Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.10.2011 um 19:26 |
|
|
Hallo Rene,
Osmosewasser mit Rohwasser verschneiden ist sehr üblich. Ich glaube, das
wird über einen Bypass zugemischt, der von einem Leitfähigkeitsmesser
geteuert wird. Oft wird dann noch etwas aufgesalzen. Schneider in Kelheim
macht das z.B.so, die salzen anschließend noch mit einer CaCl2 Lösung auf.
Zumindest die Hopfen Weisse als absolute Hopfenbombe hat so eine absolut
harmonische Bittere.
Und Danke für die Blumen, aber wenn man es einmal kapiert hat, ist das
Thema eigentlich nicht all zu kompliziert.
Außerdem bin ich Chemielaborant (allerdings organisch-präperativ)
Stefan
|
|
Antwort 25 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.10.2011 um 19:50 |
|
|
Zitat: | Und Danke für die
Blumen, aber wenn man es einmal kapiert hat, ist das Thema eigentlich nicht
all zu kompliziert.
Außerdem bin ich Chemielaborant (allerdings organisch-präperativ)
|
Ich bin ja auch Chemikant und sollte die ganzen
Aufsalzung/Fällungsreaktionen schon ein wenig beherrschen... Äähh..ich hab aber immer so viel Stress und keine
Zeit..oder bin gerade mit der Spaltung des Bieratoms beschäftigt...
Darum bin ich ganz froh, wenn ich in Wasserfragen Dich fragen kann
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 26 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.10.2011 um 20:15 |
|
|
@Stefan,
EDIT: und Off Topic, unser Labor bekommt demnext einen GC
(Gaschromatograph). Ich hab die Laborchefin schon geimpft, dass sie mir
dann gefälligst den Alkoholgehalt meines Bieres zu bestimmen hat...
Macht sie auch, hat sie gesagt! Die wollen aber Deputat.... Da werde ich wohl bald Frauenbier brauen müssen ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 27 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 4.10.2011 um 21:35 |
|
|
> oder bin gerade mit der Spaltung des Bieratoms beschäftigt.
Hmm, das wäre dann aber eher Nuklearphysik, oder?
...dabei scheint das Element " Cerevisium" von der Protonenzahl gar
nicht exakt festgelegt zu sein!
Am häufigsten scheinen die Nuklide um 10 bis 14 Protonen vorzuliegen, ab 16
Protonen gibt es vor allem " C-Cerevisium" und ab 18 Protonen
" Cervisium Caprici dualis". (und das ohne Lat(r)inum! )
Das Element ist höchst seltsam, da hier offenbar nicht die Neutronen-
sondern die Protonenanzahl die Isotope zu unterscheiden scheint.
Denn die Wirkung ist jeweils dieselbe: die Incorporation einer
ausreichenden Menge dieser Atome führt zu einer Euphorisierung und über
Sedierung zu sanftem Schlummer.
...ich werde jetzt besser fortfahren, die Bieratome in einem "Aktien
Landbier" genauer zu untersuchen...
Uwe ____________________
|
|
Antwort 28 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.10.2011 um 21:42 |
|
|
Hi Uwe,
wir sind zwar immer weiter Off Topic aber das Bier-Atom hat Einstein
Junior gespalten, um die Blubberbläschen ins Bier zu bringen...hier bei
Wikipedia nachzulesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Einstein_Junior
[Editiert am 4.10.2011 um 21:53 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 29 |
|
Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.10.2011 um 09:16 |
|
|
Bierhias - U Fleků
13°P (1,05260)
28BE
Schüttung: (4,5kg)
2250g Pilsener Malz (Böhmisch) [3,5EBC]
1400g Münchner Malz [14,5EBC]
700g CaraMünch III [150EBC]
150g Carafa II [1400EBC]
Einmaischen:
1:3 --> 4,5kg Malz + 13,5L H2O = 16,7L
38°C
Für 30min halten
Danach solange 80°C H2O zugeben bis 52°C erreicht sind (ca. 8,7L)
52°C für 30min
1. Dekoktion
Sofort 1/3 (8,5L) der Maische ziehen und auf
64°C für 10min
72°C für 10min
98°C für 10min
Zurück in Bottich
Ergibt 65°C für 30min
2. Dekoktion
Sofort 1/3 der Maische ziehen und auf
72°C für 10min
98°C für 10min
Zurück in Bottich + 150g Carafa II!
