Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.10.2011 um 21:08 |
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Hi Zusammen,
Ich braue die Tage wieder ein Bier und zwar den U-Fleku-Clone den Earl
entwickelt und in seinem Programm eingepflegt hat.
Daten
45L
26IBU mit Saazer
13°P Stammwürze
Hefe: Bohemian Lager 2124
Schüttung:
Wasserbehandlung:
(Milchsäure auf 2RA)
Hopfengabe:
Earls-Kochmaischeverfahren - Maischeprogramm:
Fragen:
Entspricht Caramünch Typ II = Caramalz dunkel (110 - 130 EBC)
Entspricht Carafa Typ II = Röstmalz / Farbmalz Carafa Spezial II ® (1100 -
1200 EBC)
Lass ich beim Kochen das Rührwerk relativ schnell laufen um Anbrennen zu
verhindern?
Vielen Dank, ich berichte in den nächsten Tagen wie das Verfahren lief,
Fabian
[Editiert am 6.12.2011 um 21:24 von Advanced]
____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig
besucht!
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.10.2011 um 23:18 |
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Alles ok., aber Rührwerk must du nicht laufen lassen beim Kochen, ich rühre
die ersten 5 Minuten per Hand, dann ist ein Überkochen ausgeschlossen.
Volco
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 2.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2011 um 07:36 |
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Hallo Advanced,
das ist schon ein lecker Bierchen, habs probiert.
Allein beim Röstmalz wäe ich vlt. etwas zurückhaltender, da Carafa
spezial
gegenüber Carafa normal entspelzt, also entbittert ist.
Wenn Du nur normales Röstmalz mit Spelzen hast, bisserl weniger verwenden,
damit es nicht zu brenzlig schmeckt.
Ahoi
Joachim, der heut Weizenstarkbier braut
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 08:18 |
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Servus Fabian,
hat das einen bestimmten Grund, warum du die Restalkalität erniedrigts?
Gut Sud
Matthias
____________________
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 11:09 |
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Ich sehe gerade, dass Du ein sehr unausgewogenes Sulfat/Chloridverhältnis
im Brauwasser hast.
Laut BlaueEule gibt das bei stark gehopften Bieren (wie Deinem CDA) eine
kratzige Bittere:
Zitat: | Skala für das Chlorid /
Sulfat Verhältnis:
Unter 0.5: Sehr kratzig (extremely hoppy)
zwischen 0.5 und 0.77 kratzig
zwischen 0.77 und 1.3 neutral
zwischen 1.3 und 2 malzig (malty)
über 2 sehr malzig |
Ich würde es mal mit Calciumchlorid aufsalzen und ein ausgeglichenes
Verhältnis anpeilen.
Bis 75mg Chlorid/Liter sollte es auch noch keine Korrosionsprobleme
geben.
Das senkt zusätzlich die Restalkalität.
Du hast außerdem eine Magnesiumhärte von 3°, das sollte gerade noch ok
sein.
Nur mal so als Idee.
Zum Rezept: Ich hab selber keine Erfahrungen mit UG Flüssighefen, diese
sollen aber zum Teil ziemliche Schnarchnasen sein. Die Frage ist, ob Du mit
34/70 Trockenhefe nicht glücklicher wirst, vorausgesetzt sie erfüllt das
Geschmacksprofil.
Stefan
Edit: Ich möchte Dich ja nicht nerven, aber bei Deinem Equipment und Know
How würden Dich 10 Liter mehr Bier bei gleichem Arbeitsauwand ein paar Euro
mehr für die Rohstoffe kosten. Ob Du im Falle einer Infektion 40 oder 30
Liter Bier wegkippen musst, ist doch egal, ob Du aber 40 oder 30 Liter Bier
zum Trinken hast (was wesentlich wahrscheinlicher ist), macht doch einen
riesen Unterschied, oder
[Editiert am 3.10.2011 um 12:28 von Boludo]
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 13:37 |
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Hi,
die Wyeast 2124 und die W 34/70 sind identisch. Beide sind die Bohemian
Lager. Allerdings sagt man zur Trockenversion W 34/70, dass sie erst in der
zweiten Führung so richtig abgeht...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 16:07 |
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 16:24 |
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Jetzt habt ihr mich angesteckt! Das wird mein nächstes Bier!
Ich sag nur Flaschen zuschicken, Fabian! ;-)
Gut Sud
Matthias
____________________
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 16:49 |
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Im Horst Dornbusch Almanach ist das Rezept für Bohemian Dark Lager (..brew
served at the U Fleku pub and microbrewery in Prague) auch angegeben.
