührst: Du hast dann
einen Brei, der sich aber schnell wieder entmischt in einen Bodensatz und
obenstehende Flüssigkeit. |
Wobei dickbreiige Hefe im besten Fall vor allem aus lebenden Hefezellen
bestehen sollte, der Bodensatz ist nach der Gärung natürlich noch zum Teil
aktiv, ein guter Teil der "Bodenhefe" ist aber auch schon tot, daher gibt
es ja auch diese "Hefewasch"-Anleitungen, wobei man versucht, die tote von
der lebendigen Hefe zu trennen.
Jan ____________________
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 30.10.2006 um 10:06 |
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Das Waschen habe ich auch schon probiert, aber ich glaube, bei unseren
Mengen und im Einweckglas funktioniert das nie richtig. Man kann natürlich
die Flüssigkeit abgießen, aber im Bodensatz kann ich nie zwischen lebenden
und toten Zellen unterscheiden. Der Bodensatz ist ja auch nur ca. 5cm dick;
vielleicht funktioniert das ja bei Brauereitypischen Hefemengen besser.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2006 um 16:07 |
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Hallo Earl!
Das ist ja der Hammer! Ich bin da ganz einfach der hanghoferschen/
heavybytschen Schule gefolgt
Ich habe Heavybyte immer so verstanden, dass sich (fast) nur die tote Hefe
absenkt, gut zu wissen, dass das so nicht stimmt Das heißt also auch, dass der Bodensatz im Starter
die eigentliche Hefe ist und die Würze darüber eigentlich verworfen werden
kann? (Ich weiß, wurde schon beantwortet, aber da hatte noch niemand durchs
Microskop geschaut...)
Jan ____________________
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 30.10.2006 um 16:55 |
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Bliebe mir noch eine Frage zur Menge des Bodensatzes bei
Mehrfachführung.
Der Satz vermehrt sich, nach meiner Beobachtung, beim ersten Sud
vergleichsweise stark, halt von "kleines Beutelchen"-Menge auf über 1cm im
Einmachglas nach der Ernte (je nach Sedimentationsbestreben der Hefe
natürlich).
Die Folgesude sind alle genauso stark belüftet, wie der erste, die Menge an
geerntetem Hefesediment wird aber nur unmerklich - wenn überhaupt -
mehr.
Vermehrt sich die Hefe nicht mehr? Gibt es eine Art Stress im Sediment
("Überbevölkerung")? Oder werden abgestorbe Zellen "aufgelöst" und
verschwinden so aus dem Sediment?
Die Gäraktivität ist bei den Suden stets gleich gut und hoch.
Uwe
[edit: ich schöpfe die Hefe nicht ab und warte gewöhnlich, bis die Decke
ganz verschwunden ist]
[Editiert am 30.10.2006 um 17:26 von Uwe12]
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 30.10.2006 um 18:56 |
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Zitat: | Hefesediment wird aber
nur unmerklich - wenn überhaupt - mehr. |
Stimmt.
Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich kann mir das nur so erklären, dass
die Hefe sich nicht mehr so stark vermehren muss. Ich ernte zum Teil bis zu
0,5 Liter dickbreiige Hefe aus meinen 25-Liter-Suden und fast diese Menge
gebe ich dann auch in meinen nächsten Sud.
Gruß
Steinbrauer
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2006 um 19:19 |
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Zitat von Leoric, am 30.10.2006 um
16:07 | Hallo Earl!
Das ist ja der Hammer! Ich bin da ganz einfach der hanghoferschen/
heavybytschen Schule gefolgt
Ich habe Heavybyte immer so verstanden, dass sich (fast) nur die tote Hefe
absenkt,... |
Hallo Jan,
Heavybyte hat gerade das nie gesagt! Gerade der im Starter vorhandene
"Schlamm" strotzt nur so von
aktiven Hefezellen.
Bis dahin
Marco ____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 95 Registriert: 17.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2006 um 23:27 |
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@Berliner
Die Brauerei entnimmt die Hefe einfach ausm Gär- und Lagertank. Durch den
Druck und die Schwerkraft sitzt die Hefe da am Boden. Sie wird abgezogen in
einen extra Tank, indem sie "liegen" kann um so sich vom Jungbier zu
trennen. Das Bier wird verworfen, voila dickbreige gärkräftige Hefe.
@Uwe12
Es kommt im Laufe eines Hefelebens, sprechen wir mal von ein paar Suden zu
Missbildungen bei der Teilung der Zellen. Sie könne sich also irgendwann
nicht mehr weiter teilen. Die Belüftung ist anders relevant. Die
Hefevermehrung ist aerob, d.h. sie findet statt solange die Hefe Sauerstoff
bekommt. So lange vermehrt sie sich und gärt nicht. Die Hefe weiß ja nicht,
wann sie genug Zellen gebildet hat um den vorhandenen Zucker zu vergären.
