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Autor: Betreff: Alloholfreies Bier brauen
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Beiträge: 68
Registriert: 26.9.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.12.2006 um 23:25  
Hi Leute!


Das Selberbrauen macht ja superviel Spaß. Auch das Trinken.
Aber so langsam ists dann doch zu viel des Guten. Mit dem Alkohol;)
Also... wie ist das, kann man irgendwie auch alkoholfreies Bier selbst herstellen?

LG, Konny
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Jakobus
Beiträge: 813
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.12.2006 um 00:18  
So einfach ist das nciht. Aber ein ansatz wäre, ein Maischverfahren zu wählen, bei dem möglichst wenig vergärbare Zucker entstehen, indem du die entsprechende Rast überspringst. Dadurch erhältst du vermutlich zwar kein "alkoholfreies" Bier im Sinne unseres Gesetzgebers, aber ein wenig mehr davon kann man sicher trinken. So wird's auch industriell hergestellt. (Gestoppter Gärer, Springmaischverfahen...)
Ein anderer Weg ist, normalem bier den entstandenen Alkohol zu entziehen. Entweder durch Destillation (was du in Deutschland nicht so ohne weiteres darfst, auch nciht wenn du eigentlich den Alkohol gar nciht gewinnen willst) oder durch Dialyse. Beides ist aber mit einem m.E. für Hobbybrauer zu hohen apparativen Aufwand verbunden.


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Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2006 um 07:44  
Hallo,

ich habe mich mal relativ erfolgreich am Springmaischverfahren versucht, das ist meiner Meinung nach der vielversprechendste Ansatz für Hobbybrauer.

Viel Erfolg
Tino


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Moderator
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Berliner
Beiträge: 4024
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2006 um 08:02  
Ich hatte mich im Sommer auch mal an einem leichten Weizen versucht. Dabei habe ich die Schüttung um ca. 20% verringert und ein Rast extrem verkürzt, ähnlich wie in Tinoquells Link oben beschrieben. Das Ergebnis war ein sehr leckeres dunkles Weizenbier mit nur ca. 3,5% Alkohol - nicht wirklich alkoholfrei, aber absolut sommertauglich. :D

Das Rezept findest Du im Wiki.


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Gruß vom Berliner
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DunkelBrauer
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2006 um 08:06  
Hallo,

was ich mal probiert hab, war, unmittelbar vor dem Schlauchen einen Teil des Jungbieres abzukochen. Dadurch verflüchtigt sich ein Großteil des Alkohols. Dann abkühlen und wieder "richtiges" Jungbier dazu. So kommt wieder lebende Hefe mit rein. Dann noch die Speise dazu und schlauchen.
Das gibt auf jeden Fall ein "Light"-Bier.
Das Abkochen lässt aber den Geschmack ein wenig leiden. Ich würde also maximal 50% des Bieres abkochen, besser nur 33%. Das reduziert auf jeden Fall den Alk.

@Jakobus

Ist auch das Abkochen (im Sinne einer Destillation) problematisch, ohne den Alk aufzufangen?


Gruß,
Axel


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Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.

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Nordic Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2006 um 20:33  
Hallo Zusammen,

bleibt beim Springmaischverfahren ohne anschließende Feinfilterung nicht sehr viel Stärke in Lösung? Hat das Eurer Erfahrung nach Geschmacksprobleme oder eine stärkere Trübung verursacht?

Gruß
Martin
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Jakobus
Beiträge: 813
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2006 um 22:01  
Also, es ist so, die Betriebe, die eine Anlage zum entzug des Alkohols besitzen gelten als Brennereien ohne Brennrecht unter Verwaltung des Brantweinmonopols. Deswegen haben die entweder einen verplombten Gully (ja sowas gibt's!) oder einen ebenfalls verplombten Tank, der vom Brantweinmonopol abgeholt und zu Brennspiritus o.ä. verarbeitet wird. Und wehe es fehlt die Plombe!
Wenn Du den Alkohol einfach so verdunsten lässt, ohne ihn zu kondensieren, ist das erstmal schade - so rein von der sache her! ;) Damit kommst du jedenfalls nicht mit dem Gesetz in konflikt, was die Schwarzbrennerei betrifft.
Ob das technologisch so die ideale Methode ist, ist eine andere Frage, und auch dabei würden m.E. juristische Probleme auftreten - zumindest für Brauereien.
Gründe für die technologischen Probleme: Zum einen musst du unter Sauerstoffhaltiger Atmosphäre kochen. Die temperatur begünstigt Oxidation, wenngleich sich kaum Sauerstoff in der heißen Flüssigkeit lösen kann. Das braucht's aber auch gar nciht, denn die Oberfläche einer siedenden Flüssigkeit ist groß genug...
Außerdem kannst Du keine reine Alkoholfraktion abtrennen, sondern nur ein gemisch aus Alkohol, Aromastoffen und Wasser. Alkohol willst du los werden - OK. Aromastoffe natürlich nicht, aber bei der Methode geht's eben nciht anders. Das Wasser kannst du ganz einfach wieder draufschütten, theoretisch kein Problem, aber auch dagegen hätten die juristischen Haarspalter was. DAS kann einem Hobbybrauer aber eher schnuppe sein, behaupte ich jetzt mal. Er dürfte dann nämlcih auch kein so leckeres Stout brauen, wie das was ich grad genieße. Prost!


