Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.3.2010 um 22:58 |
|
|
Hi Leute,
Hat jemand Erfahrung damit, Hochalphasorten wie Magnum, Taurus, Herkules
u.a als Aromagabe einzusetzen. Gerade bei den Norddeutschen Bieren habe ich
den Eindruck, das der Hopfencharakter von einer späten Gabe Bitterhopfen
kommt.
Ich kann mich natürlich irren aber irgendwie erinnert mich dieser Geruch
und Geschmack an ehemalige Premium Biere der DDR.
Dort gab es kaum Aromahopfen. Hopfen war knapp. Was zählte war
Bitterstoffausnutzung und Planerfüllung der eh (oder immer) nicht erreicht
werden konnte.
So mache ich mir gerade, durch dieses Forum angeregt, eine Flasche
Einbecker Mai-Urbock auf und mir schießt sofort dieser intensiv würzige,
fast stechende Hopfengeruch in die Nase.
Bitterhopfen hat einen hohen Harz- Gehalt. Alpha wie Beta-Säuren die bei
einer späten Gabe natürlich nicht mehr isomerisieren. Der intensive Geruch
erinnert mich irgendwie an Haschisch. Man möge mir verzeihen....
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.3.2010 um 23:27 |
|
|
Hi, Rene,
na, Deine Beobachtung paßt doch sehr gut zu der Aussage der Einbecker
Brauerei, die angeben die Hopfensorten Hallertauer Magnum, Hallertauer
Nugget und Hallertauer Herkules für ihren Maibock einzusetzen. Das sind
alles Hochalpha- bzw. Bitterhopfensorten.
Prost!
Gruß
Michael, der lieber hochfeine Aromahopfensorten als Aroma- und
Vorderwürzhopfen einsetzt...
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.3.2010 um 23:52 |
|
|
Hi Michael,
ich weiß ja, das Du ein Aromahopfen-Fan bist. Wer nicht? Solche speziellen
Aromen wie Citrus, Grapfruit, Blumen u.s.w erreicht man nur mit
Aromahopfen.
Bei Jever und Lübzer Urkraft habe ich auch schon diese Hopfenwucht
(manchmal) festgestellt. Beim öffnen der Flasche erschlägt einen der Duft
und es kribbelt bis ins Untergeschoß.....
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.3.2010 um 02:13 |
|
|
Hi René,
ich habe mal ne Zeit lang mit der Maischehopfung herumexperimentiert.
Grund war meine jährliche Überproduktion an Magnumdolden, die einen
fantastischen und sehr intensiven Geruch hatten, aber leider auch jede
Menge IBU´s. Ich wollte den Hopfen nicht wegwerfen und versuchte ihn
deshalb als Aromahopfen zu verwenden. Ich hatte ihn einmal ganz kurz im
Whirlpool und einmal mit einer größeren Menge in der Maische eingesetzt.
Bei der Whirlpoolhopfung muß man aber sehr aufpassen, dass auch wirklich
pünktlich geseiht wird. Hierzu hatte ich die Dolden immer in ein Hopfennetz
gegeben.
Die Maischehopfung funktioniert am besten mit Dolden, da Pellets mehr IBU´s
in die Maische bringen, was die einsetzbare Hopfenmenge wieder reduziert.
Bei Dolden kommt zwar einiges an Hopfengeschmack in die Maische, die
Bitterstoffe jedoch bleiben dafür fast draußen. Die Hopfenausnutzung bei
Dolden beträgt in der Maische etwa 5%, die von Pellets etwa 13,5%. Aber
Achtung: Maischehopfung beim Dekoktionsverfahren geht nicht!
Ähnlich wie bei der Vorderwürzehopfung wird der Hopfengeschmack nach einer
Maischehopfung später durch´s Hopfenkochen nicht oder nur wenig ausgekocht.
