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Autor: Betreff: Versuch ein Doppelbock zu brauen
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BerndH
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Registriert: 6.1.2013
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.9.2013 um 17:03  
Hallo Leute,

ich will hier von meinem Versuch berichten ein dunkles Doppelbock zu brauen.

Bisher hatte ich nur Biere mit weit weniger Stammwürze erzeugt. Der Genuss einer Flasche Asam Bock brachte mich
auf die Idee ein dunkles Doppelbock zu produzieren.

Ich möchte hier im Detail berichten was aus diesem Sud wird, auch weil man mir schon diverse Probleme prognostizierte.

Meine Schüttung (für 45L fertiges Bier):
  • Münchner......7kg
  • Wiener..........2,8kg
  • Weizen..........1,8kg
  • Cara Aroma...1kg
  • Melanoid........1kg
Die hohen Cara- und Melanoidmengen von jeweils 7,5% sind bewusst so gewählt.
Eine ursprünglich geplante Cara Farbmalz Gabe von 100gr habe ich dann doch weg gelassen da das Bier auch so schon sehr dunkel wurde.

Maischeführung:
  • Einmaischen bei 60 Grad
  • Eiweißrast.........57 Grad - 15min
  • Maltoserast.......63 Grad - 60min
  • Verzuckerung...72 Grad - 40min
  • Abmaischen bei 78 Grad
erzielte Ausschlagmenge : 45L mit 18,3% Stammwürze

Hopfenkochen und Hopfengaben:

Gesamtkochzeit - 90min
  • 1. Gabe: 50gr Hallertauer Perle mit 10% Alpha - 70min mitkochen
  • 2. Gabe: 30gr. Saazer mit 3% - 5min mitkochen
Nachisomerisierung ca. 30min
angestrebte IBU ca. 30

Mein Maischebottich fast nur 50L bis zur Oberkante des Topfes und so musste ich meine 14kg Schüttung in nur
ca. 32,5 Liter Wasser einmaischen, was absolut die Grenze darstellte und eine nicht mehr fliessfähige Masse ergab.
Ich bekam echt Angst und habe die Drehzahl meines Rührwerks von 60 auf 100 U/min angehoben.

Video: ca. 10min nach dem Einmaischen: http://www.daswindrad.de/videos/impeller_zu_dicke_maische.m p4
Video: ca. Mitte der Maltoserast: http://www.daswindrad.de/videos/impeller1.mp4

Die Rastzeiten habe ich nach "meiner Methode" der ständigen Überprüfung der Farbe zahlreicher Jodproben festgelegt.
So habe ich ab Mitte der Maltoserast alle 5min eine Jodprobe durchgeführt und anhand derer Farbe die ursprünglich
geplanten 45min Maltoserast auf ca. 65min verlängert, was evtl. immer noch zu wenig war da ich noch fast 40min
Verzuckerungsrast durchführen musste um abschliessend Jodneutral zu werden.
Evtl. ist an den langen Zeiten die geringe Wassermenge schuld ?

Hefe:
Wyeast 2206 Bavarian Lager

Ich hatte zwei Hefepacks gekauft die erst einen Monat alt waren, Produktionsdatum lag also erst einen Monat zurück.
Da diese sich, drei Tage zuvor aktiviert, nur langsam aufblähten habe ich deren Inhalt in einen Erlenmeyerkolben
mit Malzbier gegeben.
Die Besonderheit war das der Schaum des Malzbieres sich sofort nach Zugabe der Hefe aus den Wyeast Packs auflöste.
Durch ständiges Belüften habe ich die Hefemenge geschätzt ca. verdoppelt oder verdreifacht.
Ich habe ein Video gedreht von dem merkwürdigen Schaumverhalten im Starter. Interessant wird es ca. ab Sekunde 16. :)

