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Autor: Betreff: Boemisch Dunkel (U-Fleku-Clone nach Earl) Geschmackseindruck 6. Dezember
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Advanced
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2011 um 21:08  
Hi Zusammen,

Ich braue die Tage wieder ein Bier und zwar den U-Fleku-Clone den Earl entwickelt und in seinem Programm eingepflegt hat.

Daten
45L
26IBU mit Saazer
13°P Stammwürze
Hefe: Bohemian Lager 2124

Schüttung:


Wasserbehandlung:

(Milchsäure auf 2RA)

Hopfengabe:


Earls-Kochmaischeverfahren - Maischeprogramm:



Fragen:
Entspricht Caramünch Typ II = Caramalz dunkel (110 - 130 EBC)
Entspricht Carafa Typ II = Röstmalz / Farbmalz Carafa Spezial II ® (1100 - 1200 EBC)
Lass ich beim Kochen das Rührwerk relativ schnell laufen um Anbrennen zu verhindern?


Vielen Dank, ich berichte in den nächsten Tagen wie das Verfahren lief,
Fabian


[Editiert am 6.12.2011 um 21:24 von Advanced]



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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2011 um 23:18  
Alles ok., aber Rührwerk must du nicht laufen lassen beim Kochen, ich rühre die ersten 5 Minuten per Hand, dann ist ein Überkochen ausgeschlossen.

Volco
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 07:36  
Hallo Advanced,
das ist schon ein lecker Bierchen, habs probiert.
Allein beim Röstmalz wäe ich vlt. etwas zurückhaltender, da Carafa spezial
gegenüber Carafa normal entspelzt, also entbittert ist.
Wenn Du nur normales Röstmalz mit Spelzen hast, bisserl weniger verwenden, damit es nicht zu brenzlig schmeckt.
Ahoi
Joachim, der heut Weizenstarkbier braut
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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 08:18  
Servus Fabian,

hat das einen bestimmten Grund, warum du die Restalkalität erniedrigts?

Gut Sud
Matthias


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 11:09  
Ich sehe gerade, dass Du ein sehr unausgewogenes Sulfat/Chloridverhältnis im Brauwasser hast.
Laut BlaueEule gibt das bei stark gehopften Bieren (wie Deinem CDA) eine kratzige Bittere:

Zitat:
Skala für das Chlorid / Sulfat Verhältnis:

Unter 0.5: Sehr kratzig (extremely hoppy)
zwischen 0.5 und 0.77 kratzig
zwischen 0.77 und 1.3 neutral
zwischen 1.3 und 2 malzig (malty)
über 2 sehr malzig


Ich würde es mal mit Calciumchlorid aufsalzen und ein ausgeglichenes Verhältnis anpeilen.
Bis 75mg Chlorid/Liter sollte es auch noch keine Korrosionsprobleme geben.
Das senkt zusätzlich die Restalkalität.
Du hast außerdem eine Magnesiumhärte von 3°, das sollte gerade noch ok sein.
Nur mal so als Idee.

Zum Rezept: Ich hab selber keine Erfahrungen mit UG Flüssighefen, diese sollen aber zum Teil ziemliche Schnarchnasen sein. Die Frage ist, ob Du mit 34/70 Trockenhefe nicht glücklicher wirst, vorausgesetzt sie erfüllt das Geschmacksprofil.

Stefan

Edit: Ich möchte Dich ja nicht nerven, aber bei Deinem Equipment und Know How würden Dich 10 Liter mehr Bier bei gleichem Arbeitsauwand ein paar Euro mehr für die Rohstoffe kosten. Ob Du im Falle einer Infektion 40 oder 30 Liter Bier wegkippen musst, ist doch egal, ob Du aber 40 oder 30 Liter Bier zum Trinken hast (was wesentlich wahrscheinlicher ist), macht doch einen riesen Unterschied, oder :gruebel:


[Editiert am 3.10.2011 um 12:28 von Boludo]
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 13:37  
Hi,

die Wyeast 2124 und die W 34/70 sind identisch. Beide sind die Bohemian Lager. Allerdings sagt man zur Trockenversion W 34/70, dass sie erst in der zweiten Führung so richtig abgeht...


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 16:07  
Hi ich noch mal,

ich glaube dieser Bericht hier samt exakten Rezept, hat Earl zu seinem dunklen U Fleku-Clon bewogen..

http://www.brewersassociation.org/pages/publications/the-new- brewer/online-extras/show?title=style-spotlight-bohemian-dunkel

der entsprechnede Thread mit der Rezept-Übersetzung von KarlsBrau hier:

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=9811#pid103353


m.f.g
René


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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 16:24  
Jetzt habt ihr mich angesteckt! Das wird mein nächstes Bier!

