Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.2.2009 um 10:27 |
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Hallo,
ich habe ein Alt gebraut und mit 13° Plato (Refraktometer von HuM) zur
Gärung gebracht. Das Gärfaß steht in der Kühlzelle mit 19,6°C (Heizöfchen),
das Refraktometer liegt daneben. Nach dem 1. Tag Gärung 10°Plato, nach dem
2. Tag gemessen 8° Plato, aber die Schaumberge weg. Die alte Spindel wieder
rausgeholt, damit warens 4,5% Stawü.
Ich habe das Alt sofort in den Drucktank gefüllt und Kohlensäure drauf
gegeben, hoffentlich gärts noch ein wenig.
Das Refraktometer hab ich zwischendurch mal mit der Spitze ins Bier
getaucht (vor kurzem hier gelesen, soll genauer sein) aber der Wert
verändert sich nicht. Der Letzte Sud hatte lt. Spindel 12,5% Stawü, lt
Refraktometer 13,5 ° Plato, ich habs auf eine Temperaturungenauigkeit
geschoben und ganz stolz mein R. benutzt und dem auch geglaubt. Mit
destilliertem Wasser steht es genau auf Null.
Was ist denn hier nun falsch???????
Ich habe noch ein Alkoholometer vom Wein, so ein Kapillarröhrchen, das den
Alkoholwert anzeigt, das müßte doch eigentlich auch mit Bier funktionieren,
wenn man die Kohlensäure rausschüttelt? Hat das schon mal jemand
ausprobiert?
Gruß Hufpfleger
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Gast
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erstellt am: 2.2.2009 um 10:37 |
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Das Refraktometer zeigt nur brauchbare Werte der Würze, aber nicht des
Jungbieres an. Sobald Kohlensäure im Spiel, kannst Du Dein Refraktometer im
Schrank lassen. Gleiches gilt übrigens auch für Dein Alkoholmeter, das
tatsächlich nur für Wein anwendbar ist.
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 10:42 |
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HI, Hufpfleger,
am besten Du benutzt das Refraktometerprogramm vom Earl hier aus dem Forum. Das
korrigiert Dir nämlich genau den Alkoholfehler aus Deinen abgelesenen
Werten.
Der Alkoholgehalt erklärt Dir die fehlerhaften Werte bzw. die Unterschiede
zu den Spindelwerten.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 10:44 |
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Warum? Ich konnte bisher keinen Unterschied zwischen "frischen" und
"entgasten" Proben feststellen.
Gruß,
Alex ____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 11:30 |
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Egal ob Spindeln oder Refraktometer - sobald ein Gemisch aus Alkohol
Wasser und Extrakt vorliegt sind die Ergebnisse ungenau.
Sog. Senkspindeln, wozu auch Würzespindeln und Öchslewaagen gehören, messen
die Dichte oder das spez. Gewicht.
Gleiches gilt für Alkoholmeter.
Wenn ich jetzt aber eine Mischung aus Alkohol, Wasser und Zucker ( bzw.
Extrakt) vorliegen habe wird die Messung ungenau.
Öchslewaagen und Bierspindeln messen nur genau, wenn eine Mischung aus
Extrakt und Wasser vorliegt.
Beim Alkoholmeter ist das dann eine Mischung aus Alkohol und Wasser.
Das liegt einfach daran, dass Alc, Extrakt und Wasser unterschiedliche
Dichten haben und das Messgerät ja nicht "weiß" in welchem Verhältnis die
Mischung vorliegt.
Das ist auch der Grund, warum Winzer und Likörhersteller zur Bestimmung des
genauen Alkoholgehaltes eine Probedestillation machen müssen. Alkohol ist
leichter als Wasser, Zucker halt schwerer - und das kannste nur mit
Spindeln nicht feststellen, in welchem Verhältnis 3 Stoffe stehen.
Beim Refraktometer ist es dann auch so. Unterschiedliche Stoffe=
unterschiedliche Lichtbrechung.
Fazit: Für exakte Messungen dürfen nur Zwei Stoffe vorliegen -
entweder Wasser und Extrakt ( Würze oder Most ) oder Wasser und Alkohol (
ohne Restextrakt ). Alles was dazwischen liegt lässt sich nicht genau
bestimmen.
Für uns Hobbybrauer oder Privatleute ist das nicht relevant - nur wenn man
das Produkt verkaufen will.
Wichtig für uns ist, dass wir bei einem Messgerät bleiben - also entweder
Spindel oder Refraktometer und uns bei den Abweichungen an Tabellen halten
- und die sind für jedes Messgerät unterschiedlich.
Gruß
Jürgen
ps: mir ist eigentlich egal, ob ich nun 4,3 oder 4, 8 Vol.% im Bier babe -
Hauptsache es schmeckt. ____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 309 Registriert: 7.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 12:54 |
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 13:07 |
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Das Alkohol eine andere Brechzahl hat als Wasser ist ja weithin bekannt.
Aber wie verändert sich denn nun die optische Dichte von Wasser, wenn
Kohlendioxid darin gelöst ist?
Alex
____________________ Home brewing
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 14:47 |
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Also erklären kann ich es mir auf die Schnelle auch nicht so einfach und
googeln war nicht erfolgreich. Aber in den Anleitungen, auch
professioneller Refraktometer, steht in der Tat, dass Proben zu entgasen
sind.
VG, Markus
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 261 Registriert: 7.10.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 15:07 |
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Hi
Das entgasen kann doch einfach durch schütteln passieren oder?