Starter Video : http://www.daswindrad.de/videos/schaum5.mp4

Im angesetzten Starter habe ich dann nach kurzer Zeit auch noch eine Fruchfliege entdeckt die vermutlich beim Belüften irgendwo unter die
Alufolie krabbeln konnte und im Starter ersoff. Ich habe diese entfernt und natürlich darüber nachgedacht ob ich den Starter
entsorgen sollte, habe mich aber dagegen entschieden, auch weil alleine die Hefe 19 Euro kostete.
Immerhin habe ich das Malzbier mit der Hefe vom Hefebodensatz abgegossen und neues aufgechüttet und so vielleicht
zumindest die Zahl möglicher schädlicher Bakterien gesenkt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ob die weitere Nutzung des Starters ein Fehlentscheidung war darüber möchte ich hier später berichten falls sich eine Infektion zeigen sollte.

Gärverlauf:

Angestellt wurde die Würze mit dem auf gleiche Temperatur abgekühlten Starter bei 10 Grad Würzetemperatur welche gesteuert
in meinen Gärkühlschrank konstant gehalten wird.
Eine Schnellvergärprobe wurde ebenfalls angestellt.
Das Ankommen der Gärung war nach knapp 2 Tagen der Fall.
Die Schnellvergärprobe gärte bei Zimmertemperatur ca. 3x schneller an.




Derzeit ist die Würze am überweißen oder eher "überhellbraunen :) )



Fortsetzung folgt.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 10.12.2013 um 23:16 von BerndH]
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 6.9.2013 um 18:11  
Warum haste Weizenmalz verwendet?


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darkenemy
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red_folder.gif erstellt am: 6.9.2013 um 18:18  
Hallo...also die langen Verzuckerungszeiten kommen sehr wahrscheinlich von dem niedrigen Einmaischverhältnis. Das lag so ca. bei 2,3:1 bei Dir. Ich braue viel mit Dekoktion, da wird bei den Dickmaischen selten in den paar Minuten Jodnormalität erreicht, wird ja sowieso danach gekocht...Narziß schreibt auch, dass sich niedrigere Verhältnisse bis zur Maltoserast positiv ausschlagen, danach darf man ruhig erhöhen, damit die Alphaamylasen besser verzuckern können, wenn ich das richtig verstanden habe...

Habe - zum Thema Fruchtfliege - noch Folgendes: ich hab jetzt ein Weizen in der HG mit der WLP300 in dritter Führung, alles sauber abgepackt, aber bestimmt schon 2 Monate im Kühlschrank geruht. Sie arbeitete, auch habe ich erneut geerntet, aber irgendwie ist mir der Geschmack etwas säuerlicher aufgefallen als gewohnt. Wenn Du eine aktive Hefe hattest, passiert da so schnell nix, kann eher sein, dass die Fruchtfliege schon langsam aber sicher von der Hefe verstoffwechselt wurde, so dass Du vermutlich nur Probleme mit dem Reinheitsgebot bekommen solltest, sofern Du da drauf achtest natürlich ;).

EDIT: Zum Thema säuerlicher Geschmack...ich hatte vergessen, dass ich 70% Weizenanteil hatte...vermutlich ist das der Grund und auch ich brauche mir um meine Hefe keine Sorgen machen. Die vierte Führung wirds zeigen...


[Editiert am 6.9.2013 um 18:21 von darkenemy]



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flying
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red_folder.gif erstellt am: 6.9.2013 um 18:49  
Scheiß Drosophila... :( Aber die untergärige Zeit geht von Michaeli bis Georgi. Du bist zu früh dran...


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 6.9.2013 um 19:48  

Zitat:
Warum haste Weizenmalz verwendet?

Aus dem Gedanken heraus das Weizenmalz ein angenehmes Mundgefühl erzeugt aber auch weil
Weizenmalz viele Enzyme enthält und ich ja viel dunkle eher enzymarme Malze verwende.

