Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 15:13 |
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Will man mit seinem Bier wirklich einigermaßen Geld verdienen, ist die
beste Möglichkeit sicher die eigene Kneipe wo man das Bier direkt aus dem
Faß zapft.
Damit spart man sich die ganze Abfüllerei in Flaschen und den
Zwischenhandel über einen Getränkehändler und kassiert direkt den
Kneipenpreis. So läuft es jedenfalls in der Kneipe, in der ich mit Frank ab
und zu mal einen 400 Liter Sud mach.
Der Wirt besitzt den Laden, zahlt keine Pacht und das Personal ist eh
angestellt.
Und auch dort wird wegen den Nebenkosten nicht der große Reibach gemacht,
obwohl man mit einem 400 Liter Sud theoretisch über 2000 Euro Umsatz
macht.
(Ist übrigens sau lustig, wenn der ganze Laden total blau ist und man weiß
genau, dass man dafür verantwortlich ist
)
Sollte ich aber jemals meinen gut bezahlten Job gegen einen in der
Gastronomie tauschen, hoffe ich dass mich meine Frau in die entsprechende
Anstalt einweißen lässt.
Stefan
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 15:49 |
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Zitat von Boludo, am 17.4.2013 um
15:13 | Will man mit seinem Bier wirklich
einigermaßen Geld verdienen, ist die beste Möglichkeit sicher die eigene
Kneipe wo man das Bier direkt aus dem Faß zapft.
Damit spart man sich die ganze Abfüllerei in Flaschen und den
Zwischenhandel über einen Getränkehändler und kassiert direkt den
Kneipenpreis. So läuft es jedenfalls in der Kneipe, in der ich mit Frank ab
und zu mal einen 400 Liter Sud mach.
Der Wirt besitzt den Laden, zahlt keine Pacht und das Personal ist eh
angestellt.
Und auch dort wird wegen den Nebenkosten nicht der große Reibach gemacht,
obwohl man mit einem 400 Liter Sud theoretisch über 2000 Euro Umsatz
macht.
(Ist übrigens sau lustig, wenn der ganze Laden total blau ist und man weiß
genau, dass man dafür verantwortlich ist
)
Meine Rede, bei mir läufts genau so.
Sollte ich aber jemals meinen gut bezahlten Job gegen einen in der
Gastronomie tauschen, hoffe ich dass mich meine Frau in die entsprechende
Anstalt einweißen lässt.
Stefan |
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Antwort 51 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 16:02 |
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Ich hab jetzt nicht den gesamten Tread gelesen, hol ich nach her zu Hasue
nach. Nur die paar Sachen die ich jetzt gelesen habe.
Das allergrößte Problem ist nicht die Technik oder das wie braue ich X hl.
Das Problem ist, wie bringe ich die x hl an den Mann und die Frau. Glaubt
mir ich habe mir hierzu schon x- Gdanken gemacht. Hier sind einige
showstopper:
- In Deutschland sind nach wie vor ein Großteil der gastwirtschaften/
Kneipen brauereigebunden. Sei es weil sie der brauerei gehören ode sei es
weil der Gastronom einen Brauereikredit bedienen muss. Die meisten freien
Gastronomiebetriebe sind entweder im ländlichen Bereich oder sind
gehobenere Restaurants. Der Konsument im ländlichen Bereich ist zumeist
nicht der experimentierfreudigste, die gehobene Gastronomie setzt zu wenig
Bier um um davon zu leben.
- Im Bereich Geetränke Fachhändler gehören immer mehr zu Ketten und
Franchiseunternehmen die teils im fünstelligen Bereich Listungsgebühren
verlangen um über Ihren Vetriebsweg Waren verkaufen zu können
- Selbes gilt im LEH.
- Das Internet als alleiniger Vertriebsweg ist bei so schweren Artikel wie
Bier auch nicht optimal. Der Konsument müsste zu den eh schön erhöhten
Bierpreisen, z.B. 10 Euro je Sixpack auch noch erhebliche Versandkosten
bezahlen.
