Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 12:09 |
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...weder noch...
Hallo, liebe Genauigkeisfanatiker (manchmal zähle ich mich auch
dazu… ,
auf der (schon längeren) Suche nach dem korrekten Begriff für den Vorgang,
bei dem aus Trockenhefe wieder vitale Hefezellen erzeugt werden, ist mir
nun endlich der richtige Begriff wieder eingefallen.
Er heisst: rekonstituieren (wiederherstellen, in diesem Falle ein
Wiederherstellen der ursprünglichen Aktivität von Hefezellen).
Ich habe mich an einen Versuch während meiner Ausbildung erinnert (schon so
lange her, daher hat es auch solange gedauert, bis er mir wieder
eingefallen ist), bei dem wir tiefgefrorene Erdbeeren gefriergetrocknet
haben (Lyophilisation). Um den Vorgang zu überprüfen, d.h., um
festzustellen, welche Menge an Wasser verdunstet ist und welche Menge man
hinterher benötigt, um aus dem gefriergetrockneten Produkt wieder
„frische“ Ware zu erhalten, haben wir die Produkte
rekonstituiert.
Das ist eben nix anderes, als Zugabe von Wasser, das dann von dem porösen
gefriergetrockneten Gut recht schnell aufgenommen wird.
Für meine Begriffe wäre also das Wort „rekonstituieren“ der
korrekte Ausdruck, wenn man Trockenhefe durch Zugabe von Wasser wieder in
den aktiven Zustand versetzt.
Die bisher verwendeten Begriffe „rehydrieren“ und
„rehydratisieren“ sind ja streng genommen nicht korrekt.
Ich hoffe, dass ich jetzt nicht zuuuu korinthenkackerisch daher gekommen
bin…
Greets
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 12:20 |
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Hi Michael,
ich finde es müsste revitalisieren (wiederbeleben) heißen. So kann
man es auch in einigen Fachartikeln lesen.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2010 um 12:28 |
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Hmm, da fürchte ich, daß mein simples " in Wasser quellen lassen" dem
komplexen Vorgang gar nicht gerecht wird.
Uwe ____________________
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 12:37 |
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@ Rene: dem würde ich insofern nicht zustimmen, da revitalisieren oder
wiederbeleben ja bedeuten würde, dass die Hefezellen tot sind, was sie aber
nicht sind.
@ Uwe: richtig! Ein ganz klein wenig wissenschaftliches
Brimborium muß manchmal sein oder? Sonst würd's doch langweilig.
Ciao
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 12:42 |
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Nochmal @Rene: sorry, ich muß mich korrigieren, ich hatte an reanimieren
gedacht...liegt wohl daran, daß meine Frau Krankenschwester ist.
@all: mir ist natürlich klar, dass egal, ob man rehydrieren oder
rehydratisieren sagt, jeder weiß, was gemeint ist.
Wollte nur mal ein wenig klugscheissen...was offensichtlich nicht so recht
gelungen ist...
Egal, heute Abend wird wahrscheinlich abgefüllt...mit vitalen
Hefezellen!
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 12:48 |
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Ahh, jetzt wird es philosophisch. Was ist Leben? Per Definition hat es
einen Stoffwechsel und pflanzt sich fort! Beides macht Trockenhefe nicht
(erst wenn sie revitalisiert wird).
Ist Trockenhefe also tot?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 13:00 |
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Hehe...Philosophie war noch nie mein Ding und daher kann ich auch nicht auf
Deine Frage antworten. Daher würde ich dann halt äh...doch rekonstituieren
verwenden. Außer, es ergäbe sich auch bei diesem Wort ein philosophischer
Diskussionsgegenstand.
Ciao
Michael
[Editiert am 28.1.2010 um 13:00 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 13:11 |
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Hej Michael,
du Genauigkeitsfanatiker. Ich denke es ist eine Mischung aus
revitalisieren, wie es René sagt und rehydrieren. Denn die Trockenhefe ist
ja während dieses Aggregatzustands sozusagen leblos.
Restaurieren oder Rekonstruieren hätte ich als Denkmalpfleger noch zu
bieten ... kleiner Spass...
Aber mal etwa anderes zum Thema Genauigkeit: Ich komme, vor allem bei der
Alkoholberechnung, immer wieder auf Differenzen zwischen den einzelnen
Formeln von Earl, Fabier und Rudolph. Es geht da immerhin um 1 % Vol.
plus/minus. Wie gehst du damit um?
Schöne Grüße
Frank
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 13:23 |
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 13:37 |
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Hallo René,
nix CO2.
Ein Bespiel: Stw 20, Restextrakt 5, Temperatur 20 °C.
Fabier: 7,64 % Vol
Rudolph/Earl: 8,5 % Vol
Schöne Grüße
Frank
PS. Ich brauch bald wieder Stoff, ich meld' mich aber nochmal
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 28.1.2010 um 13:43 |
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Hallo Frank!
> da immerhin um 1 % Vol. plus/minus. Wie gehst du damit um?
Schreib doch einfach den höchsten Wert aller Formeln aufs Etikett, das
sieht beeindruckender aus!
Im Fruchtweinkeller errechnen sie 1vol% Alkohol aus 20,5g/l
Zucker.
Ich weiß nicht, ob zwischen Maltose und Saccharose ein großer
"Gewichtsunterschied" besteht, eher nicht, denke ich.
Uwe ____________________
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Antwort 10 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 13:49 |
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Hi, Frank,
Restaurieren? Das gefällt mir, ein schöner Begriff in diesem Zusammenhang,
denn die getrockneten Hefepilze sehen ja etwas schrumpelig bzw. zerdellt
aus, wie alte Gebäude manchmal. Von daher würd’s schon passen.
Ehrlich gesagt, ist mir das mit dem Alkoholgehalt auch schon aufgefallen.
Da für mich der Hanghofer die Referenz war und ist, verwende ich seinen
Rechenalgorithmus (und der wird am besten vom Fabi auf seiner online Seite
reproduziert, daher verwende ich die Fabi Werte.
Viele Grüße
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 21 Registriert: 7.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2010 um 15:53 |
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Ein Forum voller lauter kleiner Frankensteins die ihre 'Zombies' auf die
Würze loslassen.
Haunted
[Editiert am 28.1.2010 um 15:53 von haunted_by_beer]
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Antwort 12 |
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