Ich habe mich da auch an einigen anderen Bock- und Doppelbockrezepten bekannter Autoren auf
MMuM orientiert die teilweise auch nicht gerade wenig Weizenmalz einsetzen. Mich hat es auch gewundert.

@ darkenemy
hattest du auch eine Fruchtfliege in deinem Starter oder Sud ? Das hast du nämlich nicht erwähnt.

Zitat:
Scheiß Drosophila... :( Aber die untergärige Zeit geht von Michaeli bis Georgi. Du bist zu früh dran...

Ja die Dinger sind echt eine Plage.
Für mich ist die untergärige Saison durch mittlerweile 2 Gärkühlschränke nun 365 Tage lang. :)
Besonders der zweite ist etwas besonderes. Ein Geschenk durch Vitamn B und eigentlich gar kein normaler Kühlschrank.
Der ist gebaut um im Außenbereich Proben aus Becken zu entnehmen und zu kühlen, alles Edelstahl und wind- und wetterfest.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 6.9.2013 um 20:00 von BerndH]
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darkenemy
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red_folder.gif erstellt am: 7.9.2013 um 03:06  

Zitat von BerndH, am 6.9.2013 um 19:48
...@ darkenemy
hattest du auch eine Fruchtfliege in deinem Starter oder Sud ? Das hast du nämlich nicht erwähnt...

Nein, ich wollte damit nur ausdrücken, dass Du Dir vermutlich weniger Sorgen um die Fliege im aktiven Starter machen musst als ich über vermeintliche Fehlaromen einer mehrfach geführten (und ggf. zu lange gelagerten) Hefe. Aber ich habe ja ergänzt, dass es auch die knapp über 70% Weizenanteil sein können, die mich da etwas verwirrt probieren ließen.

Natürlich ist das auch ein wenig abhängig davon, wie sauber Du sonst gearbeitet hast, auch schätze ich einen aktiven Starter mit hoher Hefekonzentration stabiler ein als frisch angestellte Würze, wo Hefe und Fremdkeime sich erst um die Vorherrschaft im Gäreimer kloppen müssen...


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 9.9.2013 um 19:26  
Zwischenbericht:
Heute musste ich erstmal überlegen wann ich den Sud genau angestellt hatte.
Ich glaube es ist 6 Tage her. Gären tut es aber erst ca. 4 Tage.

Heute habe ich den Gärbottich geöffnet um dieses furchtbar bittere Zeug auf den Kräusen abzuschöpfen.
Natürlich wurde der Schaumlöffel zuvor abgekocht.



Ich musste den Topf aus dem Gärkühlschrank heben, dabei hat der Inhalt etwas geschwabbt, deswegen sehen die Kräusen so einseitig aus.
Die Kräusen sind aber relativ spärlich ausgebildet. Die Gärung verläuft vergleichsweise langsam. Temperatur ist 10 Grad.
Ich überlege die Temperatur auf 12 Grad zu steigern, vielleicht zum Ende der Gärung hin.
Die dunkelbraun gefärbten Hopfenharze haben so eine furchtbar eklig kratzige Bittere, deshalb schöpfe ich die immer ab.


Meine Schnellvergärprobe:
Für mich ist immer wieder erstaunlich wie enorm sich Hefe vermehren kann
Die Schnellvergärprobe habe ich vor dem Zusetzen der Hefe zur Würze gezogen und dann mit genau einem einzigen Tropfen(!) des Hefestarters geimpft.
Das Ankommen erfolgte in der SVP nach ca. 16 Stunden bei ca. 24 Grad.

Interessant auch das die Vermehrung in der SVP anscheinend nicht mit dem Gärbeginn der SVP endete, denn der Hefe-Bodensatz im Glaszylinder stieg stetig
jeden Tag etwas weiter an. Im Bild ist der Stand nach ca. 5 Tagen Gärung zu sehen. Alles entstanden aus einem einzigen Tropfen aus dem Hefestarter.




