Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 16:54 |
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Hallo liebe Braufreunde,
mir kommt gerade die Idee ob man dem Dillema der Bieroxidation nicht ein
wenig entgegen wirken könnte
in dem man dem Bier eine kleine Menge Vitamin C (Ascorbinsäure) hinzufügt
?
In anderen Lebensmittelbereichen ist das eine gängige Praxis um
Oxidationsprozesse im Produkt zu minimieren und
gesund wäre es ja auch noch.
Ich kam auf die Idee weil mein zweites Pilsener doch ein bisschen dunkler
geworden ist als das dritte. Ich vermute ein wenig Oxidation.
Vor Vitamin C hätte ich jedenfalls keine Angst.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 5.7.2013 um 16:55 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 970 Registriert: 7.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 17:03 |
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Hallo Bernd,
die Wirkung von Ascorbinsäure ist, wie schon im Forum besprochen, eher
fraglich.
Natürlich bekommst Du, je nach Menge, auch einen sauren Ton in Dein
Bier.
Ich finde, dann doch lieber eine leichte Veränderung in den EBC.
Guten Sud
Henner
____________________ Guten Sud
Henner
_________________________
Mal bin ich Hund, mal bin ich Baum.
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 9.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 17:15 |
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Hey Bernd,
interessante Idee, hab mal gegooglt ;-) Zitat: | A quarter teaspoon of
ascorbic acid (vitamin C) added to 5 gallons (19 L) of just-blended beer
will do the trick. |
hier der ganze Artikel Zitat: | http://www.byo.com/stories/item/237-blending-for-volume-techni
ques |
____________________ Gruß vom Gruemmel
-----------------
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen,
der Hopfen ist das Beste, was die Natur zu bieten hat.“
(G. Thömmes)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 17:29 |
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Im verlinkten Artikel sprechen die von 1/4 Teelöffel Vitamin C auf 19L
"just-blended" Bier.
Das ist ja gar nichts....
Ich denke ich werde das bei meinem nächsten Pils mal testen, mit einer
Menge Vitamin C von der
ich annehme das man sie absolut nicht schmecken wird, aber auch nicht so
homöopatisch wie in dem Artikel.
Grüsse
Bernd
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 9.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 17:32 |
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Cool
lass dann mal wissen obs funktioniert hat ____________________ Gruß vom Gruemmel
-----------------
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen,
der Hopfen ist das Beste, was die Natur zu bieten hat.“
(G. Thömmes)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 17:39 |
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Dass das in anderen Ländern, bzw. Hobbybrauerkreisen schon seit Jahren so
gemacht wird, habe ich aber auch schon irgendwo gelesen. Ob was dran ist,
keine Ahnung, ich verwende das nicht, aber man kann es anscheinend machen.
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 17:56 |
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Ascorbinsäure ist in vielen ausländischen Bieren drin, z.B. argentinisches
Quilmes.
Das ist wohl das gesündeste Konservierungsmittel, das man sich vorstellen
kann.
Ich weiß nur aus dem Labor, dass man mit Ascorbinsäure
oxidationsempfindliche Reaktionen hervorragend schützen kann und auch
problemlos Kupfer II Salze zu Kupfer I reduzieren kann,
Ich hätte da keinerlei Bedenken im Bier.
Stefan
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 9.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 18:03 |
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Was ich noch fix sagen wollte:
Grundsätzlich ist die Vermutung Zitat: | Ich vermute ein wenig
Oxidation. |
naheliegend.
Du könntest aber zur Vermeidung natürlich auch schon vorher ansetzen,
sprich:
Eiweißarme Gerste, wenig Sauerstoffaufnahme beim Arbeiten, intensive
Kochung, Heißtrubabtrennung etc. pp, je nachdem wie sehr dich die Zufärbung
stört und der geplante Geschmack nicht erreicht wird
Und das Ascorbinsäure als (natürlich nicht RHG-konformes ) Reduktionsmittel funktioniert lernt man sogar im
schönen Weihenstephan
____________________ Gruß vom Gruemmel
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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen,
der Hopfen ist das Beste, was die Natur zu bieten hat.“
(G. Thömmes)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 18:10 |
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Die gängige Dosage ist 10mg/Liter.
Michael
____________________ Don´t worry - Brew happy
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 18:25 |
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10mg/l ist unfassbar wenig. Bei meinen 45L Suden wären das 0,45 Gramm auf
den ganzen Sud.
