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Autor: Betreff: Chlorid/Sulfat-Verhältnis. Woher stammen die Annahmen bzw. diese Tabelle?
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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2014 um 21:44  
Hallo Jörg(Berliner),

Zitat von Berliner, am 10.7.2014 um 17:48
Im neuen "Water" von Palmer/Kaminski steht zu Sulfat, Chlorid und ihrem Verhältnis einiges in Kapitel 7, Seite 148ff. Die Tabelle findet sich aber dort nicht, und die Aussagen basieren zum größten Teil auf Erfahrungen von Kaminski, keine gesonderten Quellenangaben dazu. Die Quellen zum gesamten Kapitel 7 (Adjusting Water for Style) sind diese:
  • Brungard: "Water Knowledge", 2013
  • Steele: "IPA", Brewers Publications, 2012
  • Bamforth: "Inorganic Ions in Beer - a Survey" MBAA TQ Vol. 49, 4: 131-133, 2012
  • Priest/Steward: "Handbook of Brewing", 2nd ed., ch. 4 - Water. D.G.Taylor, CRC Press, 2006
Die Tabelle finde sich in Brungard am Ende von Kapitel 4.4, angeblich aus "Handbook of Brewing" (Kapitel 4, Seite 111) entnommen (Die Quellen des Handbook sind leider in Google Books nicht sichtbar; das Original habe ich nicht).

die Hinweise und Quellenverweise sind sehr interessant. Danke :)

Weitere Quellen habe ich hier gefunden:
De Clerck, J., Lehrbuch der Brauerei VLB Berlin 1964
Narziß, L., Brauwelt 109 (1969)


allerdings gestaltet sich der Zugang zu diesen Quellen schwer. Auf das BRAUWELT Archiv verschaffe ich mir gerade entlang meines Abos Zugang und an den De Clerck komme ich auch noch ran. Bleibt das "Priest/Steward: "Handbook of Brewing", 2nd ed".

Hat das jemand ?

Gruß
Oli


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Stift
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2014 um 22:28  
Hab es dir gemailt


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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2014 um 22:43  
Wow,

an alle die hier so fleissig im Hintergrund die Daten zusammen tragen und mir zukommen lassen:

Vielen Dank :)

Gruß
Oli


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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2014 um 07:02  

Zitat von olibaer, am 11.7.2014 um 21:44
"Priest/Steward: "Handbook of Brewing", 2nd ed".


A.J. de Lange's kommentar auf dem wasser Kapitel in diesem Buch

Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2014 um 10:51  
Das Handbook of Brewing ist keine Primärliteratur zu dem Thema. Hier sind die dort zitierten Arbeiten über das Chlorid/Sulfat-Verhältnis:

- Lloyd Hind, H., Brewing Science and Practice, Vol. 1, Chapman and Hall, London, 1938, pp. 411–494.
- Taylor, D.G., How water composition affects the taste of beer, Brew. Distill. Int.,11:35–37, 1981.
- Comrie, A.A.D., Brewing liquor — a review, J. Inst. Brew. , 73:335–341, 1967.23.
- Harrison, J.G., Laufer, S., Stewart, E.D., Seibenberg, J., and Brenner, M.W., Brewery liquor composition — present day views, J. Inst. Brew., 69:323–331, 1963.

Wer den Ursprung finden will, sollte dort suchen. Die Quelle von 1967 habe ich in Antwort 17 vorgestellt. Interessant wäre auch Taylor, dort soll das experimentell belegt worden sein. Ich habe ich aber keinen Zugang gefunden. Vielleicht hat hier jemand Zugriff auf das Brew. Distill. Int. Archiv?


Gruß
Andy
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2014 um 12:07  
Oli, kannst du zum schluss eine Zusammenfassung machen ? Mein englisch ist sagen wir mal soweit, dass ich im englischsprachigem Raum nicht verhungern muss. Aber das sind für mich in deutschen schon böhmische Dörfer.


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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 13.7.2014 um 11:53  
Hallo Gambrinus,

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 12.7.2014 um 12:07
Oli, kannst du zum schluss eine Zusammenfassung machen

ja, mache ich.

Langsam bin ich durch mit der Sichtung der Quellen *schnauf* und langsam wird es auch heller am Horizont, was die Herkunft, Verwendung und die Wertung dieser Tabelle betrifft.