Ich sag nur Flaschen zuschicken, Fabian! ;-)

Gut Sud
Matthias


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 16:49  
Im Horst Dornbusch Almanach ist das Rezept für Bohemian Dark Lager (..brew served at the U Fleku pub and microbrewery in Prague) auch angegeben.

Für 19 L

OG: 1.048 (12°P) BE: 21
FG: 1.012 (3° P)

1,19 kg Böhmisches Tennenmalz
1,19 kg Weyermann Munich II
0,54 kg Weyermann Carabohemian
0,06 kg Weyermann Carafa Spezial I

Vereinfachtes Maischverfahren

Einmaischen bei 50°- 20 min Rast
62°- 20 min
72°- 20 min
Abmaischen bei 78°

Bittering: 16 g Saazer- 60 min kochen
Aroma: 30 g Saazer- 15 min kochen

Gesamzkochzeit: 75 min

Hefe: Czech Pilsner Yeast- bei 12°

Ich würde auf jeden Fall das Böhmische Tennenmalz nehmen. Ansonsten kann ich Earls Rezept nur empfehlen! Ich durfte es kosten und das war saulecker :thumbup:


[Editiert am 3.10.2011 um 17:17 von flying]



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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 17:06  
Hab hier mal ein Diagramm gemacht

HG 1:3



Uploaded with ImageShack.us

Die Teilmaischen müssen so schnell wie möglich auf die Rasten gebracht werden, da sonst der andere Teil zu lange rastet!

Das Carafa kommt erst ganz am Schluss dazu! Kurz bevor man auf Abmaischtemperatur kommt.


[Editiert am 3.10.2011 um 17:27 von Bierhias]



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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 17:35  

Zitat von flying, am 3.10.2011 um 13:37
Hi,

die Wyeast 2124 und die W 34/70 sind identisch. Beide sind die Bohemian Lager.


Schon wieder was gelernt.
Da würd ich dann aber auf die 30 Liter 2 Päckchen 34/70 der Flüssighefe bevorzugen, da sollte es gar keine Gärprobleme geben.

Stefan
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 18:40  
Ich habe das Ursprungsrezept mal nachgerechnet. Mit diesen Röstmalzmengen (5%) komme ich auf utopische Farbwerte weit jenseits 100 EBC, aber niemals auf die angegebenen 43 EBC. Wie rechnet der Kollege?


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Gruß vom Berliner
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 18:52  
Hi Jörg,

vielleicht meint er die Lovibond?

EBC= Lovibond *2,65-1,2

Das wären dann ca. 113 EBC. Ist wohl ein Zahlen/Begriffs- Dreher.


[Editiert am 3.10.2011 um 18:55 von flying]



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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 22:19  

Zitat von Advanced, am 2.10.2011 um 21:08


Fragen:

Entspricht Caramünch Typ II = Caramalz dunkel (110 - 130 EBC)




Hi Fabian

Ja :thumbup: Caramünch Typ II = Caramalz dunkel (110 - 130 EBC)

mfg
Marco
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 22:48  
Servus Zusammen, war heute mit meinen Eltern in Brüssel unterwegs.

Der Thread hat ja großen Anklang gefunden, vielen Dank für eure Tipps& Hilfe.

@Hoepfli - ich hab das Kochen auf das Kochen incl. Malz (Erste Rastphase Earls-Kochmaischeverfahren) bezogen - da wird ein Rühren sicher nötig sein um das anbrennen zu verhindern.

@Boludo - DANKE! für die Anregung mit dem Wasser. Ich würde dort sehr gerne genauer das Wasser optimieren, denn der kratzige Hopfengeschmack war schon ein deutlicher Unterschied zu höpflis...Und wenn man das optimieren kann tue ich das.

Mein Wert im Sulfit-Chlorid-Bereich beträgt:
66 Sulfit // 36 Chlorid
Damit hab ich ein Chlorid/Sulfit-Verhältnis von :
0,54 liegt also deutlich im kratzigen Bereich. Würdest du auf 75mg Chlorid hochgehen? Oder auf ein 1:1 Verhältnis?