Ich hab diesen gedanken wie gesagt schon sehr weit gesponnen und einen
Businessplan in diese Richtung erstellt. Sinnvoll ist es eine Kombination
aus Braupub/ Gasthausbrauerei und anderen Vertriebswegen.
Die Gasthausbrauerei sichert das Überleben in der Sartphase bis die anderen
Vertriebswege erschlossen und erfolgreich sind.
Aber auch hier, Gasthausbrauereien, zumindest erfolgreiche, haben sehr
spezifische Anforderungen an den Standort, denn man muss die richtige
Zeilgruppe erfassen können.
Gruß
Jan
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Antwort 52 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2013 um 16:37 |
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Es gab hier desöfteren auch die Idee, eine Gastroküche zum Brauen zu
verwenden. Die wäre bereits lebensmitteltechnisch abgenommen und ist,
gerade bei kleineren Landkneipen, sowieso ein oder zwei Tage die Woche für
den normalen Verkehr geschlossen.
Aber das Problem in diese Richtung ist die Menge: In einer Gastro-Küche
schafft man vielleicht 300l / Tag (zwei Braugänge), wenn man nicht gerade
die halbe Küche umräumen will.
Dann hat man damit pro Monat immer noch nur 1200l hergestellt, selbst bei 1
€ Gewinn / Liter wäre das ein Minusgeschäft, wenn man davon leben will.
Das Problem ist einfach die Skalierung: Als Hobbybrauer lohnt es sich. Man
guckt eh nicht auf den Preis, das Bier zählt. Wenn man anfangen will, es
professionell zu machen, muss man aufhören, allzu arg zu experimentieren;
außerdem wird das Brauen zur Pflicht. Und das kann belastend sein. Um
wirtschaftlich zu werden, muss man gleich richtig einsteigen.
Und die Menge wiederum muss wieder verkauft werden. Selbst die oben
genannten 1200l werden in einer Landkneipe alleine schwer zu verkaufen sein
- wenn es nicht gerade ein "Standardpils" ist und die Kneipe die ein oder
andere Gesellschaft hat. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 53 |
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 17:24 |
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abo
____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 54 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 17:41 |
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Zitat von rattenfurz, am 17.4.2013 um
16:37 | Es gab hier desöfteren auch die Idee,
eine Gastroküche zum Brauen zu verwenden. Die wäre bereits
lebensmitteltechnisch abgenommen und ist, gerade bei kleineren Landkneipen,
sowieso ein oder zwei Tage die Woche für den normalen Verkehr
geschlossen.
Aber das Problem in diese Richtung ist die Menge: In einer Gastro-Küche
schafft man vielleicht 300l / Tag (zwei Braugänge), wenn man nicht gerade
die halbe Küche umräumen will.
Dann hat man damit pro Monat immer noch nur 1200l hergestellt, selbst bei 1
€ Gewinn / Liter wäre das ein Minusgeschäft, wenn man davon leben will.
Das Problem ist einfach die Skalierung: Als Hobbybrauer lohnt es sich. Man
guckt eh nicht auf den Preis, das Bier zählt. Wenn man anfangen will, es
professionell zu machen, muss man aufhören, allzu arg zu experimentieren;
außerdem wird das Brauen zur Pflicht. Und das kann belastend sein. Um
wirtschaftlich zu werden, muss man gleich richtig einsteigen.
Und die Menge wiederum muss wieder verkauft werden. Selbst die oben
genannten 1200l werden in einer Landkneipe alleine schwer zu verkaufen sein
- wenn es nicht gerade ein "Standardpils" ist und die Kneipe die ein oder
andere Gesellschaft hat. |
Und gerade die Landbevölkerung ist ja dafür bekannt extrem aufgeschlossen
gegenüber Neuem zu sein.
Deshalb sagt der Volksmund ja auch: Was der Bauer nicht kennt, frißt er
nicht!