Gruß
Oli


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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 17:56  
Hallo zusammen,

die bislang gesichteten Quellen zusammengefasst(und Danke für die Hinweise :) ):

[1] hobbybrauer.de, http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&fid=1&tid=13227&page=1&orderdate=ASC
[2] Palmer, John., Buch "Water": http://www.brewerspublications.com/books/water-a-comprehens ive-guide-for-brewers/
[3] de Lange, A.J., "Articles" :http://www.wetnewf.org/pdfs/
[4] Brungard, Martin, "Chloride Sulfate Ratio" :https://www.homebrewersassociation.org/forum/index.php?topic=4398.0
[5] Brungard, Martin, "homepage": https://sites.google.com/site/brunwater/
[6] Brungard, Martin, "water chemistry": https://sites.google.com/site/brunwater/water-knowledge
[7] Brungard, Martin, "IS THE SULFATE/CHLORIDE RATIO IMPORTANT? ", facebook, :https://www.facebook.com/pages/Brun-Water/464551136933908
[8] Rudolph, Dr. Hagen, "Heimbrauen für Fortgeschrittene", 2002, Verlag Hans Carl, Seite 27
[9] Priest, Fergus G., Stewart, Graham G. "Handbook of Brewing", Second Edition, Taylor & Francis Group, LLC
[10] Comrie, A.A.D., "BREWING LIQUOR - A REVIEW", Manchaster, 14th of December, 1966 : http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/j.2050-0416.1967 .tb03050.x/pdf
[11] Taylor, D.G., "How water composition affects the taste of beer", Brewing & Distilling International, 11:35-37, 1981.
[12] Heyse, K.U., "Handbuch der Brauerei-Praxis", 3. Auflage 1995, Verlag Hans Carl,S.74/75
[13] Chrispen, Matthew, "Personalized Sulfate and Chloride in Beer", 12/2013,: http://accidentalis.com/archives/350
[14] Steele: "IPA", Brewers Publications, 2012
[15] Bamforth: "Inorganic Ions in Beer - a Survey" MBAA TQ Vol. 49, 4: 131-133, 2012
[16] De Clerck, J., Lehrbuch der Brauerei VLB Berlin 1964
[17] Narziß, Prof.L., Brauwelt 109 (1969)
[18] de Lange, A.J., Post homebrewtalk,com, 08/2010, http://www.homebrewtalk.com/f128/ez-water-adjustment-spread sheet-135095/index17.html#post2204508
[19] Lloyd Hind, H., Brewing Science and Practice, Vol. 1, Chapman and Hall, London, 1938, pp. 411-494.
[20] Harrison, J.G., Laufer, S., Stewart, E.D., Seibenberg, J., and Brenner, M.W., Brewery liquor composition - present day views, J. Inst. Brew., 69:323-331, 1963.
[21] BRAUWELT NR. 34-35 (2006), "Brauwasser und seine Bedeutung für die Bierproduktion"
[22] de Lange, A.J.,"Brewing Water",Burp Education Series,6 October 2008
[23] Nariziß, Prof.L; Back, Prof.W. "Die Bierbrauerei" Band 1
[24] Nariziß, Prof.L; Back, Prof.W. "Die Bierbrauerei" Band 2, Kap. 1.3.7 - 1.3.8.
[25] Gastl, M., "Grundlegende Brautechnologie Teil1", Lehrstuhl für Brau-und Getränketechnologie, Technische Universität München, http://www.wzw.tum.de/bgt
[26] Gastl, M., "Grundlegende Brautechnologie Teil2", Lehrstuhl für Brau-und Getränketechnologie, Technische Universität München, http://www.wzw.tum.de/bgt
[27] Kunze, W, "Technologie Brauer und Mälzer",10. überarbeitete Auflage 2011, ISBN: 978-3-921690-65-9
[28] Nariziß, Prof.L, "Abriss der Bierbrauerei" 7. aktualisierte und erweiterte Auflage 25. Oktober 2004, ISBN-13: 978-3527310357
[29] Becker, T.; Krottenthaler, M."Grundlagen der Getränketechnologie", Lehrstuhl für Brau-und Getränketechnologie, Technische Universität München, http://www.wzw.tum.de/bgt
[30] Brungard, Martin, "screenshots Bru'n Water", https://sites.google.com/site/brunwater/screenshots
[31] Mosher, R. "Radical Brewing", http://www.radicalbrewing.com/rbsampl.html
[32] Hanghofer, H., "Brauwasser", http://netbeer.org/content/view/13/42/lang,de_AT/
[33] BRAUWELT NR. 18-19 (2013), "Brauwasser: Beschaffenheit und Aufbereitung(Teil1)"
[34] BRAUWELT NR. 38-39 (2006), "Stoff Wasser - Brauwasseraufbereitung"
[35] BRAUWELT NR. 46-47 (2006), "Stoff Wasser - Herstellungverfahren für natürliches Mineralwasser und Quellwasser"
[36] BRAUWELT NR 36 (1991), "Brauwasseraufbereitung"
[37] Brewing Science, Monatszeitschrift für Brauwissenschaften, Archive von heute bis 1967, http://brewingscience.de/index.php?tpl=table_of_contents, leider nur mit BRAUWELT.de login