Wie wäre es hier mit dem Dihydrat:
Zitat:
http://www.ebay.de/itm/Ballingsalz-Calciumchlorid-Dihydrat-1kg -/110737070331?pt=de_haus_garten_tierbedarf_fische&hash=item19c87198fb


Hast du damit Erfahrung/Quelle wo ich die richtige Anwendung nachlesen kann? Würdest du mein Wasser sonst so belassen?
Zitat:
http://www.stw-langenfeld.de/trinkwasser/wasseranalyse.php

Messwert Hochbehälter Langenfeld 10. März 2011

Zu der Biermenge - du hast schon recht - nur habe ich 30L Kegs und bei 40L ist es eben doof - wohin mit den restlichen 10L? Auf Flaschen? Ich denke ich braue aber davon mal 40L :P - denn es stimmt ja, mein Zimmer steht eh voller Grundmalz - ne Infektion fang ich mir jezt auch nicht mehr! es kann übrigends auch sein, dass es der Chlor-Reiniger war womit ich die Flaschen gespühlt hatte.

Heute hab ich folgendes im "How to Brew" gelesen
Zitat:
These flavors are often described as medicinal[...] The case are carious phenols that are initially produced by the yeast. Chlorophenols result from the reaction of chlorine-base sanitizerse (bleach) with phenol compounds and have very low taste thresholds.

Und das Bier schmeckte sehr medizinisch & die Intensität war von Flasche zu Flasche unterschiedlich.

@flying
Danke für die ganzen Links. Den Thread zu der Übersetzung hatte ich schon gefunden, ich nehme aber mal das von Earl incl der 13°P wie es auch auf der Homepage steht. Das Kochmaischeprogramm werd ich in dem Zuge auch gleich testen.

Meinst du mti dem Boemischen Tennemalz das (Bohemian Pilsner Malz (Weyermann®) (3 - 4 EBC)?); Ich werde mir nur die kleinen Mengen Spezialmalze bestellen da ich 50KG Pilsener-Malz daheim habe.

Bei der Hefe gefällt mir aber die 34/70 Trockenhefe wenn die authentisch ist? Kostet weniger & zwei Päkchen gehen sicher gut; Kann sie ja auch 1-2 Tage vorher starten.

Soweit erstmal, ich berichte wenn es neues gibt - danke für eure Hilfe.


[Editiert am 4.10.2011 um 12:28 von Advanced]



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flying
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 23:32  
Im Orginal heißt es "Floor-Malted Bohemian Pilsner Malt". Das ist Tennenmalz, also handwerklich "auf der Tenne" hergestelltes Malz. Das "Bohemian" bedeutet bei Weyermann nur, dass das Malz überwiegend aus der Gerstensorte "Hanka" (Ein Nachkomme der legendären Urquell-Gerste "Hanna") ist.
Das Tennenmalz ist auf jeden Fall das Authentische. Ich selbst hab es noch nicht probiert. Hum hat ja die Weyermann-Malze im Programm, kann es also vermutlich besorgen. Irgendwer hatte hier mal geschrieben, dass Weyermann das Tennenmalz nur vertreibt und das es irgendwo in Tschechien "handwerklich" hergestellt wird? Wenn ich mir mal die Arbeit mache ein echtes böhmisches Bier (sei es ein Dunkel oder ein Pilsner) im orginal Dreimaischverfahren zu brauen, dann definitiv nur mit Tennenmalz.

Floor-Malted gibt es übrigens auch bei anderen Malzen, wie z. B. Maris Otter. Das ist aber eine andere Baustelle....


[Editiert am 3.10.2011 um 23:35 von flying]



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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 07:38  
Ja, das könnte sein. Es müsste also heißen

114 EBC (43 L)

Da hat er sich aber komplett vergriffen.

Andererseits: so röstig habe ich das U Fleku Bier garnicht in Erinnerung...


[Editiert am 4.10.2011 um 07:40 von Berliner]



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Gruß vom Berliner
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 09:06  

Zitat von Advanced, am 3.10.2011 um 22:48
das optimieren kann tue ich das.

Mein Wert im Sulfit-Chlorid-Bereich beträgt:
66 Sulfit // 36 Chlorid
Damit hab ich ein Chlorid/Sulfid-Verhältnis von :
0,54 liegt also deutlich im kratzigen Bereich. Würdest du auf 75mg Chlorid hochgehen? Oder auf ein 1:1 Verhältnis?

Wie wäre es hier mit dem Dihydrat:
Hast du damit Erfahrung/Quelle wo ich die richtige Anwendung nachlesen kann? Würdest du mein Wasser sonst so belassen?


