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Autor: Betreff: 1. Braumeistersud am Laufen
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Beiträge: 54
Registriert: 7.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.12.2009 um 19:59  
Hallo Braukollegen

Habe mir heute den 20l Braumeister als "Zubehör" zu meiner alten Einkocher-Brauerei gekauft und mache gerade meine 1. Erfahrung damit.

Bin schon restlos überzeugt:
- Vor dem Nachtessen Wasser einfüllen und auf Einmaischtemperatur steigen lassen.
- Nach dem Nachtessen zusammen mit den Kindern einmaischen.
- Dann Programm starten und ruhig die Kinder ins Bett bringen.
- Danach in aller Ruhe den bewährten alten Einkocher hervorholen und etwas Wasser für Nachgüsse vorbereiten.

Für einen arrivierten/dekadenten Familienvater keine schlechte Sache :D ;)

Bin dann mal gespannt wie das erste Bier wird: habe für's Erste eine vorbereitete Mischung gekauft. Und für später habe ich mir einfach ein paar Säcke verschiedene Malze, Hopfen & Hefen gekauft. Dann wird gepröbelt... :)

Später also mehr.

Ich wünsche allen gut Sud!
Frank
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Studi110
Beiträge: 284
Registriert: 3.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.12.2009 um 22:16  
Hallo Gryphenbrauer
Dan viel Erfolg und gut Sud

Gruss Studi
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 19.12.2009 um 23:13  
Hallo, Frank!

Zitat:
- Dann Programm starten und ruhig die Kinder ins Bett bringen.
- Danach in aller Ruhe den bewährten alten Einkocher hervorholen und etwas Wasser für Nachgüsse vorbereiten.

Für einen arrivierten/dekadenten Familienvater keine schlechte Sache





Ich weiß natürlich nicht, in welche Altersklasse Deine Gören fallen, aber meine Mädels wären beleidigt,
wenn ich sie während des Brauens ins Bett stecken würde. ;(

Deshalb braue ich grundsätzlich früh morgens:
Während der 1. Rast hole ich die Brötchen,
während der 2. Rast wird gefrühstückt.
...
und dann beim Läutern hab' ich immer 2 Mäuschen, die die Vorderwürze 'sozusagen' auf Qualität kontrollieren ;)





...und deshalb möchte die lüttje auch gerne später einmal Hobbybrauerin werden... :thumbup:

natürlich trotzdem viel Erfolg mit dem neuen BM wünscht Dir
-André-
Antwort 2
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Beiträge: 54
Registriert: 7.11.2009
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red_folder.gif erstellt am: 29.12.2009 um 21:41  
Hallo Brauer

Ich habe nun 2 Sude mit dem kleinen Speidel hinter mir. Beide sind soweit ich es bisher beurteilen kann recht gut gelungen. Wobei der 2te mit 5.9kg Schüttung ziemlich am Limit des BM lag. Habe daher bei allen Rasten den BM geöffnet und die Maische kräftig gerührt.

Offen ist für mich im Ablauf v.a. noch die Frage bezüglich des optimalen Vorgehens bei der Würzekühlung und möglichst hoher klarer Würzegewinnung mit dem BM:

Einmal habe ich die noch heisse Würze nach kurzer Beruhigungsphase und Whirlpool direkt ins Gärfass ablaufen lassen und darin mittels Kühlspirale gekühlt. Blieb aber m.E. recht viel mit Trub versetzte Würze im Speidel. :mad:

Das zweite Mal hab ich ca. 30 Minuten gewartet, bis die Würze sich etwas beruhigt hatte, danach Whirlpool und dann direkt im BM gekühlt. Dann über den Hahn ins Gärfass. Zuletzt habe ich noch den möglichst grössten Würzerest durch einen Stahlknäuel (von altem SIOS Würzesyphon) ablaufen lassen, den ich mit der Hand vor den Auslass gedrückt habe.

Wie machen das die anderen Speidler unter euch?

