Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.9.2013 um 17:03 |
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Hallo Leute,
ich will hier von meinem Versuch berichten ein dunkles Doppelbock zu
brauen.
Bisher hatte ich nur Biere mit weit weniger Stammwürze erzeugt. Der Genuss
einer Flasche Asam Bock brachte mich
auf die Idee ein dunkles Doppelbock zu produzieren.
Ich möchte hier im Detail berichten was aus diesem Sud wird, auch weil man
mir schon diverse Probleme prognostizierte.
Meine Schüttung (für 45L fertiges Bier):
Die hohen
Cara- und Melanoidmengen von jeweils 7,5% sind bewusst so gewählt.
Eine ursprünglich geplante Cara Farbmalz Gabe von 100gr habe ich dann doch
weg gelassen da das Bier auch so schon sehr dunkel wurde.
Maischeführung:
- Eiweißrast.........57 Grad - 15min
- Maltoserast.......63 Grad - 60min
- Verzuckerung...72 Grad - 40min
erzielte Ausschlagmenge : 45L
mit 18,3% Stammwürze
Hopfenkochen und Hopfengaben:
Gesamtkochzeit - 90min - 1. Gabe: 50gr Hallertauer Perle
mit 10% Alpha - 70min mitkochen
- 2. Gabe: 30gr.
Saazer mit 3% - 5min mitkochen
Nachisomerisierung ca. 30min
angestrebte IBU ca. 30
Mein Maischebottich fast nur 50L bis zur Oberkante des Topfes und so musste
ich meine 14kg Schüttung in nur
ca. 32,5 Liter Wasser einmaischen, was absolut die Grenze darstellte und
eine nicht mehr fliessfähige Masse ergab.
Ich bekam echt Angst und habe die Drehzahl meines Rührwerks von 60 auf 100
U/min angehoben.
Video: ca. 10min nach dem Einmaischen: http://www.daswindrad.de/videos/impeller_zu_dicke_maische.m
p4
Video: ca. Mitte der Maltoserast: http://www.daswindrad.de/videos/impeller1.mp4
Die Rastzeiten habe ich nach "meiner Methode" der ständigen Überprüfung der
Farbe zahlreicher Jodproben festgelegt.
So habe ich ab Mitte der Maltoserast alle 5min eine Jodprobe durchgeführt
und anhand derer Farbe die ursprünglich
geplanten 45min Maltoserast auf ca. 65min verlängert, was evtl. immer noch
zu wenig war da ich noch fast 40min
Verzuckerungsrast durchführen musste um abschliessend Jodneutral zu
werden.
Evtl. ist an den langen Zeiten die geringe Wassermenge schuld ?
Hefe:
Wyeast 2206 Bavarian Lager
Ich hatte zwei Hefepacks gekauft die erst einen Monat alt waren,
Produktionsdatum lag also erst einen Monat zurück.
Da diese sich, drei Tage zuvor aktiviert, nur langsam aufblähten habe ich
deren Inhalt in einen Erlenmeyerkolben
mit Malzbier gegeben.
Die Besonderheit war das der Schaum des Malzbieres sich sofort nach Zugabe
der Hefe aus den Wyeast Packs auflöste.
Durch ständiges Belüften habe ich die Hefemenge geschätzt ca. verdoppelt
oder verdreifacht.
Ich habe ein Video gedreht von dem merkwürdigen Schaumverhalten im Starter.
Interessant wird es ca. ab Sekunde 16.
Starter Video : http://www.daswindrad.de/videos/schaum5.mp4
Im angesetzten Starter habe ich dann nach kurzer Zeit auch noch eine
Fruchfliege entdeckt die vermutlich beim Belüften irgendwo unter die
Alufolie krabbeln konnte und im Starter ersoff. Ich habe diese entfernt und
natürlich darüber nachgedacht ob ich den Starter
entsorgen sollte, habe mich aber dagegen entschieden, auch weil alleine die
Hefe 19 Euro kostete.
Immerhin habe ich das Malzbier mit der Hefe vom Hefebodensatz abgegossen
und neues aufgechüttet und so vielleicht
zumindest die Zahl möglicher schädlicher Bakterien gesenkt. Die Hoffnung
stirbt zuletzt.
Ob die weitere Nutzung des Starters ein Fehlentscheidung war darüber möchte
ich hier später berichten falls sich eine Infektion zeigen sollte.