Es ist prinzipiell egal, ob Du wasserfreies CaCl2 oder eins mit Kristallwasser einsetzt, Du musst dann halt die Menge entsprechend umrechnen. CaCl2 löst sich sehr gut im Wasser.
Theoretisch solltest Du das Sulfat/Chlorid Verhältnis dem jeweiligen Biertyp anpassen (z.B. Dortmunder Export oder Guiness haben extreme Sulfat und Chlorid Werte). Das führt aber vermutlich zu weit und ich würde auf 75mg Chlorid aufsalzen, damit hast Du in Verbindung mit der Milchsäure sicher ein recht gutes Brauwasser für die allermeisten Bierstile.
Höhere Chloridkonzentrationen können wie gesagt zu Korrosion führen.
Ich kenn jetzt den Earl Rechner nicht so gut, aber damit solltes das rechnerisch kein Problem sein, Du brauchst dann halt auch etwas weniger Milchsäure.
Das CaCl2 gibst Du einfach mit der Milchsäure zusammen ins Brauwasser.
Mehr würde ich nicht tunen, sei froh über Dein Wasser, ich muss bei mir noch mit Kalkmilch und Braugips ran.

Stefan


[Editiert am 4.10.2011 um 09:07 von Boludo]
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 09:14  
Danke Boludo. Wir haben seit letzter Woche wieder eine "Entkalkungsanlage" im Catering im Einsatz. Dadurch soll das Wasser weicher werden & weniger Ablagerungen in der Geschirrmaschine/Geräte erzeugen.

Die Frage ist jetzt inwiefern das die Wasserqualität für mich Positiv oder Negativ beeinflusst. Hast du da eine Idee?
Ich könnte, wenn es negativ beeinflusst auch den Beipass umlegen & wieder das normale Wasser laufen lassen.


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 09:55  
Das kommt drauf an, ob es, eine Umkehrosmoseanlage ist (die wär gut geignet, man müsste das Wasser aber eventuell noch mit unbehandeltem Wasser verschneiden) oder ein Ionentauscher, der wie die allermeisten solcher Anlagen, nur die Kationen austauscht und die Anionen nicht beeinflußt.
Wird der mit Kochsalz regeneriert?
Dann ist der Mist und für Bierbrauen nicht geeignet.
Da wird lediglich Calcium und Magnesium gegen Natriumionen ausgetauscht, die Hydrogencarbonate bleiben aber und damit auch die Restalkalität. Da würde ich unbedingt die Finger davon lassen.
Fürs Kochen und Wäsche waschen ist so ein Wasser natürlich sehr gut, da man weniger Waschmittel braucht, es keinen Grauschleier gibt und man keinen Kalkbelag beim Kochen im Topf hat (Natriumhydrogencarbonat bildet beim Erhitzen kein schwerlösliches Calciumcarbonat, sondern gut lösliches Natriumcarbonat). So ein Wasser kann eventuell sogar schlimmer sein als unbehandeltes.
Ich kann Dir nur von so einem aufgearbeitetem Wasser abraten, zumal Calcium wichtig für die Gärung ist.
Wird der Ionentauscher mit Salzsäure regeneriert, dann ist das eine andere Sache, es entsteht aus Calciumhydrogencarbonat Kohlensäure und damit wird auch die Restalkalität herabgesetzt. So was ist aber eher unüblich, außer in Brauereien.

Ganz ehrlich würde ich das normale Leitungswasser nehmen, nicht zuletzt deswegen, weil Du davon eine genaue Analyse hast und es mit recht einfachen Mitteln zu einem sehr guten Brauwasser aufbereiten kannst und weißt, woran Du bist.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 10:00  
Ja, Rene, hast Recht! Im Fließtext steht

Zitat:
The target color range of a good Bohemian Dunkel, according to Ivan, is about 38 to 45 °L (100 to 120 EBC).


Also 100-120 EBC (38-45 Lovibond) und nicht umgekehrt, wie's hinten im Rezept steht.
Das ist ja ganz ordentlich, das würde eher einem Stout als einem Dunkel stehen. Ich hatte es eigentlich eher mild und süffig in Erinnerung. Das muss also mal nachgebraut werden. Fraglich nur, inwieweit das harte Berliner Wasser das Ergebnis beeinflusst - ich fürchte, die Bittere des Röstmalzes wird da um einiges kratziger werden. Wobei wir auch beim Thema Wasseraufbereitung wären...


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Gruß vom Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 10:26  
Hey Stefan,
Man man man, du hast ja ordentlich Hintergrundwissen zu der Thematik - vor allem versteht man es auch gleich selber nachdem du es erklärt hast :thumbup: . Ich liebe es ja, nicht nur das WIE sondern auch das WIESO zu wissen.