Ergibt 77°C
--> Abmaischen
13,5L Nachguss von 78°C (Glattwasser [2°P] verwerfen, da Pfanne sonst zu
voll!)
Kochen für 2h auf 28BE hopfen
(Saazer 4%)
1. Gabe: 10min nach Kochbeginn (60%)
2. Gabe: 20min nach Kochbeginn (30%)
3. Gabe: 10min vor Kochende (10%)
1.Gabe: Hopfen [g]=
(28BE*23L*60%)/(27%*4%*1000)*100=35,8g
2.Gabe: Hopfen [g]=
(28BE*23L*30%)/(26%*4%*1000)*100=18,6g
3.Gabe: Hopfen [g]=
(28BE*23L*10%)/(9%*4%*1000)*100=17,9g
----------------
72,3g
Vergären mit der w34/70 bei ca. 9-10°C
So solls ca. aussehn. Was sagt ihr dazu?
Gut Sud
Matthias
____________________
|
|
Antwort 30 |
|
Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.10.2011 um 10:47 |
|
|
Zum Thema Wassser nochmal,
habe mal hier die Grundwerte meines Wassers:
Die Vollständige Analyse
Die RA ist ja toll, nur finde ich, es hat recht niedrige Sulfat und Chlorid
Werte sowie mit 0,65 ein ehre ungünstiges Verhältnis zur Hopfenbittere, ist
das ein Problem? Zudem hat es einen PH von 8,4 den ich immer mit Milchsäure
auf 5,4 runter drücke. Dadurch habe ich natürlich eine rechnerische RA im
negative Bereich. Meine Ausbeute und der EVG sind seit der Behandlung mit
Milchsäure gestiegen, so dass meine Biere nicht mehr so malzlastig werden.
Gruß
Bodo ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
|
|
Antwort 31 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.10.2011 um 11:14 |
|
|
Ich habe auch sehr wenig Sulfat und Chlorid im Wasser (jeweils ca
22mg/Liter).
Das kommt jetzt halt immer auf den Bierstil drauf an, momentan salze ich
auf ca 55mg Sulfat und 65mg Chlorid auf. Hefeweizen bekommt nur Chlorid.
Man sagt, dass gerade Chlorid das Bier voller im Geschmack macht, ich bilde
mir ein, dass man das auch schmeckt. Sulfat betont wie gesagt eher die
Hopfenbittere.
Versuch halt mal aufzusalzen, schaden tut es bestimmt nicht.
Das mit dem pH ist halt so ne Sache. Im Wasser sind jede Menge puffernde
Substanzen drin. Ich persönlich finde den pH Wert des Brauwassers ansich
nicht so aussagekräftig, wichtig ist letztendlich der pH Wert der Maische
und der hängt dann noch mal vom verwendeten Malz und den im Wasser
vorhandenen Salzen ab.
Wenn aber Deine Ausbeute und der Vergärungsgrad gestiegen ist, heißt das
letztendlich, dass die Enzyme in einem für sie besseren pH Wert
arbeiten.
Wobe man noch sagen sollte, dass die Beta Amylase ein etwas anders pH
Optimum hat wie die Alpha Amylase.
Stefan
|
|
Antwort 32 |
|
Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.10.2011 um 11:29 |
|
|
Boludo - es gibt im Prinzip noch zwei Fragen die mich beschäftigen.
