Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2010 um 17:19 |
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Hallo, ich habe gestern ein Dubbel mit der Fermentis Safbrew T-58
angesetzt. Das Rezept war folgendermaßen:
Hefe: Fermentis Safbrew T-58
Biermenge : 10 L
Stammwürze: 16,2 % (16,7 Brix)
Hopfenbittere: 23 EBU
Bierfarbe: 40+ EBC
Alkohol: 7 Vol.-%
Aufspeisung mit Haushaltszucker
Schüttung:
1750 g Pilsener Malz
500 g Münchner Malz
250 g Cara hell
50 g Farbmalz Weyermann Spezial
250 g brauner Kandiszucker
2-stufiges Infusionsmaischverfahren:
Einmaischen: bei 44 °C
1 Rast: 20 Minuten bei 50 °C
2 Rast: 60 Minuten bei 66 °C
Abmaischen bei 76 °C
Kochzeit: 90 Minuten
(Zucker nach 10 Minuten Kochzeit zugeben)
Bitterung:
16 g Aromahopfen Spalter Select (5,7%)
in einer Zugabe 10 Minuten nach Kochbeginn
Interessant ist das Gärverhalten der T-58. Ich habe die Hefe direkt auf die
etwa 30°C warme Würze gegeben, nach 3 Stunden war schon eine 1cm dicke
Schaumschicht auf dem Bier und nun (nach 18 Stunden) ist der Sud von 16,2°P
auf 4,5°P runtergegoren (bei 20-22°C). Ich bin wirklich gespannt wie das
Bier wird, zumal ich Trockenhefen mehr als skeptisch gegenüberstehe. Ich
werde hier weiterhin berichten.
Gruß!
[Editiert am 11.12.2010 um 17:29 von Kurt]
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Member Beiträge: 83 Registriert: 24.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2010 um 17:50 |
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Ich benutze meistens Trockenhefe aber für Dubbel geht bei mir nichts über
richtige Trappistenhefe, Westmalle = Westvleteren = Achel = Wyeast 3787
oder Rochefort = Wyeast 1762 oder Chimay = Wyeast 1214.
____________________ Gruß aus Belgien!
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2010 um 20:18 |
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Ich habe meinen "Trappistensud" mit drei verschiedenen Trockenhefen
vergoren - US 05, T 58 und Colonia F.
Alle drei Hefen bringen ein gutes Ergebnis, was mir mein Kumpel (ein
gestandener flämischer Biertrinker) bestätigte. Das das Bier frei von
Fremdaromen ist, bestätigten zudem zwei Braumeister.
Nur die Reifungsdauer war unterschiedlich. Die US 05 war nach ca. 10
Monaten Lagerung gut trinkbar, bei den beiden anderen Ansätzen dauerte es
etwas länger.
Ich werde jederzeit wieder auf Trockenhefen zurückgreifen, wenn nichts
anderes im Hause ist. Da macht man nichts falsch.
Gruß
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2010 um 20:26 |
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Sorry, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine
US-05 Hefe ein authentisches Ergebnis liefert.
Ich trinke gerade zufällig ein über ein Jahr gelagertes selbergebrautes
Abteibier und das lebt einfach von den typischen Hefearomen (gestrippte
Westmalle Hefe).
Aber ich lasse mich auch gerne eines Besseren belehren
Stefan
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 25.3.2009 Status: Offline
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erstellt am: 16.12.2010 um 10:24 |
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Ich habe mit der T-58 mein Weihnachtsbier gebraut, sie passt sehr gut zu
einem weichen Honigaroma. Ich kann mir diese Hefe allgemein ganz gut für
fruchtige, obergärige Biere (vielleicht sogar auch für Weizenbiere)
vorstellen.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.12.2010 um 13:39 |
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.12.2010 um 13:48 |
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Wie macht Ihr das nur, dass ihr eure Biere solange reifen last? Bei mir
wären sie schon lange ausgetrunken, schmatz, lecker.