Gärverlauf:
Angestellt wurde die Würze mit dem auf gleiche Temperatur abgekühlten
Starter bei 10 Grad Würzetemperatur welche gesteuert
in meinen Gärkühlschrank konstant gehalten wird.
Eine Schnellvergärprobe wurde ebenfalls angestellt.
Das Ankommen der Gärung war nach knapp 2 Tagen der Fall.
Die Schnellvergärprobe gärte bei Zimmertemperatur ca. 3x schneller an.
Derzeit ist die Würze am überweißen oder eher "überhellbraunen
)
Fortsetzung folgt.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 10.12.2013 um 23:16 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.9.2013 um 18:11 |
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Warum haste Weizenmalz verwendet?
____________________
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.9.2013 um 18:18 |
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Hallo...also die langen Verzuckerungszeiten kommen sehr wahrscheinlich von
dem niedrigen Einmaischverhältnis. Das lag so ca. bei 2,3:1 bei Dir. Ich
braue viel mit Dekoktion, da wird bei den Dickmaischen selten in den paar
Minuten Jodnormalität erreicht, wird ja sowieso danach gekocht...Narziß
schreibt auch, dass sich niedrigere Verhältnisse bis zur Maltoserast
positiv ausschlagen, danach darf man ruhig erhöhen, damit die Alphaamylasen
besser verzuckern können, wenn ich das richtig verstanden habe...
Habe - zum Thema Fruchtfliege - noch Folgendes: ich hab jetzt ein Weizen in
der HG mit der WLP300 in dritter Führung, alles sauber abgepackt, aber
bestimmt schon 2 Monate im Kühlschrank geruht. Sie arbeitete, auch habe ich
erneut geerntet, aber irgendwie ist mir der Geschmack etwas säuerlicher
aufgefallen als gewohnt. Wenn Du eine aktive Hefe hattest, passiert da so
schnell nix, kann eher sein, dass die Fruchtfliege schon langsam aber
sicher von der Hefe verstoffwechselt wurde, so dass Du vermutlich nur
Probleme mit dem Reinheitsgebot bekommen solltest, sofern Du da drauf
achtest natürlich .
EDIT: Zum Thema säuerlicher Geschmack...ich hatte vergessen, dass
ich 70% Weizenanteil hatte...vermutlich ist das der Grund und auch ich
brauche mir um meine Hefe keine Sorgen machen. Die vierte Führung wirds
zeigen...
[Editiert am 6.9.2013 um 18:21 von darkenemy]
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.9.2013 um 18:49 |
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Scheiß Drosophila... Aber die untergärige Zeit geht von Michaeli
bis Georgi. Du bist zu früh dran... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.9.2013 um 19:48 |
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Zitat: | Warum haste Weizenmalz
verwendet? |
Aus dem Gedanken heraus das
Weizenmalz ein angenehmes Mundgefühl erzeugt aber auch weil
Weizenmalz viele Enzyme enthält und ich ja viel dunkle eher enzymarme Malze
verwende.
Ich habe mich da auch an einigen anderen Bock- und Doppelbockrezepten
bekannter Autoren auf
MMuM orientiert die teilweise auch nicht gerade wenig Weizenmalz einsetzen.
Mich hat es auch gewundert.
@ darkenemy
hattest du auch eine Fruchtfliege in deinem Starter oder Sud ? Das hast du
nämlich nicht erwähnt.
Zitat: | Scheiß Drosophila...
Aber die untergärige Zeit geht von Michaeli bis Georgi.
Du bist zu früh dran... |
Ja die Dinger sind echt
eine Plage.
Für mich ist die untergärige Saison durch mittlerweile 2 Gärkühlschränke
nun 365 Tage lang.
Besonders der zweite ist etwas besonderes. Ein Geschenk durch Vitamn B und
eigentlich gar kein normaler Kühlschrank.
Der ist gebaut um im Außenbereich Proben aus Becken zu entnehmen und zu
kühlen, alles Edelstahl und wind- und wetterfest.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 6.9.2013 um 20:00 von BerndH]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.9.2013 um 03:06 |
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Nein, ich wollte damit
nur ausdrücken, dass Du Dir vermutlich weniger Sorgen um die Fliege im
aktiven Starter machen musst als ich über vermeintliche Fehlaromen einer
mehrfach geführten (und ggf. zu lange gelagerten) Hefe. Aber ich habe ja
ergänzt, dass es auch die knapp über 70% Weizenanteil sein können, die mich
da etwas verwirrt probieren ließen.