Grüsse

Bernd


[Editiert am 9.9.2013 um 19:33 von BerndH]
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 9.9.2013 um 19:38  
Drehe die Temperatur ruhig nach oben, so wartest du ewig. Schlecht wird das Bier dadurch nicht.

Ehrlich gesagt halte ich nichts von Gärungen unter 10 Grad.. 13 Grad halte ich für die richtige Temperatur. Jetzt werden wieder 100 aufschreihen.

Ich hatte in letzter Zeit sehr viele Gespräche mit Braumeistern aus verschiedenen Brauereien. Als ich mit Gärtemperaturen unter 10 Grad anfing zogen alle die Augenbrauen nach oben und fragten, warum? Da kamen manche mit 16 Grad... wohl gemerkt UG.

Die Hersteller schreiben 10-15 am besten 12 Grad Gärtemperatur, sollten sie unter 10 Grad *anstellen* empfehlen wir eine Dosierung von X gr. pro hl

Ich habe mal mit reichlich Hefe versucht bei 6 Grad zu vergären. nach dem 3 Tag habe ich den Sud mit einer Heizdecke auf 12 Grad erwärmen müssen.


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darkenemy
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red_folder.gif erstellt am: 9.9.2013 um 19:42  
Hallo Bernd...also ich habe erst einmal eine Schnellvergärprobe gemacht (hab auch erst einen UG-Sud hinter mir), dabei jedoch die Probe aus der schon beimpften Würze entnommen. Ich tippe mal vorsichtig, dass Deine Methode sehr anfällig ist, weil durch die separate Beimpfung theoretisch Unterschiede auftauchen könnten. Ok, ist es die gleiche Hefeverpackung, ist es vermutlich egal, aber überleg mal, wenn beide Proben (Gäreimer und SVP-Zylinder) unterschiedlich warm sind und die Hefe - aufgrund der separaten Gabe - da u.U. ihren Stoffwechsel anpassen muss, gibt es nicht nur Gärnebenprodukte, sondern auch u.U. unterschiedliche EVGs. Ich habe damals die Probe ca. einen Tag nach dem Ankommen der Hefe entnommen und war mir da sicher, dass die Hefe die kritische Phase schon überstanden hat. Was wäre denn, wenn durch die geringe Menge an Hefe auch Fremdkeime einen Teil des Zuckers verstoffwechseln, wohingegen im Eimer die Hefe der "Platzhirsch" ist? Wie gesagt, bin kein Fachmann und kenne auch die geläufige Vorgehensweise einer SVP nicht, doch ist das schonmal ein wichtiger Ansatz um überhaupt überprüfbare Werte erhalten zu können - so meine Theorie :)...


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 9.9.2013 um 19:52  
Ich habe die SVP nur angesetzt um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen wohin die Reise geht. Sieht außerdem gut aus. :)
Das mit dem "nur ein kleiner Tropfen Hefe" habe ich ganz bewusst so gemacht. Ich wollte mal testen wie schnell die sich vermehrt.

Ich will sie nicht zur Bestimmung des Zeitpunkt für ein Grünschlauchen oder ähnliches nutzen.
Allzuviel Bedenken das es darin keimtechnisch viel anders aussehen könnte wie im Gärbottich habe ich aber nicht.

Das gärende Bier im Glaszylinder dient in diesem Falle mehr dem Spieltrieb.
Die Werte im Gärbottich werden separat überwacht.

@ Jerome
Ich will erstmal versuchen bei den 10 Grad zu bleiben.
Wenn die Gärung anfängt zu schwächeln werde ich dem Temp erhöhen.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 9.9.2013 um 21:16 von BerndH]
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 10.9.2013 um 19:14  
kurz eingeworfen:

Die Hefemenge am Boden des Glaszylinders (SVP) ist wieder um geschätzt einen knappen Millimeter gewachsen.
Die Hefe scheint sich also immer noch zu vermehren, mitten in der Gärung und ohne Sauerstoffzufuhr. Für mich erstaunlich.