Also tut sie das solange bis der Sauerstoff aufgebraucht ist. Wenn es ihr
dann "schlecht" geht, sie nämlich keinen Sauerstoff mehr hat, beginnt sie
den Zucker zu verwerten.
Die toten Hefezellen werden nur bei der Autolyse aufgefressen, d.h. sobald
die Enzyme der Hefe keinen Zucker mehr finden zum futtern, futtern sie
einfach die Hefezelle auf. Gibt einen Autolysegeschmack ins Bier. Deswegen
wird ja bei naturtrüben Bieren meist pasteurisiert, um die Enzyme zu töten,
damit sie nicht die Hefe zerstezen und das Bier ungenießbar machen.
Das kann der Grund sein, warum sich deine Hefe nicht weiter vermehrt. Du
hebst sie in einem Glas o.ä. auf und da hat sie keine Nahrung. Die Enzyme
fressen die Hefezellen auf. Dann hast du zwar immer noch gärfähige, die
vermehren sich dann wieder in deinem Sud und du hast wieder in etwa die
selbe Menge an lebenden Hefen nachher wie du vorher hattest. Es sieht so
aus als hätte sich nichts verändert, aber in Wirklichkeit, sind ein Teil
deiner Zellen von den Enzymen vernichtet worden und die selbe Menge wurde
neu gebildet. Kann es sein, dass du immer rel. viel Flüssigkeit auf deinem
Hefespeigel hast nachdem du sie geerntet hast? Das wären Bei und tote
Zellen--->abschütten
So jetzt ist genug
Gute Nacht
Jon
____________________ Durch Leidenschaft erst lebt der Mensch, durch Vernunft existiert er nur.
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 31.10.2006 um 09:15 |
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Hallo Jon!
Ja, das war auch meine Überlegung, daß sich sehr wohl Hefezellen vermehren
(die können nach dem ersten Sud ja nicht so degeneriert sein, daß sie sich
gar nicht mehr vermehren können...), aber auch ein Gutteil abgestorberner
Hefezellen dabei "verbraucht" wird, also "verschwinden". Denn sonst hätte
ich ja pro Sud immer eine Zunahme des Volumens um immer die gleiche Menge,
die erwähnten 1cm im Einmachglas.
Die stärkere Vermehrung der geringen Starterdosis könnte ich mir erklären,
daß pro Hefezelle viel mehr Sauerstoff in der Würze ist, die Hefe also viel
länger im aeroben Bereich bleiben kann und sich so die Zellen oft teilen
können. Bei Zugabe von viel Hefe, wird der vorhandene Sauerstof rasch
verbraucht, ein Teil der Hefezellen kann sich dann vielleicht nur 1x
teilen, der Rest kommt erst gar nicht so weit.
Die Ernte und Aufbewahrung mache ich so, wie es von Heavybyte mal
vorgeschlagen wurde: ich gebe das zähe Sediment aus dem Faß in ein
Schraubdeckelglas (750ml Gurkengläser), fülle mit Leitungswasser auf und
gebe es dann in meine umgebaute Kühltruhe bei 1-3°C. Je nach Hefe
sedimentiert sie im Glas relativ stark. Die Wyeast 1338 z.B. sedimentiert
stark, da bleibt nach einer Woche ein Sediment von 1cm im Glas. Die Wyeast
3638 sedimentiert weniger, da bleiben mir 2-3cm im Glas. Die Sedimente sind
dann unterschiedlich zäh. Da bei den niedrigen Temperaturen die Hefe keine
nennenswerte Stoffwechselvorgänge zeigt, glaube ich auch, daß hier keine
Autolyse stattfindet.
Zum erneuten Anstellen, ziehe ich mit einem Schlauch vorsichtig das
überstehende Wasser vom Sediment. Die Angelegenheit ist dabei noch kalt, da
sich die Hefe mit zunehmender Erwärmung wieder mehr im Wasser suspendiert.
Die aufgewärmte Hefe kommt dann zum belüfteten Sud.
Daß sich tote und lebende Zellen für uns Hobbyaner nicht vernünftig trennen
lassen, wurde schon diskutiert. Man kann also tote Hefezellen nicht
abgießen. Eine "Hefewäsche" bringt m.E nur insofern etwas, als man
Fremdkörper wie verklumpte Hopfenharze oder Farbstoffe vom letzten
"Dunklen" aus der Hefe etwas rauskriegt.
Uwe
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2006 um 13:13 |
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Hallo Nordhorn,
Zitat: | Heavybyte hat gerade das
nie gesagt! |
Das war offensichtlich einfach ein Missverständnis aus Diesem Thread, meine Starter scheinen einfach
schnell zu wachsen
Jan
Ps: Danke für den tollen Sprudler ____________________
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Antwort 13 |
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