Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 24.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 12:10 |
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Hallo allerseits,
Habe zu Weihnachten so ein Bierkit von holzeis.at bekommen (eine Dose
gehopfter Malz, Kübel, Hefe, Anleitung, Schlauch, ..). Nun ist es fertig.
Im Prinzip ist es nicht schlecht (Farbe, Kohlensäure, Geruch, Geschmack),
aber der Abgang bzw. der Nachgeschmack ist nicht besonders. Ich würde ihn
als sehr hefebetont beschreiben. Da sonst alles passt denke ich, das ich
zwar alles richtig gemacht habe aber ich fürchte das so ein Kit halt eben
nicht das Gelbe vom Ei ist.
Was meint Ihr? Soll ich es nochmals mit so einer Dose versuchen, oder
gleich alles selbermachen? Das klingt nämlich schon schwieriger.
Danke, Rainer
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 12:27 |
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Hallo Rainer,
zunächst einmal ein Herzliches Willkommen in der Runde der Hobbybrauer.
Mein Tip: Wenn Du bereits gemerkt hast, dass Du mit dem Kit nicht so 100%
zufrieden bist,
gibts halt 2 Möglichkeiten.
1. Ein empfehlenswertes Kit nehmen (damit kenn ich mich net so aus)
2. zum Maische-Brauer mutieren.
Maischebrauen ist auf jeden Fall zeitaufwendiger und man sollte sich die
geeigneten Hilfsmittel zulegen.
Viele verwenden zu Beginn einen Einkochtopf, den man auf eine Temperatur
einstellen kann.
Ein elektronisches Thermometer mit einer Genauigkeit von mind. 1°C
kaufen.
Ein Rührwerk basteln, welches man per Knopfdruck zuschalten kann.
Ein grosser Schöpflöffel
Ein Läuterbottich mit Panzerschlauch basteln.
Bierspindel zulegen.
Zum Kühlen Edelstahl-Plattenwärmetauscher oder Kühlspirale sind zu
empfehlen.
Genauers zu beschreiben würde hier den Rahmen sprengen.
Einfach nach den Begriffen im Forum absuchen und die threads lesen.
Kurz noch: Für einen Maischebrau-Prozess musst Du etwa 8 Stunden Zeit
kalkulieren.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 12:33 |
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Hallo, Rainer,
zu Deinem aktuellen Bierergebnis hätte ich noch die Frage, wie lange Du das
schon gekühlt gelagert hast. Denn die Geruchs-Geschmackseindrücke, die Du
beschreibst klingen nach einem noch nicht ausgereiften Bier. 4 bis 6 Wochen
muß man schon warten, bis der Jungbiergeschmack weg ist.
Ich würde Dir als überzeugter Maischebrauer auch zum Maischebrauen raten,
aber es ist, wie gerade beschrieben, natürlich wesentlich aufwändiger,
lohnt sich aber.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 24.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 12:43 |
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Danke für die raschen Antworten
Mal sehen wie weit ich meine Frau davon überzeugen kann, da ein bissi Geld
zu investieren
Werde sicher noch 1.000 Fragen haben. Gibts ein Buch das Ihr empfehlen
würdet?
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Antwort 3 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 12:47 |
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Hi,
hatten wa gerade, sieh mal auf der Startseite unter
"Hobbybrauerliteratur"
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 12:52 |
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 13:18 |
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Hallo Cepheus!
Auch von mir ein herzlich Willkommen!
Ja, selbermachen ist nicht nur sowieso besser, Du wirst noch vieeel
überzeugter sein und begeistert, dass so was Tolles aus dem bisschen Malz
rauskommt
Genau die Diskussion hatten wir neulich, da wurden auch die Kosten für den
Einstieg (die sehr gering sein können) erörtert: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=4082#pid38558
Jan
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Antwort 6 |
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Newbie Beiträge: 1 Registriert: 19.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.3.2007 um 09:55 |
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Hallo Rainer,
ich bin auch neu in der Braugemeinde und habe mich dank dieses Forums und
deren sehr verständlichen und übersichtlichen Brauanleitung erst mal ein
Starterset zum Bierkitbrauen selbst zusammengestellt und eingekauft.