Wenn das so ist dann mache ich das auf jeden Fall.
"Sauerstoffeintragsarm" (was für ein Wort) zu arbeiten versuche ich
natürlich derzeit schon.
Ich denke ich bin da mittlerweile auf einem guten Weg und vielleicht würde
ich auch niemals mehr
irgendwas von Oxidation spüren/sehen. Aber wenn solche Minimengen das ganze
weiter auf die sichere
Seite bringen können dann werde ich das 100% ausprobieren und gucken wie
hell die Pilsbiere bleiben.
Gesund ist es ja auch noch.
Zugabe vermutlich vor der Flaschenabfüllung ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 5.7.2013 um 18:26 von BerndH]
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 18:33 |
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Da die Würze ja während des Brauvorgangs schon oxidieren kann, würde ich
die Ascorbinsäure gleich zu Beginn zugeben, kann mich aber auch irren.
In der Flasche selber sollte die Hefe eigentlich für die reduzierende
Eigenschaft ausreichen, aber auch das weiß ich nicht wirklich.
Bei den Mengen würd ich nach dem Motto "viel hilf viel" arbeiten, da kann
sicher auch ein wenig mehr rein, ohne dass man es schmeckt.
Vermutlich kann man damit sogar die Restalkalität drücken, das entstehende
Calciumascorbat sollte immer noch reduzierende Eigenschaften haben
(Natriumascorbat hat es zumindest).
Stefan
[Editiert am 5.7.2013 um 18:35 von Boludo]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 18:46 |
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Hi,
ich meine mich dunkel zu erinnern, dass Vitamin C nicht so sehr hitzestabil
ist. Deshalb würde ich es bevorzugt im "Kaltbereich", also z.B. vor der
Flaschenabfüllung geben.
Michael
____________________ Don´t worry - Brew happy
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 19:04 |
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Zitat von Boludo, am 5.7.2013 um
18:33 | Da die Würze ja während des
Brauvorgangs schon oxidieren kann, würde ich die Ascorbinsäure gleich zu
Beginn zugeben, kann mich aber auch irren.
In der Flasche selber sollte die Hefe eigentlich für die reduzierende
Eigenschaft ausreichen, aber auch das weiß ich nicht wirklich.
Bei den Mengen würd ich nach dem Motto "viel hilf viel" arbeiten, da kann
sicher auch ein wenig mehr rein, ohne dass man es schmeckt.
Vermutlich kann man damit sogar die Restalkalität drücken, das entstehende
Calciumascorbat sollte immer noch reduzierende Eigenschaften haben
(Natriumascorbat hat es zumindest).
Stefan
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Vitamin C reduziert die färbenden Chinone wieder. Kann man leicht
austesten, in dem man eine wenig Ascorbinsäure in schwarzen Tee gibt. Es
hellt sich deutlich auf. Ist die gleiche Reaktion wie im Bier. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 19:06 |
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Seid mir jetzt nicht böse, aber auf der einen Seite wird die böse
Industrieplörre aus Massenbierhaltung verteufelt weil die mit PVPP
stabilisieren usw. auf der anderen Seite wollt ihr euer Bier mit
Ascorbinsre stabilisieren. Passt nicht.
Jan
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 19:08 |
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Für mich passt es eindeutig. Vitamin C ist ein Stoff der in vielen Früchten
natürlich vorkommt.
Damit habe ich keine Probleme.
Grüsse
Bernd
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 19:09 |
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Wenn man das Brauwasser nicht beeinflussen will, könnte man E302
einsetzen.
Stefan
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 19:11 |
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Zitat von JanBr, am 5.7.2013 um
19:06 | Seid mir jetzt nicht böse, aber auf
der einen Seite wird die böse Industrieplörre aus Massenbierhaltung
verteufelt weil die mit PVPP stabilisieren usw. auf der anderen Seite wollt
ihr euer Bier mit Ascorbinsre stabilisieren. Passt nicht.