Herzliche Grüsse
Frank
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Moderator
Posting Freak

Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.12.2009 um 10:20  
Willkommen Gryphenbrauer,

als neues Mitglied in der Fraktion der BM-Pumper kann ich Dir einige Tipps im Umgang mit Speidels "Kleinem" geben :

Schüttung : Je nach dem Quellungsverhalten des Malzes, sollte bei einer Schüttungsmenge von 5,5 kg Schluß sein. Besser, du berechnest auf 5 kg. Der Stress sinkt, die Sudhausausbeute steigt im Verhältnis. Konditioniere das Malz, d.h. mindestens 18 Stunden vor der Schrotung, besprühe die Malzmischung mit 6 bis max. 10% Wasser (je nach Alter und Lagerung des Malzes). Die Schrotung, bei mir mit Barley Crusher, 0,8 mm Spalt, wird einwandfrei und das Abläutern wird zum Kinderspiel. Die Standardhauptgussmenge von 23 Litern sollte bei dunklen Malzen in der Schüttung auf etwa 20 Liter reduziert werden.

Während des Maischprozesses, drehe das Malzrohr um 180°. Man sieht an den aufsteigenden Stärkewolken im Malzrohr die Notwendigkeit. Das Abläutern nach Speidel-Technologie ist - sagen wir mal "mäßig". Kaufe dir einen Aluvierkantstab und schneide dir 2 30cm lange Stäbe, die du oben auf den BM-Topf legst. In dieser Höhe plazierst du das Malzrohr. Du hast dann genügend Platz für den Nachguss, der immer zwischen 10 und 17 Litern liegen sollte !

Hopfenkochen ist ein Schwachpunkt des BM. Ich unterstütze die Heizspirale mit einem ECE 320 Großtauchsieder 2000 Watt, den ich nur zu Beginn bis zum Eiweißbruch einsetze und die letzten 40 Minuten zum Austreiben von DMS und Co. Während des Hopfenkochens schöpfe ich mehrmals die wasserunlöslichen Hopfenharzbestandteile von der Oberfläche ab, um die Verdunstungsoberfläche zu erhöhen.

Ein richtiger Whirlpool funktioniert m.E. im Braumeister nicht, da die Heizspirale eine zu starke Verwirbelung erzeugt. Nach unterschiedlichen Verfahrensversuchen hat sich das folgende als bester Kompromis herausgeschält :
Mit der (Speidel-)Kühlspirale sofort nach Kochende (DMS-Bildung bei hellen Bieren !) herunterkühlen. Hierbei im manuellen Modus die Pumpe laufen lassen. Nach ca. 15 Minuten und 60 L Kaltwasser müsste der Sud unter 30°C angekommen sein. Du kannst jetzt einen Whirlpool machen, mittlerweile bin ich jedoch davon abgekommen, da ich über zwei Sputnikfilter (s. hier Forumsmitglied) die Würze in das Gärfass laufen lasse.

Heraus kommt eine klare und sauerstoffreiche Anstellwürze, die dir einwandfreie Biere liefert. Gut Sud !

Grüße

Hans


____________________
"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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red_folder.gif erstellt am: 30.12.2009 um 12:28  
Merci für die Tipps! Insbesondere die Malz-Konditionierung ist mir neu. Werde ich mal umsetzen. Auch die Drehung des Malzrohrs anstatt des Aufschraubens und Rührens (hat zwar jeweils nur ca. 2 Minuten gekostet) werde ich mal versuchen.

Das Abkühlen mit Pumpe tönt ebenfalls interessant. Anstelle von Filtertüchern habe ich mir auch überlegt, einen Panzerschlauch mit Adapter an den Ausguss zu stecken, wie es jemand hier im Forum mal vorgeschlagen hat. Aber Filtertücher sind wahrschenlich einfacher in der Handhabung... Werde mal nach Sputnik suchen.

Die bisher durchgeführten Sude beruhten auf Fertig-Malz-Rezept-Schüttungen zum Kennenlernen des Funktionsprinzips des BM. Für die nächsten Sude habe ich nun ganz einfache 5kg Standard-Schüttungen vor, mit denen ich etwas 'rumpröbeln will. Habe mir dazu 50kg Pilsner, 25kg Münchner & 25kg Weizenmalz von Weyermann und 2 Sorten Hopfen (Hallertauer & Saphir) gekauft. Zusammen mit unterschiedlichen Rasttemperaturen & -zeiten ergeben sich damit wohl genügend Freiheitsgrade :)

Gut Sud & Herzliche Grüsse
Frank
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2010 um 18:49  
Hallo Kollegen

Nun ist das erste Bier - ein roter Baron - fast fertig:



Etwas Nachreifung wird ihm noch guttun.

