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Autor: Betreff: Zapfhähne - Infos wo?
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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2010 um 20:19  
Hallo zusammen,

ich hab schon einige Zeit mit dem Suchen verbracht, hab mir einen Katalog von Micromatic runter gelagden, bin aber noch nicht fündig geworden, in welchen Fällen, welche Zapfhähne verwendet werden sollen.

Es gibt ja 2 Sorten einen Kolben Hahn und einen Kompensationshahn. Nur in Welchen Fällen verwende ich welchen Hahn? Was genau bewirkt der Kompensator und der seitliche Hahn an diesen Zapfhähnen?

Kann mich jemand aufklären?

:question: :puzz: Ratlose Grüße sendet :puzz: :question:

Guido
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Thorshammer85
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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2010 um 20:41  
Hi!

Prinzipiell: Je höher der CO2-Gehalt des Bieres, desto "schwieriger" lässt sich mit einem Kolpenhahn zapfen.

Der Kompensatorhahn ermöglicht Dir bei guter Einstellung der gesamten Zapfanlage sogar ein fast komplett schaumfreies Zapfen.
An dem kleinen Stellhahn kann man die Durchflußmenge regeln. Wie genau sich deshalb physikalisch keine CO2-entbindet, kann ich auch nicht ohne weiteres erklären, aber es funktioniert!

Die (veralteten) Kolbenschankhähne findet man noch in der ein oder anderen Gastronomie, das merkt man daran, dass man ein 7-Minuten Pils bekommt, mit einem bombenfesten Schaum, das aber sehr lasch schmeckt, da fast kein CO2 mehr drinen ist...

Ich würde immer zum Kompensatorhahn greifen. Auch da kann man Bier "tot" zapfen und einen tollen Schaum kreieren.

Gruß Florian


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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2010 um 20:42  
Hallo gschwar,
ganz fit bin ich da nicht,aber der seitliche Hahn verstellt einen Zapfen im Innern des Zapfhahnes,womit man den Bierdurchfluß regeln
kann. :)


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die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
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Thorshammer85
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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2010 um 20:45  


Auf dem Bild sieht man schön den torpedoförmigen Kompensator.

Dieser wird über den kleinen Hebel nach vorne und hinten verfahren, und im konischen Stutzen, der den Hahn auch an der Zapfsäule "festhält", verringert oder vergrößert sich dadurch der Durchfluß.
Wie hier abgebildet ist der Kompensator im Idealfall aus V, es gibt aber auch welche aus Kunsstoff.

Bei diesen Teilen gilt: Die Freude an der guten Qualität währt langer als die Freude am billigen Preis!


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Thorshammer85
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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2010 um 20:47  
und: guckst Du hier


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 25.10.2010 um 07:37  
Florian, Zapfen mit einem Kolbenschankhahn ist weder unmöglich noch veraltet, lediglich deine Zapfanlage muss entsprechend eingerichtet sein.

Der Kompensator sorgt dafür, dass der Druck des Biers abgebaut wird, ohne dass sich die Kohlensäure plötzlich entbindet. Das geschieht an dem verstellbaren Konus, wo durch allmähliche Verengung des Querschnitts der Durchfluss begrenzt wird.

Das Gleiche kannst Du beim Kolbenhahn erreichen, indem Du eine Beruhigungsschlange vorschaltest. Dabei geschieht der Druckaubbau durch den Flusswiderstand der Bierleitung. Die Länge der Beruhigungsschlange kann man aus dem Druck im Fass, der Förderhöhe und der gewünschten Durchflussmenge am Hahn berechnen. Wenn das ordentlich gemacht wurde, kann man mit einem Kolbenschankhahn mindestens genauso schaumfrei zapfen, wie mit einem Kompensator.

Ausführliche Artikel dazu findet man in "Karl-Ullrich Heyse: Handbuch der Brauerei-Praxis" (siehe Literaturliste im Wiki).


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Gruß vom Berliner
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Thorshammer85
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red_folder.gif erstellt am: 25.10.2010 um 08:46  
Servus,

bin gerade kurz vorm absenden ausversehen auf die zurück-Taste gekommen. Kleiner Nachteil an IBM-Laptops...

Sorry, deswegen jetzt Stichpunkte:

Klar, aber schwieriger ist es ein gutes Bier hinzubekommen, vorallem wenn die Theorie fehlt.