Volco
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.12.2010 um 13:50 |
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Ich krich das auch nicht hin. Meine Biere sind zum alsbaldigen Gebrauch
bestimmt.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 16.12.2010 um 14:38 |
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Ich habe hier noch 15 Liter von einem 20 Liter Barley Wine Sud aus
September 2009. Das Bier ist so speziell, dass ich nur einmal im Monat eine
0,33 Flasche leere.
Bin mal gespannt, wann ich es aufbekomme. Geschmacklich wird es immer
besser. Genutzt habe ich übrigens auch die T-58.
Gruß
Udo
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.12.2010 um 14:47 |
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...ich würde sagen in GENAU 45 Monaten
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Antwort 9 |
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Member Beiträge: 83 Registriert: 24.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 18.12.2010 um 07:55 |
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Zitat von Boludo, am 15.12.2010 um
20:26 | Sorry, aber ich kann mir beim besten
Willen nicht vorstellen, dass eine US-05 Hefe ein authentisches Ergebnis
liefert.
Ich trinke gerade zufällig ein über ein Jahr gelagertes selbergebrautes
Abteibier und das lebt einfach von den typischen Hefearomen (gestrippte
Westmalle Hefe).
Aber ich lasse mich auch gerne eines Besseren belehren
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+1
US-05 bildet kaum hefearomen und ist daher nicht geeignet um ein richtig
gutes Dubbel zu brauen womit ich gar nicht gesagt haben möchte dass so ein
Bier nicht lecker wäre nur es fehlen die richtigen Ester die ein Dubbel
seinen typischen Geschmack geben.
Zitat von Kurt, am 11.12.2010 um
17:19 |
Interessant ist das Gärverhalten der T-58. Ich habe die Hefe direkt auf die
etwa 30°C warme Würze gegeben, nach 3 Stunden war schon eine 1cm dicke
Schaumschicht auf dem Bier und nun (nach 18 Stunden) ist der Sud von 16,2°P
auf 4,5°P runtergegoren (bei 20-22°C).
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Hohe
Gärtemperaturen stehe ich meistens skeptisch gegenüber aber für Dubbel
finde ich 22°C ein Minimum, grade wegen den Gäraromen. ____________________ Gruß aus Belgien!
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.12.2010 um 10:59 |
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Gestern erster zaghafter Test:
Riecht gut, Kohlensäure passt, sieht gut aus. Schmeckt leer und ist im
Abgang unangenehm bitter und kratzig. Ich werde jetzt mal fleißig lagern,
aber ich denke nicht das das Bier noch was wird ... schade.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2011 um 21:39 |
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WOOOOW!
Heute ein erneuter Test: Nach 7 Wochen Kellerlagerung ist das Bier nicht
wiederzuerkennen. Karamellartig, Pfirsichgeruch und Geschmack, Kaffe,
Kakao, Pflaume und diese ausgewogene Bittere. Die "Leere" ist weg, ich bin
begeistert. Merke: Ein Dubbel MUSS man lagern damit es gut wird. Ich habe
noch 18 weitere Flaschen und da das kein Bier ist, welches man täglich
trinkt, werde ich noch lange Spaß dran haben und schauen wie es sich
weiterentwickelt.
Schönes Abend noch!
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2011 um 21:41 |
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Hey gratuliere, finde es immer wieder toll zu lesen wie gut ein Bier werden
kann mit der Zeit.
Immer weiter so
Grüsse
Chris
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2011 um 23:05 |
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Bin ja gespannt, was Du in sechs Monaten zu Deinem Dubbel sagen wirst. Es
wird bestimmt noch besser !
Berichte unbedingt weiter, wenn Du es überhaupt so lange aushälst.
