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Autor: Betreff: Anfängerfrage: Substanzen während der Gärung abschöpfen?
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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 10:13  
Hallo zusammen und Prosit!
Ich stöbere schon seit einigen Tagen auf Eurer Seite rum und muss erstmal gratulieren...diese Hobbybrauerseite ist die beste, die ich bisher im Netz gefunden habe.

Mein allererster Brautag steht kurz bevor. Ich bin totaler Neuling auf dem Gebiet der Lebensmittelherstellung (okay, Spaghetti Bolo und Apfelschorle hab ich schon drauf, aber das war's dann auch) und bin im positivsten Sinne mächtig aufgekratzt. Ein natürtrübes Altbier soll's werden, weswegen ich mir diese Braumischung schroten liess (Ich maische selber ein):

http://www.brauen.de/katalog/bierbrau-zutaten/malz/malzmisc hungen/fertige-malzmischung-zum-brauen-von-20-liter-altbier

Einkochtopf, Bierspindel, Maischesack, 2 Gäreimer, Chemiepro, Jod, undundund...stehen bereit und ich mache mir gerade einen Ablaufplan, damit ich nichts verbocke.

Bisher habe ich eigentlich auch nur zwei Fragen zu verbuchen (sicher kommt später noch mehr dazu): Es geht um die (obergärige) Gärung: Wenn ich das alles richtig verstehe, fallen ja während des Gärprozesses irgendwelche Substanzen aus und steigen an die Oberfläche oder sinken zu Boden.

a)Sind die "Flecken" , welche während der Gärung an der Oberfläche auftreten, gelegentlich abzuschöpfen, oder lasse ich sie einfach weiter drin schwimmen?

b) nach der Hauptgärung möchte ich das Ganze via Ablaufhahn in Flaschen zur Nachgärung abfüllen. Wahrscheinlich gibt es doch im Gärbottich einen Bodensatz, oder? Sollte man eher vermeiden, den mit in die Flaschen zu füllen? Oder ist das bisschen Bodensatz, das durch den Sog des Ablaufhahns mit in die Flasche gezogen wird, genau die richtige Menge an...äh,"Zeug"..., die man braucht, um eine prima Nachgärung hinzukriegen?

Nochmal Prosit und schonmal ein frohes Feschd!

Peter


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nfaa
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 10:19  
Servus Peter,

ich hab mir bei meinem ersten Sud auch alles super vorgestellt und dann wars eine Katastrophe, aber lass dich nicht entmutigen :)

Ich hab nie abgeschöpft. Wenn die Würze durchgegoren ist sinkt sowieso alles auf den Boden. Hopfenharze sind das großteils, die auf der Schaumdecke rumschwimmen. Es sei also dir überlassen...
Den Hefesatz vom Boden solltest du so gut als möglich vermeiden mit in Flaschen zu füllen. Es sind genug Hefezellen im Jungbier für die Nachgärung.

...also gut Sud :)

Gruß, Gerald
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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 10:55  
Hallo Gerald!

Danke für die schnelle Antwort. Denn drück mir mal die Daumen! :)
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nfaa
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 11:03  
2 Dinge, auf die ich hätte besser aufpassen sollen:
- beim Maischen im Einkocher immer schön rühren wenn geheizt wird, sonst brennts an
- beim Hopfenkochen den Kocher abdrehen, wenns zu Wallen beginnt, sonst verteilt sich das Zeug in der Gegend.
- Such dir was Passendes für die Heißtrubabscheidung. Zur Not nimm den Maischesack, aber bloß kein Leintuch oder sowas. Das is nur Patzerei. Am besten ist nach dem Whirlpool seitlich abzuziehen.

Na dann....viel Spaß!

Gruß, Gerald
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 11:10  
Wenn der Whirlpool nicht klappt, dann ging eine Stoffwindel bei mir immer ganz gut.
Den Schmodder auf den Kräusen schöpf ich wenn es geht immer ab, das ist aber eine Glaubensfrage.
Er schmeckt jedenfalls ekelhat bitter und was weg ist, ist weg.
Man muss natürlich sauber arbeiten.

Stefan
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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 11:24  
An Gerald: Jau, insbesondere bei dieser Heißtrubabscheidung hab ich auch noch ein bisschen Sorge. Ich hatte mir bisher vorgennommen, da ein bis zwei abgekochte Küchentücher zu benutzen, und da ein bisschen mit einem sauberen Sossenlöffel hin- und herzuschieben.