Für 19 L
OG: 1.048 (12°P) BE: 21
FG: 1.012 (3° P)
1,19 kg Böhmisches Tennenmalz
1,19 kg Weyermann Munich II
0,54 kg Weyermann Carabohemian
0,06 kg Weyermann Carafa Spezial I
Vereinfachtes Maischverfahren
Einmaischen bei 50°- 20 min Rast
62°- 20 min
72°- 20 min
Abmaischen bei 78°
Bittering: 16 g Saazer- 60 min kochen
Aroma: 30 g Saazer- 15 min kochen
Gesamzkochzeit: 75 min
Hefe: Czech Pilsner Yeast- bei 12°
Ich würde auf jeden Fall das Böhmische Tennenmalz nehmen. Ansonsten kann
ich Earls Rezept nur empfehlen! Ich durfte es kosten und das war saulecker
[Editiert am 3.10.2011 um 17:17 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 17:06 |
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Hab hier mal ein Diagramm gemacht
HG 1:3
Uploaded with ImageShack.us
Die Teilmaischen müssen so schnell wie möglich auf die Rasten gebracht
werden, da sonst der andere Teil zu lange rastet!
Das Carafa kommt erst ganz am Schluss dazu! Kurz bevor man auf
Abmaischtemperatur kommt.
[Editiert am 3.10.2011 um 17:27 von Bierhias]
____________________
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 17:35 |
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Schon wieder was gelernt.
Da würd ich dann aber auf die 30 Liter 2 Päckchen 34/70 der Flüssighefe
bevorzugen, da sollte es gar keine Gärprobleme geben.
Stefan
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2011 um 18:40 |
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Ich habe das Ursprungsrezept mal nachgerechnet. Mit diesen
Röstmalzmengen (5%) komme ich auf utopische Farbwerte weit jenseits 100
EBC, aber niemals auf die angegebenen 43 EBC. Wie rechnet der Kollege? ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 18:52 |
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Hi Jörg,
vielleicht meint er die Lovibond?
EBC= Lovibond *2,65-1,2
Das wären dann ca. 113 EBC. Ist wohl ein Zahlen/Begriffs- Dreher.
[Editiert am 3.10.2011 um 18:55 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 22:19 |
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Hi Fabian
Ja Caramünch Typ II = Caramalz dunkel (110 - 130
EBC)
mfg
Marco
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 22:48 |
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Servus Zusammen, war heute mit meinen Eltern in Brüssel unterwegs.
Der Thread hat ja großen Anklang gefunden, vielen Dank für eure Tipps&
Hilfe.
@Hoepfli - ich hab das Kochen auf das Kochen incl. Malz (Erste Rastphase
Earls-Kochmaischeverfahren) bezogen - da wird ein Rühren sicher nötig sein
um das anbrennen zu verhindern.
@Boludo - DANKE! für die Anregung mit dem Wasser. Ich würde dort sehr gerne
genauer das Wasser optimieren, denn der kratzige Hopfengeschmack war schon
ein deutlicher Unterschied zu höpflis...Und wenn man das optimieren kann
tue ich das.
Mein Wert im Sulfit-Chlorid-Bereich beträgt:
66 Sulfit // 36 Chlorid
Damit hab ich ein Chlorid/Sulfit-Verhältnis von :
0,54 liegt also deutlich im kratzigen Bereich. Würdest du auf 75mg Chlorid
hochgehen? Oder auf ein 1:1 Verhältnis?
Wie wäre es hier mit dem Dihydrat: Zitat: | http://www.ebay.de/itm/Ballingsalz-Calciumchlorid-Dihydrat-1kg
-/110737070331?pt=de_haus_garten_tierbedarf_fische&hash=item19c87198fb |
Hast du damit Erfahrung/Quelle wo ich die richtige Anwendung nachlesen
kann? Würdest du mein Wasser sonst so belassen? Zitat: | http://www.stw-langenfeld.de/trinkwasser/wasseranalyse.php |
Messwert Hochbehälter Langenfeld 10. März 2011
Zu der Biermenge - du hast schon recht - nur habe ich 30L Kegs und bei 40L
ist es eben doof - wohin mit den restlichen 10L? Auf Flaschen? Ich denke
ich braue aber davon mal 40L -
denn es stimmt ja, mein Zimmer steht eh voller Grundmalz - ne Infektion
fang ich mir jezt auch nicht mehr! es kann übrigends auch sein, dass es der
Chlor-Reiniger war womit ich die Flaschen gespühlt hatte.