Wieso kommt es bei einem zu hohen Chlorid-Gehalt zu Korrosion? Gibt es
irgendwo eine Lektüre wo man nachlesen kann, wie ungefähr das Brauwasser
der verschiedenen Biere aussieht/auszusehen hat..beispielsweise das
Verhältnis C/S?
Ich schau mal im Narziß ob ich da was finde.
EDIT:
Zu Punkt 1:
Die Chloridionen verdrängen den Sauerstoff aus dem Metall wodurch ein
Bereich entsteht, der nicht mehr durch eine Oxidschicht geschützt ist.
Diese Stelle bietet einen Angriffspunkt für Korrosion.
PS- unter Link 2 findet man ja z.B. das die Chloridgehalte bis 107mg/L hoch
sind.
Zu Punkt 2:
http://www.besser-bier-brauen.de/selber-bier-brauen/zutaten
/wasser#ra
Hier sieht man eine Tabelle wo man genau sieht welches Wasser für welchen
Biertyp eingesetzt wird...Dortmunder hat ja z.B. auch nen C/S-Verhältnis
von 0,5...
[Editiert am 5.10.2011 um 11:50 von Advanced]
____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig
besucht!
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=10577
|
|
Antwort 33 |
|
Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.10.2011 um 11:44 |
|
|
Da ist doch mal was aus dem MaschBau Studium hängen geblieben
Lochfraßkorrosion
Bodo ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
|
|
Antwort 34 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.10.2011 um 12:13 |
|
|
Ja das Dortmunder Export ist schon sehr einzigartig mit seinem extrem
hartem Wasser, welches aber trotzdem (dank hoher Nichtcarbonathärte) eine
recht niedrige RA hat. Leider hab ich noch nie eins in die Finger
bekommen.
Die Brauherr Tabelle ist aber auch etwas mit Vorsicht zu genießen, David
bemerkt ja selber an, dass es teilweise geschätzte Werte bzw Mittelwerte
sind. Wiener Wasser ist mittlerweile übrigens, je nach dem auf welcher
Seite der Donau, ein sehr weiches Wasser.
Prinzipiell möchte ich noch darum bitten, meine Aussagen hier ebenfalls mit
Vorsicht zu genießen, ich schreib halt, was ich mir so angelesen hab, es
handelt sich dabei eher um Halbwissen. BlaueEule kennt sich da glaub echt
besser aus und die Tabelle mit dem Sulfat/Chloridverhältnis hab ich auch
von ihm.
Insgesamt verwundert es mich, dass dieses meiner Meinung nach recht
wichtige Thema sehr stiefmütterlich behandelt wird. In amerikanischen
Rezepten findet man relativ oft Angaben zum Ionenprofil des Brauwassers.
Manche Bierstile sind mit dem falschen Wasser einfach nicht authentisch zu
machen.
Stefan
[Editiert am 5.10.2011 um 12:26 von Boludo]
|
|
Antwort 35 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 7.10.2011 um 10:48 |
|
|
Ich habe Horst Dornbusch mal wegen dem Fehler im Rezept angeschrieben. Er
hat sehr freundlich geantwortet und den Fehler bestätigt, der wohl bei der
Übertargung seines Skripts in den Satz entstanden ist.
Er rechnet allerdings mit 1°L = 1 SRM, also sind im Rezept nur SRM und EBC
vertauscht (114 EBC = 43,4°L = 43,4 SRM).
[Editiert am 7.10.2011 um 10:49 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 36 |
|
Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.10.2011 um 18:00 |
|
|
Hi Fabian,
Deine Fragen wurden ja schon, bis auf die Frage zum Rührwerk, sehr gut
beantwortet.