Nachteile Beruhigungsspirale:

Längere Leitung - mehr Verlust, mehr zu reinigen, mehr Fläche für Biofilm.
2 zusätzliche Übergänge in der Leitung: Spalten, in denen Mikroorganismen nisten können, 2 Gefahren mehr für Undichtigkeiten.
U.U. Querschnittsänderungen, also bei mechanischer Reinigung Spülschatten, wobei sowieso Chemische oder besser chemisch-mechanische Reinigung vorzuziehen ist.
Das Ding muss gekühlt werden, also verbrauchts auch platz im Kühlschrank.
Kosten Kolbenhahn + Spirale + Anschlüsse (ungefähr gleich) Kompensatorzapfhahn
Für jeden CO2-Gehalt müsste es eine andere Länge der Spirale sein, also unflexibel.

Klar, man kann da schon was machen, aber es ist komplizierter.

Gruß Florian

Edit: Achso, Vorteile konnte ich an einem Kolbenschankhahn (ob mit oder ohne Schlange) keine Entdecken, wenn ihr welche habt, her damit! Ich lass mich gerne überzeugen.


[Editiert am 25.10.2010 um 08:48 von Thorshammer85]



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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 25.10.2010 um 09:38  
Schon richtig, und auch meine Zapfanlage hat einen bzw. zwei Kompensatorhähne.

Nur heißt das nicht, dass das eine die einzige Lösung ist oder mit dem anderen kein Pils zu zapfen wäre.

Es kommt halt auf die konkrete Situation an. Wenn Du immer nur Pils zapfst, brauchst Du keinen Kompensator, wenn deine Zapfanlage ordentlich berechnet ist. Flexibler bist Du natürlich mit dem Kompensatorhahn allemal, und das dürfte für uns Hobbybrauer ausschlaggebend sein.

Einziger Nachteil des Kompensatorhahns ist, dass Du einen etwas höheren Druck als bei einem Kolbenhahn brauchst, und sich dadurch das Bier evtl. über längere Zeit aufkarbonisiert.


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Gruß vom Berliner
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vade
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red_folder.gif erstellt am: 25.10.2010 um 10:05  

Zitat von Berliner, am 25.10.2010 um 09:38
...........................................
Einziger Nachteil des Kompensatorhahns ist, dass Du einen etwas höheren Druck als bei einem Kolbenhahn brauchst, und sich dadurch das Bier evtl. über längere Zeit aufkarbonisiert.

da staune ich sowieso immer wieder in deutschland dass mit CO2 gezapft wird, wenn der druck der anlage nicht sauber eingestellt ist nimmt das beir CO2 auf oder es gibt CO2 ab. ich denke in einem restaurant wird die zapfanlage durch einen techniker des bierlieferanten eingestellt, dort sollte druck stimmen, was ist aber mit all den anlagen in irgendwelchen vereinsheimen, clubkellern etc.

daher zapfe ich mein bier mit mischgas, z.b. bigon c30 = 30% CO2 + 70% N2.
mit dieser mischung nimmt nimmt dass bier kein zusätzliches CO2 auf, auch wenn ich dass fass einmal 2 wochen nicht brauche.


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Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade

meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer Brauereien
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Moderator
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 25.10.2010 um 11:04  
Vade,
das würde ich auch gern mal probieren (besonders für mein Stout), aber ich habe in meiner Nähe noch keine Bezugsquelle dafür ausmachen können. Zudem soll dieses Gas in D im Vergleich zu CO2 unverschämt teuer sein.


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Gruß vom Berliner
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Thorshammer85
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red_folder.gif erstellt am: 25.10.2010 um 18:01  
Hi,

zum Mischgas: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass z.B. Weißbier dadurch schnell keine stabile Trübung mehr hat, und zudem in einigen Gaststätten der Druck nicht hoch genug eingestellt ist, und so das Bier schal wird.

Grund dafür ist wohl, dass der Partialdruck von CO2 ausschlaggebend für die Bindung von CO2 ist, und der N2-Druck das Bier quasi nur fördert, eine Abcarbonisierung aber nicht verhindert.
Wenn mich nicht alles täuscht, müsste man also den Druck auf ein 3 faches erhöhen... Also z.B. mit mindestens 2,4bar zapfen, wenn der Sättigungsdruck 0,8 bar ist.

Kannst Du aus Deiner Erfahrung so etwas auch sagen? Oder weiß jemand, wie es physikalisch wirklich ist?

Gruß


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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 25.10.2010 um 18:07  
Guten Abend Zusammen,

Ich hab hier ja einen Interessante Diskurs gestartet. Echt Interessant zu lesen und danke noch mal für die Antworten. Werde dann mal einen Kompensationshahn kaufen. Ist jetzt nur die Frage, welchen aber dazu gibt es hier ja schon das eine oder andere zu lesen.

Gruß

Guido
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