Im Gärbottich ist ein leichter Schwefelgeruch zu vernehmen. Irgendwie schwefelt bei mir jeder UG Sud. :)
Die Gärung scheint zwar langsam aber bisher stetig abzulaufen, weswegen ich vorerst bei den 10 Grad bleibe.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 10.9.2013 um 19:18 von BerndH]
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afri
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red_folder.gif erstellt am: 10.9.2013 um 20:47  
Sicher, dass es sich vermehrt habende Zellen sind, oder doch nur bislang schwebende Hefe, die nun sedimentiert ist?
Achim
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 10.9.2013 um 20:54  
Guter Einwand aber die Gärung im Glaszylinder läuft derzeit noch eingermassen flott. Es dürfte aber schon etwas der schwebenden Hefe sedimentieren.
Das stetige Ansteigen des Hefebodensatzes kann ich aber bereits seit dem Einsetzen der Gärung beobachten. Jeden Tag etwas mehr.
Mir scheint die Vermehrung nicht so deutlich, wie ich es bisher angenommen hatte, nach dem Verstoffwechseln des Sauerstoffs in der Würze zu Ende zu sein.
100%ig ist dieser Eindruck aber nicht verifizierbar.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 10.9.2013 um 21:12 von BerndH]
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 11.9.2013 um 23:36  
> Da kamen manche mit 16 Grad... wohl gemerkt UG.
16°C hat mir der Braumeister beim Abholen der UG Hefe auch empfohlen.
Ich war skeptisch, als ich seine hohen ZKGs gesehen habe, war mir das mit den 16°C aber klarer.
Bei so hohen Drücken kann man die Temperatur schon hochzwiebeln...

Bei mir sind die Gärtemperaturen - vom evt. Umstellen des Gärfasses (20ltr kann man noch rumtragen) abgesehen - eher "raumbedingt" zufällig.
Das geht mal bis 12°C rauf oder unter 7°C runter - Raumtemperatur, wohlgemerkt. Die gärende Masse selbst messe ich meist nicht.
...aber UG geht bei mir erst demnächst los. :)

Uwe
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2013 um 22:28  
Heute nach 10 Tagen Gärung sind ca. 8 Grad Plato vergoren.
Derzeit liegt der Restextrakt bei ca. 10,3.
Die Temperatursteuerung habe ich heute von 10 auf 11 Grad angehoben.

Selbst in der SVP in der Küche tut sich immer noch ein bisschen, die werde ich bald mal spindeln.
Aber wenn die jetzt noch gärt wird es im kalten Bottich wohl noch laaange dauern
aber das habe ich ja eingeplant. :)


Grüsse

Bernd
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 28.9.2013 um 08:14  
Nach nun 23 Tagen Gärung ist der Sud auf (temperaturkorrigierte) ca. 5,8 Grad Plato runter. (von ursprünglichen 18,2 Grad Plato)
Die SVP in der Küche ging bis auf 5 Grad Plato runter, dann war schluss.

Ich habe die Temperatur nunmehr auf 13 Grad eingestellt weil sie bei 11 Grad sonst eingeschlafen wäre.
Es duftet ungewöhnlich, sehr malzig, aber angenehm.
Auffällig ist das der Schaum auf dem Sud extrem haltbar ist, als wäre er künstlich.
Die sehr spärliche Restgärung rechtfertigt diese Schaummenge jedenfalls nicht.

Gut 3 Wochen sind nun rum und ich denke es werden wohl 5 Wochen werden bis ich abfüllen kann.

P.S.
Man sieht oben an der Spindel das schwarze Isolierband mit der ich die Spindel "nachgeeicht" hatte.
Ich habe auch noch eine 0 -7 Spindel, aber die schwimmt gerade in meinem Bottich mit dem Starkpilssud.





