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Autor: Betreff: Boemisch Dunkel (U-Fleku-Clone nach Earl) Geschmackseindruck 6. Dezember
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 19:26  
Hallo Rene,

Osmosewasser mit Rohwasser verschneiden ist sehr üblich. Ich glaube, das wird über einen Bypass zugemischt, der von einem Leitfähigkeitsmesser geteuert wird. Oft wird dann noch etwas aufgesalzen. Schneider in Kelheim macht das z.B.so, die salzen anschließend noch mit einer CaCl2 Lösung auf. Zumindest die Hopfen Weisse als absolute Hopfenbombe hat so eine absolut harmonische Bittere.
Und Danke für die Blumen, aber wenn man es einmal kapiert hat, ist das Thema eigentlich nicht all zu kompliziert.
Außerdem bin ich Chemielaborant (allerdings organisch-präperativ) ;)

Stefan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 19:50  

Zitat:
Und Danke für die Blumen, aber wenn man es einmal kapiert hat, ist das Thema eigentlich nicht all zu kompliziert.
Außerdem bin ich Chemielaborant (allerdings organisch-präperativ) ;)


Ich bin ja auch Chemikant und sollte die ganzen Aufsalzung/Fällungsreaktionen schon ein wenig beherrschen... :redhead: Äähh..ich hab aber immer so viel Stress und keine Zeit..oder bin gerade mit der Spaltung des Bieratoms beschäftigt... :redhead: :redhead:

Darum bin ich ganz froh, wenn ich in Wasserfragen Dich fragen kann :D :D


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 20:15  
@Stefan,

EDIT: und Off Topic, unser Labor bekommt demnext einen GC (Gaschromatograph). Ich hab die Laborchefin schon geimpft, dass sie mir dann gefälligst den Alkoholgehalt meines Bieres zu bestimmen hat...
Macht sie auch, hat sie gesagt! Die wollen aber Deputat.... ;( Da werde ich wohl bald Frauenbier brauen müssen :(


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 21:35  
> oder bin gerade mit der Spaltung des Bieratoms beschäftigt.
Hmm, das wäre dann aber eher Nuklearphysik, oder?

...dabei scheint das Element "Cerevisium" von der Protonenzahl gar nicht exakt festgelegt zu sein! :o
Am häufigsten scheinen die Nuklide um 10 bis 14 Protonen vorzuliegen, ab 16 Protonen gibt es vor allem "C-Cerevisium" und ab 18 Protonen "Cervisium Caprici dualis". (und das ohne Lat(r)inum! ;))

Das Element ist höchst seltsam, da hier offenbar nicht die Neutronen- sondern die Protonenanzahl die Isotope zu unterscheiden scheint.
Denn die Wirkung ist jeweils dieselbe: die Incorporation einer ausreichenden Menge dieser Atome führt zu einer Euphorisierung und über Sedierung zu sanftem Schlummer.

...ich werde jetzt besser fortfahren, die Bieratome in einem "Aktien Landbier" genauer zu untersuchen... ;)

Uwe


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 21:42  
Hi Uwe,

wir sind zwar immer weiter Off Topic aber das Bier-Atom hat Einstein Junior gespalten, um die Blubberbläschen ins Bier zu bringen...hier bei Wikipedia nachzulesen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Einstein_Junior


[Editiert am 4.10.2011 um 21:53 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 5.10.2011 um 09:16  
Bierhias - U Fleků

13°P (1,05260)
28BE


Schüttung: (4,5kg)
2250g Pilsener Malz (Böhmisch) [3,5EBC]
1400g Münchner Malz [14,5EBC]
700g CaraMünch III [150EBC]
150g Carafa II [1400EBC]

Einmaischen:
1:3 --> 4,5kg Malz + 13,5L H2O = 16,7L
38°C
Für 30min halten

Danach solange 80°C H2O zugeben bis 52°C erreicht sind (ca. 8,7L)
52°C für 30min

1. Dekoktion
Sofort 1/3 (8,5L) der Maische ziehen und auf
64°C für 10min
72°C für 10min
98°C für 10min
Zurück in Bottich
Ergibt 65°C für 30min

2. Dekoktion
Sofort 1/3 der Maische ziehen und auf
72°C für 10min
98°C für 10min
Zurück in Bottich + 150g Carafa II!

Ergibt 77°C
--> Abmaischen

13,5L Nachguss von 78°C (Glattwasser [2°P] verwerfen, da Pfanne sonst zu voll!)