Auf dem Land geht nur Standardbier im Landgasthaus und afür braucht man
sich den Stress nicht antun.
Jan
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Antwort 55 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 18:34 |
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Ich kann hier nur für den Raum Frankfurt/Main sprechen, hier gibt es eine
ganze Menge kleiner Szeneläden ohne Brauereibindung, das Publikum ist meist
jung und hat auch Geld. Feste um kleine Stände zu betreiben gibt es. auch.
Klar ist das die erste Zeit nicht zum leben reicht, aber man muß ja auch
erst den Fuß in die Tür bekommen.
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Antwort 56 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2013 um 18:40 |
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Nicht zu vergessen das "Direktmarketing"; jeder Aktionär, Gesellschafter
o.ä. in spe kennt bestimmt auch den einen oder anderen Abnehmer von ein
paar Kästen monatlich persönlich, und das alles zusammengenommen plus
Mund-zu-Mund-Propaganda sichert auch einen gewissen Mindestumsatz, ähnlich
den Gastro-Stammkunden.
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 57 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 18:43 |
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Zitat von DerDennis, am 17.4.2013 um
18:40 | Nicht zu vergessen das
"Direktmarketing"; jeder Aktionär, Gesellschafter o.ä. in spe kennt
bestimmt auch den einen oder anderen Abnehmer von ein paar Kästen monatlich
persönlich, und das alles zusammengenommen plus Mund-zu-Mund-Propaganda
sichert auch einen gewissen Mindestumsatz, ähnlich den Gastro-Stammkunden.
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Die natürlich alle einmal monatlich quer durch die Republik fahren um sich
ne Kiste Bier zu holen.....
Jan
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Antwort 58 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 7.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 18:48 |
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Das Projekt hört sich interessant an.
habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, Hobby als (neben) Beruf zu
machen. Habe bereits mit einigen Szene-Läden gesprochen. Die können sich
gut vorstellen, ein eigenes Bier, was speziell für die gebraut wird,
anzubieten. Etwas, was es so nicht zu kaufen gibt. Und das ist genau das,
was man als Grossbrauerei nicht hinbekommt. Und in einem Nachtclub ist man
auch bereit, mehr für ein Glas Bier zu bezahlen, besonders dann, wenns was
besonderes ist.
Weiterhin habe ich bisher die eine oder andere erfolgreiche Firma gegründet
und sehe mich durchaus in der Lage, meine Erfahrungen bei zu steuern.
also, -> Abo.
Holger
[Editiert am 17.4.2013 um 18:49 von iHolger]
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Antwort 59 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 18:56 |
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Und du meinst in einer Disco findet sich das Publikum für ausgefallene
Craft Biere? Ich stell mir grade eine verschwitzte Meute beim Schlagerabend
mit einem Imperial Stout in der Hand vor.
Ich denke solche Läden schwebt ein Pils mit eigenem Etikett vor, aber kein
Craft Bier.
Jan
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Antwort 60 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2013 um 18:57 |
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@Jan: also wenn ich Teilhaber einer Craft Brewery wäre, würde ich
wahrscheinlich tatsächlich ein, zweimal im Monat dort persönlich hinfahren*
und ein wenig Bier auf dem Rückweg mitnehmen.
*(es sei denn, die Brauerei ist mehr als fünf Autostunden entfernt)
Edit Und wenn die "verschwitzte Meute" aus reichen Jung-Snobs besteht, die
sonst teuren Whiskey oder Wein bestellen?
[duckundweg]
[Editiert am 17.4.2013 um 19:00 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 61 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2013 um 19:00 |
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Als ich gestern aben dden Thread eröffnet habe hab ich an manche Dinge
nicht gedacht.
Woran ich aber gedacht habe: Eine Brauerei, die von Hobbbrauern betrieben
wird gibts nicht soooo häufig, deshalb könnt ich mir gut vorstellen dass
sich di eMedien drauf stürzen würden. Über Bier redet jeder, und ne gute
Idee ist für die Medien ein gefundenes Fressen.