Während dem Kochen der Maische brauchst Du das Rührwerk eigentlich nicht
unbedingt schneller laufen zu lassen. Mein Rührwerk stelle ich sogar
manchmal ganz ab, angebrannt ist mir die Maische noch nie. Aufgefallen ist
mir dies zu Zeiten, als ich noch mit Tauchsiedern die Maische kochte, da
war ein Rühren nicht möglich. Wichtig ist jedoch, dass die Maische
weitgehend verzuckert ist und, dass die Maische nicht zu dick ist. Mit
einem Verhältnis von 3,65 (HG1/Schüttung1) liegst Du eigentlich sehr gut,
bei meinem Sud waren es 2,9. 3,65 finde ich sehr interessant, das schaffe
ich bei diesem Rezept mit meiner Anlage (auch mit großen Klimmzügen)
leider nicht. Wie schaffst Du das nur? Kritisch wird es unterhalb von 2,5.
Ich heize jedoch mit Strom (Clusterplatten). Die Maische heize ich mit etwa
1,5°C pro Minute auf, mit diesem Power koche ich dann auch. Ich kann Dir
daher nicht sagen wie es sich verhält beim sehr starken Befeuern mit
Gas.
Mir ist aufgefallen, dass bei "Angaben weitgehend ausreichend und
vollständig" der Eintrag "OK" steht, aber das Feld rot gefärbt ist. Einen
Fehler konnte ich jetzt aber nicht erkennen.
Gruß und GUT SUD,
Earl
P.S.: Zum Brauwasser wollte ich noch anmerken, das ich mein Leitungswasser
zur Hälfte mit Osmosewasser verschnitten hatte. Die Sache mit dem
Sulfat/Chlorid Verhältnis und der kratzigen Bittere ist mir neu, da habe
ich wieder etwas dazu gelernt. Aber durch Verschnitt mit Osmose- oder
destilliertem Wasser kannst Du ja die Konzentration dieser Ionen
erniedrigen, so dass ein ungünstiges Ionenverhältnis wohl nicht mehr so
stark ins Gewicht fallen dürfte.
|
|
Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.10.2011 um 21:38 |
|
|
Hallo Zusammen,
Erstmal vielen Dank für deine Antwort Earl. Ich hatte erst die Tage
gemerkt, dass du mir noch ein paar Tipps und letzte Antworten gegeben
hast.
In dem ersten Post habe ich die veränderten Werte in den Bilden
zusammengefasst, es werden also MORGEN! 45L des U-Fleku gebraut.
Zu meinen letzten Bedenken und gegebenfalls fragen:
#1 In mein Bier kommen absolut 480gr CarafaTyp2 1200 EBC hinein. Dabei
werde ich natürlich darauf achten, dass diese erst zum abmaischen hinein
kommen und dann nur diese ~15 Minuten in Maische verbleiben. Hat hier
jemand bedenken, dass diese Menge das Bier geschmacklich zu brenzlich
gestalten könnte?
#2 Hopfenberechnung: In dem Rechner ist es notwendig, eine
Nachisomerisationszeit anzugeben. Hier wird dies folgendermaßen erklärt:
"Zeit, die der Hopfen nach dem Hopfenkochen noch in heißer Würze verbleiben
soll.
Ich mache es immer so, dass nach dem Hopfenkochen ein starker Whirlpool
erzeugt wird und infolgedessen eine Wartezeit von zirka 30 Minuten
eingehalten wird damit sich der Kegel beruhigt. Entspricht das jetzt einer
Nachisomerisationszeit von 30 Minuten?
Der Unterschied dabei ist ein drastischer von 20gr Hopfen. (Links 10
Minuten, rechts 30 Minuten Nachisomerisation)
Das wars soweit erstmal, ich freu mich jedenfalls schon auf morgen. ____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig
besucht!
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=10577
|
|
Antwort 38 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.10.2011 um 21:52 |
|
|
Zum Nachisomerisieren gibt es verschiedene Angaben und das ist meiner
Meinungnach ein ganz schwieriges Thema.
Ich gehe davon aus, dass Alphasäure >92°C isomerisiert.