Also natürlich nur die Probe, nicht alles :=)
Gruß
axel
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 15:11 |
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Also bei dem einen Hersteller stand dazu einfach den Plastikdeckel des
Refraktometers 2-3 mal öffnen und schließen.
VG, Markus
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 15:14 |
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Hallo
Das lässt sich nicht messen,da CO2 ja als H2CO3 im Wasser gelöst vorliegt,
und H2CO3 nie(OK bis auf eine Ausnahme mal) aber als reine Substanz.
Deswegen wirst du auch nur Annäherungswerte für carbonisierte Flüssigkeiten
finden.
Reines Wasser 1,333
Alcohol 1,361
Flüssigkeiten mit Ploppeffect zw. 1.34 - 1,356
Bier speziell 1,345 (5 Vol% Alc.; also nur vom Alc. her ein Brechungsindex
von 1,3364)
Vielleicht helfen dir die Zahlen ja weiter.
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 15:54 |
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CO2 liegt nur zu einem minimalen Teil als H2CO3 vor, das meiste ist
physikalisch gelöst.
Die Frage ist, ob es den Brechungsindex überhaupt beeinflußt.
Und dann ist es ja auch noch eine Frage der Menge, in 1L Bier sind ca 40g
Alkohol aber nur 4-5g CO2 gelöst, sollte CO2 den Brechungsindex überhaupt
beeinflussen, dann in einem viel geringeren Maß als Alkohol.
So genau kann man ein Refraktometer sicher nicht ablesen.
Stefan
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 18:39 |
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Zitat von Boludo, am 2.2.2009 um
15:54 | [...] sollte CO2 den Brechungsindex
überhaupt beeinflussen, dann in einem viel geringeren Maß als Alkohol.
So genau kann man ein Refraktometer sicher nicht
ablesen. |
So weit würde ich mit der Behauptung nicht gehen, denn Alkohol und
H2CO3(aq) sind ja nun doch verschiedene Dinge. Die Menge ist sicherlich
entscheidend. Aber Äpfel dürfen nicht mit Birnen verglichen werden...
Wer hat ein Refraktometer mit kleinem Meßbereich und kann mal Mineralwasser
testen? Mit und ohne CO2? *g*
Gruß,
Alex ____________________ Home brewing
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 2.2.2009 um 18:50 |
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Geht auch Leitungswasser und Mineralwasser???
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 19:18 |
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Das Wasser sollte schon das Gleiche sein. Nur im Kohlensäuregehalt darf der
Unterschied liegen. Sonst gibt es hinterher zu viele Möglichkeiten, das
Ergebnis zu interpretieren. Vielleicht ein kleine Glas Wasser einschenken,
messen und dann die Kohlensäure herausrühren und wieder messen. Alles
natürlich bei der gleichen Temperatur.
Gruß,
Alex ____________________ Home brewing
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 19:36 |
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Ok, ich habe es ausprobiert. Leitungswasser entnommen und einen Teil im
WasserMaxx mit CO2 versetzt. Beide Proben gemessen. Absolut gleiche Werte,
0,6 °P.
VG, Markus
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 2.2.2009 um 19:45 |
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Mit normalen Mineralwasser und entgastem Mineralwasser 0.0 und 0.0
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2009 um 21:48 |
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Hey, klasse, Ihr beiden!
Das hat meine Vermutung ja bestätigt. Danke fürs Testen! :-)
Alex
EDIT: Markus, 0,6 ist ein wenig hoch für klares Wasser. Ist das Gerät
richtig kalibriert?
[Editiert am 2.2.2009 um 22:15 von alexbrand]
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.2.2009 um 09:08 |
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Hallo,
Danke für die vielen Antworten, jetzt seh ich klarer. Ich habe die vorigen
treads zwar gelesen, aber nur oberflächlich, hab da was von einem Wert 1,04
gelesen und dachte, den kann man vernachlässigen. Man muß ja nicht
päpstlicher wie der Papst sein, aber man sollte eben alles lesen
Zur Kohlensäure, frisches Bier nicht "geschüttelt" bildet an der Spindel
schnell mal kleine Bläschen und damit Auftrieb. Im Refraktometer bilden
sich m. M. nach beim Zuklappen kleine Blasen, das versuch ich immer zu
vermeiden. Mit der Spitze eintauchen funktioniert besser.
Gruß hufpfleger,
der jetzt Durchblick und 'ne Tabelle hat
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2009 um 09:19 |
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Hallo Alex,
ich glaube, die 0,6 für Leitungswasser stimmen. Mit Aqua dest. komme ich
auf 0,0. Andererseits, ich braue ja nicht mit Aqua dest. und möchte
eigentlich nur die Extraktkonzentration messen...
VG, Markus
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 17:25 |
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Hi,
obwohl ein Refraktometer mit Aqua dest. auf Null kalibriert werden soll,
scheint es wohl egal ob nun Aqua dest. oder Leitungswasser. Aus meiner
Leitung sprudelt das Wasser mit 28°dH sehr hart. Jedoch, im Vergleich zu
Aqua dest. zeigt mein Refraktometer keinen Unterscheid.
Grüße Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 17:39 |
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Hi Hufpfleger,
übrigens, das Polynom meines Refraktometerprogramm korrigiert automatisch
mit einem Faktor von etwa 1,04. D.h., angezeigte Platowerte aus meinem Prg.
müssen nicht nochmals korrigiert werden.
Grüße Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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