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2011 um 15:59 |
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Ein Dubbel wird ja 2 mal vergoren, wenn ich mich recht entsinne. Wie läuft
das Ganze denn genau ab? Einmal normal die Hefe hinzugeben, und wenn die
Gärung abgeschlossen ist, das Gleiche nochmal wiederholen?
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2011 um 13:56 |
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So, gestern ein weiterer Test nach nun 5 Monaten Lagerung bei etwa 15°C im
Keller. Zum Vergleich hatte ich ein Rochefort 8. Leider muss ich sagen, das
das Rochefort viel besser schmeckt, als das Selbstbrau-Dubbel. Der
Hauptgrund liegt in der nicht wegzudiskutierenden Trockenheit des
Eigenbräus. Karamelige Süße, wie im Rochefort fehlt leider vollkommen.
Trotzdem war es interessant zu sehen, wie sich das Bier entwickelt. Es ist
auf jeden Fall trinkbar, aber nicht ganz das, was ich mir erhofft habe.
Ich sehe hauptsächlich zwei Ursachen für die deutlichen Unterschiede zu
einem "echten Dubbel". Ganz sicher kann die T-58 eine original
Trappistenhefe nicht ersetzen. Außerdem ist brauner Kandiszucker wohl doch
nichts anderes, als leicht gefärbter Industriezucker. Beim nächsten Dubbel
(falls es das gibt) würde ich in Erwägung ziehen, etwas Karamell
hinzuzugeben. Entweder in Form von noch mehr Caramalz, oder selbst
hergestellt aus Zucker.
Gruß!
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2011 um 14:34 |
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Special-B bringt auch jede Menge typische Aromen ins Dubbel.
Dazu eine Orginalhefe und es wird relativ authentisch.
Stefan
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Antwort 17 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2011 um 14:37 |
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Hi, Kurt,
ich würde beim nächsten Mal 50:50 PIM und MÜM sowie Caradunkel anstelle von
Carahell nehmen und das Dubbel nach klassischem Infusionsverfahren mit
einer 45er Maltoserast fahren. Dann müsste es deutlich malziger werden.
Waren denn die 4,5°P der Endpunkt der Vergärung? Das würde einem Vergärgrad
von etwa 73% entsprechen, das kann ich mir fast nicht vorstellen bei dieser
Kombirast Geschichte.
Der EVG müsste so um die 80% liegen, das würde dann den zu trockenen
Geschmack erklären.
Gruß
Michael, der Trockenhefen gar nicht (mehr) skeptisch gegenübersteht
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2011 um 17:17 |
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Ich hab grade nochmal mit dem Refraktometer nachgemessen und komme nun auf
einen EVG von knapp unter 80%.
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 337 Registriert: 12.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2011 um 13:50 |
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wenn Ihr vom EVG 80% sprecht, meint ihr dann den errechneten oder den
tatsächlichen???
____________________ Wenn Du einen Freund hast, dann gebe ihm ein Bier aus.
Wenn Du ihn wirklich liebst, dann lehre ihm das Brauen.
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Antwort 20 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2011 um 14:25 |
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...den tatsächlich berechneten...
Mit den ermittelten Werten in eine Formel gehen und EVG berechnen
lassen.
Greets
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2011 um 15:25 |
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Man gibt normalerweise den scheinbaren Vergärungsgrad an, der vom
tatsächlichen abweicht, da das entstandene Ethanol die Dichte und damit die
Spindelanzeige verändert.
Stefan
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Antwort 22 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2011 um 15:35 |
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Klar, Stefan, aber ich meinte natürlich einen tatsächlich ermittelten EVG
und nicht einen ausschließlich aufgrund angenommener Werte berechneten.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2011 um 19:29 |
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Fast die komplette Kiste Dubbel steht immer noch im Keller meiner Eltern.
In absehbarer Zeit werde ich mal wieder eine Flasche testen und berichten.
Wenn das Ergebnis ok ist, bekommt mein Wichtel auch was ab (aber natürlich
auch noch andere Sorten!).
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Antwort 24 |
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