Ich denke das würde unser Geschäft schon mächtig anschieben.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 62 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 19:02 |
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Versteh mich nicht falsch, ich gönn jedem seinen Traum, ich wehr mich nur
etwas gegen naive Ideen.
Jan
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Antwort 63 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2013 um 19:04 |
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Solange noch kein Geld geflossen ist seh ich das entspannt ____________________ Gruss Uli
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Antwort 64 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 7.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 19:06 |
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Zitat von JanBr, am 17.4.2013 um
18:56 | Und du meinst in einer Disco findet
sich das Publikum für ausgefallene Craft Biere? Ich stell mir grade eine
verschwitzte Meute beim Schlagerabend mit einem Imperial Stout in der Hand
vor.
Ich denke solche Läden schwebt ein Pils mit eigenem Etikett vor, aber kein
Craft Bier.
Jan |
Ne, falsch verstanden. Ich rede nicht von Discos, in denen sich Leute
aufhalten, die sowieso nichts auf der Naht haben. und Wodka-Redbull
trinken.
Holger
[Editiert am 17.4.2013 um 19:07 von iHolger]
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Antwort 65 |
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Posting Freak Beiträge: 580 Registriert: 20.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 19:07 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 19:09 |
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Zitat: | Und in einem Nachtclub
ist man auch bereit, mehr für ein Glas Bier zu bezahlen, besonders dann,
wenns was besonderes ist. |
Dann musst Nachtclub evtl. genauer definieren.
Jan
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Antwort 67 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 7.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 19:15 |
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ein Freund von mir hat 2 Clubs (Ü30 / Ü40), in denen alles etwas
"gepflegter" läuft und die Idee, ein eigens Bier anzubieten, wurde prompt
mit einer Bestellung quittiert.
Weiterhin gehe ich davon aus, das Szene Kneipen / Bars bei der hohen dicht
in den Städten gerne vom Angebot Gebrauch machen, etwas anderes anbieten zu
können, schon alleine, um sich von der Masse abzusetzen.
Holger
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Antwort 68 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2013 um 19:28 |
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Zitat von iHolger, am 17.4.2013 um
19:15 | ein Freund von mir hat 2 Clubs (Ü30 /
Ü40), in denen alles etwas "gepflegter" läuft und die Idee, ein eigens Bier
anzubieten, wurde prompt mit einer Bestellung quittiert.
Weiterhin gehe ich davon aus, das Szene Kneipen / Bars bei der hohen dicht
in den Städten gerne vom Angebot Gebrauch machen, etwas anderes anbieten zu
können, schon alleine, um sich von der Masse abzusetzen.
Holger |
Ich kann jetzt nur von den Daten sprechen die ich von Brauereien und einem
Wirtschaftsberater habe, aber gerade in Ballungsräumen gibt es, ausser im
Bereich Restaurants, sehr wenige brauereifreie Gaststätten. Die meisten
Gastroobjekte im Bereich Kneipe/ Bistro/ Pub, also die wo viel Bier
konsumiert wird, sind Abhängig von Brauereien und somit nicht frei in der
Wahl des Bierlieferanten.
Ausfahren halte ich für nicht machbar als Kleinbrauerei. Nach 12 Stunden
Arbeit (Sud und Abfüllerei) möchte ich nicht noch Bierfahren müssen. Hat
man einen eigenen "Ausfahrer", muss auch der bezahlt werden.
Es gibt win paar erfolgreiche Beispiele die keinen Brewpub angeschlossen
haben, aber davon sind die meisten eben in Grossstädten. Und sie betreiben
das Ganze als Business und nicht als Komunbräu.
Gruß
Jan
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Antwort 69 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2013 um 19:49 |
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Ich habe mir auch schon was zu diesem Thema Micro Brewery überlegt.