Grüsse

Bernd


[Editiert am 28.9.2013 um 09:05 von BerndH]
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 28.9.2013 um 08:33  
Die Decke wird verschwinden, wenn die Gärung ganz abgeschlossen ist. Hast ja oft genug geschrieben bekommen, dass das ewig dauert ;) Also warte noch ein paar Tage.


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 20:28  
Ich hatte heute beim Aufräumen den Stecker vom Gärkühlschrank gezogen und vergessen ihn wieder hinein zu stecken.
Eben gerade fiel es mir wieder ein.
Die Temperatur war mittlerweile auf 14 Grad gestiegen, das ist aber noch kein Beinbruch zumal der Kühlschrank ja jetzt wieder läuft.
Man sah aber sofort eine verstärkte Schaumbildung im Gärbottich, also ist da noch was zu vergären. :)

Ich habe das zum Anlaß genommen die erste Probe vom Gärbottich zu zapfen und zu verkosten.
Sehr zu meiner Freude schmeckt es vielversprechend, allerdings natürlich noch nicht rund.
Es schmeckt, zumindest im Augenblick, viel weniger malzig als es die Schüttung erwarten lies.
Ich bin bis jetzt sehr zufrieden, aber noch ist nicht aller Tage abend.

Die eine Fruchfliege in meinem Starter scheint, bis jetzt, keine Auswirkungen zu zeigen.




Sieht noch ziemlich trübe aus, wie Kaffee mit etwas Milch.
Ist ja aber auch noch am gären.



Grüsse

Bernd


[Editiert am 30.9.2013 um 07:04 von BerndH]
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 8.10.2013 um 16:14  
Nach 4 Wochen und 4 Tagen war der Sud am Sonntag ausgegoren.
Von den ursprünglichen 18,2 Grad Plato sind noch ca. 4,8 verblieben.
An der Jungbieroberfläche nur noch ganz winzige Schaumflecken aus den Schloten von "Hefevulkanen" am Boden des Gärbottichs.
Extraktabbau seit Tagen = 0.

Das Jungbier duftete beim Abfüllen wirklich sehr gut, wenn das so bliebe wäre das der Hammer.
Der Geschmack war auch nicht zu verachten, sehr malzig, merkliche Bittere, wunderbar aromatisch.
Jetzt kommt es noch drauf an wie das Bier nach etlichen Wochen Lagerung munden wird,
aber ich bin hoffnungsvoll. :)

Resume:
  • bis jetzt hat die eine Fruchtfliege im Starter keine Wirkung gezeigt.
  • die Gärung verlief eher langsam und schleppend, am Ende schlief sie fast ein und war nur durch Temperaturerhöhung wiederzubeleben.
  • vorsichtiges Aufrühren des Hefebodensatzes (während der Phase in der die Gärung einschlief) brachte eine deutliche(!) Besserung und den Extraktabbau zurück
  • trotz kräftiger Caraaroma und Melanoidgabe ist bis jetzt kein negativer Effekt ala "zu malzig" feststellbar.

Mir macht dieser Doppelbock-Erstversuch bis jetzt viel Spaß.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 28.10.2013 um 19:15 von BerndH]
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 14.10.2013 um 21:33  
Jetzt gibt es doch noch ein Problem.
Ich hatte dem Jungbier vor dem Abfüllen , wie sonst auch immer, die berechnete Menge an Speise zugesetzt.
In diesem Falle waren es 2,5 Liter Speise.
Das sollte laut Fabierrechner für 5 bis 5,5gr Co² reichen.
Zur Nachgärung steht das Bier im Flur, ca. 20 Grad.

Schon nach einigen Tagen fiel mir auf das man die Wandung der 5L Partyfässchen immer noch relativ leicht eindrücken konnte.
Es war nicht so als ob gar kein Druck darin vorhanden wäre, aber doch wenig.
Eine Testflasche nach 6 Tagen Nachgärung geöffnet zeigte nur eine sehr sehr schwache Carbonsierung, praktisch kein Schaum.