Heute hab ich folgendes im "How to Brew" gelesen Zitat: | These flavors are often
described as medicinal[...] The case are carious phenols that are initially
produced by the yeast. Chlorophenols result from the reaction of
chlorine-base sanitizerse (bleach) with phenol compounds and have very low
taste thresholds. |
Und das Bier schmeckte sehr
medizinisch & die Intensität war von Flasche zu Flasche unterschiedlich.
@flying
Danke für die ganzen Links. Den Thread zu der Übersetzung hatte ich schon
gefunden, ich nehme aber mal das von Earl incl der 13°P wie es auch auf der
Homepage steht. Das Kochmaischeprogramm werd ich in dem Zuge auch gleich
testen.
Meinst du mti dem Boemischen Tennemalz das (Bohemian Pilsner Malz
(Weyermann®) (3 - 4 EBC)?); Ich werde mir nur die kleinen Mengen
Spezialmalze bestellen da ich 50KG Pilsener-Malz daheim habe.
Bei der Hefe gefällt mir aber die 34/70 Trockenhefe wenn die authentisch
ist? Kostet weniger & zwei Päkchen gehen sicher gut; Kann sie ja auch 1-2
Tage vorher starten.
Soweit erstmal, ich berichte wenn es neues gibt - danke für eure Hilfe.
[Editiert am 4.10.2011 um 12:28 von Advanced]
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2011 um 23:32 |
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Im Orginal heißt es "Floor-Malted Bohemian Pilsner Malt". Das ist
Tennenmalz, also handwerklich "auf der Tenne" hergestelltes Malz. Das
"Bohemian" bedeutet bei Weyermann nur, dass das Malz überwiegend aus der
Gerstensorte "Hanka" (Ein Nachkomme der legendären Urquell-Gerste "Hanna")
ist.
Das Tennenmalz ist auf jeden Fall das Authentische. Ich selbst hab es noch
nicht probiert. Hum hat ja die Weyermann-Malze im Programm, kann es also
vermutlich besorgen. Irgendwer hatte hier mal geschrieben, dass Weyermann
das Tennenmalz nur vertreibt und das es irgendwo in Tschechien
"handwerklich" hergestellt wird? Wenn ich mir mal die Arbeit mache ein
echtes böhmisches Bier (sei es ein Dunkel oder ein Pilsner) im orginal
Dreimaischverfahren zu brauen, dann definitiv nur mit Tennenmalz.
Floor-Malted gibt es übrigens auch bei anderen Malzen, wie z. B. Maris
Otter. Das ist aber eine andere Baustelle....
[Editiert am 3.10.2011 um 23:35 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 4.10.2011 um 07:38 |
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Ja, das könnte sein. Es müsste also heißen
114 EBC (43 L)
Da hat er sich aber komplett vergriffen.
Andererseits: so röstig habe ich das U Fleku Bier garnicht in Erinnerung...
[Editiert am 4.10.2011 um 07:40 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2011 um 09:06 |
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Zitat von Advanced, am 3.10.2011 um
22:48 | das optimieren kann tue ich das.
Mein Wert im Sulfit-Chlorid-Bereich beträgt:
66 Sulfit // 36 Chlorid
Damit hab ich ein Chlorid/Sulfid-Verhältnis von :
0,54 liegt also deutlich im kratzigen Bereich. Würdest du auf 75mg Chlorid
hochgehen? Oder auf ein 1:1 Verhältnis?
Wie wäre es hier mit dem Dihydrat:
Hast du damit Erfahrung/Quelle wo ich die richtige Anwendung nachlesen
kann? Würdest du mein Wasser sonst so
belassen? |
Es ist prinzipiell egal, ob Du wasserfreies CaCl2 oder eins mit
Kristallwasser einsetzt, Du musst dann halt die Menge entsprechend
umrechnen. CaCl2 löst sich sehr gut im Wasser.
Theoretisch solltest Du das Sulfat/Chlorid Verhältnis dem jeweiligen
Biertyp anpassen (z.B. Dortmunder Export oder Guiness haben extreme Sulfat
und Chlorid Werte). Das führt aber vermutlich zu weit und ich würde auf
75mg Chlorid aufsalzen, damit hast Du in Verbindung mit der Milchsäure
sicher ein recht gutes Brauwasser für die allermeisten Bierstile.
Höhere Chloridkonzentrationen können wie gesagt zu Korrosion führen.