-Man braucht einen Tasting Room wo man die Mehrheit der Produktion selber
verkaufen sollte. Es macht viel aus ob jedes 0.5 l Bier für 6 bis 8 EUR (CH
Preise) selber verkauft oder, ob man es für 1 EUR an eine Bar oder
Restaurant verkauft.
-Die Brauerei sollte deshalb in einem Quartier sein, wo viele Leute
Arbeiten = Feierabendbier. Ich stelle mir ein ehemaliges Industriequartier
vor, das jetzt in ein Büro und Wohnquartier umgewandelt wird.
-Das Lokal kann ziemlich grob sein. Z.B wäre eine alte Autowerkstatt mit
hohen Decken und grossen Schiebetüren, die man im Sommer aufmachen kann,
ziemlich lässig.
-Die Kunden sind wahrscheinlich vorüberwiegend Hipsters und Yuppies (Leute
die Geld haben und Abwechslung suchen / neue Trends verfolgen wollen)
Biersnoberei nimmt jedes Jahr massiv zu!
-Daher kommen eigentlich nur die grösseren Städter in Frage
-Man braucht ein Sudhaus von nicht weniger als 2-300 l
Eine kleinere Anlage mit einem Ausstoss von 50 l oder so braucht man auch
für die Rezeptentwicklung. Mit einem Tasting Room lässt sich dieses Bier
auch als Spezialität verkaufen.
-Möglichst viel muss in Kegs verkauft werden (und fast alles sollte
innerhalb der eigenen Brauerei verkauft werden, weil es mehr Geld gibt)
-Man sollte sich auf Spezialitäten konzentrieren und nicht einfach noch
eine Gasthausbrauerei aufmachen, die nur Helles, Pils und Weizen im Angebot
hat (dann kann man gleich in eine normale Bar gehen). In meiner Stadt gibt
es wahrscheinlich nur 2 bis 3 Bars wo man IPAs bekommen kann. Hier
erscheint mir eine grosse Marktlücke zu sein, denn die Nachfrage ist
bestimmt vorhanden. Ich würde quer durch die Stadt gehen, um an ein gutes
IPA zu kommen.
Geil wäre es schon!
Gruss, BE
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Antwort 70 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2013 um 20:20 |
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Nabend zusammen,
die Idee ist nett, ja. Ich denk' auch öfter mal darüber nach, wenn mir
mein jetziger Job grade keinen Spass macht.
Zitat: | Angenommen du willst nur
1400,- Euro netto verdienen.... |
Da muss die Betonung aber auf NUR liegen und der Brauer-Job trotzdem noch
eine Menge Spass bringen. Ansonsten würde man den Betrag wohl besser als
lohnempfangende Halbtagskraft im Handwerk verdienen.
Es wurde ja verschiedentlich schon vorgerechnet hier; Es bleibt kein
ordentliches Gehalt dabei übrig, von Gewinn und Risikoertrag ganz zu
schweigen (von einzelnen Fällen mit sehr guten Konzepten und
Randbedingungen mal abgesehen)
Nicht böse sein, aber Realismus ist bei sowas überlebensnotwendig
Markus
[Editiert am 17.4.2013 um 20:22 von Braufux]
____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 71 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2013 um 22:34 |
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Zitat von DerDennis, am 17.4.2013 um
18:40 | Nicht zu vergessen das
"Direktmarketing"; jeder Aktionär, Gesellschafter o.ä. in spe kennt
bestimmt auch den einen oder anderen Abnehmer von ein paar Kästen monatlich
persönlich, und das alles zusammengenommen plus Mund-zu-Mund-Propaganda
sichert auch einen gewissen Mindestumsatz, ähnlich den Gastro-Stammkunden.
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Da muss man vorsichtig sein: Ich kenne auch genug Leute, die sich über
einen Kasten meines Bieres freuen würden.
Aber das würden die Niemals als Standardbier kaufen. Und das ist der Punkt:
Obwohl viele Leute gerne mal ein oder zwei Flaschen eines richtig guten
Bieres trinken, ist man noch nicht so weit, dass auch auf einer
Geburtstagsfete seinen Gästen anzubieten. Alleine schon des Preises
wegen.