Ob die Nachgärung bei einem Doppelbock länger dauert als bei einem "Standardbier" ?
Ich hoffe jemand kann diese Vermutung bestätigen, das würde mich beruhigen.


Grüsse


Bernd


[Editiert am 14.10.2013 um 21:37 von BerndH]
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2013 um 00:33  
hallo bernd,

ich habe bei meinem bisher einzigen UG bier extra ein wenig hefesediment beim umschlauchen "mitgesaugt"

ich dachte mir das durch die lange UG gärung sehr wenig hefe in der schwebe sein wird. bei mir gab es jedenfalls recht zügig "druck", und ich habe die NG auch im kühlschrank bei 9-10° durchgeführt.

hefe war die w34/70

mfg chris
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 28.10.2013 um 18:58  
Nach 2 Wochen Nachgärung ist doch noch ein wenig Druck in den Flaschen entstanden und in der "Kaltlagerung" bemerkte ich
noch etwas interessantes.

Während 2 Wochen Nachgärung war das Doppelbock in den Flaschen schon ziemlich klar geworden.
Ganz oben im Flaschenhals sah das Bier sogar schon nahezu glasklar aus.

Nach 1 Woche im "Kaltlager" meiner Werkstatt die in etwa Außentemperatur führt wurde das Bier plötzlich wieder trüb.
Sogar im Flaschenhals trübte es sich wieder merklich. Kalttrub ?
Eine Probeflasche enthielt nun plötzlich richtig gut Kohlensäure? Darauf hatte ich gar nicht mehr zu hoffen gewagt!

Ob durch den sinkenden Druck in der aktuellen "Kälte" (eher normale UG Temperaturen) die Nachgärung noch mal angesprungen ist ?

Der Inhalt der Probeflasche schmeckte vielversprechend aber immer noch viel zu bitter für meinen Geschmack.
Ich weiss das sich die Bittere noch etwas abrunden wird, aber auch dann wird es mir noch zu viel sein. So kenne ich es von anderen Suden.
Dabei habe ich nur 30 IBU angestrebt gehabt.
Ich glaube ich braue kein Bier mehr mit 30 IBU oder mehr. :)

Wenigstens ist jetzt aber genug Kohlensäure entstanden.
Meine Erfahrung daraus: Die Nachgärung kann sich ganz schön hinziehen.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 28.10.2013 um 19:03 von BerndH]
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 28.10.2013 um 19:04  
Es ist normal, dass Bier beim Abkühlen nochmal trübe wird.
Das sind Gerbstoff/Eiweißverbindungen, die ausfallen.

Die Hefe springt sicherlich nicht durch die Kälte an, auch nicht, wenn sie untergärig ist.
Untergärige Hefe mag wie obergärige Hefe die Wärme lieber als die Kälte, sie kann im Gegensatz zu obergäriger Hefe halt auch bei tieferen Temperaturen noch vergären, das aber langsamer als in der Wärme.

Stefan
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 28.10.2013 um 19:10  
An Kalttrub dachte ich auch schon, wunderte mich aber das es wieder so milchig wurde.
Die Vermutung des wiederanspringens der Gärung hatte ich eher auf den sinkenden Druck geschoben der sich
in der Kälte ergibt und es der Hefe leichter machen würde weiter zu arbeiten.
Zumindest hat mich die gute Karbonisierung der Testflasche überrascht.