Natürlich ist das auch ein wenig abhängig davon, wie sauber Du sonst
gearbeitet hast, auch schätze ich einen aktiven Starter mit hoher
Hefekonzentration stabiler ein als frisch angestellte Würze, wo Hefe und
Fremdkeime sich erst um die Vorherrschaft im Gäreimer kloppen müssen... ____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.9.2013 um 19:26 |
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Zwischenbericht:
Heute musste ich erstmal überlegen wann ich den Sud genau angestellt
hatte.
Ich glaube es ist 6 Tage her. Gären tut es aber erst ca. 4 Tage.
Heute habe ich den Gärbottich geöffnet um dieses furchtbar bittere Zeug auf
den Kräusen abzuschöpfen.
Natürlich wurde der Schaumlöffel zuvor abgekocht.
Ich musste den Topf aus dem Gärkühlschrank heben, dabei hat der Inhalt
etwas geschwabbt, deswegen sehen die Kräusen so einseitig aus.
Die Kräusen sind aber relativ spärlich ausgebildet. Die Gärung verläuft
vergleichsweise langsam. Temperatur ist 10 Grad.
Ich überlege die Temperatur auf 12 Grad zu steigern, vielleicht zum Ende
der Gärung hin.
Die dunkelbraun gefärbten Hopfenharze haben so eine furchtbar eklig
kratzige Bittere, deshalb schöpfe ich die immer ab.
Meine Schnellvergärprobe:
Für mich ist immer wieder erstaunlich wie enorm sich Hefe vermehren kann
Die Schnellvergärprobe habe ich vor dem Zusetzen der Hefe zur Würze gezogen
und dann mit genau einem einzigen Tropfen(!) des Hefestarters geimpft.
Das Ankommen erfolgte in der SVP nach ca. 16 Stunden bei ca. 24 Grad.
Interessant auch das die Vermehrung in der SVP anscheinend nicht mit dem
Gärbeginn der SVP endete, denn der Hefe-Bodensatz im Glaszylinder stieg
stetig
jeden Tag etwas weiter an. Im Bild ist der Stand nach ca. 5 Tagen Gärung zu
sehen. Alles entstanden aus einem einzigen Tropfen aus dem Hefestarter.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 9.9.2013 um 19:33 von BerndH]
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Antwort 6 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.9.2013 um 19:38 |
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Drehe die Temperatur ruhig nach oben, so wartest du ewig. Schlecht wird das
Bier dadurch nicht.
Ehrlich gesagt halte ich nichts von Gärungen unter 10 Grad.. 13 Grad halte
ich für die richtige Temperatur. Jetzt werden wieder 100 aufschreihen.
Ich hatte in letzter Zeit sehr viele Gespräche mit Braumeistern aus
verschiedenen Brauereien. Als ich mit Gärtemperaturen unter 10 Grad anfing
zogen alle die Augenbrauen nach oben und fragten, warum? Da kamen manche
mit 16 Grad... wohl gemerkt UG.
Die Hersteller schreiben 10-15 am besten 12 Grad Gärtemperatur, sollten sie
unter 10 Grad *anstellen* empfehlen wir eine Dosierung von X gr. pro hl
Ich habe mal mit reichlich Hefe versucht bei 6 Grad zu vergären. nach dem 3
Tag habe ich den Sud mit einer Heizdecke auf 12 Grad erwärmen müssen.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.9.2013 um 19:42 |
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Hallo Bernd...also ich habe erst einmal eine Schnellvergärprobe gemacht
(hab auch erst einen UG-Sud hinter mir), dabei jedoch die Probe aus der
schon beimpften Würze entnommen. Ich tippe mal vorsichtig, dass Deine
Methode sehr anfällig ist, weil durch die separate Beimpfung theoretisch
Unterschiede auftauchen könnten. Ok, ist es die gleiche Hefeverpackung, ist
es vermutlich egal, aber überleg mal, wenn beide Proben (Gäreimer und
SVP-Zylinder) unterschiedlich warm sind und die Hefe - aufgrund der
separaten Gabe - da u.U. ihren Stoffwechsel anpassen muss, gibt es nicht
nur Gärnebenprodukte, sondern auch u.U. unterschiedliche EVGs. Ich habe
damals die Probe ca. einen Tag nach dem Ankommen der Hefe entnommen und war
mir da sicher, dass die Hefe die kritische Phase schon überstanden hat. Was
wäre denn, wenn durch die geringe Menge an Hefe auch Fremdkeime einen Teil
des Zuckers verstoffwechseln, wohingegen im Eimer die Hefe der
"Platzhirsch" ist? Wie gesagt, bin kein Fachmann und kenne auch die
geläufige Vorgehensweise einer SVP nicht, doch ist das schonmal ein
wichtiger Ansatz um überhaupt überprüfbare Werte erhalten zu können - so
meine Theorie ... ____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.9.2013 um 19:52 |
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Ich habe die SVP nur angesetzt um eine ungefähre Vorstellung davon zu
bekommen wohin die Reise geht. Sieht außerdem gut aus.
