Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2010 um 15:25 |
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Hi Leute,
wer hat schon Experimente mit Weinhefen gemacht? Speziell hab ich die
Oenoferm Freddo und die Sihaferm Pure Natur ins Auge gefasst.
Die Oenoferm ist eine Kaltgärhefe, die noch bei 8° vergärt. Sie soll sehr
reintönig sein und "blumige" Aromen erzeugen.
Die Sihaferm ist ein Doppelpräparat. Dabei interessiert mich hauptsächlich
die Starterkultur. Die besteht aus 100% Torulaspora Delbrueckii.
Die Firma Ch. Hansen produziert auch sehr gute Sachen. So z.B
Mischpräparate aus Saccharomyceten und Nichtsaccharomyceten, um eine
Spontangärung zu simulieren. Die heißen dann "Melody" oder "Prelude"
u.s.w.
Das sind alles Trockenhefen und sehr leicht einsetzbar. Die Oenoferm gibt
es auch als 100 g Pack für ca. 6 €. Die anderen hab ich in dem Bereich aber
noch nicht gefunden.
Das Weinhefen fürs Bierbrauen interessant sein können beweist die Lalvin
71B, welche eine sehr gute Weizenhefe sein soll.
m.f.g
René
[Editiert am 28.10.2010 um 16:28 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 29.10.2010 um 09:13 |
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Hallo Rene',
ich habe mal in Ermangelung einer Champagnerhefe eine Steinberg Weinhefe
von Arauner zur zweiten Nachgärung bei einem Tripel eingesetzt. Das Tripel
war recht ordentlich (gab's auf dem Friedrichrodaer Treffen 2009 zu
kosten), aber ich konnte nicht ausmachen, was davon der weinhefe
zuzurechnen war; die war eher unauffällig.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 29.10.2010 um 11:36 |
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Hmm, die Steinberg ist eigentlich die mit der geringsten Alkoholtoleranz.
Hatte die mal in einem Schaumweinversuch, sie war geschmacklich
unauffällig, wie Berliner das auch beobachtet hat.
Die Lalvin 71B hatte ich interessehalber mal für ein Weizen verwendet. Ich
fand es ganz frisch getrunken brauchbar, nach 14 Tagen Lagerung hat
es mir nicht mehr geschmeckt.
...andere haben mit der Hefe aber viel mehr Erfolg gehabt.
Uwe ____________________
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2010 um 19:01 |
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Was bedeutet eigentlich Saccharomyces Cerevisia var. Bayanus ?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.6.2011 um 12:33 |
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Hi Leute,
in einen anderen Thread erwähnt Eoinmag eine Lalvin K1V-1116 . Laut
seiner Aussage soll das eine Bierhefe sein, die im Weinsektor verkauft
wird. Sie soll auch vielen Bierkits beiliegen?
Auf deutschen Seiten ist darüber aber nicht viel zu finden...
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.6.2011 um 12:57 |
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Mr. Goole hast Du ja sicher auch schon bemüht.
Und den Beitrag bei den
Fruchtweinfreunden gefunden.
Kann es sein, daß die Hefe eigentlich "Lalvin ICV-K1 (V1116)" heißt? PDF
Wäre eigentlich eine Weißweinhefe.
Uw ____________________
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 95 Registriert: 27.7.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.6.2011 um 13:18 |
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Zitat von flying, am 16.6.2011 um
12:33 | Hi Leute,
in einen anderen Thread erwähnt Eoinmag eine Lalvin K1V-1116 . Laut
seiner Aussage soll das eine Bierhefe sein, die im Weinsektor verkauft
wird. Sie soll auch vielen Bierkits beiliegen?
Auf deutschen Seiten ist darüber aber nicht viel zu finden...
m.f.g
René |
Habe ich auf jimsbeerkit in England schonmal gelesen. Ich finde es nicht
mehr aber angeblich lag es frueher bei vielen kits dabei. Es wird als
Schweizer armee messer von hefen bezeichnet.
Wann ich diese posts nochmals finde dann poste ich einem link. ____________________ http://beernvictuals.blogspot.com Mein Blog, auf
Englisch.
http://custombiab.blogspot.com meine Frau ihr blog
wegen BIAB beutel machen. Nun auch mit Deutsche Bestellungsformular.
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.6.2011 um 13:18 |
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Hi Uwe,
also Lalvin schreibt selbst (hier in einer schlechten Übersetzung):
Zitat: | ICV k1V-1116
Saccharomyces cerevisiae
Herkunft
Ausgewählt von der Institut Coopératif du Vin in Montpellier unter
zahlreichen Killer-Stämme isoliert und untersucht durch Pierre Barre am
INRA, war die k1V-1116-Stamm der ersten Wettbewerbsfaktor Hefe in
kommerzielle Produktion gehen und hat sich zu einer der am häufigsten
verwendete aktive getrockneten Wein Hefen in der Welt.