Angeblich sollen sich da kochstabil Hopfenalkohole bilden (dazu kann der
Michael, als Vorderwürze-Hopfungsprofi bestimmt mehr zu sagen). Mit der
Maische wird der Hopfen später ja ausgetrebert und so kann beim
anschließende Würzekochen auch keine Alphasäure mehr isomerisieren (der
Hopfengeschmack aber steckt in der Würze). Daher kann man auch wesentlich
mehr Hopfen zur Maische geben als zur Vorderwürze.
Naja, nach zwei Versuchen bin ich dann aber wieder zur klassischen
Aromagabe umgestiegen, da ich im Oktober einen ganz hervorragenden
Aromahopfen bekam, den ich auf jeden Fall aufbrauchen werde.
Ich glaube, der Uwe hatte auch mal mit der Maischehopfung
herumexperimentiert. Er war aber, soweit ich mich erinnern kann, damals
nicht so sehr begeistert davon.
Interessant wäre für mich zu wissen, wer noch damit herumexperimentiert hat
und wie seine Meinung dazu ist.
Mal sehen, vielleicht mach ich ja mal ein Bier, dass ausschließlich nur per
Maischehopfung gebittert ist.
Hopfige Grüße
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
|
|
Senior Member Beiträge: 449 Registriert: 26.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.3.2010 um 09:19 |
|
|
Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber funktioniern tut es bestimmt.
Schau doch mal in die aktuelle Hopfenmappe, dort werden die Brauversuche
erklärt, Aroma und Bitterhopfen werden dort gleich behandelt.
|
|
Antwort 4 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 14.3.2010 um 10:45 |
|
|
Ja, hier haben wir damals über Maischehopfung
diskutiert.
Mein Versuch war nicht repräsentativ, weil ich kein "echtes" Bier gebraut
hatte, sondern Malztrunk.
Man kann dabei weder an der süßen "Limo" noch dem daraus vergorenen Bier
die Hopfung richtig beurteilen, da ich es wegen der Süße stärker hopfen
muß.
Mein Eindruck war, daß ich weniger des erwünschten "Hopfengeschmacks", den
man bei Vorderwürzehopfung bekommt, im Sud hatte, als wenn ich reine VWH
treibe.
Das ist ja irgendwie auch logisch, da mit Sicherheit etwas von den
Geschmackskomponenten ("Hopfenalkoholen") in den Trebern hängen bleiben
wird.
...im PDF, das Michael hier verlinkt hat, ist auf S. 16 ein interessanter
Artikel zur Vorderwürzehopfung, auch wenn mir die Abkürzung "FWH" schon
wieder zu "amerikanisch" ist.
Aber nochmal zum Bitterhopfen als "Aromagabe".
Ende des letzten Jahres habe ich das " Dunkle Bockbier" aus der Datenbank nachgebraut und für
den Hopfen meinen "Merkur" genommen, den ich ja schon einige Jahre hier
habe.
Das Bier war wohl irgendwie schon "hopfenaromatisch", hat mir aber nicht
gefallen, die Aromakomponenten sind zu "stark", "breit" und
"unharmonisch".
...hätte sich mit noch längerer Lagerung aber vielleicht noch gebessert, da
war das Bier aber schon ausgetrunken.
Ich werde für die Aromagabe künftig stets einen Aromahopfen verwenden.
Wenn's kernig sein soll, evt. die Perle oder den Mittelfrüh, die in etwa
dieselben "Aroma-Diamanten" (siehe "Hopfenmappe") haben, wie der Merkur
auch.
Als anderen Bitterhopfen habe ich noch einen Rest Magnum. Mit dem werde ich
aber nicht richtig "warm", der haut mir zuviel "Knoblauch" raus, wenn ich
ihn in den Sud gebe (mag an der Charge liegen) und braucht wirklich die
kompletten 90min Kochzeit, um diese "Aromen" zu verlieren.
Zumindest würde ich so eine α-Bombe niemals zur "Aromagabe" verwenden!
Uwe ____________________
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.3.2010 um 13:09 |
|
|
Zitat von Uwe12, am 14.3.2010 um
10:45 |
Mein Eindruck war, daß ich weniger des erwünschten "Hopfengeschmacks", den
man bei Vorderwürzehopfung bekommt, im Sud hatte, als wenn ich reine VWH
treibe.