Das mit dem "nur ein kleiner Tropfen Hefe" habe ich ganz bewusst so
gemacht. Ich wollte mal testen wie schnell die sich vermehrt.
Ich will sie nicht zur Bestimmung des Zeitpunkt für ein Grünschlauchen oder
ähnliches nutzen.
Allzuviel Bedenken das es darin keimtechnisch viel anders aussehen könnte
wie im Gärbottich habe ich aber nicht.
Das gärende Bier im Glaszylinder dient in diesem Falle mehr dem
Spieltrieb.
Die Werte im Gärbottich werden separat überwacht.
@ Jerome
Ich will erstmal versuchen bei den 10 Grad zu bleiben.
Wenn die Gärung anfängt zu schwächeln werde ich dem Temp erhöhen.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 9.9.2013 um 21:16 von BerndH]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 19:14 |
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kurz eingeworfen:
Die Hefemenge am Boden des Glaszylinders (SVP) ist wieder um geschätzt
einen knappen Millimeter gewachsen.
Die Hefe scheint sich also immer noch zu vermehren, mitten in der Gärung
und ohne Sauerstoffzufuhr. Für mich erstaunlich.
Im Gärbottich ist ein leichter Schwefelgeruch zu vernehmen. Irgendwie
schwefelt bei mir jeder UG Sud.
Die Gärung scheint zwar langsam aber bisher stetig abzulaufen, weswegen ich
vorerst bei den 10 Grad bleibe.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 10.9.2013 um 19:18 von BerndH]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 20:47 |
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Sicher, dass es sich vermehrt habende Zellen sind, oder doch nur bislang
schwebende Hefe, die nun sedimentiert ist?
Achim
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 20:54 |
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Guter Einwand aber die Gärung im Glaszylinder läuft derzeit noch
eingermassen flott. Es dürfte aber schon etwas der schwebenden Hefe
sedimentieren.
Das stetige Ansteigen des Hefebodensatzes kann ich aber bereits seit dem
Einsetzen der Gärung beobachten. Jeden Tag etwas mehr.
Mir scheint die Vermehrung nicht so deutlich, wie ich es bisher angenommen
hatte, nach dem Verstoffwechseln des Sauerstoffs in der Würze zu Ende zu
sein.
100%ig ist dieser Eindruck aber nicht verifizierbar.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 10.9.2013 um 21:12 von BerndH]
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 11.9.2013 um 23:36 |
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> Da kamen manche mit 16 Grad... wohl gemerkt UG.
16°C hat mir der Braumeister beim Abholen der UG Hefe auch empfohlen.
Ich war skeptisch, als ich seine hohen ZKGs gesehen habe, war mir das mit
den 16°C aber klarer.
Bei so hohen Drücken kann man die Temperatur schon hochzwiebeln...
Bei mir sind die Gärtemperaturen - vom evt. Umstellen des Gärfasses (20ltr
kann man noch rumtragen) abgesehen - eher "raumbedingt" zufällig.
Das geht mal bis 12°C rauf oder unter 7°C runter - Raumtemperatur,
wohlgemerkt. Die gärende Masse selbst messe ich meist nicht.
...aber UG geht bei mir erst demnächst los.
Uwe
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.9.2013 um 22:28 |
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Heute nach 10 Tagen Gärung sind ca. 8 Grad Plato vergoren.
Derzeit liegt der Restextrakt bei ca. 10,3.
Die Temperatursteuerung habe ich heute von 10 auf 11 Grad angehoben.