Önologische Eigenschaften und Anwendungen
Die k1V-1116-Stamm ist ein schneller Starter mit einer konstanten und
vollständige Vergärung zwischen 10 ° und 35 ° C (50 ° und 95 ° F), in der
Lage zu überleben, eine Reihe von schwierigen Bedingungen, wie niedrige
Nährstoff-Mosten und ein hohes Maß an Schwefel Schwefeldioxid (SO2) oder
Zucker. Weine mit der k1V-1116 fermentiert haben eine sehr geringe
flüchtige Säure, Schwefelwasserstoff (H2S) und Schaumbildung.
Die k1V-1116-Stamm neigt dazu, die Frische der weißen Rebsorten wie
Sauvignon Blanc, Chenin Blanc und Seyval auszudrücken. Die natürliche
frische Fruchtaromen sind länger als mit anderen Standard-Hefestämme
erhalten. Obst und Weine aus Konzentraten in Nährstoffbilanz profitieren
von der Fähigkeit der k1V-1116 zu schwer Gärung anzupassen arm. Startet
stockende Gärungen.
Sehr zu empfehlen für trockene Weißweine, Rotweine im Alter und Spätlesen
empfohlen.
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Deutsche Anbieter hab ich noch nicht gefunden... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.6.2011 um 13:32 |
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hier z. B. wird die Hefe angeboten (in Österreich)...
http://www.sengl-pridt.at/1003,11-43-160,,2.html
Allerdings ohne Preisangabe und das Bild zeigt auch was anderes an...
Zitat: | Bei Kaltgärungen (unter
16 °C) und der korrekten Zugabe von natürlichen Gärilfsmitteln (GO-FERM und
Fermaid E), ist ICV-K1 eine der besten Hefen zur Bildung blumiger Ester
(Isoamylacetat, Hexylacetat, Phenylethylacetat). Diese Ester verleihen auch
in neutralen Sorten oder bei hohem Ertrag frische und blumige Aromanoten.
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scheint also mehr in die englische Richtung zu gehen? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.6.2011 um 13:40 |
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.6.2011 um 14:07 |
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na wenigstens gibt es kleine Päckchen... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.6.2011 um 19:18 |
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Hoffnung blinkt in mir auf!!
Ich hatte hier schon glaube ich zwei Mal einen Anfrage gestellt nach dem
"URbanus Kellerweizen", das mit einer Sekthefe vergoren sein soll und mir
sehr positiv in Erinnerung geblieben ist, da das Weinaroma wirklich
schmeckbar war und sich dieses Hefeweizen gut von der breiten Masse
abgehoben hat.
Könnte dies das Geheimnis des "kellerweizens" sein?
Wäre für einen Versuch offen.
Beste Grütze
Holger ____________________
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.6.2011 um 19:38 |
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Hallo Holger,
das Urbanus ist mit zwei Hefen vergoren. Nur mit einer Sekthefe würde es
nicht schmecken. Ungefähr 2 Drittel des Hefeweizens werden "normal" mit
einer Weizenhefe vergoren. Die ist normalerweise nach 3 Tagen durch.
Parallel dazu wird das letzte Drittel mit einer Sekthefe angesetzt. Wenn
sich dies nun im Hochkräusenstadium befindet werden die Sude
zusammengegeben. Die Sekthefe sorgt nun für eine "knacktrockene"
Endvergärung.
Das ist der Trick dabei! Eben gleichzeitig Weizenbier und Sekt-Aromen.
Urbanus hat sich die Orginalstämme der Sekthefe patentieren lassen. Die
brauch man aber garnicht. Es gibt viele gute Sekthefen (Trockenhefen) zu
kaufen. Im Prinzip reicht ein Tütchen S. Bayanus für nen schlappen Euro!
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.6.2011 um 19:43 |
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Hallo René
damit ich das mal wieder richtig verstanden habe:
Zwei Drittel also endvergären lassen und - bei mir in dem Fall - in die
KEgs füllen
Ein Drittel mit der Sekthefe vergären - Bezugsquelle? - und quasi als
Speise dazugeben?
Das ganze dann fertig gären lassen, oder soll die Zusammenführung noch in
dem Gärbottichen erfolgen?
HAst du selbst schon Erfahrung damit gemacht`?
Immer wieder Respekt, woher du die ganzen Infos bekommst. ____________________
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.6.2011 um 20:06 |
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Hi Holger,
die Zusammenführung erfolgt im Gärbottich. Dann ausgären lassen. Die
Karbonisierung erfolgt mit Zucker (ist bei Sekt normal) auf min. 7g/L CO2.
Ich würde sogar auf 8-9 g gehen um den Sektcharakter zu unterstreichen.