Das wären dann bei Dir 30 Minuten, d.h.es wird eigentlich fast alles von
der Aromahopfengabe zu>20% isomerisiert.
Ob das so stimmt weiß ich nicht, das muss man je nach Anlage selber heraus
finden.
Ich rechne meist mit ca 15% Nachisomerisierung.
Das sind aber alles individuelle Erfahrungswerte.
Ich hab lieber etwas zu wenig Bittere als eine Bitterbombe.
Ein Whirlpool ist bei mit übrigens bereits nach 15 min fertig zum Abziehen
der Würze.
Die große Frage ist für mich immer noch, ob unisomerisiere Alphasäure im
Whirlpool abgetrennt wird oder ob die mit ins Gärfass kommt und weiter
isomerisiert (bei nicht aktiver Kühlung). Warum die Bitterstoffausbeute mit
steigender Stammwürze abnimmt hat mir auch noch keiner erklärt.
Da hilft nur viel Brauen und Erfahrung sammeln.
Stefan
[Editiert am 19.10.2011 um 21:57 von Boludo]
|
|
Antwort 39 |
|
Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.10.2011 um 22:24 |
|
|
Zitat von Advanced, am 19.10.2011 um
21:38 | #1 In mein Bier kommen absolut 480gr
CarafaTyp2 1200 EBC hinein. Dabei werde ich natürlich darauf achten, dass
diese erst zum abmaischen hinein kommen und dann nur diese ~15 Minuten in
Maische verbleiben. Hat hier jemand bedenken, dass diese Menge das Bier
geschmacklich zu brenzlich gestalten könnte?
|
Ich hatte im Sommer ein Porter mit 450 gr Carfa
II bei 20 Liter Biermenge gebraut. Das wurde gleich am Anfang mit
eingemaischt.
Hat sehr lecker geschmeckt, aber beim nächstenmal werde ich das wohl auf
300gr reduzieren, weil die "Röstaromen" doch recht intensiv waren. Mit
längerer Lagerung hätte sich das eventuell noch etwas ändern können, aber
leider hatte das nach 4 Wochen Reifung so gut geschmeckt, daß es dann 3
Wochen später komplett aus war.
Der eigene Geschmack ist auch so ein Punkt.
Für mich schmeckt das carafa II im Bier eher nach Röstaromen Richtung
Kaffee usw. statt brenzlig.
Aber Rauchmalz werde ich wohl nie in spürbaren Mengen einsetzen, weil mir
Rauchbier einfach nur nach Löschwasser vom letzen Großbrand schmeckt.
Gruß
Karl
|
|
Antwort 40 |
|
Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 11.8.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 19.10.2011 um 22:28 |
|
|
Mein Tipp dazu: Je mehr bereits im Wasser gelöst ist (bei höherer
Stammwürze dann mehr Zucker), umso weniger zusätzliches Zeugs (hier
Bitterstoffe) werden ausgelöst.
Bildlich: Stell dir nen Schwamm vor, der schon halb vollgesogen ist mit
z.b. Bier. Der nimmt auch weniger z.b. Wasser auf, als ein trockener. Und
wenn da noch mehr Bier drin ist, wirds noch weniger Wasser.
|
|
Antwort 41 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 20.10.2011 um 07:23 |
|
|
Da kann ich Boludo nur zustimmen. Bei der Nachisomerisierung kommen
vieleFaktoren zusammen: - erstens natürlich die Zeit,
die der Hopfen in der heißen Würze bleibt.
- zweitens wird die Temperatur, bis zu der Isomerisierung abläuft, sehr
unterschiedlich angegeben. Ich habe schon Werte zwischen 80 und knapp 100
Grad gelesen.
- Außerdem wird die Löslichkeit bzw. "Isomerisierbarkeit" (schönes Wort)
der Alphasäure wohl mit der Temperatur mehr oder weniger kontinuierlich
abnehmen, so dass direkt nach ausschalten des Brenners wohl noch mehr
Alphasäure pro Zeiteinheit isomerisiert wird, als ein paar Minuten später,
wenn die Temperatur schon zwei, drei Grad gesunken ist.