Selbst in der SVP in der Küche tut sich immer noch ein bisschen, die werde
ich bald mal spindeln.
Aber wenn die jetzt noch gärt wird es im kalten Bottich wohl noch laaange
dauern
aber das habe ich ja eingeplant.
Grüsse
Bernd
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.9.2013 um 08:14 |
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Nach nun 23 Tagen Gärung ist der Sud auf (temperaturkorrigierte) ca. 5,8
Grad Plato runter. (von ursprünglichen 18,2 Grad Plato)
Die SVP in der Küche ging bis auf 5 Grad Plato runter, dann war schluss.
Ich habe die Temperatur nunmehr auf 13 Grad eingestellt weil sie bei 11
Grad sonst eingeschlafen wäre.
Es duftet ungewöhnlich, sehr malzig, aber angenehm.
Auffällig ist das der Schaum auf dem Sud extrem haltbar ist, als wäre er
künstlich.
Die sehr spärliche Restgärung rechtfertigt diese Schaummenge jedenfalls
nicht.
Gut 3 Wochen sind nun rum und ich denke es werden wohl 5 Wochen werden bis
ich abfüllen kann.
P.S.
Man sieht oben an der Spindel das schwarze Isolierband mit der ich die
Spindel "nachgeeicht" hatte.
Ich habe auch noch eine 0 -7 Spindel, aber die schwimmt gerade in meinem
Bottich mit dem Starkpilssud.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 28.9.2013 um 09:05 von BerndH]
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Antwort 15 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.9.2013 um 08:33 |
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Die Decke wird verschwinden, wenn die Gärung ganz abgeschlossen ist. Hast
ja oft genug geschrieben bekommen, dass das ewig dauert
Also warte noch ein paar Tage. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.9.2013 um 20:28 |
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Ich hatte heute beim Aufräumen den Stecker vom Gärkühlschrank gezogen und
vergessen ihn wieder hinein zu stecken.
Eben gerade fiel es mir wieder ein.
Die Temperatur war mittlerweile auf 14 Grad gestiegen, das ist aber noch
kein Beinbruch zumal der Kühlschrank ja jetzt wieder läuft.
Man sah aber sofort eine verstärkte Schaumbildung im Gärbottich, also ist
da noch was zu vergären.
Ich habe das zum Anlaß genommen die erste Probe vom Gärbottich zu zapfen
und zu verkosten.
Sehr zu meiner Freude schmeckt es vielversprechend, allerdings natürlich
noch nicht rund.
Es schmeckt, zumindest im Augenblick, viel weniger malzig als es die
Schüttung erwarten lies.
Ich bin bis jetzt sehr zufrieden, aber noch ist nicht aller Tage abend.
Die eine Fruchfliege in meinem Starter scheint, bis jetzt, keine
Auswirkungen zu zeigen.
Sieht noch ziemlich trübe aus, wie Kaffee mit etwas Milch.
Ist ja aber auch noch am gären.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 30.9.2013 um 07:04 von BerndH]
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2013 um 16:14 |
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Nach 4 Wochen und 4 Tagen war der Sud am Sonntag ausgegoren.
Von den ursprünglichen 18,2 Grad Plato sind noch ca. 4,8 verblieben.
An der Jungbieroberfläche nur noch ganz winzige Schaumflecken aus den
Schloten von "Hefevulkanen" am Boden des Gärbottichs.
Extraktabbau seit Tagen = 0.
Das Jungbier duftete beim Abfüllen wirklich sehr gut, wenn das so bliebe
wäre das der Hammer.
Der Geschmack war auch nicht zu verachten, sehr malzig, merkliche Bittere,
wunderbar aromatisch.
Jetzt kommt es noch drauf an wie das Bier nach etlichen Wochen Lagerung
munden wird,
aber ich bin hoffnungsvoll.
Resume: - bis jetzt hat die eine Fruchtfliege im
Starter keine Wirkung gezeigt.
- die Gärung
verlief eher langsam und schleppend, am Ende schlief sie fast ein und war
nur durch Temperaturerhöhung wiederzubeleben.
- vorsichtiges Aufrühren des Hefebodensatzes (während der
Phase in der die Gärung einschlief) brachte eine deutliche(!) Besserung und
den Extraktabbau zurück
- trotz kräftiger
Caraaroma und Melanoidgabe ist bis jetzt kein negativer Effekt ala "zu
malzig" feststellbar.