Mein erstes Kit war ein Yorkshire Bitter von Muntons und hat auch gleich
auf Anhieb wunderbar geklappt. Ich habe dieses Kit mit der mitgelieferten
Trockenhefe vergären lassen und nach der Hauptgärung jede 0.5l Flasche mit
4Gramm Traubenzucker ca. 8 Tage nachgären lassen. Nach 4 Wochen Lagerung im
Kühlschrank dann endlich (konnte es kaum erwarten) die erste Flasche
verkostet und war wirklich überrascht über das Ergebnis. Das Bier hatte
einen schönen festen, fast cremigen Schaum der bis zum Schluss anhielt was
ich nicht erwartet hätte. Auch der Geschmack hat mich für ein Kit
beeindruckt
bis auf einen leichten wie von Dir beschriebenen hefigen Nachgeschmack. Ich
schob dies auf die Trockenhefe und habe mir dann gleich noch eine Wyeast
Flüssighefe für Stouts besorgt und meinen nächsten Sud mit einem Muntons
Premium Stout und der Flüssighefe angesetzt. Jetzt vor einer Woche dann das
erste Bier probiert und keinerlei hefigen Nachgeschmack mehr feststellen
können. Überhaupt war der Geschmack jetzt noch runder und ich hätte nicht
geglaubt, dass man mit einem Bierkit solch ein Ergebnis erzielen könnte.
Gelernt habe ich daraus jetzt nie wieder Trockenhefe zu verwenden. Ist doch
noch ein himmelweiter Unterschied und werde mir das nächste Mal einen Teil
der Hefe auf Agar Agar kultivieren.
Gruss
Stephan
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 24.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.3.2007 um 10:06 |
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 1.3.2007 um 14:25 |
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Hallo Rainer !
Erst mal Glückwunsch zu Deinem gelungenen Start in die Hausbrauerei.
Besser kanns doch garnicht laufen. Als ich angefangen habe, mit einem
Hobby-Brau-Set von Arauner mit 2,5 kg geschroteten Malz, was schon
monatelang gelagert war, mit einer Trockenhefe von Arauner, die nichts
taugte, war das Ergebnis dementsprechend schlecht. Schmeckte nicht.
Als ich Jahre später von einem Braumeister eine gute frische Hefe be-
kam, hatte ich das AHA-Erlebnis. Super. Braue fast nur noch mit
Flüßig-Hefe. Die Trocken-Hefen sind mittlerweile aber schon in so
guter Qualität erhältlich, so das ich manchmal wenn keine frische Hefe
zur Hand ist auf Trocken-Hefe erfolgreich zurückgreife.
Tütensuppen sind nicht das Gelbe vom Ei. Aber man kann sie mit
Zwiebeln, Gemüse und Kräutern, Gewürzen und vielleicht noch was
fleischlichem verbessern.
Genauso mit den Braukits. Wenn da noch etwas Spezialmalz mitzieht
und mit einer Aromahopfengabe gekocht wird, kann das schon ganz
schmackhaft werden. Ich habe eine Senatorengose im Teilmaische-
Extraktverfahren innerhalb von drei Stunden gebraut und das Ergebnis
war durchaus lecker zu trinken. 2 kg Wiener Malz bei 67 °C 30 Min.
und bei 77 °C 40 Min. in 12 l HG ziehen lassen. Maischesack raus,
1 kg Gersten/Weizentrockenmalz und 1 kg Gerstentrockenmalz zu,
heizen und nach Würzebruch 23 g HNB 11 % A.-Säure 60 Min. gekocht.
Hopfen abseihen und 12 l kaltes Wasser zu - 31 °C, 15 % Stw., 19 l.
Wyeast Kölsch-Hefe zu und belüftet. Hat drei Stunden gedauert.
War nach sechs Wochen trinkreif und gut.
Wer also mit Braukits, Flüßig-oder Trockenmalz arbeitet, ruhig mal
etwas experimentieren.
Allzeit Gut Sud
Hopfen und Malz rein in den Hals
Jürgen
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.3.2007 um 20:43 |
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Hallo, Jürgen,
das hört sich ja old-fashioned an, mit Deinem Arauner Gerstenmalz hell.
Dann müßtest Du ein ähnlicher Jahrgang sein wie ich (1960). Das mit dem
Arauner Malz kam direkt nach meinem ersten (erfolgreichen) Brauversuch ala
Hobbythek. Weiß schon gar nicht mehr in welchem Jahr das war. Irgendwo so
mitte der Siebziger glaube ich.
Habe genau die gleichen Erfahrungen mit der miesen Gerstenmalz- und
Trockenhefequalität gemacht. Willkommen im Club!
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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