- dann fällt die Temperatur je nach Pfannenkonstruktion und
Umgebungsbedingungen unterschiedlich schnell ab. Ein nicht isolierter
Stahltopf im Winter im Freien wird schneller abkühlen als ein Thermoport im
geheizten Keller.
- und schließlich vermute ich auch, dass das Verhalten der
unterschiedlichen Hopfensorten auch verschieden ist, also Hopfen X
vielleicht noch bis 85°C isomerisiert, während bei Hopfen Y schon ab 90°C
Schluss ist
Insgesamt kann man wohl diese Nachisomerisierungszeit nur
als einen komplex zusammengesetzten Korrekturwert ansehen, der die
Eigenheiten der Anlage, der Prozessführung, der Umgebung und der Zutaten in
einer einfachen Form in die Rechnung einbringt. Die Höhe dieses Wertes kann
man wohl nur aus der Erfahrung heraus festlegen. ____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 42 |
|
Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.10.2011 um 07:32 |
|
|
Vielen Dank für eure Antworten.
Ich werde es heute so handhaben, dass ich mit einer Nachiso-Zeit von 15
Minuten rechne. Danach lasse ich dann den Whirlpool ablaufen und kühle
durch den PWT runter. Bei dem Rezept halte ich mich jetzt so an die
Vorgaben.
Ich werde berichten,gleich gehts los. ____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig
besucht!
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=10577
|
|
Antwort 43 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.10.2011 um 08:24 |
|
|
Zitat von zoomer, am 19.10.2011 um
22:28 |
Mein Tipp dazu: Je mehr bereits im Wasser gelöst ist (bei höherer
Stammwürze dann mehr Zucker), umso weniger zusätzliches Zeugs (hier
Bitterstoffe) werden ausgelöst.
Bildlich: Stell dir nen Schwamm vor, der schon halb vollgesogen ist mit
z.b. Bier. Der nimmt auch weniger z.b. Wasser auf, als ein trockener. Und
wenn da noch mehr Bier drin ist, wirds noch weniger Wasser.
|
Ganz genau das glaub ich nicht. Mit Löslichkeit kann das nichts zu tun
haben.
Nimmt man nämlich einfach die doppelte Menger Hopfen, bekommt man auch die
doppelten IBU, und zwar in einem linearen Verhältnis.
Man kann wie Mikkeller ein 1000 IBU Bier brauen, wenn man nur genug Hopfen
zugibt.
Das kann nicht mit der Löslichkeit zusammenhängen.
Ich vermute eher eine Gleichgewichtsreaktion.
Seltsam, dass mir das bis jetzt niemand erklären konnte.
Stefan
|
|
Antwort 44 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 20.10.2011 um 08:53 |
|
|
Stefan, Glenn Tinseth hat dazu ziemlich aufwändige Testreihen durchgeführt
und die
Formeln durch Interpolation der Messwerte ermittelt. Beachten muss man
nur, dass die Gültigkeit natürlich eingeschränkt ist auf den Bereich, der
untersucht wurde, also auf bestimmte Alphasäuremengen, Stammwürzen und
Kochzeiten. Man kann das sicher nicht 1:1 auf sehr starke oder sehr bittere
Biere anwenden. Aber im üblichen Bereich um die 12°P Stammwürze vertraue
ich den Zahlen bzw. Formeln schon.
Um die Erklärung werden wohl die Herren Professoren noch ringen.
[Editiert am 20.10.2011 um 08:55 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 45 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.10.2011 um 09:05 |
|
|
Ja, die Tinseth Tabelle kenn ich natürlich.
Aber selbst da gibt es andere Tabellen von anderen Gelehrten und mir
persönlich kommen die Tinseth Werte eher zu niedrig vor, rein subjektiv
natürlich. Eie Erklärung dafür liefert er auch nicht.