Nicht zugänglich sind/waren die Quellen:

[11,14,15,16,17,19,20]

Kann sich noch jemand Zugang zu den o.g. Quellen verschaffen oder hat diesen bereits(auch auszugsweise) - dann immer her damit.

Wenn nicht, werde ich in Kürze versuchen aus der schieren Masse der Daten "Eins" zu machen.

Gruß
Oli


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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 18:00  
Ja Boa! Ich ziehe den Hut vor Deinem Fleiß und Deiner Gründlichkeit. Reschpeckt! :thumbup:
Ich bin auf das Ergebnis gespannt!

Grüße

Matthias


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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 18:41  

Zitat:
Al­though “salty” is not a word that many peo­ple would use to de­scribe beer, cer­tain salts do con­tribute to beer fla­vor. Sodium and potas­sium in the beer im­part the taste that you and I know as “salty.” How­ever, in par­tic­u­lar the ratio of chlo­ride to sul­fate is felt by some to be im­por­tant. Sul­fate is claimed to in­crease the dry­ness of a beer, while chlo­ride is said to mel­low the palate and im­part full­ness. The im­por­tance of this chlo­ride-to-sul­fate ratio is one ex­am­ple of the plethora of dog­matic be­liefs held by many brew­ers. In fact, there is lit­tle if any pub­lished sci­en­tific data to jus­tify the con­clu­sions made con­cern­ing this ratio—which is not to say that it is not im­por­tant, but rather that, if it were in the dock in a court of law, it wouldn’t have much of a hard-and-fast de­fense.

--Charles Bamforth in Beer, Tap into the art and science of brewing 2e & 3e Edition

Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 18:49  

Zitat:
On the anion side, chloride is a factor that influences the corrosivity of the
water, though this does not happen when the water is already mixed with the wort. Exactly why this is the case cannot be clearly determined, but this is of advantage to breweries. Beer containing predominantly chloride anions has a milder flavour. Having sulphate ions in the brew water is of no disadvantage. It is even reported that elevated levels of sulphate can facilitate sulphite formation. Sulphite acts as an oxygen scavenger and thus increases the ageing potential of a beer. A pronounced bitterness is associated with higher sulphate contents in the beer.

--Charles Bamforth, Brewing: New Technologies

Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 19:52  
Sulphite acts as an oxygen scavenger...


Jo, das habe ich kürzlich schon geäußert. Die Hopfenbetonung der sulfatreichen Brauwässer beruht auf der reduktiven Wirkung. Hat nix mit dem Mineralienprofil zu tun. Andere Antioxidantien können das auch...


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 20:06  
Achtung René, Sulfite ist Sulfit (SO3 2-) und nicht Sulfat (SO4 2-).
Sulfat ist im Gegensatz zu Sulfit kein Reduktionsmittel bzw Antioxidanz!
Du bist doch sonst so fit mit Chemie ;)

Stefan


[Editiert am 16.7.2014 um 20:08 von Boludo]
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 20:22  
mmhh.. :gruebel: Wenn ich den Text von Ingo richtig interpretiere (und mein Englisch ist scheiße) steht da, eine erhöhte Menge an Sulfat erhöht die Bildung von Sulfit und das wäre dann der Sauerstofffänger..?


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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 20:40  
Yep, erhoehte mengen von sulphat koennen die formung von sulphiet hilfreich sein

Mehr:
Zitat:
Sulphate ions (SO 4 2? , m. wt. 96.07); sulphate is the major counter ion to calcium and magnesium ions in permanently hard water. The ion contributes a drier, more bitter flavour to beers that should be balanced by appropriate amounts of chloride ions. Yeasts metabolize sulphate producing, inter alia, small amounts of hydrogen sulphide, (H 2 S), sulphur dioxide, (SO 2) , and other substances that contribute to the aromas of beers brewed with sulphate-rich water. The classic example is the ‘Burton nose’ of the ales brewed at Burton-upon-Trent. Acceptable sulphate concentrations are in the range 10?250mg/litre.

