Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.10.2009 um 13:32 |
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Nach drei missglückten Suden hintereinander, daraufhinfolgende starke
Unlust am Brauen gepaart mit diversen privaten Problemen und Zeitmangel
hatte ich das Brauen erstmal aufgegeben. Irgendwie fehlte mir dieses Hobby
aber doch, so dass ich heute eher spontan entschloss einen Neuanfang zu
wagen.
Diesmal will ich alles richtig machen und nichts dem Zufall überlassen.
Zunächst wurde der steinalte, eingefrorene Hopfen entsorgt. Jetzt steht
eine gründliche Reinigung meiner Brauutensilien an. Angeblich kann man mit
Soda sogar desinfizieren, wenn das stimmt habe ich schon einen preiswerten
Reiniger gefunden. Es wäre gut wenn ihr mir diesbezüglich Erfahrungen
mitteilen könntet.
Mein erstes Bier soll ein Kölsch werden, nur aus Pilsener Malz. Kann ich
dazu einfach ein Pilsener Rezept mit der Wyeast Kölsch vergären?
Ich wollte nur Aromahopfen verwenden, da ich nach wie vor nur 10 Liter
braue und mir der Hopfen sonst einfach vergammelt. Welcher ist am besten
geeignet? Ich tendiere zur Tettnanger Perle, der IBU Gehalt wird so bei
ungefähr 30 liegen.
Bevor mich wieder das große Missgeschick eines Fehlsudes ereilt habe ich
noch folgende Fragen:
Mein Gärfass fasst ca. 50 Liter (Kunststoff), d. h. die 10 Liter füllen es
bei weitem nicht aus: ist das egal oder soll ich auf ein kleineres Gefäß
umsteigen?
Bis jetzt habe ich den Sud immer einige Stunden abkühlen lassen -
wahrscheinlich zu lang. Ich könne höchstents das Gärfass in eine Wanne mit
Kühlakkus stellen umso die Kühlung zu beschleunigen - oder aber kleinere
Gärbhälter aus Edelstahl - kühlt schneller ab!
Da mein Einkochtopf keinen Auslaufhahn hat, kann ich das Whirpoolverfahren
nicht einsetzen.
Nochmals seien (Infektionsgefahr!)? Teebeutel? Leinensäckchen?
Auch wäre es nett mir noch mal genau zu erklären wie das mit der Speise zum
späteren abfüllen geht.
Ihr seht, ich bin sehr vorsichtig geworden, ich glaube aber dass ich früher
eher etwas zu nachlässig gearbeitet habe.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.10.2009 um 13:43 |
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Hallo emjay,
WELCOME BACK
Ich reinige ausschliesslich mit Spülmaschinenreiniger in Pulver-Form und
das reicht auch vollkommen aus, hatte noch nie eine Infektion.
Für das Kölsch nimm Pilsener Malz, kannst auch etwas Weizenmalz zur
Verfeinerung hinzunehmen.
Für die Hopfung bietet sich Hallertauer Perle oder Spalt Select an,
Hinzugabe nach 15 minuten Kochen, danach 75 Minuten weiterkochen.
Bei der Gärung ist es in Deinem Falle so, dass die Oberfläche im Verhältnis
zum Volumen gross ist, allerdings bildet sich ja schnell ein CO2-Polster,
ich würde das mal einfach so probieren.
Eine schnelle Kühlung ist sehr wichtig.
Möchtst Du denn nicht allmählich mal einen VA-Topf nehmen und einen
Auslaufhahn dranbauen? das ist vom Handling wirklich viel einfacher. Zudem
empfehle ich Dir den Kauf eines Plattenwärmetauschers. Du wirst am Ende
froh sein, die Anschaffung gemacht zu haben.
Fürs Abfüllen nimmst Du 7mL Zuckerlösung (Gewichtsanteile Wasser/Zucker
50:50) pro 0,5L-Flasche.
die Zuckerlösung zuvor unter ständigem Rühren aufkochen. Die Lösung mit
einer Spritze in die Flaschen füllen, danach das Jungbier drauf.
Viel Erfolg,
Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.10.2009 um 14:12 |
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Beim allseits bekannten Auktionsaus bekommt man 12 Liter Töpfe für um die
20€ nachgeschmissen. Ich glaube die Investition lohnt sich. Den Hahn kann
dann mein Onkel oder Großvater dranschweißen.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.10.2009 um 14:45 |
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Hm,
warum willst denn nur 10 Liter machen?