Kochen für 2h auf 28BE hopfen (Saazer 4%)
1. Gabe: 10min nach Kochbeginn (60%)
2. Gabe: 20min nach Kochbeginn (30%)
3. Gabe: 10min vor Kochende (10%)


1.Gabe: Hopfen [g]= (28BE*23L*60%)/(27%*4%*1000)*100=35,8g

2.Gabe: Hopfen [g]= (28BE*23L*30%)/(26%*4%*1000)*100=18,6g

3.Gabe: Hopfen [g]= (28BE*23L*10%)/(9%*4%*1000)*100=17,9g
----------------
72,3g

Vergären mit der w34/70 bei ca. 9-10°C

So solls ca. aussehn. Was sagt ihr dazu?

Gut Sud
Matthias


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red_folder.gif erstellt am: 5.10.2011 um 10:47  
Zum Thema Wassser nochmal,

habe mal hier die Grundwerte meines Wassers:



Die Vollständige Analyse

Die RA ist ja toll, nur finde ich, es hat recht niedrige Sulfat und Chlorid Werte sowie mit 0,65 ein ehre ungünstiges Verhältnis zur Hopfenbittere, ist das ein Problem? Zudem hat es einen PH von 8,4 den ich immer mit Milchsäure auf 5,4 runter drücke. Dadurch habe ich natürlich eine rechnerische RA im negative Bereich. Meine Ausbeute und der EVG sind seit der Behandlung mit Milchsäure gestiegen, so dass meine Biere nicht mehr so malzlastig werden.

Gruß
Bodo


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 5.10.2011 um 11:14  
Ich habe auch sehr wenig Sulfat und Chlorid im Wasser (jeweils ca 22mg/Liter).
Das kommt jetzt halt immer auf den Bierstil drauf an, momentan salze ich auf ca 55mg Sulfat und 65mg Chlorid auf. Hefeweizen bekommt nur Chlorid.
Man sagt, dass gerade Chlorid das Bier voller im Geschmack macht, ich bilde mir ein, dass man das auch schmeckt. Sulfat betont wie gesagt eher die Hopfenbittere.
Versuch halt mal aufzusalzen, schaden tut es bestimmt nicht.

Das mit dem pH ist halt so ne Sache. Im Wasser sind jede Menge puffernde Substanzen drin. Ich persönlich finde den pH Wert des Brauwassers ansich nicht so aussagekräftig, wichtig ist letztendlich der pH Wert der Maische und der hängt dann noch mal vom verwendeten Malz und den im Wasser vorhandenen Salzen ab.
Wenn aber Deine Ausbeute und der Vergärungsgrad gestiegen ist, heißt das letztendlich, dass die Enzyme in einem für sie besseren pH Wert arbeiten.
Wobe man noch sagen sollte, dass die Beta Amylase ein etwas anders pH Optimum hat wie die Alpha Amylase.

Stefan
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Advanced
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red_folder.gif erstellt am: 5.10.2011 um 11:29  
Boludo - es gibt im Prinzip noch zwei Fragen die mich beschäftigen.

Wieso kommt es bei einem zu hohen Chlorid-Gehalt zu Korrosion? Gibt es irgendwo eine Lektüre wo man nachlesen kann, wie ungefähr das Brauwasser der verschiedenen Biere aussieht/auszusehen hat..beispielsweise das Verhältnis C/S?

Ich schau mal im Narziß ob ich da was finde.

EDIT:
Zu Punkt 1:
Die Chloridionen verdrängen den Sauerstoff aus dem Metall wodurch ein Bereich entsteht, der nicht mehr durch eine Oxidschicht geschützt ist. Diese Stelle bietet einen Angriffspunkt für Korrosion.

PS- unter Link 2 findet man ja z.B. das die Chloridgehalte bis 107mg/L hoch sind.

Zu Punkt 2:
http://www.besser-bier-brauen.de/selber-bier-brauen/zutaten /wasser#ra
Hier sieht man eine Tabelle wo man genau sieht welches Wasser für welchen Biertyp eingesetzt wird...Dortmunder hat ja z.B. auch nen C/S-Verhältnis von 0,5...