Du sagst: "Am besten ist nach dem Whirlpool seitlich abzuziehen" ...was bedeutet das?

Und an Stefan: Prima, dann mach ich mal nen Gerschmackstest und schöpfe ggf. ab... Stoffwindeln sind diese weissen, grossen und relativ grob gewebten Vierecke, stimmt's?
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Moderator
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 11:40  
Beim Whirlpool schaltet man die Heizung aus und wartet kurz, bis sich alles beruhigt.
Dann dreht man die Würze mit dem Braupaddel ordentlich an und bringt sie in eine Rotation.
Deckel drauf und 15-20 Minuten warten, dann ist die Würze klar und der Heißtrub hat einen Kegel am Topfboden gebildet.
Da kann man jetzt die Würze von außen relativ blank abziehen.
Das funktioniert bei einem gasbefeuertem Topf unheimlich gut, im Einkocher heizt oft die Heizplatte nach und die Konvektionsströmungen machen die Sache zu nichte.

Stefan
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nfaa
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 12:54  

Zitat:
im Einkocher heizt oft die Heizplatte nach und die Konvektionsströmungen machen die Sache zu nichte.

Geht auch, du wartest einfach etwas länger bis sich alles beruhigt hat. Aber vergiss die Küchentücher, die sind sofort verlegt und du bekommst nichts mehr durch -> riesen Sauerei

Im prinzip ist der ganze Schaum ekelhaft bitter. Hab das unlängst erst probiert und...pfui
Bei mir bleibts drauf und hat noch nie was gemacht.

Aber wie Stefan schon sagt...Glaubensfrage

Gruß, Gerald


[Editiert am 21.12.2010 um 12:54 von nfaa]
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vade
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 13:57  

Zitat von Boludo, am 21.12.2010 um 11:40
Beim Whirlpool schaltet man die Heizung aus und wartet kurz, bis sich alles beruhigt.
Dann dreht man die Würze mit dem Braupaddel ordentlich an und bringt sie in eine Rotation.
Deckel drauf und 15-20 Minuten warten, dann ist die Würze klar und der Heißtrub hat einen Kegel am Topfboden gebildet.
Da kann man jetzt die Würze von außen relativ blank abziehen.
Das funktioniert bei einem gasbefeuertem Topf unheimlich gut, im Einkocher heizt oft die Heizplatte nach und die Konvektionsströmungen machen die Sache zu nichte.

Stefan

zum abziehen der würze nach dem whirlpool hat sich bei mir volgende konstruktion bewährt:



der chromstahlschwamm verhindert dass am schluss noch hopfenbestandteile eingezogen werden.


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Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade

meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer Brauereien
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Anton
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 14:27  
Ich "Wirlpoole" auch :-)
Momentan drehe ich die Würze auch noch manuell mit dem Paddel an, irgendwann will ich das dann über eine Pumpe in Dreheung versetzen.
Nach ca. 15min lasse ich die Würze einfach unten durch den Auslauf meines Kessels. Das Bisschen was da noch mitgeht, bekomme ich dan als Bodensatz am nächsten Tag gar raus.
Die Würze läuft bei mir aus dem Kessel durch den Plattenkühler und von da mit ca.15°C in den Gärtank. Dort kühle ich übernacht mit einem Eiswasserkühler bis auf Anstelltemperatur 8°C. Am nächsten Morgen lass ich den Gärbottich nochmal leer laufen und spüle dann den Kältetrub und den restlichen Hopfen gar raus. Dann Würze wieder rein, Hefe dazu, but belüften...

Paar Bildchen vom Heißtrub:
[url]

Uploaded with ImageShack.us[/url] [url]

Uploaded with ImageShack.us[/url]

Die Hopfenharze auf den Kräusen schöpfe ich immer ab, da ich grün schlauche und dann die "Batzen" noch oben auf dem Jungbier schwimmen. Hab da schon öfter was mit in den Lagertank bekommen.

Weiß nicht, ob es einen großen Unterschied macht. Ich möchte das Zeug halt nicht Wochenlang mit reifen lassen.

