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Autor: Betreff: Wie läutert ihr?
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Sascho
Beiträge: 216
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red_folder.gif erstellt am: 30.5.2010 um 23:57  
Hallo miteinander,
ich habe mal 'ne ganz doofe Frage in die Runde, die mir die Suchfunktion nicht beantworten konnte:
Wie läutert ihr?
Ich habe nämlich in letzter Zeit verschiedenes gelesen und wollte jetzt mal hören, was es da für Varianten gibt. Die Bücher die ich angesehen habe waren wenig aufschlussreich.
Also ich läutere immer folgendermaßen. Oscartonne mit Panzerschlauch drin. Sobald die Maische eingefüllt ist rühre ich kurz um, lass das ganze 10 min. oder so stehen. Dann öffne ich den Hahn, den trüben Vorrlauf kippe ich wieder zurück und sobald es klar ist, ab in den sauberen Kochtopf. Nachdem das letzte bisschen rausgelaufen ist schließe ich den Hahn und kippe 3l 78°C warmes Wasser oben drauf. Dann rühre ich wieder alles auf, 10 min. stehen lassen, trübes wieder oben rein und so weiter.
Ich habe aber auch schon gehört, dass manche nicht immer wieder aufrühren und absacken lassen. Da hat man meines Erachtens doch eine viel geringere Ausbeute.
Viele Grüße,

Sascho


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"Beer does not make itself properly by itself. It takes an element of mystery and of things that no one can understand!"
Fritz Maytag, amerikanischer Braumeister
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Beiträge: 41
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 09:53  
Hallo Sascho, ich läutere zwar nicht mit einem Panzerschlauch, sondern mit Läuterbottich und Siebboden, aber mal generell zum Umrühren: Ich dachte, es sei "verboten" beim Läutern umzurühren und damit den Treber wieder zu lockern, damit der Nachguss schön langsam durch den Treber sickert und die Ausbeute hoch ist. Ich lege immer noch extra einen Tupperdeckel auf die abgesetzte Maische, damit beim Aufbringen des Nachgusses bloß keine Kanäle entstehen, durch die der NG schnell durchlaufen kann. Gegen Ende der Nachgüsse dauerts dann zwar ewig, aber die Ausbeute sollte so höher sein? Oder gibts da tatsächlich Unterschiede zwischen Panzerschlauchen und Siebbodenläutern? Bin mal gespannt auf die anderen Antworten.
Gruß, Holger
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 09:56  
Hi, Sascho,

im Prinzip spricht nichts gegen Deine Vorgehensweise und ich sehe das auch so, bzw. habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich das Aufhacken oder Aufrühren poisitiv auf die Ausbeute auswirkt. Ich läutere mit einem Siebboden.
Allerdings versuche ich einen guten Kompromiss zwischen Aufwand – Ergebnis – Zeit zu bekommen. Ich führe die Nachgüsse immer mit 3 – 4 l Portionen durch. Dabei gieße ich – wenn die Treber gerade trockengelaufen sind – plätschernd von oben auf. Dabei werden nur die oberen Schichten verwirbelt und es läuft weiterhin klar durch. Auch in den Brauereien wird mit einem Hackwerk gearbeitete, das aber nicht bis zum Läuterboden durchgreift, sondern auch nur im oberen Bereich der Treber die Schicht auflockert. Ich glaube dass würde denen sonst auch zu zeitaufwändig.

Greets
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 10:57  
Hi,

bei meinem zweiten Dekoktionssud hatte ich Braumeisters Malzrohr als Läuterpfanne mißbraucht. Knapp zwei Stunden hat die Läuterarbeit gedauert, also wird es hier eine Änderung geben müssen. Angepeilt sind Panzerschlauch oder geschlitzte Cu-Rohre à la Hanghofer.

Während dieser Zeit macht der Mensch sich so seine Gedanken. Weiß jemand, wie die Läutertechnik zu Zeiten von Luthers Kathrin war, evtl. noch bis ins 18. Jahrhundert.Denn die Läuterböden von heute gibts ja noch nicht sooo lange.

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 11:07  
Ladidel läutert, angeblich historisch authentisch für die Zeit des "ursprünglichen" Biers, über Stroh.