Das ist ja irgendwie auch logisch, da mit Sicherheit etwas von den
Geschmackskomponenten ("Hopfenalkoholen") in den Trebern hängen bleiben
wird.
|
Ja Uwe, das kann ich mir ganz gut vorstellen. Du hättest aber auch wegen
der geringeren Hopfenausnutzung die vielleicht fünfache Menge an
Hopfendolden der Maische zugeben können als bei der Vorderwürzehopfung.
Aber vielleicht hattest Du das ja auch so gemacht?
Trotzdem, die Frage des Austrebern von Hopfenalkoholen finde ich sehr
interessant. Bestimmt schwemmt der Nachguß zwar wieder einiges von den
Alkoholen mit in die Würze hinein, wieviel, das hängt aber auch wohl davon
ab, wie gut oder feste die Hopfenalkohole am Treber haften bzw. wie
hydrophile diese Alkohole sind. Das herauszufinden scheint mir recht
schwierig.
Daher schwebt mir ein neuer Versuch vor: eine zeitlich ausgedehnte
Vorderwürzehopfung ( V
WH) mit dem vier- bis fünffachen des Hopfens (Dolden) und anschließendem
Hopfenseihen noch vor der Würzekochung.
Dazu wird es aber nur dann kommen, wenn ich meine jährliche
Bitterhopfen-Überproduktion nicht gegen einen Aromahopfen tauschen kann und
zudem meine Aromahopfenernte schlecht ausfallen sollte, da auch ich der
Aromahopfung bislang noch den Vorzug gebe. Zudem braue ich nur alle zwei
Monate und experimentelle Kochtopf-Kleinsude nebenbei zu machen, das kosten
mich irgendwie immer Überwindung. Mein Maischehopfungs-Bier war zudem
damals geschmacklich auch nicht so der Renner gewesen. Es war aber auch ein
Obergäriges mit Röstmalzanteil und ner S04, also diese "englischen Aromen",
die ich sowieso nicht so gerne mag.
Vielleicht sind ich und Uwe ja nicht die Einzigsten hier, die sich mit der
MH mal beschäftigt haben. Also, wer noch damit herumexperimentiert hat, der
soll doch bitte mal berichten.
Hopfige Grüße,
Earl
[Editiert am 14.3.2010 um 13:19 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
|
|
Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.6.2010 um 09:54 |
|
|
Hi zusammen
Ich habe kurz eine Frage. Ich bin zurzeit immer noch daran mein Lager zu
verkleinern und brauche daher auch mein Bitterhopfenvorat ab. Normalerweise
gebe ich meine Aromahopfengaben zur Hälfte in die Vorderwürze und den Rest
nach dem Würzebruch.
Wann und wie geteilt sollte ich diese heute durch nen Taurus ersetzen?
Gleiche Gaben?
Gruss
Tom
|
|
Antwort 7 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.6.2010 um 10:31 |
|
|
Hi, Tom,
meiner Meinung nach spricht nix dagegen, ich würd's so machen.
Ciao
Michael
[Editiert am 8.6.2010 um 10:37 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 07:58 |
|
|
Mal ganz deppert gedacht: Aromahopfen als Bitterhopfen .... (CASCADE) ...
hat das jemand getestet? "Einfach" die gewünschte Menge A-Hopfen genauso
wie B-Hopfen nutzen? Verliert der A-Hopfen dabei bedingt durch die längere
Kochzeit (90min) das Aroma? ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
|
|
Antwort 9 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 08:11 |
|
|
Ja natürlich geht das und es geht auch viel Aroma verloren.
Etwas mehr Aroma bleibt erhalten, wenn man alles in die Vorderwürze gibt,
dann braucht man aber noch etwas mehr wegen der Eiweißbindung.
Ist halt etwas Verschwendung, aber wenn man genug davon hat, warum
nicht?
Hefeweizen mach ich nur mit Tettnanger und das brasilianische Pale Ale nur
mit Saphir.