Chloride ions (Cl ? , at. wt. 35.5) occur at high levels in saline waters. High levels arereported to limit yeast flocculation but to improve beer clarification and colloidal stability. Chloride ions contribute to the mellow, palate-full character of beer. The ratio of chloride to sulphate helps to regulate the saline/bitter character of beer. Ratios and concentrations for different types of beers have been proposed (see above; Comrie, 1967). A reasonable maximum concentration is 150mg/litre

-- Dennis Briggs et al, Brewing, Science and Practice.

Also wieder Comrie.

Ingo


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 20:41  
Ok, das macht Sinn :gruebel:
Ohne Sulfat kein Sulfit...

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2014 um 21:15  
@Oli

#20 gibt es hier (PDF)

Ingo


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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 17.7.2014 um 10:13  
Zur Quelle [16] kann ich die Ausgabe 1950 beitragen. De Clerck schreibt dort ab S. 60ff (übersetzt von Paul Kolbach):

"Wir haben vor kurzem eine Untersuchung über den Einfluß der Ionen auf den Geschmack des Bieres angestellt, bei welcher wir bei allen Vergleichssuden für gleiches pH sorgten, wodurch genauere Angaben über den Einfluß der Ionen ermöglicht werden ²).

Hier die ziemlich unbestimmten Angaben, die bezüglich der spezifischen Wirkung der Ionen vorliegen:

Die S u l f a t - Ionen geben "trockenere" und bitterere Biere.
Die C h l o r - Ionen geben vollmundigere und süßere Biere."


Die Fußnote ²) verweist auf "J.De Clerck, Bull. Anc. Louvain, 42, 21 (1946)".
Die Formulierung läßt schließen, dass die Untersuchungen selbst gemacht worden sind und nicht wieder die Ergebnisse woanders abgeschrieben wurden.

Später schreibt de Clerck noch (S.89, ebenda):

"Das Wasser von B u r t o n - on - T r e n t ist das, welches zur Herstellung der berühmtesten englischen Pale-Ales verwendet wird. Es ist sehr reich an Calcium- und Magnesiumsulfat. Dadurch entsteht in den Würzen genügend Säure, so daß es möglich wird, die Biere stark zu hopfen. Die große Sulfatmenge trägt übrigens auch zu der Eigenart der Biere bei; der Geschmack der Biere ist "trocken". Bei den stark gehopften obergärigen Bieren setzt man auch manchmal eine Menge von 400 bis 500 mg CaSO4 pro l Wasser zu, wenn es nicht genügend davon enthält. Man gibt übrigens häufig noch andere Salze zu diesen Bieren, wie Na2SO4, MgSO4 usw."

Inwieweit die gewonnenen Erkenntnisse in späteren Ausgaben erweitert oder revidiert worden sind, kann ich freilich nicht sagen. Es scheint sich hier zumindest um eine frühe Originalquelle zu handeln.


Cheers, Ruthard


[Editiert am 17.7.2014 um 20:21 von Brauwolf]



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red_folder.gif erstellt am: 17.7.2014 um 19:30  
Hallo zusammen,

ein weiteres mal ein "Vielen Dank" für die Quellverweise. Ich werde das Quellverzeichnis anpassen bzw. ergänzen und das lesen was ergänzend zugänglich gemacht wurde :)

@Ruthard/Brauwolf
Du schreibst: "[...]Später schreibt de Clerck noch (S.89, ebenda)"
Bezieht sich das "ebenda" auf die Quelle von 1946 oder auf die Quelle von 1950 ?
P.S.:
Hast Du de Clerck's Literatur oder Teile davon vorliegen ? Ich wäre interessiert, gerne auch via PM.


@Ingo/Seed
Danke für den link #20 :)


Gruß
Oli


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red_folder.gif erstellt am: 17.7.2014 um 19:48  
Ich meinte
De Clerck, J., Lehrbuch der Brauerei VLB Berlin 1950
welches ich als Original hier vor mir habe.
Wasser wird auf den Seiten 70 - 91 behandelt, wenn ich die Tage an einem Kopierer oder Flachbettscanner vorbeilaufe, ziehe ich die mal drüber.