LG
Anton
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 15:17  

Daves Technik ist schon eine feine Sache. Keine stundenlangen Windelorgien mehr!

Gruß
Peter


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maischman
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 19:27  
@vade und die Anderen, die Whirlpoolsache ist hier sehr schön erklärt... danke
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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 21:56  
An alle!

Wow erstmal!
Vielen Dank für die vielen Ratschläge! Bin natürlich sofort nach der Arbeit zum Baumarkt geflitzt und hab mir Kupferrohr, Schlauch und Stahlschwamm besorgt. Dann hab ich schonmal einen Risikofaktor weniger in meinem Premiere-Sud. Es geht leider erst am 27. los...ich halte Euch dann auf dem Laufenden, ob ihr wollt oder nicht. ;)


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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 22:04  
Hallo Namensvetter,

Einen Tipp habe ich noch: Versuche das nicht mit dem Mund anzusaugen. Man füllt das Kupferrohr mit Wasser und hängt das in den Kessel, dann läuft die Suppe von selber ab. Kann ein paar Versuche dauern bis das klappt, nicht entmutigen lassen.

Gruß
Peter


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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 23:07  
ähm....
kleiner Einwurf, wenn's erlaubt ist.

Ich sauge die Würze mit dem Mund an, jedoch nicht direkt am Rohr,
sondern - lose drangehalten - mit einem kurzen, sterilisierten Schlauchstück zwischen Mund und Rohr.

Das klappt dann auch ohne Übung und ist genauso sauber (oder noch sauberer?).
(und wenn man zu lange saugt, dann ist das auch noch lecker... XD)

Mit freundlichem Abend
-André-
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 23:12  
lecker mag ja sein, aber auch heiß, zumindest bei mir. Daher die Warnung.

Gruß
Peter


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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 23:18  

Zitat von Trommelpedda, am 21.12.2010 um 21:56
An alle!
...ich halte Euch dann auf dem Laufenden, ob ihr wollt oder nicht. ;)


Ja, das wollen wir oder nicht! :)


@Gulp/Peter
Achsoja... bei mir ist der Durchlaufkühler noch dazwischengehängt. Sorry, hab' ich vergessen zu erwähnen.
- Deshalb bei mir nur kalt... und lecker...

Edit:
und soooo kann man sich das als Einsteiger auch besser vorstellen:

Edit2: Die Sache mit dem Stofftuch habe ich mittlerweile dauerhaft verworfen, weil da dank
Whirlpool nie genug drin war.


[Editiert am 21.12.2010 um 23:31 von Moorschweinchen]
Antwort 16
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 23:27  
Hallo Andre,

Meine Kühlung geht halt über einen Eintauchkühler. Der erste Brautag ist bei aller Vorfreude ja sicher auch stressig. Vor allem kurz vor Schluß. Deswegen wollte ich noch einen Tipp geben wie man ohne Gefahr von Verbrühungen Hopfenseihen kann.

Gruß
Peter


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Mostschedl
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2012 um 11:12  
Bin ebenfalls Anfänger.

Hilft dieser Artikel https://dein-bier-secure-server.de/index.php?mainID=0&bid=1 017 gegen die besprochenen Rückstände?
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2012 um 13:42  
Moin :)

Der Link führt nicht zum Artikel, sondern nur in den Shop :puzz:

Das Wichtigste ist ein sauberer Whirlpool nach dem Hopfenkochen.

Wenn also die Kochzeit vorüber ist, Deckel auf den Kessel um die Konvektionen zu stoppen.
Nach rund 20min den Whirlpool andrehen, Deckel wieder drauf und erneut 20min warten.
Dann Hopfenseihen. Ob durch Hahn im Kessel oder Schwanenhals spielt keine wirkliche Geige.
Um eventuelle, doch noch mit gekommene Festbestandteile auszufiltern, die Stoffwindel oder einen Sputnik-Filter verwenden.

Wichtig ist: Die Würze ist nach dem Whirlpool noch weit über 87°C heiß. Da ansaugen, kann ohne dazwischen geschaltetes Kühlsystem zu bösen Brandblasen an den Lippen und im Mund führen ;) Deshalb ist Gulp's Hinweis nur gerechtfertigt.

Ich bin gespannt auf Deinen Bericht, möglichst mit vielen Bildern :thumbup:

Greets Udo


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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
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