Als Bitterhopfen nehm ich ansonsten Perle, das ist aber strenggenommen auch
ein Aromahopfen.
Michael ist so viel ich weiß der Überzeugung, dass ein gewisser Anteil
Bitterhopfen die Bittere ausgewogener macht, ich persönlich habe mit 100%
Aromahopfen sehr ausgewogene Bitterungen erzielt (meiner Meinung nach hat
diesbezüglich vor allem das Brauwasser einen sehr großen Einfluß).
Kann natürlich sein, dass bei höheren IBU´s die Sache wieder anders
aussieht.
Wobei das " einhundert"
Pils mit 100 IBU angeblich nur mit Tettnanger, Hersbrucker und Saazer
gehopft wird und zwar ohne Aromagabe, die Bittere ist erstaunlich rund
(sagt zumindest Conrad Seidl)
(Ich finde das Bier trotzdem langweilig, ist halt nur Bitter und Trocken
und das war´s, ein Pils halt)
Stefan
[Editiert am 9.6.2010 um 08:24 von Boludo]
|
|
Antwort 10 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 09:08 |
|
|
Hey, Stefan,
na ja, Überzeugung ist zuviel gesagt, es war halt die Beobachtung, die ich
bei meinen Bieren und meiner Brauweise gemacht habe. Alles sehr subjektiv
halt.
Ich kann und will daher nicht ausschließen, dass man mit ausschließlich
Aromahopfen runde Biere erzeugen kann. Und Du hast das ja auch
hinbekommen.
Interssant finde ich Deine Feststellung zum 100 Bier. Ich hatte das mal als
Experiment vor, aber nach Deinen Feststellungen lasse ich es lieber
bleiben.
Vermutet hatte ich das allerdings schon. M.E. ist Ausgewogenheit Trumpf
ohne langweilige Biere zu produzieren, das ist für mich immer die
Herausforderung. Zu malzlastig finde ich einseitig und zu hopfenlastig
finde ich ebenfalls nicht so prickelnd (obwohl ich ein kleiner hophead
bin…). Da geht doch viel bei einem Bier verloren. Sicherlich kann man die
Malzigkeit bzw. Hopfennase mehr oder weniger betonen, aber es sollte halt
jeweils nicht hervorschmecken und alles andere überdecken (ist eben wie bei
den Gewürzen/Kräutern beim Kochen).
Aromatische Grüße
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 09:35 |
|
|
Das mit der runden Bittere ist echt so ein Thema und mich faszinieren Biere
wie z.b. das 90' dogfishhead IPA mit 90 IBU, die absolut unaufdringlich
rüberkommen und die in totaler Harmonie mit den Hefe und Malzaromen
daherkommen.
Ausgewogenheit ist wirklich das A&O eines richtig guten Bieres.
Ich hatte mit der runden Bittere vor allem beim Hopfenstopfen und hohen
Aromagaben lange große Probleme, seit ich das sehr harte Wasser nicht nur
mit Milchsäure sondern auch mit Kalkmilch behandle (und versuche, das viele
Magnesium mit auszufällen) ist die Bittere endlich richtig rund.
Zum Einhundert: Ich hab das zum Geburtstag geschenkt bekommen.
Das ist ganz sicherlich ein sehr hervorragendes Pils und wenn ich Pils
mögen würde und es gäbe eins in der Kneipe, dann würde ich das auch
sicherlich bevorzugen.
Nur ist das halt mit (dem norddeutschen) Pils so ne Sache, definitionsgemäß
darf es ja nur trocken, hopfig und bitter schmecken, Hefe oder Malzaromen
sind fehl am Platz.
Insofern ein sehr gelungenes Pils, nur für mich als Liebhaber obergäriger
Biere viel zu langweilig.
Faszinierend ist nur, dass es so trocken ist, dass man nach jedem Schluck
richtig Durst auf den nächsten bekommt
Naja, jedem das seine, ich kann jedenfalls die deutsche Pilsbegeisterung
nicht so richtig nachvollziehen und es gäbe viel mehr innovative Ansätze um
den Biermarkt zu beleben als nur die Bittere auf 100 IBU hochzufahren.