Ich kenn jetzt den Earl Rechner nicht so gut, aber damit solltes das
rechnerisch kein Problem sein, Du brauchst dann halt auch etwas weniger
Milchsäure.
Das CaCl2 gibst Du einfach mit der Milchsäure zusammen ins Brauwasser.
Mehr würde ich nicht tunen, sei froh über Dein Wasser, ich muss bei mir
noch mit Kalkmilch und Braugips ran.
Stefan
[Editiert am 4.10.2011 um 09:07 von Boludo]
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2011 um 09:14 |
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Danke Boludo. Wir haben seit letzter Woche wieder eine "Entkalkungsanlage"
im Catering im Einsatz. Dadurch soll das Wasser weicher werden & weniger
Ablagerungen in der Geschirrmaschine/Geräte erzeugen.
Die Frage ist jetzt inwiefern das die Wasserqualität für mich Positiv oder
Negativ beeinflusst. Hast du da eine Idee?
Ich könnte, wenn es negativ beeinflusst auch den Beipass umlegen & wieder
das normale Wasser laufen lassen. ____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2011 um 09:55 |
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Das kommt drauf an, ob es, eine Umkehrosmoseanlage ist (die wär gut
geignet, man müsste das Wasser aber eventuell noch mit unbehandeltem Wasser
verschneiden) oder ein Ionentauscher, der wie die allermeisten solcher
Anlagen, nur die Kationen austauscht und die Anionen nicht beeinflußt.
Wird der mit Kochsalz regeneriert?
Dann ist der Mist und für Bierbrauen nicht geeignet.
Da wird lediglich Calcium und Magnesium gegen Natriumionen ausgetauscht,
die Hydrogencarbonate bleiben aber und damit auch die Restalkalität. Da
würde ich unbedingt die Finger davon lassen.
Fürs Kochen und Wäsche waschen ist so ein Wasser natürlich sehr gut, da man
weniger Waschmittel braucht, es keinen Grauschleier gibt und man keinen
Kalkbelag beim Kochen im Topf hat (Natriumhydrogencarbonat bildet beim
Erhitzen kein schwerlösliches Calciumcarbonat, sondern gut lösliches
Natriumcarbonat). So ein Wasser kann eventuell sogar schlimmer sein als
unbehandeltes.
Ich kann Dir nur von so einem aufgearbeitetem Wasser abraten, zumal Calcium
wichtig für die Gärung ist.
Wird der Ionentauscher mit Salzsäure regeneriert, dann ist das eine andere
Sache, es entsteht aus Calciumhydrogencarbonat Kohlensäure und damit wird
auch die Restalkalität herabgesetzt. So was ist aber eher unüblich, außer
in Brauereien.
Ganz ehrlich würde ich das normale Leitungswasser nehmen, nicht zuletzt
deswegen, weil Du davon eine genaue Analyse hast und es mit recht einfachen
Mitteln zu einem sehr guten Brauwasser aufbereiten kannst und weißt, woran
Du bist.
Stefan
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 4.10.2011 um 10:00 |
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Ja, Rene, hast Recht! Im Fließtext steht
Zitat: | The target color range
of a good Bohemian Dunkel, according to Ivan, is about 38 to 45 °L (100 to
120 EBC). |
Also 100-120 EBC (38-45 Lovibond) und nicht umgekehrt, wie's hinten im
Rezept steht.
Das ist ja ganz ordentlich, das würde eher einem Stout als einem Dunkel
stehen. Ich hatte es eigentlich eher mild und süffig in Erinnerung. Das
muss also mal nachgebraut werden. Fraglich nur, inwieweit das harte
Berliner Wasser das Ergebnis beeinflusst - ich fürchte, die Bittere des
Röstmalzes wird da um einiges kratziger werden. Wobei wir auch beim Thema
Wasseraufbereitung wären... ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2011 um 10:26 |
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Hey Stefan,
Man man man, du hast ja ordentlich Hintergrundwissen zu der Thematik - vor
allem versteht man es auch gleich selber nachdem du es erklärt hast . Ich liebe es ja, nicht nur das WIE sondern auch
das WIESO zu wissen.
Du hast recht, es handelt sich bei dem Ionentauscher um jenen, welcher mit
Kochsalz regeneriert wird. Ich werde es also so handhaben, dass ich
Morgends den Hebel umlege, dann durch den Betrieb die Leitungen frei
spühlen lasse & mir dann entsprechend meine Brauwassermenge abzapfe. Ich
habe mir jetzt das Calciumchlorid aus dem oben genannten Link geordert.