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Gruß vom Berliner
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 11:52  
Danke Berliner,

eigentlich genial, so ein Ex-und-hopp-Läuterboden. Und die Braugerste hat ihn noch gratis dazugeliefert. Ob das Stroh an sich nicht auch eine Geschmackskomponente dazugegeben hat ? Ladidel müsste es wissen.

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 12:08  
Hi Hans,

Stroh, Kieselsteine, geflochtene Weidenkörbe, Tannen, Fichten oder Wacholderzweige. Das finnische Sahti wird heute noch über Wacholderzweigen geläutert.


m.f.g
René


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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 12:23  
Na, ich weiss nicht recht. Wo kriegt man denn heute sauberes Stroh her? Es wird z.T. feucht gedroschen, in Ballen gepresst, das Stroh kann nicht athmen, weiss nich. Ich würde mein gutes Bier lieber nichr da durchschütten.
Stephan
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 12:30  
Da hilft nur eins: Getreide Selbst anbauen! :D


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Gruß vom Berliner
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 12:56  
Hi Stephan,

da braust Du ein Mondschein-Emmerbier und bei so ein bischen Stroh mäkelst Du rum, wie ein Mädchen :D :D
Mit diesen Riesenballen heutzutage hast du allerdings recht. Bei uns gab es früher die kleinen Rechteck-Ballen. Die lagen dann teilweise 10 Jahre auf dem Strohboden und rochen immer noch nach frischgemähtem Feld.
Ich denke, wenn Du mit ein paar Emmerbier für die Mähdrescherfahrer im Gepäck, zur Erntezeit mal eine Landrundfahrt machst....

m.f.g
René


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 13:02  
Reisspelzen wären wären doch auch geeignet und zudem geschmacksneutral oder? Ich habe das selbst noch nicht gemacht aber da gab es doch mal diesen thread.

Greets
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 13:43  

Zitat von Sascho, am 30.5.2010 um 23:57
Nachdem das letzte bisschen rausgelaufen ist schließe ich den Hahn und kippe 3l 78°C warmes Wasser oben drauf. Dann rühre ich wieder alles auf, 10 min. stehen lassen, trübes wieder oben rein und so weiter.
Ich habe aber auch schon gehört, dass manche nicht immer wieder aufrühren und absacken lassen. Da hat man meines Erachtens doch eine viel geringere Ausbeute.


Hi Sancho,
ist, wie Micha bereits sagte ein Zeitproblem. Wenn ich mit meinen 80L Suden so läutern würde wie Du, hatte ich wahrscheinlich 2-3% mehr Ausbeute wäre aber mindestens 4 Stunden mit Läutern beschäftigt.
Ich lasse den HG durchlaufen und kurz bevor der Treber trocken läuft kommen 10L Nachguss über den Schaumlöffel gekippt hinzu. Wenn dann unten wieder 10L raus sind kommen oben wieder 10L rein, bis die NG menge erreicht ist, oder die Pfanne voll ist. Zwischendurch kratze ich die obersten 2-3 cm des Trebekuchens mal auf, um die Kanalbildung zu verhindern.
Ich läuter mit Panzerschlauch in der Maischepfanne, brauche für 80L ca. 1,5Std und habe Ausbeuten im 68% Bereich. Das reicht mir völlig.
Bodo


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Sascho
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 14:38  
Klasse, vielen Dank an alle.
Läutern über Wacholderzweige hört sich interessant an. Geschmackstechnisch sicherlich interessant. Hab ich schon mal gesehn, der Bierjunge hat da mal etwas gepostet. Und zwar hier. Ich wollte demnächst mal das Steinbrauen wieder zum Leben erwecken
Viele Grüße,

Sascho :thumbsup:


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BlaueEule
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 20:07  
Ich benutze ein Verfahren das Batch Sparging heisst....

Es ist sehr einfach:

1 Wann die Maische fertig zum abläutern geworden ist, öffnet man den Hahn und sammelt ca 2-3 Liter von Vorlauf und kippt diesem wieder in die Maische.

2 Der Hahn wird geöffnet und das Läuterbottich wird ganz in die Pfanne drainiert

3 Hahn wieder zumachen und die Hälfte des Nachgusses reinkippen. Kräftig umrühren und dann soll man wieder ca 2-3 Liter von Vorlauf und kippt diesem wieder in die Maische.