Wie auch immer bin ich froh das es kein schales Bier wurde.
Jetzt muss es sich nur noch wieder klären. :)


Grüsse

Bernd


[Editiert am 28.10.2013 um 19:14 von BerndH]
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 28.10.2013 um 20:19  
Hm. Bernd, ich habe mir mal dein Rezept angeschaut... Wie kommst zu 1 Kilo Caramalz :o und dann nochmal 1 kg Melanoidin :o Wo hast du das Rezept her ? 7 Kg Münchner ? Der Grund warum ich eigentlich dein Rezept angeschaut habe, war der, dass ich nach Carafa gesucht habe. Das schmeckt auch Bitter, vor allem so eine aufdringliche Bittere, die sich nicht wirklich ins Bier einfügen will. Gut Cararoma, weiß nicht ob das ein sehr dunkles Malz ist.

Nun ja Bernd, ich will jetzt nicht weiter auf dem Rezept etc. rumhacken, ich will auf gar keinen Fall, dass du die Lust am UG verlierst. Ich denke aber du hast schon bemerkt, dass es was ganz anderes ist und man die Spielregeln ändern muss.

Du musst eben die Gärführung im Auge behalten nicht über 14, aber auch nicht unter 11-12 Grad. Am Ende kommt dann die Diacetylrast bei 15 Grad für ca. 24-48 Stunden. Ich mache das nach dem Grünschlauchen auf das Fass. Außerdem ist ausreichende Hefe ein muss. Schließlich will man nicht ewig auf sein Bier warten, außerdem hat unterpitching auch ein höheres Infektionsrisiko das auch nach grünem Apfel oder einer steckenbleibenden Gärung enden kann. Ester sind da natürlich auch viel zu viele drinne, wenn du mit zu wenig Hefe arbeitest. Der Diacetylabbau findet auch verlangsamt statt. Im schlimmsten falle schafft es die Hefe nicht. Dann verlängert sich auch die Kaltreifung. Warm anstellen kann einen Geschmack auslösen der wie, prrr. ich weis nicht Klebstoff UHU schmeckt. Da hat einer mal Felsen fest behauptet er schmeckt da nix. Ich dachte ihm wurden die Geschmacksnerven entfernt. Wie gesagt, das kann so sein, muss aber nicht.

Das kannst du Hier http://www.fermentis.com/wp-content/uploads/2010/07/FORWEBDEU TSCH1.pdf nachlesen. Hast du keine Möglichkeit an Brauereihefe zu kommen, so empfehle ich dir die W34/70. Die Trockenhefe ist sehr aktiv und überlebt das dehydrieren sehr gut. mit 3,15 € auch nicht sehr teuer. Dann an die obere Grenze der herstellerangabe halten 120 gr. pro hL. Das rockt mit einem Starte 1 Liter ganz gut ab. Ich bin mittlerweile komplett weg von WLP und Wyaest. Das ist echt kein vergleich, Das liegt sicherlich auch am Hefestamm.

Da ist noch deine Schüttung, man muss sich schon sehr überlegen, was man da rein steckt 5% Cara oder andere Spezialmalze stellen bei mir einen Richtwert. Aber das ist Geschmackssache, ich verzichte auch gerne ganz darauf. Dann ist da noch das Hopfenkochen, zu hohe Aromahopfung kann schnell astringent nach Parfum und so schmecken. Alles wieder Geschmackssache. Auf jedenfall schmeckt man am Ende alles ganz deutlich raus, gerade das macht den Reiz am UG Bierchen aus.

Ein Bock ist glaube ich nicht das richtige um mit dem UG anzufangen. Ich gebe zu, das perfekte Pils ist mir erst einmal gelungen, da mit der Czech Pils und Dekotion, alle anderen Versuche 2 St. landeten im Ausguss. Ein letztlich gebrauter Bock schmeckt mir auch nicht. Das Ding will nicht richtig rund werden. Eventuell sehe ich ein Maerzen als einen guten Einstieg. Ich schicke dir auch gerne ein Rezept von mir, das habe ich schon 3 mal so gebraut. Wenn ich es mit bringe für einen schönen Übungsabschluss, saufen es mir die Jungs leer. :mad: Man meint die füllen heimlich ihre Flaschen ab.


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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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