[Editiert am 5.10.2011 um 11:50 von Advanced]



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red_folder.gif erstellt am: 5.10.2011 um 11:44  
Da ist doch mal was aus dem MaschBau Studium hängen geblieben

Lochfraßkorrosion


Bodo


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 5.10.2011 um 12:13  

Zitat von Advanced, am 5.10.2011 um 11:29
Zu Punkt 2:
http://www.besser-bier-brauen.de/selber-bier-brauen/zutaten /wasser#ra
Hier sieht man eine Tabelle wo man genau sieht welches Wasser für welchen Biertyp eingesetzt wird...Dortmunder hat ja z.B. auch nen C/S-Verhältnis von 0,5...


Ja das Dortmunder Export ist schon sehr einzigartig mit seinem extrem hartem Wasser, welches aber trotzdem (dank hoher Nichtcarbonathärte) eine recht niedrige RA hat. Leider hab ich noch nie eins in die Finger bekommen.
Die Brauherr Tabelle ist aber auch etwas mit Vorsicht zu genießen, David bemerkt ja selber an, dass es teilweise geschätzte Werte bzw Mittelwerte sind. Wiener Wasser ist mittlerweile übrigens, je nach dem auf welcher Seite der Donau, ein sehr weiches Wasser.
Prinzipiell möchte ich noch darum bitten, meine Aussagen hier ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, ich schreib halt, was ich mir so angelesen hab, es handelt sich dabei eher um Halbwissen. BlaueEule kennt sich da glaub echt besser aus und die Tabelle mit dem Sulfat/Chloridverhältnis hab ich auch von ihm.
Insgesamt verwundert es mich, dass dieses meiner Meinung nach recht wichtige Thema sehr stiefmütterlich behandelt wird. In amerikanischen Rezepten findet man relativ oft Angaben zum Ionenprofil des Brauwassers. Manche Bierstile sind mit dem falschen Wasser einfach nicht authentisch zu machen.

Stefan


[Editiert am 5.10.2011 um 12:26 von Boludo]
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 7.10.2011 um 10:48  
Ich habe Horst Dornbusch mal wegen dem Fehler im Rezept angeschrieben. Er hat sehr freundlich geantwortet und den Fehler bestätigt, der wohl bei der Übertargung seines Skripts in den Satz entstanden ist.
Er rechnet allerdings mit 1°L = 1 SRM, also sind im Rezept nur SRM und EBC vertauscht (114 EBC = 43,4°L = 43,4 SRM).


[Editiert am 7.10.2011 um 10:49 von Berliner]



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red_folder.gif erstellt am: 7.10.2011 um 18:00  
Hi Fabian,

Deine Fragen wurden ja schon, bis auf die Frage zum Rührwerk, sehr gut beantwortet.

Während dem Kochen der Maische brauchst Du das Rührwerk eigentlich nicht unbedingt schneller laufen zu lassen. Mein Rührwerk stelle ich sogar manchmal ganz ab, angebrannt ist mir die Maische noch nie. Aufgefallen ist mir dies zu Zeiten, als ich noch mit Tauchsiedern die Maische kochte, da war ein Rühren nicht möglich. Wichtig ist jedoch, dass die Maische weitgehend verzuckert ist und, dass die Maische nicht zu dick ist. Mit einem Verhältnis von 3,65 (HG1/Schüttung1) liegst Du eigentlich sehr gut, bei meinem Sud waren es 2,9. 3,65 finde ich sehr interessant, das schaffe ich bei diesem Rezept mit meiner Anlage (auch mit großen Klimmzügen) leider nicht. Wie schaffst Du das nur? Kritisch wird es unterhalb von 2,5. Ich heize jedoch mit Strom (Clusterplatten). Die Maische heize ich mit etwa 1,5°C pro Minute auf, mit diesem Power koche ich dann auch. Ich kann Dir daher nicht sagen wie es sich verhält beim sehr starken Befeuern mit Gas.

Mir ist aufgefallen, dass bei "Angaben weitgehend ausreichend und vollständig" der Eintrag "OK" steht, aber das Feld rot gefärbt ist. Einen Fehler konnte ich jetzt aber nicht erkennen.

Gruß und GUT SUD,

Earl

P.S.: Zum Brauwasser wollte ich noch anmerken, das ich mein Leitungswasser zur Hälfte mit Osmosewasser verschnitten hatte. Die Sache mit dem Sulfat/Chlorid Verhältnis und der kratzigen Bittere ist mir neu, da habe ich wieder etwas dazu gelernt. Aber durch Verschnitt mit Osmose- oder destilliertem Wasser kannst Du ja die Konzentration dieser Ionen erniedrigen, so dass ein ungünstiges Ionenverhältnis wohl nicht mehr so stark ins Gewicht fallen dürfte.
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red_folder.gif erstellt am: 19.10.2011 um 21:38  
Hallo Zusammen,

Erstmal vielen Dank für deine Antwort Earl. Ich hatte erst die Tage gemerkt, dass du mir noch ein paar Tipps und letzte Antworten gegeben hast.