Da hilft wirklich nur Erfahrung.
Machmal komm ich aber echt auch an meine Grenzen. Ich werd am Samstag ein
20° Bier 30 Minuten vor Kochende mit 130g Hopfen versetzen, so steht es im
Rezept aus dem Netz (ein Westmalle Triple Clon). Danach 15 Minuten
Whirlpool und bis die Würze abgezogen ist dauert es auch mindestens 10
Minuten und dann Abkühlen über Nacht. Im Rezept geht man von nur 15%
Bitterstoffausbeute aus, bin ja mal gespannt, was das wird.
Jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema
Stefan
[Editiert am 20.10.2011 um 09:08 von Boludo]
|
|
Antwort 46 |
|
Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.10.2011 um 16:24 |
|
|
Bericht über den Brautag am
20.10.2011
Hallo Zusammen,
Wie versprochen möchte ich euch ein paar Bilder zu dem Brautag
präsentieren.
Einen großes Kompliment geht an Earl, deren Rezeptmaker 4.0 uns perfekt
durch den Brautag begleitet hat wodurch wir nichts vergessen haben, ja
alles ziemlich perfekt abgelaufen ist. Auch die Dokumentation des
Maischeprogramms liegt in dem Programm begründet.
Es war ein langer Brautag, ein langes Maischeprogramm
(Earls-Kochmaischeverfahren) sowie ein langes Hopfenkochen. Entstanden sind
dabei 48L Würze welche gestern Abend mit der Hefe angestellt und jetzt im
Kühlschrank bei untergärigen Temperaturen gären sollte..
Das Maischeprogramm sah folgendermaßen aus:
Unsere Brauanlage war folgendermaßen aufgebaut:
Auf dem Bild zu sehen der Magnetrührer wodurch die Hefe schon mal optimal
belüftet wurde.
Aber hey, erstmal -.... Frühstück
Ein paar allgemeine Eindrücke:
Kurz vor dem Kochen
Hopfenzugabe
Verpflegung
Grundteig der Treberbrote
Läutern
Herunterkühlen
Unser Endergebnis
Rechne ich die 480gr CarafaTypII raus, komme ich auf eine Ausbeute von
73,21% - ich denke doch damit kann man arbeiten
Die Bilder sind nur ein kleiner Eindruck des Tages, viele Bilder
wiederholen sich und wir machen weniger Fotos - trotzdem dokumentiere ich
sie um euch einen kleinen Eindruck von unseren Brautagen zu geben- wenn es
langweilig wird, sagt bescheid. Wenn ihr bestimmte Dinge sehen wollt,
ebenfalls.
Ein kleines Video während des Kochens der ersten Teilmaische:
http://www.youtube.com/watch?v=RSUgLd8jSsQ
Ich bin schon sehr gespannt auf das Bier, diesmal wurde das Wasser
behandelt wie oben erwähnt. Ich glaube das Bier wird klasse- natürlich
werde ich berichten wenn es was neues gibt.
[Editiert am 21.10.2011 um 16:45 von Advanced]
____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig
besucht!
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=10577
|
|
Antwort 47 |
|
Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.10.2011 um 20:42 |
|
|
Sodallee,
Heute Abend kam ich wieder in Langenfeld an und hab natürlich als erstes
die Gärung überprüft. Und es sieht sehr gut aus:
Wie man sieht, es läuft sehr gut -
geschmacklich noch malzig süß/herb aber ich merk schon das wird mal so
richtig gut
PS. Derzeit 11°Brix - daher 2,1% Alkohol.
[Editiert am 22.10.2011 um 20:59 von Advanced]
____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig
besucht!
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=10577
|
|
Antwort 48 |
|
Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.10.2011 um 08:57 |
|
|
sehr schön ____________________
|
|
Antwort 49 |
|