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Ich verteufle gar nichts, finde sogar, dass Ascorbinsäure ein sehr schönes
Beispiel dafür ist, dass "Chemie" im Bier bzw die Nichteinhaltung des RHG
nicht automatisch schädlich sein muss
Stefan
[Editiert am 5.7.2013 um 19:12 von Boludo]
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 19:11 |
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Na gut...um Jan zu beruhigen
Ein wenig frischer und Vitamin C-reicher Hagebutten oder Sandornsaft dürfte
die gleiche Wirkung haben? Sanddorn-Weizen ist übrigens saulecker ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 19:14 |
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Nein, Ihr versteht mich falsch. Wegen mir könnt ihr ins Bier kippen was ihr
wollt. Nur man sollte sich halt dann nicht drüber aufregen wenn es eine
professionelle Brauerei genauso macht.
Ich geh jetzt zum Bierdealer meines Vertrauens und schau mal was es Neues
gibt.
Jan
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 19:18 |
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Ich habe in diesem Thread das Vitamin C ins Gespräch gebracht, aber ich
habe mich noch
nie über irgendwas aufgeregt das Brauereien ins Bier tun obwohl ich mir
vorstellen könnte das es
da Dinge gibt die ich wesentlich weniger gern drinn sehen würde als eine
Prise Vitamin C.
Ich weiss ja gar nicht was die da rein tun und möchte es vielleicht besser
auch gar nicht wissen.
Ich schätze das eine Vitamin C Zugabe zu Beginn der Gärung kontraproduktiv
wäre, denn das ist die Phase
in der die Hefe ja Sauerstoff für ihre Vermehrung benötigt. Wenn die Gärung
los geht schützt sich das Jungbier
vor Sauerstoffeintrag durch die Kohlendioxiddecke über dem Bier.
Vielleicht wäre eine Zugabe bei abklingender Gärung ganz angebracht,
spätestens wohl wenn es ans Abfüllen geht.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 5.7.2013 um 19:23 von BerndH]
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 19:21 |
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Zitat von JanBr, am 5.7.2013 um
19:14 | Nein, Ihr versteht mich falsch. Wegen
mir könnt ihr ins Bier kippen was ihr wollt. Nur man sollte sich halt dann
nicht drüber aufregen wenn es eine professionelle Brauerei genauso
macht.
Ich geh jetzt zum Bierdealer meines Vertrauens und schau mal was es Neues
gibt.
Jan |
Hallo Jan,
ich glaub, anders rum wird ein Schuh draus:
Man darf nicht PVPP ins Bier kippen, und sich anderen überlegen fühlen, die
Ascorbinsäure ins Bier geben.
Und dann auch noch sein Bier als besonders rein und besser anpreisen, da
ohne "Chemie" gebraut.
Es regt sich hier ja keiner wirklich über das PVPP auf, sondern darüber,
dass man so tut, als sei keine Chemie im Bier.
Und Vitamin C ist sicher "reiner" als PVPP
Viel Spaß beim Bierdealer, mein Neid ist Dir sicher!
Stefan
[Editiert am 5.7.2013 um 19:31 von Boludo]
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2013 um 14:19 |
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Wie ist das denn nun mit dem Vitamin C? Ich plane ein sehr helles IPA mit
massig Hopfen und ohne Caramalz. Da ich Sauerstoffeintrag nicht sicher
vermeiden kann und mir das da (weiter unten) ersparen will, denke
ich über eine kleine Gabe Ascorbinsäure nach. Hat da jetzt jemand
erfahrungen gesammelt? Wann und wieviel ist sinnvoll?
Grüße ____________________
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2013 um 15:00 |
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Ein Altdeutsches Helles und ein Wiener Lager hatte ich je zur Hälfte beim
umdrücken in ein zweites Keg mit 10 mg Ascorbinsäure pro Liter versehen.
Bei beiden Bieren mit und ohne Zusatz hatte ich keinen geschmacklichen
Unterschied feststellen können. Das Wiener Lager wurde im vergangenen
Dezember gebraut und schwächelt schon ein wenig in Richtung Oxidation,
sowohl ohne als auch mit Vitamin C.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2013 um 15:06 |
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Diese Beobachtung deckt sich auch mit meiner Kenntnis. Biere mit
Ascorbinsäurezusatz sind nur minimal vor Sauerstoff geschützt. In meinen
Augen kann man sich die Ascorbinsäuredosage sparen. Man sollte einfach
schauen, dass man so wenig Sauerstoffeintrag wie möglich hat, das ist
zielführender. Bier ist eben ein sehr empfindliches Produkt, das frisch
getrunken werden sollte. (Spezielle Biere ausgenommen.)
Gruß, Ludwig
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2013 um 15:08 |
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Antwort 24 |
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