In dem ersten Post habe ich die veränderten Werte in den Bilden zusammengefasst, es werden also MORGEN! 45L des U-Fleku gebraut.

Zu meinen letzten Bedenken und gegebenfalls fragen:

#1 In mein Bier kommen absolut 480gr CarafaTyp2 1200 EBC hinein. Dabei werde ich natürlich darauf achten, dass diese erst zum abmaischen hinein kommen und dann nur diese ~15 Minuten in Maische verbleiben. Hat hier jemand bedenken, dass diese Menge das Bier geschmacklich zu brenzlich gestalten könnte?

#2 Hopfenberechnung: In dem Rechner ist es notwendig, eine Nachisomerisationszeit anzugeben. Hier wird dies folgendermaßen erklärt: "Zeit, die der Hopfen nach dem Hopfenkochen noch in heißer Würze verbleiben soll.

Ich mache es immer so, dass nach dem Hopfenkochen ein starker Whirlpool erzeugt wird und infolgedessen eine Wartezeit von zirka 30 Minuten eingehalten wird damit sich der Kegel beruhigt. Entspricht das jetzt einer Nachisomerisationszeit von 30 Minuten?

Der Unterschied dabei ist ein drastischer von 20gr Hopfen. (Links 10 Minuten, rechts 30 Minuten Nachisomerisation)


Das wars soweit erstmal, ich freu mich jedenfalls schon auf morgen.


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 19.10.2011 um 21:52  
Zum Nachisomerisieren gibt es verschiedene Angaben und das ist meiner Meinungnach ein ganz schwieriges Thema.
Ich gehe davon aus, dass Alphasäure >92°C isomerisiert.
Das wären dann bei Dir 30 Minuten, d.h.es wird eigentlich fast alles von der Aromahopfengabe zu>20% isomerisiert.
Ob das so stimmt weiß ich nicht, das muss man je nach Anlage selber heraus finden.
Ich rechne meist mit ca 15% Nachisomerisierung.
Das sind aber alles individuelle Erfahrungswerte.
Ich hab lieber etwas zu wenig Bittere als eine Bitterbombe.
Ein Whirlpool ist bei mit übrigens bereits nach 15 min fertig zum Abziehen der Würze.
Die große Frage ist für mich immer noch, ob unisomerisiere Alphasäure im Whirlpool abgetrennt wird oder ob die mit ins Gärfass kommt und weiter isomerisiert (bei nicht aktiver Kühlung). Warum die Bitterstoffausbeute mit steigender Stammwürze abnimmt hat mir auch noch keiner erklärt.
Da hilft nur viel Brauen und Erfahrung sammeln.

Stefan


[Editiert am 19.10.2011 um 21:57 von Boludo]
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KarlsBrau
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red_folder.gif erstellt am: 19.10.2011 um 22:24  

Zitat von Advanced, am 19.10.2011 um 21:38
#1 In mein Bier kommen absolut 480gr CarafaTyp2 1200 EBC hinein. Dabei werde ich natürlich darauf achten, dass diese erst zum abmaischen hinein kommen und dann nur diese ~15 Minuten in Maische verbleiben. Hat hier jemand bedenken, dass diese Menge das Bier geschmacklich zu brenzlich gestalten könnte?

Ich hatte im Sommer ein Porter mit 450 gr Carfa II bei 20 Liter Biermenge gebraut. Das wurde gleich am Anfang mit eingemaischt.

Hat sehr lecker geschmeckt, aber beim nächstenmal werde ich das wohl auf 300gr reduzieren, weil die "Röstaromen" doch recht intensiv waren. Mit längerer Lagerung hätte sich das eventuell noch etwas ändern können, aber leider hatte das nach 4 Wochen Reifung so gut geschmeckt, daß es dann 3 Wochen später komplett aus war.

Der eigene Geschmack ist auch so ein Punkt.
Für mich schmeckt das carafa II im Bier eher nach Röstaromen Richtung Kaffee usw. statt brenzlig.
Aber Rauchmalz werde ich wohl nie in spürbaren Mengen einsetzen, weil mir Rauchbier einfach nur nach Löschwasser vom letzen Großbrand schmeckt.