Ich wurde an Silvester ausgelacht und schief angeguckt, als ich erzählt
habe, dass das Augustiner 18 € / Kasten gekostet hatte...
Aber mal genug des Pessimismus: Ich kann mir gut vorstellen, dass das
funktioniert. JanBR sagte es schon: Man muss sich dann nur auf das
Marketing konzentrieren. Das macht (vom Bauchgefühl) mehr als das zehnfache
des Brauens aus. Dort ist es wahrscheinlich nicht verkehrt, sich eine
Kleinbrauerei zu suchen, die auch noch nicht zu 100% ausgelastet ist, so
dass man sich erstmal nicht um die Lebensmittelzulassungen kümmern muss.
Was übrigens wohl anfängt zu laufen sind "Geschenkflaschen", also 0,75l
aufwärts. So berichtete mir neulich ein Getränkehändler. Für ein exklusives
Geschenk zahlt man wohl gerne ein bisschen mehr (in dem Falle 17 € / 0,75l
in entsprechender Aufmachung). ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 72 |
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 17.7.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 14:45 |
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Hallo liebe Leute!
Wie bei allen Ideen das Hobby zum Beruf zu machen gilt: Mach es oder lass
es bleiben.
Zu lange Nachzudenken, ob oder doch nicht... bringt da nicht weiter.
Und bei allem anfänglichen Enthusiasmus sollte man sich vorher im Klaren
sein, dass Erfolg immer mit sehr harter Arbeit gepaart ist.
Von Nix kommt Nix. Und das Quäntchen Glück sollte dann auch noch auf seiner
Seite haben.
So ich will jetzt Taten sehen.
(Es muss ein Rock durch Deutschland gehen). ____________________ Gut Sud, SINS.
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Antwort 73 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
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erstellt am: 13.8.2013 um 15:29 |
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Zitat von SINS, am 13.8.2013 um
14:45 | Hallo liebe Leute!
Wie bei allen Ideen das Hobby zum Beruf zu machen gilt: Mach es oder lass
es bleiben.
Zu lange Nachzudenken, ob oder doch nicht... bringt da nicht weiter. |
DA möchte ich mal direkt widersprechen. Ohne vernünftiges Konzept kann man
jede Selbstständigkeit direkt wieder knicken...
Zu dem spezielle Thema: Ich denke, rein mit Craftbeer dürfte es selbst in
einem Ballungsraum schwer werden. Hier in Frankfurt fallen mir schon einige
Läden ein, wo genug betuchtes Publikum sich schonmal ein IPA gönnen würde.
Aber so viel, dass es zum Überleben reicht?
Die laufenden Kosten reduzieren könnte man, wie hier ja schon genannt,
indem man in der Küche einer Gaststätte "unterschlüpft". Man muss hier halt
nur eine finden, die nicht schon an einen Bierhändler gebunden ist... Zudem
sollte man den Platzbedarf nicht unterschätzen. Selbst wenn man den
kompakten Braumeister 200 nutzt, die Gärtanks, die Abfüllanlage, die
abgefüllten Kegs etc. müssen auch irgendwo stehen...
Und dann wird man in so einer Lokalität nicht drum herum kommen, neben
exklusiven Experimenten auch ein solides "Trinkbier" anzubieten...
Und was ja auch schon angesprochen wurde. Vergesst nicht dass es ein
himmelweiter Unterschied ist, nach Lust und Laune mal nen Sud im Einkocher
zu machen, oder regelmäßig ein Bier in gleichbleibender Qualität vorrätig
zu haben. Sonst endet man ganz schnell mal wie Manfred der LKW Fahrer der
glaubt, weil er daheim Schnitzel mit Bratkartoffeln machen kann kann er
auch ein Restaurant führen, und dann von den Kochprofis runtergeputzt
wird...
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Antwort 74 |
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