Mir macht dieser Doppelbock-Erstversuch bis jetzt viel Spaß.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 28.10.2013 um 19:15 von BerndH]
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.10.2013 um 21:33 |
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Jetzt gibt es doch noch ein Problem.
Ich hatte dem Jungbier vor dem Abfüllen , wie sonst auch immer, die
berechnete Menge an Speise zugesetzt.
In diesem Falle waren es 2,5 Liter Speise.
Das sollte laut Fabierrechner für 5 bis 5,5gr Co² reichen.
Zur Nachgärung steht das Bier im Flur, ca. 20 Grad.
Schon nach einigen Tagen fiel mir auf das man die Wandung der 5L
Partyfässchen immer noch relativ leicht eindrücken konnte.
Es war nicht so als ob gar kein Druck darin vorhanden wäre, aber doch
wenig.
Eine Testflasche nach 6 Tagen Nachgärung geöffnet zeigte nur eine sehr sehr
schwache Carbonsierung, praktisch kein Schaum.
Ob die Nachgärung bei einem Doppelbock länger dauert als bei einem
"Standardbier" ?
Ich hoffe jemand kann diese Vermutung bestätigen, das würde mich
beruhigen.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 14.10.2013 um 21:37 von BerndH]
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 636 Registriert: 11.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2013 um 00:33 |
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hallo bernd,
ich habe bei meinem bisher einzigen UG bier extra ein wenig hefesediment
beim umschlauchen "mitgesaugt"
ich dachte mir das durch die lange UG gärung sehr wenig hefe in der schwebe
sein wird. bei mir gab es jedenfalls recht zügig "druck", und ich habe die
NG auch im kühlschrank bei 9-10° durchgeführt.
hefe war die w34/70
mfg chris
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2013 um 18:58 |
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Nach 2 Wochen Nachgärung ist doch noch ein wenig Druck in den Flaschen
entstanden und in der "Kaltlagerung" bemerkte ich
noch etwas interessantes.
Während 2 Wochen Nachgärung war das Doppelbock in den Flaschen schon
ziemlich klar geworden.
Ganz oben im Flaschenhals sah das Bier sogar schon nahezu glasklar aus.
Nach 1 Woche im "Kaltlager" meiner Werkstatt die in etwa Außentemperatur
führt wurde das Bier plötzlich wieder trüb.
Sogar im Flaschenhals trübte es sich wieder merklich. Kalttrub ?
Eine Probeflasche enthielt nun plötzlich richtig gut Kohlensäure? Darauf
hatte ich gar nicht mehr zu hoffen gewagt!
Ob durch den sinkenden Druck in der aktuellen "Kälte" (eher normale UG
Temperaturen) die Nachgärung noch mal angesprungen ist ?
Der Inhalt der Probeflasche schmeckte vielversprechend aber immer noch viel
zu bitter für meinen Geschmack.
Ich weiss das sich die Bittere noch etwas abrunden wird, aber auch dann
wird es mir noch zu viel sein. So kenne ich es von anderen Suden.
Dabei habe ich nur 30 IBU angestrebt gehabt.
Ich glaube ich braue kein Bier mehr mit 30 IBU oder mehr.
Wenigstens ist jetzt aber genug Kohlensäure entstanden.
Meine Erfahrung daraus: Die Nachgärung kann sich ganz schön hinziehen.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 28.10.2013 um 19:03 von BerndH]
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2013 um 19:04 |
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Es ist normal, dass Bier beim Abkühlen nochmal trübe wird.
Das sind Gerbstoff/Eiweißverbindungen, die ausfallen.
Die Hefe springt sicherlich nicht durch die Kälte an, auch nicht, wenn sie
untergärig ist.
Untergärige Hefe mag wie obergärige Hefe die Wärme lieber als die Kälte,
sie kann im Gegensatz zu obergäriger Hefe halt auch bei tieferen
Temperaturen noch vergären, das aber langsamer als in der Wärme.
Stefan
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2013 um 19:10 |
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An Kalttrub dachte ich auch schon, wunderte mich aber das es wieder so
milchig wurde.
Die Vermutung des wiederanspringens der Gärung hatte ich eher auf den
sinkenden Druck geschoben der sich
in der Kälte ergibt und es der Hefe leichter machen würde weiter zu
arbeiten.