Gruß
Karl
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zoomer
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red_folder.gif erstellt am: 19.10.2011 um 22:28  

Zitat von Boludo, am 19.10.2011 um 21:52
Warum die Bitterstoffausbeute mit steigender Stammwürze abnimmt hat mir auch noch keiner erklärt.


Mein Tipp dazu: Je mehr bereits im Wasser gelöst ist (bei höherer Stammwürze dann mehr Zucker), umso weniger zusätzliches Zeugs (hier Bitterstoffe) werden ausgelöst.

Bildlich: Stell dir nen Schwamm vor, der schon halb vollgesogen ist mit z.b. Bier. Der nimmt auch weniger z.b. Wasser auf, als ein trockener. Und wenn da noch mehr Bier drin ist, wirds noch weniger Wasser.
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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2011 um 07:23  
Da kann ich Boludo nur zustimmen. Bei der Nachisomerisierung kommen vieleFaktoren zusammen:
  • erstens natürlich die Zeit, die der Hopfen in der heißen Würze bleibt.
  • zweitens wird die Temperatur, bis zu der Isomerisierung abläuft, sehr unterschiedlich angegeben. Ich habe schon Werte zwischen 80 und knapp 100 Grad gelesen.
  • Außerdem wird die Löslichkeit bzw. "Isomerisierbarkeit" (schönes Wort) der Alphasäure wohl mit der Temperatur mehr oder weniger kontinuierlich abnehmen, so dass direkt nach ausschalten des Brenners wohl noch mehr Alphasäure pro Zeiteinheit isomerisiert wird, als ein paar Minuten später, wenn die Temperatur schon zwei, drei Grad gesunken ist.
  • dann fällt die Temperatur je nach Pfannenkonstruktion und Umgebungsbedingungen unterschiedlich schnell ab. Ein nicht isolierter Stahltopf im Winter im Freien wird schneller abkühlen als ein Thermoport im geheizten Keller.
  • und schließlich vermute ich auch, dass das Verhalten der unterschiedlichen Hopfensorten auch verschieden ist, also Hopfen X vielleicht noch bis 85°C isomerisiert, während bei Hopfen Y schon ab 90°C Schluss ist
Insgesamt kann man wohl diese Nachisomerisierungszeit nur als einen komplex zusammengesetzten Korrekturwert ansehen, der die Eigenheiten der Anlage, der Prozessführung, der Umgebung und der Zutaten in einer einfachen Form in die Rechnung einbringt. Die Höhe dieses Wertes kann man wohl nur aus der Erfahrung heraus festlegen.


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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2011 um 07:32  
Vielen Dank für eure Antworten.

Ich werde es heute so handhaben, dass ich mit einer Nachiso-Zeit von 15 Minuten rechne. Danach lasse ich dann den Whirlpool ablaufen und kühle durch den PWT runter. Bei dem Rezept halte ich mich jetzt so an die Vorgaben.

Ich werde berichten,gleich gehts los.


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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2011 um 08:24  

Zitat von zoomer, am 19.10.2011 um 22:28

Zitat von Boludo, am 19.10.2011 um 21:52
Warum die Bitterstoffausbeute mit steigender Stammwürze abnimmt hat mir auch noch keiner erklärt.


Mein Tipp dazu: Je mehr bereits im Wasser gelöst ist (bei höherer Stammwürze dann mehr Zucker), umso weniger zusätzliches Zeugs (hier Bitterstoffe) werden ausgelöst.

Bildlich: Stell dir nen Schwamm vor, der schon halb vollgesogen ist mit z.b. Bier. Der nimmt auch weniger z.b. Wasser auf, als ein trockener. Und wenn da noch mehr Bier drin ist, wirds noch weniger Wasser.


Ganz genau das glaub ich nicht. Mit Löslichkeit kann das nichts zu tun haben.
Nimmt man nämlich einfach die doppelte Menger Hopfen, bekommt man auch die doppelten IBU, und zwar in einem linearen Verhältnis.
Man kann wie Mikkeller ein 1000 IBU Bier brauen, wenn man nur genug Hopfen zugibt.
Das kann nicht mit der Löslichkeit zusammenhängen.
Ich vermute eher eine Gleichgewichtsreaktion.
Seltsam, dass mir das bis jetzt niemand erklären konnte.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2011 um 08:53  
Stefan, Glenn Tinseth hat dazu ziemlich aufwändige Testreihen durchgeführt und die Formeln durch Interpolation der Messwerte ermittelt. Beachten muss man nur, dass die Gültigkeit natürlich eingeschränkt ist auf den Bereich, der untersucht wurde, also auf bestimmte Alphasäuremengen, Stammwürzen und Kochzeiten. Man kann das sicher nicht 1:1 auf sehr starke oder sehr bittere Biere anwenden. Aber im üblichen Bereich um die 12°P Stammwürze vertraue ich den Zahlen bzw. Formeln schon.
Um die Erklärung werden wohl die Herren Professoren noch ringen. :)