Damit sollte das Wasser dann erstmal akzeptabel sein - wie genau dieses
Verhältnis bei diversen Biersorten eingestellt werden muss, werde ich mir
gegebenfalls mal in der Fachlektüre anschauen.
Mein DAD fragt übrigends, wie er die Härte seines veränderten Wasser´s
ermitteln kann. Funktionieren da die Teststreifen Aussagekräftig?
Mein nächstes Projekt was ich mal angehen will, ist die Hefebank. Sowieso
habe ich noch Agar-Agar und ne Menge Petrischalen, nen Gasbrenner/ Impfbox
aus der damaligen Pilzzucht für die Facharbeit. Vllt. werde ich in Zukunft
mal einige Dauerkulturen anlegen bzw. mich da mal dran testen.
liebe Grüße und Danke,
Fabian
[Editiert am 4.10.2011 um 10:27 von Advanced]
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2011 um 10:52 |
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Spül die Leitungen aber gut durch.
Oder bring das Wasser von daheim mit, ist zwar ätzend, mach ich aber auch
immer so, wenn wir bei nem Kumpel brauen, der auch so eine Anlage daheim
hat. Meist rühr ich das Wasser daheim an und bring es fertig mit. Da ist
ein Sackkarren nicht schlecht (2x40 Liter).
Mit den Teststreifen kenn ich mich nicht aus.
Das mit dem Wasser ist ein bißchen mein Steckenpferd. Wir haben die ersten
Biere nämlich extra mit so einem "enthärteten" Wasser gebraut und das
Ergebnis war in Kombination mit viel zu verhopften Hagen Rudolph Rezepten
gruselig (wir haben es natürlich trotzdem getrunken ).
Eine widerlich kratzige Bittere und eine schlechte Ausbeute durch eine viel
zu hohe Restalkalität war die Folge.
Ohne sich mit dem Thema etwas näher zu beschäftigen wär es wohl nicht
gegangen, außer man braut immer nur Hefeweizen oder Stout.
Stefan
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 4.10.2011 um 12:00 |
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Gnade!
> Mein Wert im Sulfit-Chlorid-Bereich beträgt:
> 66 Sulfit // 36 Chlorid
> Damit hab ich ein Chlorid/Sulfid-Verhältnis von :
Bitte nicht Sulfid, Sulfit und Sulfat durcheinanderschmeißen!
...hatte zwar nur Chemie-LK trotzdem merke ich irgendwie ein Kräuseln an
den Zehennägeln.
Das mit CaCl2 werde ich unbedingt mal ausprobieren. Mein Leitungswasser hat
ein Clorid/Sulfat-Verhältnis von nur 0,66 und außerdem tüftle ich ja gerne!
Uwe
Edit: schreibe 500x: Cacium ist zweiwertig, Calcium ist zweiwertig, Calc...
[Editiert am 4.10.2011 um 20:54 von Uwe12]
____________________
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2011 um 19:18 |
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Ja der Stefan ist schon ein Wasserfuchs! Ich bin froh, so einen Spezi im
Forum zu haben... Ionenaustauscher mit Kochsalz sind Mist (fürs
Brauen). Ich selbst habe leidvolle Erfahrungen mit schlechtem Brauwasser
machen müssen (dH 40°).
Ich bin einen anderen Weg gegangen als Stefan. Mit einer Umkehrosmoseanlage
(Kosten 80 €) stelle ich vollentsalztes Wasser her. Das wird dann mit
Leitungswasser auf eine Gesamthärte von 8° dH gemischt und mit Milchsäure
auf 0° RA eingestellt. Hauptguss und Nachguss!
Allerdings. Bei einem sehr weichem Wasser gibt es auch sehr wenig
puffernde, dass heißt säurevernichtende Substanzen...mittlerweile tendiere
ich dazu, die Milchsäure einfach wegzulassen. Ich hab mir die magische 8
gesetzt (Gesamthärtegrad) und mache dann an der RA nichts weiter, um mir
den individuellen Touch des Wassers zu erhalten.
Mal abgesehen von der Verdünnung..
EDIT: Auch ein Ultrahartes Wasser mit über 100° dH kann RA 0° haben oder
man kann es einstellen. Ein gutes Brauwasser wird es dadurch nicht. Die
Böhmischen Biere zeichnen sich meines Wissens durch ein extraweiches Wasser
mit einer leicht erhöhten RA aus..
verwässerte Grüße
René
[Editiert am 4.10.2011 um 19:26 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 24 |
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