Zumindest hat mich die gute Karbonisierung der Testflasche überrascht.
Wie auch immer bin ich froh das es kein schales Bier wurde.
Jetzt muss es sich nur noch wieder klären.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 28.10.2013 um 19:14 von BerndH]
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Antwort 23 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2013 um 20:19 |
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Hm. Bernd, ich habe mir mal dein Rezept angeschaut... Wie kommst zu 1 Kilo
Caramalz und dann nochmal 1 kg Melanoidin Wo
hast du das Rezept her ? 7 Kg Münchner ? Der Grund warum ich eigentlich
dein Rezept angeschaut habe, war der, dass ich nach Carafa gesucht habe.
Das schmeckt auch Bitter, vor allem so eine aufdringliche Bittere, die sich
nicht wirklich ins Bier einfügen will. Gut Cararoma, weiß nicht ob das ein
sehr dunkles Malz ist.
Nun ja Bernd, ich will jetzt nicht weiter auf dem Rezept etc. rumhacken,
ich will auf gar keinen Fall, dass du die Lust am UG verlierst. Ich denke
aber du hast schon bemerkt, dass es was ganz anderes ist und man die
Spielregeln ändern muss.
Du musst eben die Gärführung im Auge behalten nicht über 14, aber auch
nicht unter 11-12 Grad. Am Ende kommt dann die Diacetylrast bei 15 Grad für
ca. 24-48 Stunden. Ich mache das nach dem Grünschlauchen auf das Fass.
Außerdem ist ausreichende Hefe ein muss. Schließlich will man nicht ewig
auf sein Bier warten, außerdem hat unterpitching auch ein höheres
Infektionsrisiko das auch nach grünem Apfel oder einer steckenbleibenden
Gärung enden kann. Ester sind da natürlich auch viel zu viele drinne, wenn
du mit zu wenig Hefe arbeitest. Der Diacetylabbau findet auch verlangsamt
statt. Im schlimmsten falle schafft es die Hefe nicht. Dann verlängert sich
auch die Kaltreifung. Warm anstellen kann einen Geschmack auslösen der wie,
prrr. ich weis nicht Klebstoff UHU schmeckt. Da hat einer mal Felsen fest
behauptet er schmeckt da nix. Ich dachte ihm wurden die Geschmacksnerven
entfernt. Wie gesagt, das kann so sein, muss aber nicht.
Das kannst du Hier http://www.fermentis.com/wp-content/uploads/2010/07/FORWEBDEU
TSCH1.pdf nachlesen. Hast du keine Möglichkeit an Brauereihefe zu
kommen, so empfehle ich dir die W34/70. Die Trockenhefe ist sehr aktiv und
überlebt das dehydrieren sehr gut. mit 3,15 € auch nicht sehr teuer. Dann
an die obere Grenze der herstellerangabe halten 120 gr. pro hL. Das rockt
mit einem Starte 1 Liter ganz gut ab. Ich bin mittlerweile komplett weg von
WLP und Wyaest. Das ist echt kein vergleich, Das liegt sicherlich auch am
Hefestamm.
Da ist noch deine Schüttung, man muss sich schon sehr überlegen, was man da
rein steckt 5% Cara oder andere Spezialmalze stellen bei mir einen
Richtwert. Aber das ist Geschmackssache, ich verzichte auch gerne ganz
darauf. Dann ist da noch das Hopfenkochen, zu hohe Aromahopfung kann
schnell astringent nach Parfum und so schmecken. Alles wieder
Geschmackssache. Auf jedenfall schmeckt man am Ende alles ganz deutlich
raus, gerade das macht den Reiz am UG Bierchen aus.
Ein Bock ist glaube ich nicht das richtige um mit dem UG anzufangen. Ich
gebe zu, das perfekte Pils ist mir erst einmal gelungen, da mit der Czech
Pils und Dekotion, alle anderen Versuche 2 St. landeten im Ausguss. Ein
letztlich gebrauter Bock schmeckt mir auch nicht. Das Ding will nicht
richtig rund werden. Eventuell sehe ich ein Maerzen als einen guten
Einstieg. Ich schicke dir auch gerne ein Rezept von mir, das habe ich schon
3 mal so gebraut. Wenn ich es mit bringe für einen schönen Übungsabschluss,
saufen es mir die Jungs leer.
Man meint die füllen heimlich ihre Flaschen ab. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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