Stefan
[Editiert am 9.6.2010 um 09:37 von Boludo]
|
|
Antwort 12 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 09:37 |
|
|
Stefan, wieviel Mg hast Du denn in Deinem Wasser?
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 09:57 |
|
|
Das sind 22 mg/L Magnesium, an sich nicht all zu viel, laut meinem
Sudplanerer ergibt das aber eine Magnesiumhärte von 5°dH.
Keine Ahnung, ob es daran liegt, aber PaThos hat mal gemeint alles über
3°dH würde die Bittere unangenehm beeinflussen, hat zumindest sein Lehrer
auf der Berufschule gesagt.
Ich erinnere mich noch mit Grausen an ein kalifornisches Pale Ale mit
großen Mengen Cascade und ordentlich hopfen gestopft, das war mit seinen 33
IBU zu Beginn prima, wurde mit der Zeit aber immer metallisch bitterer und
war irgend wann kaum mehr zu genießen.
Wie auch immer, bei einer Restalkalität von 12 und einer Karbonathärte von
17 und einer Gesamthärte von 20 schadet es der Bitterqualität sicher nicht,
wenn man einen großen Teil der Salze ausfällt und den Rest mit Milchsäure
erledigt.
Seither bin ich jedenfalls sehr zufrieden, ein Hefeweizen kann man aber
auch nur mit Milchsäure damit brauen, hat ja auch kaum Hopfen.
Man sollte meiner Meinung nach das Ionenprofil des Brauwassers keinesfalls
unterschätzen, das macht geschmacklich sehr viel aus, nicht zuletzt sind
dadurch die verschiedenen Bierstile entstanden.
Ich beneide die Leute, die mit unbehandeltem Leitungswasser brauen
können.
Stefan
[Editiert am 9.6.2010 um 10:04 von Boludo]
|
|
Antwort 14 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 14:25 |
|
|
Hi Stefan,
pah, Gesamthärte von 20° dH, dass ist ja Weichspüler gegen meine knapp 40°
dH! Das braucht mich aber hoffentlich nicht mehr zu interessieren.
Seit 3 Tagen hab ich diese Umkehrosmose-Anlage:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=12057688916
3
Der Preis ließ sich übrigens noch auf 75,-€ drücken. Laut Hersteller hat
das Permeat (also das gefilterte Wasser) noch eine Resthärte von 1° dH, bei
20° dh Leitungswasser.
Also sollte bei meinem 40,-iger so um die 2° dH rauskommen. Optimales
Pilsner-Wasser und für alles andere kann man ja mischen.
Ich bastel gerade an meinem 100 L Rührwerk herum. Wenn das endlich fertig
ist werde ich einen Versuch mit puren Osmose-Wasser starten.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 15 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 14:38 |
|
|
Hallo Rene,
sieht sehr gut aus die Anlage!
Aber zu wenig Calcium ist wohl auch schlecht für die Hefe und den
Maischevorgang, eventuell musst Du da doch noch verschneiden.
2-3 Tropfen Deines 40°dH Wassers sollten für die 100 Liter genügen
Stefan
|
|
Antwort 16 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 14:53 |
|
|
Zitat: | einen Versuch mit puren
Osmose-Wasser starten. |
Tus´ nicht, René, du wirst vom Ergebnis enttäuscht sein. Den Bieren fehlt
das Salz, es schmeckt läätschig und charackterlos.
Letztes Jahr hatte ich ein Pils mit Brunnenwasser gebraut. Ohne Alc. wäre
es als Kindergeburtstagsbier durchgegangen.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 17 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2010 um 15:03 |
|
|
Na gut! Danke für die Warnungen. Dann such ich mal die Pipette zum dosieren
raus Der Earl hatte mir ja auch schon mal ein
Mischungsverhltniss von 1:3 empfohlen.
Ich wollte zwar mal testen, wie es mit reinem O-Wasser schmeckt. Das mach
ich jetzt aber garantiert nicht in dem 100 l Pott. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 18 |
|