Habe gestern mal ein sehr einfaches Bier gebraut - noch ohne Malzkonditionierung:

- 5kg Pilsner Malz
- Hauptgus: 20l / Nachguss: 17l
- Eingemaischt bei 59° in 8 Minuten und danach gleich auf Maltoserast geheizt
- Maltoserast: 60' bei 62°
- Verzuckerung: 20' bei 72°
- danach auf 78° und abgemaischt
- 90' gekocht mit 3 Gaben Safir-Hopfen (4.4%)
23g 90'
11g 30'
11g 10'
- danach gekühlt, 2l Speise entnommen und ab in 2 Gärfässer: die Hälfte des Suds mit S04 obergärig und die andere Hälfte mit S23 untergärig angesetzt. Beide Fässer kamen über Nacht schön ins Blubbern. Das Untergärige habe ich heute Mittag in meinen Kühler mit 12° gestellt. Das Obergärige steht bei 21° in meinem Brauschrank
:D

5kg Malz mit nur 20l HG sind für den Braumeister zu wenig. Musste mehrmals rühren. Werde in Zukunft bei solchen Mengen den HG auf mind. 25l erhöhen. Den NG mit 17l ging nur, weil ich mir eine Malzrohrhaltererhöhung von 6cm gebastelt habe.

Betreffend Hopfenseihen habe ich nun 2 Filterfirmen in der Schweiz angefragt. Erste Angebote sind gekommen. Gestern habe ich mir halt etwas beholfen:



Weil Bilder immer so schön sind, hier noch mein Brauschrank mit dem Roten Baron am Blubbern:




PS: bin gerne auch bereit eine Speicherplatzspende zu leisten (siehe hier)
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Studi110
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2010 um 19:57  
Hallo Gryphenbrauer

Nun habe ich mal nachgeschaut von wo du kommst ! Ich wohne in Bolligen ! Ganz in der nähe von dir ! Ich habe den 50 Liter BM .
Haste vielleicht mal Lust auf ein Bier ?
Schicke mir doch eine PM
Gruss Studi
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 7
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2010 um 21:03  
Da ich ebenfalls beabsichtige mir den Speidel Braumeister zuzulegen, würden mich folgende Aussage näher interessieren:


Zitat von Erlenmeyer, am 30.12.2009 um 10:20

Heraus kommt eine klare und sauerstoffreiche Anstellwürze, die dir einwandfreie Biere liefert. Gut Sud !


Wie kommt der Sauerstoff in die Würze? Hat da der BM eine besondere Vorrichtung dafür?

Allzeit gut Sud
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red_folder.gif erstellt am: 12.1.2010 um 22:02  
@Bierling

Der BM hat keine Spezialeinrichtung zur Anreicherung der Würze mit Sauerstoff. Durch das Rühren im Topf zur Erzeugung des Whirlpools sowie durch das Schlauchen ins Gärfass kommt genug Sauerstoff in die Würze. Ansonsten kann man die Würze auch im Gärfass nochmal kräftig rühren, damit genug O2 drin ist.

Für mich als Elektonik-Laien, der für grössere Basteleien auch gar keine Zeit hat, war die Anschaffung des BM eine gute Sache: Kaufen -> Loslegen!

Natürlich hat der BM auch kleine Nachteile: Die Heizspirale im Topf ist halt schon weniger elegant und für das Hopfenseihen etwas umständlicher als eine Lösung mit Bodenheizung (siehe auch die VQB von cebulon).
Aber was soll's, es muss nicht alles immer perfekt sein.

Ich finde das Brauen mit dem BM jedenfalls sehr entspannt und erlaube mir auch, das Rohr zwischendurch zu öffnen und die Maische kräftig zu rühren, wenn ich dies als nötig erachte ;-)

Herzliche Grüsse
Frank
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