[Editiert am 20.10.2011 um 08:55 von Berliner]



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Ja, die Tinseth Tabelle kenn ich natürlich.
Aber selbst da gibt es andere Tabellen von anderen Gelehrten und mir persönlich kommen die Tinseth Werte eher zu niedrig vor, rein subjektiv natürlich. Eie Erklärung dafür liefert er auch nicht.
Da hilft wirklich nur Erfahrung.
Machmal komm ich aber echt auch an meine Grenzen. Ich werd am Samstag ein 20° Bier 30 Minuten vor Kochende mit 130g Hopfen versetzen, so steht es im Rezept aus dem Netz (ein Westmalle Triple Clon). Danach 15 Minuten Whirlpool und bis die Würze abgezogen ist dauert es auch mindestens 10 Minuten und dann Abkühlen über Nacht. Im Rezept geht man von nur 15% Bitterstoffausbeute aus, bin ja mal gespannt, was das wird.
Jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema ;)

Stefan


[Editiert am 20.10.2011 um 09:08 von Boludo]
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Bericht über den Brautag am 20.10.2011

Hallo Zusammen,

Wie versprochen möchte ich euch ein paar Bilder zu dem Brautag präsentieren.
Einen großes Kompliment geht an Earl, deren Rezeptmaker 4.0 uns perfekt durch den Brautag begleitet hat wodurch wir nichts vergessen haben, ja alles ziemlich perfekt abgelaufen ist. Auch die Dokumentation des Maischeprogramms liegt in dem Programm begründet.

Es war ein langer Brautag, ein langes Maischeprogramm (Earls-Kochmaischeverfahren) sowie ein langes Hopfenkochen. Entstanden sind dabei 48L Würze welche gestern Abend mit der Hefe angestellt und jetzt im Kühlschrank bei untergärigen Temperaturen gären sollte..

Das Maischeprogramm sah folgendermaßen aus:



Unsere Brauanlage war folgendermaßen aufgebaut:

Auf dem Bild zu sehen der Magnetrührer wodurch die Hefe schon mal optimal belüftet wurde.

Aber hey, erstmal -.... Frühstück


Ein paar allgemeine Eindrücke:
Kurz vor dem Kochen

Hopfenzugabe

Verpflegung

Grundteig der Treberbrote

Läutern

Herunterkühlen


Unser Endergebnis


Rechne ich die 480gr CarafaTypII raus, komme ich auf eine Ausbeute von 73,21% - ich denke doch damit kann man arbeiten ;)

Die Bilder sind nur ein kleiner Eindruck des Tages, viele Bilder wiederholen sich und wir machen weniger Fotos - trotzdem dokumentiere ich sie um euch einen kleinen Eindruck von unseren Brautagen zu geben- wenn es langweilig wird, sagt bescheid. Wenn ihr bestimmte Dinge sehen wollt, ebenfalls.

Ein kleines Video während des Kochens der ersten Teilmaische:
http://www.youtube.com/watch?v=RSUgLd8jSsQ

Ich bin schon sehr gespannt auf das Bier, diesmal wurde das Wasser behandelt wie oben erwähnt. Ich glaube das Bier wird klasse- natürlich werde ich berichten wenn es was neues gibt. :thumbup:


[Editiert am 21.10.2011 um 16:45 von Advanced]



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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2011 um 20:42  
Sodallee,

Heute Abend kam ich wieder in Langenfeld an und hab natürlich als erstes die Gärung überprüft. Und es sieht sehr gut aus:


Wie man sieht, es läuft sehr gut :D - geschmacklich noch malzig süß/herb aber ich merk schon das wird mal so richtig gut :thumbup:

PS. Derzeit 11°Brix - daher 2,1% Alkohol.


[Editiert am 22.10.2011 um 20:59 von Advanced]



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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 23.10.2011 um 08:57  
sehr schön :thumbup:


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