Cheers, Ruthard


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Vielleicht auch noch interessant in diesem Zusammenhang eine Schrift von Paul Kolbach aus dem Jahr 1953, leider hier nur als Übersetzung ins Englische:

http://hbd.org/ajdelange/Brewing_articles/KolbachPaper.pdf


Cheers, Ruthard


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red_folder.gif erstellt am: 18.7.2014 um 05:24  
Hallo Ruthard,

Zitat von Brauwolf, am 17.7.2014 um 19:48
Ich meinte
De Clerck, J., Lehrbuch der Brauerei VLB Berlin 1950
[...]wenn ich die Tage an einem Kopierer oder Flachbettscanner vorbeilaufe, ziehe ich die mal drüber.

...ich wäre mehr als begeistert :-)

Und danke auch für den link unten:
Zitat von Brauwolf, am 17.7.2014 um 21:06
Vielleicht auch noch interessant in diesem Zusammenhang eine Schrift von Paul Kolbach aus dem Jahr 1953, leider hier nur als Übersetzung ins Englische:

http://hbd.org/ajdelange/Brewing_articles/KolbachPaper.pdf

... auch wenn entlang der Übersetzung so einiges auf der Strecke bleibt. Wurscht. Danke :-)

Gruß
Oli


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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 10.8.2014 um 10:29  
Hallo zusammen,

nochmals einen herzlichen Dank an alle die mir weitere Quellen zugänglich gemacht haben. Ganz besonderer Dank gilt all' denen die von lokalen Quellen Kopien gemacht und mir zur Durchsicht haben zukommen lassen - eben so wie denen, die Uni-Bibliotheken nach weiteren Hinweisen durchforstet haben.

In der Konsequenz habe ich in den letzten Wochen mehrere hundert Seiten an Material gesichtet die das Thema Brauwasser Nationen übergreifend und in einem Zeitraum von beinahe 100 Jahren Bierbrauerei betrachten und behandeln - was für eine Reise, was für ein Ausflug.

Der gesamte inhaltliche Kontext der sich aus den Brauwasserprotagonisten Ca, Mg, Cl und SO4 ergibt bietet weit mehr Stoff als das man ihn in einem 10-Zeiler als Forumsbetrag zusammen fassen könnte - hier könnten sich beliebig viele Studenten tummeln die einen akademischen Grad erlangen möchten ... ohne sich inhaltlich in die Quere zu kommen.

Seis drum, ich versuche das in naher Zukunft zusammen zu fassen. Nochmals Danke an alle und unten die Verweise auf die bislang gesichteten Quellen(weitere Verweise sind jederzeit willkommen).