Hefe z. B. die:
http://www.weinhefe.com/product_info.php?info=p46_bioferm-cha
mp-7g.html
Warte aber besser mal ab. Du bekommst bald die Lalvin 71 b von mir
zugeschickt. Das ist auch eigentlich eine Weinhefe...mal sehen, vielleicht
wird es ein Kellerweizen
m.f.g
René
[Editiert am 16.6.2011 um 20:13 von flying]
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 225 Registriert: 24.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 1.5.2013 um 16:31 |
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Hat schonmal jemand versucht Bier nur mit Weinhefe zu vergären? Ich habe
noch Bioferm Rouge Rotweinhefe und Bioferm Killer (bayanus), beide
Alkoholtoleranz ca 16%.
Die Rotweinhefe macht den Wein voll und fruchtig. Mich würde interessieren
was dabei rauskommt! Ich denke da an Imperial Stout z.B.
Hat das schonmal wer gewagt?
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 1.5.2013 um 17:05 |
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Wenn english kein problem ist, hoere dir den brewingnetwork pod cast mit Shea Comfort mal an.
Leider klappt es nicht so gut mit wein hefe, die mag nur den ganz einfachen
zucker und produziert (fast) kein sauer. Mann kann es in kombination mit
bierhefe versuchen aber achte dan darauf das die weinhefe kein 'killer' ist
und die bierhefe umlegt. Zudem ist denke ich die weinhefe auch langsamer,
der trick ist dann die wuerze in zwei teilen zu vergaeren, einen mit
weinhefe, den anderen mit bier.
Zur carbonisierung geht es, wird oefters mit champager hefe + zucker
gemacht.
Ingo
[Editiert am 1.5.2013 um 17:07 von Seed7]
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2013 um 19:56 |
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Also mein Versuch mit der Lalvin 71b brachte das Gegenteil. Das Bier wurde
sehr säuerlich und schmeckte fast wie Bier mit Sekt gemischt. War sehr
interessant aber auf Dauer nix..
Uwe12 hat mal Weizenbierversuche mit einer reinen Torulaspora Delbrueckii
gemacht. Er war aber auch nicht sonderlich begeistert davon. Er sagte glaub
ich was von "apfelweinartig"?
Imperial Stout verträgt schon einiges an Aromen. Außer die Lalvin. Das
stelle ich mir scheußlich vor. Imperial Sekt Stout..brrr. ich würde auch
eher die Hauptarbeit von einer Bierhefe wie der US-05 erledigen lassen.
Macht die schlapp dann mit einer parallel angestellten, kleineren Menge
Würze mit Rotweinhefe nachimpfen und die den Rest machen lassen?
Ich habe es selber noch nicht ausprobiert. Das Mörder-Stout von Al (24° P
glaub ich?) war m. W. mit der WLP 099 nachvergoren. Das war exorbitante
Klasse!
[Editiert am 1.5.2013 um 22:12 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2013 um 20:04 |
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Zitat von flying, am 1.5.2013 um
19:56 |
Ich habe es selber noch nicht ausprobiert. Das Mörder-Stout von Al (24° P
glaub ich?) war mit der m. W. mit der WLP 099 nachvergoren. Das war
exorbitante Klasse!
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Es waren 27°P und absolut genial!
Stefan
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 225 Registriert: 24.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 2.5.2013 um 09:03 |
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Ich werds abhängig von der Stammwürze machen. wenns deutlich über 20° geht
kommt am schluss etwas Gärstarter mit Bioferm Rouge dazu.
Genau weis ich es noch nicht. Aber bin schon neugierig!
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 2.5.2013 um 13:23 |
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Ein Beispiel für Bier aus (oder unter Beteiligung von?) Weinhefe ist die
Brauerreserve vom Brauhaus Faust.
Auf der Faust-Seite selbst finde ich den Hinweis nicht mehr, aber dieses PDF erwähnt das (offenbar aus der Brauwelt Nr.17 2013,
S.502 - im PDF-Schnippsel auf S.3 mitte unten).
Beim Verkosten zu unserem Brauereibesuch hätte man nicht
gedacht, daß hier eine Weinhefe zugange war.
Der Stoff ist jedenfalls äußerst lecker!
Die Torulaspora delbrueckii machte aus einem hellen Weizenbier nach
"ausreichender" (lies "mehrmonatiger") Lagerung tatsächlich in etwa eine
Art "Apfelwein".
Die reine Vergärung damit ist "too much", besser waren die
Verschnitt-Resultate, also geteilter Sud mit 4l mit T. delbrueckii und 16l
mit "normaler" Weizenhefe vergoren und bei der Abfüllung unterschiedliche
Jungbiermengen in die Flaschen zur Nachgärung abgefüllt.
Weizenbiere mit der Lalvin 71b haben mir nicht zugesagt. Sie schmeckten mir
in etwa, wie ein Weizenbier mit der Brewferm Blanche.
...ich weiß aber, daß manche Hobbybrauer solche Biere mögen, deshalb soll
meine Aussage nicht als Kritik gesehen werden!
Uwe
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Antwort 20 |
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