4 Der Hahn wird geöffnet und man lässt den Läuterbottich ganz in die Pfanne drainieren

5 Hahn wieder zumachen und die zweite Hälfte des Nachgusses reinkippen. Kräftig umrühren und dann soll man wieder ca 2-3 Liter von Vorlauf und kippt diesem wieder in die Maische.

6 Der Hahn wird geöffnet und man lässt das Läuterbottich ganz in die Pfanne drainieren

7 Fertig

Nach Schritt 4 messe Ich wie viel Würze in der Pfanne ist, und so kann ich genau die Menge vom Wasser die ich im Schritt 5 brauche bestimmen.

Gruss
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Kirk1701
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 20:33  
Max 10 min mit einem Pamzerschlauch 3/8" ca 1000mm am Rand des Topfen verlegt.

Ich lasse erst den kompletten HG ablaufen und fülle den Topf dann wieder soweit mit Wasser auf das der Treber bedeckt ist. Das Wasser lasse ich dann 4-5 mal durch den Treber laufen.

Gruß Kirk
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 22:06  

Zitat:
Das Wasser lasse ich dann 4-5 mal durch den Treber laufen.


Was meinst du damit ?

Grüße

Hans


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Kirk1701
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2010 um 22:27  
ganz einfach!

Sobald ich einen Liter Würze geläutert habe wird sie sofort wieder oben auf den Treber gekippt. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht und meine Sudausbeute von ~63% spricht für sich.

Gruß Kirk
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Thorshammer85
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red_folder.gif erstellt am: 1.6.2010 um 01:19  

Zitat:
und meine Sudausbeute von ~63% spricht für sich.


Ist aber jetzt auch nicht der Bringer.

Wieviel Vorderwürze bekommst Du denn in den 10 Minuten zusammen, wie hoch ist die Schüttung / Auschlagwürze? Stammwürze?

Gruß Florian
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red_folder.gif erstellt am: 1.6.2010 um 07:23  
Hallo zusammen,

ich für meinen teil lasse das malz sich setzen. dann hahn auf, ablaufen lassen bis es klar läuft. das trübe natürlich wieder oben rein. während des läuterns schaue ich das der treber nicht trocken läuft, d.h. das immer wasser drüber steht. gelegendlich wird dann noch die oberste schicht ein bischen aufgelockert (aber nicht mehr als 2-3cm). ausbeute kann ich garnicht sagen.... bei mir ist ende wenn der topf so voll ist wie ich das möchte.(meist randvoll - da ich aber mit einer hohen menge mals arbeite werden die biere immer schön stark ;-) )


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gruss

frank
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red_folder.gif erstellt am: 1.6.2010 um 09:44  
Hi Rene,

Ich denke, wenn Du mit ein paar Emmerbier für die Mähdrescherfahrer im Gepäck, zur Erntezeit mal eine Landrundfahrt machst....

Das halte ich für eine super gute Idee.
Aber ich würde für mich auch noch ein paar Emmerbier mitnehmen und zusätzlich vielleicht noch den Grill einpacken. Am Besten vielleicht nach der Ernte.
Würde aber dennoch lieber das Lochblech zum Läutern hernehmen.
Aber im Prinzip ne super Idee :thumbsup:
Gruss
Stephan
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red_folder.gif erstellt am: 1.6.2010 um 09:49  
Hallo,
ich läutere mit Siebboden (Edelstahl Lochblech V2A Rv 2-3,5 / rund 445 mm Durchmesser) in einem 80l Thermoport. Dabei habe ich leider das Problem, dass die ca. 70l HG mit Treber nicht vollständig in den Thermoport passen. Daher muß ich einen Teil der Würze in einem Einkocher zwischenlagern. Für knapp 100l Ausschlagwürze benötige ich etwa 90min bei einer Ausbeute von knapp 65%. Erst in den letzten 20min schneide ich den Treber kreuzweise ein. Ich achte auch darauf, dass der Treber nicht trocken läuft und gieße die Nachgüsse über eine Schaumkelle, damit sich keine Kanäle bilden.
Gruß
Jens
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