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2006 um 08:41  

Zitat von Nordic Brewing, am 11.12.2006 um 20:33
bleibt beim Springmaischverfahren ohne anschließende Feinfilterung nicht sehr viel Stärke in Lösung?


Warum sollte Stärke übrigbleiben ? Jodnormalutät erreicht man auch ohne die 63-Grad-Rast, meine Jodprobe vor dem Abmaischen war jedenfalls o.k.
Was die Trübung anbelangt kann ich nicht viel sagen, weil ein Weizen ja ohnehin durch den Eiweißgehalt trüb bleibt. War jedenfalls nicht ungewöhnlich trüb.


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Gruß vom Berliner
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2006 um 08:51  

Zitat von Nordic Brewing, am 11.12.2006 um 20:33

bleibt beim Springmaischverfahren ohne anschließende Feinfilterung nicht sehr viel Stärke in Lösung? Hat das Eurer Erfahrung nach Geschmacksprobleme oder eine stärkere Trübung verursacht?


Hallo,

nein das ist kein Problem.
Ziel des Springmaischens ist es - wie beim 'normalen' Maischen - die gesamte Stärke in Zucker umzusetzen, die Sude sind zum Schluß auch Jodneutral.
Nur werden durch die Temperaturführung hauptsächlich unvergärbare Zucker erzeugt, mit denen die Hefe 'nix anfangen' kann, d.h. aus denen später kein Alkohol entsteht.
Dies längerkettigen Zucker haben keinen negativen Einfluß auf das Trübungsverhalten.

Grüße
Tino


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Nordic Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2006 um 21:09  
Alles klar - das macht Sinn. Schmeckt das Bier denn auffällig süsser durch die unvergärbaren Zucker?
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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2006 um 21:38  
Hmm, naja, du darfst halt kein Springmaischverfahren auf 12°p anlegen - das ist dann mastig, breit. Ich hab jetzt nicht so genau die AfB-Werte im Kopf, aber ich glaube die haben so 7-8°p. So richtig süß wird das aber nicht.


[Editiert am 12.12.2006 um 21:40 von Jakobus]



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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2006 um 07:52  

Zitat von Nordic Brewing, am 12.12.2006 um 21:09
Alles klar - das macht Sinn. Schmeckt das Bier denn auffällig süsser durch die unvergärbaren Zucker?


Hallo,

die Antwort ist : Nein !

Ich fand das auch interessant, aber unvergärbare Zucker schmecken offensichtlich nicht süß. Es gibt - wie jakobus schon schreibt - nur ein breiteres Aroma, irgendwie sehr malzig / kräftig.

Da ich eigentlich kein Alkoholfreies (-armes) Bier, sondern ein Malzbier brauen wollte war das zunächst etwas enttäuschend. Und erwartungsgemäß fanden es meine Kinder mangels 'süßigkeit' auch nicht so toll. Ich führe das Ganze jetzt unter 'Nährbier'. Beim Malzbier bin ich doch wieder zum Stoppen der Gärung durch pasteurisieren zurückgekehrt - bei normalem Maischverfahren - das schmeckt dann um einiges süßer als das Springmaisch - Bier.

Für alkoholfreies Bier ist Springmaischen aber deshalb wahrscheinlich doch nicht soo geeignet, es 'verdirbt' den Charakter. Ein Hefeweizen o.ä. könnte so vielleicht noch angehen, ein alkfreies Pils wird, denke ich, nicht schmecken.

Halt' uns über Versuche auf dem Laufenden !

Danke und viele Grüße
Tino


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