Gruss Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.10.2009 um 15:31 |
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Ganz einfach: außer mir trinkt in meiner Familie niemand Bier. Natürlich
biete ich mein selbst gebrautes Bier, sofern es verkehrsfähig ist auch
Freunden an. Trotzdem halten die 10 Liter immer recht lange, vor allem wenn
ich sie in 0,33L Flaschen abfülle. Größere Mengen lohnen nicht.
Übrigens, ein Supermarkt in meiner Nähe hat 15 Liter Töpfe für 20€. Da
werde ich morgen zugreifen! Dann erledigt sich mein Reinigungsproblem
grundlegend. Nach dem Gären einfach mit heißem Wasser ausspülen, vor dem
Gären einfach in die Spülmaschine - sollte das Ding zu groß dafür sein,
löse ich halt einen Tab in dem Topf auf!
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.10.2009 um 15:37 |
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Zitat von emjay2812, am 19.10.2009 um
13:32 | .............................................
Da mein Einkochtopf keinen Auslaufhahn hat, kann ich das Whirpoolverfahren
nicht einsetzen.
..................................
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selbstverständlich ist es möglich eine
whirlpool auch ohne auslaufhahnen zu machen:
habe meine 50 liter-sud lange so abgezogen, kein problem ____________________ Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade
meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer
Brauereien
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.10.2009 um 16:43 |
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Die Konstruktion sieht abenteuerlich aus, wie funktioniert das? Wenn ich
das Bild richtig interpretiere hast du einen von den Drahtschwämmen an
einen Schlauch befestigt - und dann? eine Pumpe?
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 4.8.2009 Status: Offline
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erstellt am: 19.10.2009 um 18:29 |
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das ganze funktioniert ganz ohne pumpe das gefäß in das du abfüllst muss
nur tiefer liegen. bei genug menge könntest sogar die ganze würze erstmal
auf den mount everest schicken und dann in deinen gäreimer, solange dieser
tiefer als deine sudpfanne liegt. dass ganze funktioniert, nachdem die
würze angesaugt wurde durch die gute alte schwerkraft, dadurch entsteht
widerum eine sogkraft (auch oft als radikalwirkung bezeichnet) mit dem du
dein würze abziehst.
[Editiert am 19.10.2009 um 21:07 von Berndini]
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2009 um 07:01 |
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Ich habe noch eine Frage wegen der Nachgärung:
wenn ich Speise zuführen will, müsste ich ja umrühren, dass würde aber
wieder die Hefe aufwirbeln. Oder ich müsste umschlauchen, könnten da noch
Bakterien ins Bier kommen oder Fehlgeschmäcker durch zuviel Luftkontakt
entstehen?
Grün Schlauchen klingt auch sehr einfach und interssant, nur habe ich keine
Ahnung wie man den richtigen Zeitpunkt findet. Klar die Schnellvergärprobe
zeigt an, wann der Sud heruntergegoren ist, aber wie oft muss ich in
welchen Abständen spindeln?
Zucker ist immer noch eine Notlösung, früher habe ich mir mit Zucker oft
Handgranaten gebaut.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 28.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 15:02 |
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Hallo zusammen,
wir haben bei unserem vorletzten Sud mal experimentiert. Insges. 120 Liter
Pils. Die Würze hatte bei beiden Fässern einen potenziellen Alkoholgehalt
von 7%
Temperatur beim Vergären 8°. 60 Liter grün abgezogen und 60 Liter mit
Speise.
Das Bier lagert jetzt seit 12 bezw. 14 Tagen.
Gestern haben wir das erste Mal einen sensorischen Test durchgeführt.
Grün abgefülllt haben wir bei 2,5 bis 3%
Das andere Fass hatte zwei Tage länger Zeit zu gärren und einen
potenziellen Alkoholgehalt von noch ca. 2% bis 2,5%.
Wir haben 10 % Speise dazugegeben.
Die Flaschen lagerten bei etwa 9°.
Momentan schaut es so aus, das das grün abgefüllte Jungbier eine schöne
Schaumkrone hat, die aber recht bald zusammenfällt, es ist fast klar und
schmeckt bereits recht annehmbar.
Das mit Speise abgefüllte Bier ist sehr spritzig, hat eine wunderschöne
haltbare Krone, Ist aber noch recht trüb und schmeckt auch noch ziemlich
hefig.
Ich bin mal gespannt was passiert. Bisher waren noch keine Handgranaten
dabei. Ich war dennoch über den Unterschied überrascht. Am kommenden WE
wollen wir noch mal ran, werden es aber vorsichtshalber mit etwas weniger
Speise versuchen.
Na ja, no risk no fun.
SW
SW
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Antwort 9 |
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