Du hast recht, es handelt sich bei dem Ionentauscher um jenen, welcher mit Kochsalz regeneriert wird. Ich werde es also so handhaben, dass ich Morgends den Hebel umlege, dann durch den Betrieb die Leitungen frei spühlen lasse & mir dann entsprechend meine Brauwassermenge abzapfe. Ich habe mir jetzt das Calciumchlorid aus dem oben genannten Link geordert. Damit sollte das Wasser dann erstmal akzeptabel sein - wie genau dieses Verhältnis bei diversen Biersorten eingestellt werden muss, werde ich mir gegebenfalls mal in der Fachlektüre anschauen.

Mein DAD fragt übrigends, wie er die Härte seines veränderten Wasser´s ermitteln kann. Funktionieren da die Teststreifen Aussagekräftig?

Mein nächstes Projekt was ich mal angehen will, ist die Hefebank. Sowieso habe ich noch Agar-Agar und ne Menge Petrischalen, nen Gasbrenner/ Impfbox aus der damaligen Pilzzucht für die Facharbeit. Vllt. werde ich in Zukunft mal einige Dauerkulturen anlegen bzw. mich da mal dran testen.

liebe Grüße und Danke,
Fabian


[Editiert am 4.10.2011 um 10:27 von Advanced]



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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 10:52  
Spül die Leitungen aber gut durch.
Oder bring das Wasser von daheim mit, ist zwar ätzend, mach ich aber auch immer so, wenn wir bei nem Kumpel brauen, der auch so eine Anlage daheim hat. Meist rühr ich das Wasser daheim an und bring es fertig mit. Da ist ein Sackkarren nicht schlecht (2x40 Liter).
Mit den Teststreifen kenn ich mich nicht aus.

Das mit dem Wasser ist ein bißchen mein Steckenpferd. Wir haben die ersten Biere nämlich extra mit so einem "enthärteten" Wasser gebraut und das Ergebnis war in Kombination mit viel zu verhopften Hagen Rudolph Rezepten gruselig (wir haben es natürlich trotzdem getrunken :exclam: ).
Eine widerlich kratzige Bittere und eine schlechte Ausbeute durch eine viel zu hohe Restalkalität war die Folge.
Ohne sich mit dem Thema etwas näher zu beschäftigen wär es wohl nicht gegangen, außer man braut immer nur Hefeweizen oder Stout.

Stefan
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 12:00  
Gnade! :o
> Mein Wert im Sulfit-Chlorid-Bereich beträgt:
> 66 Sulfit // 36 Chlorid
> Damit hab ich ein Chlorid/Sulfid-Verhältnis von :
Bitte nicht Sulfid, Sulfit und Sulfat durcheinanderschmeißen!
...hatte zwar nur Chemie-LK trotzdem merke ich irgendwie ein Kräuseln an den Zehennägeln. ;)

Das mit CaCl2 werde ich unbedingt mal ausprobieren. Mein Leitungswasser hat ein Clorid/Sulfat-Verhältnis von nur 0,66 und außerdem tüftle ich ja gerne! :)

Uwe


Edit: schreibe 500x: Cacium ist zweiwertig, Calcium ist zweiwertig, Calc...


[Editiert am 4.10.2011 um 20:54 von Uwe12]



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flying
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2011 um 19:18  
Ja der Stefan ist schon ein Wasserfuchs! Ich bin froh, so einen Spezi im Forum zu haben... :D Ionenaustauscher mit Kochsalz sind Mist (fürs Brauen). Ich selbst habe leidvolle Erfahrungen mit schlechtem Brauwasser machen müssen (dH 40°).
Ich bin einen anderen Weg gegangen als Stefan. Mit einer Umkehrosmoseanlage (Kosten 80 €) stelle ich vollentsalztes Wasser her. Das wird dann mit Leitungswasser auf eine Gesamthärte von 8° dH gemischt und mit Milchsäure auf 0° RA eingestellt. Hauptguss und Nachguss!
Allerdings. Bei einem sehr weichem Wasser gibt es auch sehr wenig puffernde, dass heißt säurevernichtende Substanzen...mittlerweile tendiere ich dazu, die Milchsäure einfach wegzulassen. Ich hab mir die magische 8 gesetzt (Gesamthärtegrad) und mache dann an der RA nichts weiter, um mir den individuellen Touch des Wassers zu erhalten.
Mal abgesehen von der Verdünnung..

EDIT: Auch ein Ultrahartes Wasser mit über 100° dH kann RA 0° haben oder man kann es einstellen. Ein gutes Brauwasser wird es dadurch nicht. Die Böhmischen Biere zeichnen sich meines Wissens durch ein extraweiches Wasser mit einer leicht erhöhten RA aus..


verwässerte Grüße
René


[Editiert am 4.10.2011 um 19:26 von flying]



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