Quellen:
[1] hobbybrauer.de, http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&fid=1&tid=13227&page=1&orderdate=ASC
[2] Palmer, John., Buch "Water": http://www.brewerspublications.com/books/water-a-comprehens ive-guide-for-brewers/
[3] de Lange, A.J., "Articles" :http://www.wetnewf.org/pdfs/
[4] Brungard, Martin, "Chloride Sulfate Ratio" :https://www.homebrewersassociation.org/forum/index.php?topic=4398.0
[5] Brungard, Martin, "homepage": https://sites.google.com/site/brunwater/
[6] Brungard, Martin, "water chemistry": https://sites.google.com/site/brunwater/water-knowledge
[7] Brungard, Martin, "IS THE SULFATE/CHLORIDE RATIO IMPORTANT? ", facebook, :https://www.facebook.com/pages/Brun-Water/464551136933908
[8] Rudolph, Dr. Hagen, "Heimbrauen für Fortgeschrittene", 2002, Verlag Hans Carl, Seite 27
[9] Priest, Fergus G., Stewart, Graham G. "Handbook of Brewing", Second Edition, Taylor & Francis Group, LLC
[10] Comrie, A.A.D., "BREWING LIQUOR - A REVIEW", Manchaster, 14th of December, 1966 : http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/j.2050-0416.1967 .tb03050.x/pdf
[11] Taylor, D.G., "How water composition affects the taste of beer", Brewing & Distilling International, 11:35-37, 1981.
[12] Heyse, K.U., "Handbuch der Brauerei-Praxis", 3. Auflage 1995, Verlag Hans Carl,S.74/75
[13] Chrispen, Matthew, "Personalized Sulfate and Chloride in Beer", 12/2013,: http://accidentalis.com/archives/350
[14] Steele: "IPA", Brewers Publications, 2012
[15] Bamforth: "Inorganic Ions in Beer - a Survey" MBAA TQ Vol. 49, 4: 131-133, 2012
[16] De Clerck, J., Lehrbuch der Brauerei VLB Berlin 1964. Siehe auch Quelle [38]
[17] Narziß, Prof.L., Brauwelt 109 (1969)
[18] de Lange, A.J., Post homebrewtalk,com, 08/2010, http://www.homebrewtalk.com/f128/ez-water-adjustment-spread sheet-135095/index17.html#post2204508
[19] Lloyd Hind, H., Brewing Science and Practice, Vol. 1, Chapman and Hall, London, 1938, pp. 411-494.
[20] Harrison, J.G., Laufer, S., Stewart, E.D., Seibenberg, J., and Brenner, M.W., Brewery liquor composition - present day views, J. Inst. Brew., 69:323-331, 1963. : http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/j.2050-0416.1963 .tb01933.x/pdf
[21] BRAUWELT NR. 34-35 (2006), "Brauwasser und seine Bedeutung für die Bierproduktion"
[22] de Lange, A.J.,"Brewing Water",Burp Education Series,6 October 2008
[23] Nariziß, Prof.L; Back, Prof.W. "Die Bierbrauerei" Band 1
[24] Nariziß, Prof.L; Back, Prof.W. "Die Bierbrauerei" Band 2, Kap. 1.3.7 - 1.3.8.
[25] Gastl, M., "Grundlegende Brautechnologie Teil1", Lehrstuhl für Brau-und Getränketechnologie, Technische Universität München, http://www.wzw.tum.de/bgt
[26] Gastl, M., "Grundlegende Brautechnologie Teil2", Lehrstuhl für Brau-und Getränketechnologie, Technische Universität München, http://www.wzw.tum.de/bgt
[27] Kunze, W, "Technologie Brauer und Mälzer",10. überarbeitete Auflage 2011, ISBN: 978-3-921690-65-9
[28] Nariziß, Prof.L, "Abriss der Bierbrauerei" 7. aktualisierte und erweiterte Auflage 25. Oktober 2004, ISBN-13: 978-3527310357
[29] Becker, T.; Krottenthaler, M."Grundlagen der Getränketechnologie", Lehrstuhl für Brau-und Getränketechnologie, Technische Universität München, http://www.wzw.tum.de/bgt
[30] Brungard, Martin, "screenshots Bru'n Water", https://sites.google.com/site/brunwater/screenshots
[31] Mosher, R. "Radical Brewing", http://www.radicalbrewing.com/rbsampl.html
[32] Hanghofer, H., "Brauwasser", http://netbeer.org/content/view/13/42/lang,de_AT/
[33] BRAUWELT NR. 18-19 (2013), "Brauwasser: Beschaffenheit und Aufbereitung(Teil1)"
[34] BRAUWELT NR. 38-39 (2006), "Stoff Wasser - Brauwasseraufbereitung"
[35] BRAUWELT NR. 46-47 (2006), "Stoff Wasser - Herstellungverfahren für natürliches Mineralwasser und Quellwasser"
[36] BRAUWELT NR 36 (1991), "Brauwasseraufbereitung"
[37] Brewing Science, Monatszeitschrift für Brauwissenschaften, Archive von heute bis 1967, http://brewingscience.de/index.php?tpl=table_of_contents, leider nur mit BRAUWELT.de< login
[38] De Clerck, J., Auszug aus Übersetzung von "Lehrbuch der Brauerei", 1. Auflage Berlin 1950, Kapitel IV., das Wasser.
[39] SUSAN A.LANGSTAFF AND M.J.LEWIS, THE MOUTHFEEL OF BEER - A REVIEW, Department of Food Science & Technology , University of Culifornia, Davis, Califomia 95616 USA)
Received 19 May 1992
[40] Goldhammer, Ted, "The Brewers Handbook" - The Complete Book to Brewing Beer, Chapter 5 Water, KVP Publishers Clifton Virginia, 1.Ausgabe 1999
[41] Kolbach, Paul, VLB, Berlin,Scientific Appendix, Monthly for Brewing, Paul Kohlbach, Editor,Vol 6 Number5 May,1953 Berlin, http://hbd.org/ajdelange/Brewing_articles/KolbachPaper.pdf

Nicht zugängliche oder nur teilweise zugängliche Quellen[11,14,15,17,19]


Gruß
Oli


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Hallo. Hatte mal hier eine meines Erachtens interessante Tabelle zu Thema reingepostet. Gruss


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Ich kann noch einen Vortrag von Prof. Dr. W. Windisch, VLB Berlin, "Das Brauwasser", Transskript vom 7. Okt. 1927, in die Runde werfen. Der nächste Kopierer ist meiner.

Cheers, Ruthard


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